Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 23. Oktober 1965 Kitzbüheler Anzeiger - Seite 3 Ein Licht Beht'ihm auf <' GROSSE STEUERVORTEILE, rückwirkend ab Jänner 1965, durch einen Bausparvertrag (§ 10 EStG). Nach 5 Jahren frei verfügbar und kein Bauzwang! Wir finanzieren: Grundkauf, Hausbau, Hauskauf, Zu- oder Umbau, Renovierung, Aufstockung, ca Eigentumswohnungen. Ab 15. November sofortige KREDITGEWÄHRUNG (69 o/). SONDERBEDINGUNGEN für Jugendbausparer. Wenn Sie diese Anzeige an die Beratungsstelle der Bausparkasse der Sparkassen (Martin Krismer), Kitzbühel, Bachinggasse 4, Telefon 2765, einsenden, erhalten Sie - kostenlos und unverbindlich - ausführliche Prospekte. Name: .........................................................................................Anschrift: .................................................................................................................... Wenn's ums Bausparen geht, lieber gleich zur Bausparkasse der Sparkassen 1 Die Schau der Giganten Prachtvolle Bezirksausstellung der Norikerpferde-Züchter in Reith Die Noriker Pferdezüchter hatten bei ihrer Ausstellung am Samstag alle Trümpfe für ein großartiges Gelingen dieses Festes gezogen. Einen strahlend schönen Herbst- tag, einen prachtvollen Festplatz auf der Rel therwir tswiese und ein überraschend gutes und ausgeglichenes Zuchtmaterial. Die gastfreundliche Gemeinde Reith war in einer richtigen Volksfeststimmung. Wenn es gilt, eine Zuchtausstellung in Reith zu gestalten, gleichgültig ob es sich um Rinder oder Pferde, um Fleckvieh oder Pinzgauer, Haflinger oder Noriker han- delt, sind die Reither mit faiatischem Zuchteifer zur Stelle. So haben die Reither auch an diesem Samstag ihren vollen Zünhterstolz eingesetzt und der Bezirks- schau der Noriker Pferde dcii Frächtigen bodenständigen Rahmen gegeben. Die Noriker Züchter unsres Bezirks wa- ren mit 102 Stufen erschienen. Diese Stuten waren bereits in einer Vorschau aus dem vorhandenen Zuchtreservoir der Noriker Pferde unsres Bezirks ausgesucht worden. Für die Organisationsle:tung der Ausstellung zeichneten Verbandsobmann Grauß (Wörgl), Vereinsobmann Jöchl (Reitherwirt) und Verbandsgeschäftsfüh- rer Waldhart vom Tiroler NorikerPfer- deznchtverband. Für die Beurteilung der aufgetriebenen Pferde waren zwei Preis- gerichte von erfahrenen auswärtigen No- riker Züchtern eingesetzt wordei. Land- stalmeister Baron v. Sternbaci gehör- te einem dieser Preisgerichte an. Der Vor- mitiag war diesen Preisgerichten und ihrer streigen Tätigkeit gewidmet. Die Stuten wurden wie üblich nach Mutterstuten, gal- ten Stuten, dreijährige und zweijährige Stu- ten eingeordnet in die „Ringe" geführt. Die Preisrichter befinden sich im Mittel- punkt des Vorführringes und beurteilen die um sie herum im Kreis geführten Stufen nach ihren Vorzügen und Tadeln des Körperbaus und der Bewegung. Die Stuten werden dann nach drei Klassen beurteilt. Innerhalb dieser Klassen reihen die Preisrichter die vorgeführten Stufen wieder je nach ihrer Qualität im Platz zuvor oder zurück. Die erste Stute ist dann die Siegerstute. Diese Arjeit der Preisrichter ist wesentlich anstrengen- der und verantwortungsvoller als der Zu- seher meinen möchte. Es gehört zum Züchtersto]z, daß dieses Richteramt mög- lichst gerecht ausgeführt wird. Die Ti- roler Noriker Züchter haben den gro- ßen \ 7 orteil, daß ihnen ein souveräner, Stock alterfahrener Züchter als Preis- richter zur Verfügung steht. Die Preis- gerichte in Reith waren streng 1 Sehr streng sogar 1 Wenn man diese herrlichen schweren Noriker Pferde sah, diese aus- geglichene Wucht eines Zuchtmaterials von Schrot und Korn, glaubte man kaum noch eine bessere Pferdezuchiware zu- sammenstellen zu können. Und trotzdem ist diese wunderbare Qualität des vor- geführten Noriker Pferdes im Verhält- nis zur Noriker Pferdezucht im Pinzgau nicht die entsprechende ideelle Zucht- spitze. Das wirkte sich bei der Beurtei- lung leider aus. Für eine Zuchtausstellung wird nicht nur nach dem Maßstab des vorhandenen Materials relativ beurteilt und klassifiziert, sondern es ist über diese örtliche Ausstellung der absolute Zucht- stand und Zuchtwert der Rasse zu legen und beim Maßstab zu berücksichtigen. Das Tiroler Noriker Pferdezuchtgebiet war nie Hochzuchtgebiet. Diese Stellung hält nach wie vor der weite Pinzgau als Stamnizuchtgebiet. Das liegt nicht nur am Züchterfleiß oder am Glück unserer Tiroler Pferdezüchter. Der Pinzgau bie- tet mit seinen besonders günstigen Grä- sern das ideale Pferdeaufzuchtgebiet. Wenn es um die letzten Punkte in der Bewertung geht, etwa den Maßen der Beinschiene u. dgl., wirken sieh solche feinen Unterschiede aus. Diese Berück- sichtigungen waren es, welche manche anscheinend sichere erstklassige Stute zu- rückfallen ließ. Eine manchmal gewiß harte Entscheidung. Die Tierzucht ist aber hart und lebt nur von einer bedingungs- losen Härte der Auslese. Je härter die Zuchtvereine und -verbände klassifizie- ren. desto besser wird die Zuchtnachfolge. So herzlich gerne man also an diesem Samstag manch herrlicher Noriker Stu- te eine erste Klasse vergönnt hätte, s verständnisvoll mußte man die strenge Auslese respektieren. Die Zukunft jeder Zucht, gleich welcher Tierart und -rasse, liegt bei der Qualität. Und Qualität ist die immer stärker werdende Trumpfkarte des Züchters. Die Tragik des Noriker Pferdes liegt in der Tatsache, daß diese Pferderasse gerade in den letzten zwanzig Jahren und im Zeichen der landwirtschaftlichen Mo- torisierung ihren größten Qualitätsauf- schwung nahm. Leider ist der Gebrauch des Pferdes, gleich welcher Rasse, auch in der Landwirtschaft von der Motori- sierung überrollt worden. Nachdem das Noriker Pferd nach dem Kriege fast die gesamte Last des landwirtschaftlichen Wiederaufbaus trug, mußte es auch die gesamte Last der Mol oris i erungswelle tra- gen. Die Kraft und die Herrlichkeit des Noriker Pferdes konnte nur von der liber- macht des modernen Traktors besiegt wer- den. Die Noriker Züchter waren in ihrer Schicksalsstunde verständig genug, die neue Zeit zu respektieren. Wer heute grundsätzlich gegen den Traktor in der Landwirtschaft wettert, macht sieh wirt- schaftlich lächerlich. Dennoch hat sieh das Noriker Pferd, nach seinem Opfergang durch den Motorisierungskanal, als schwer reduzierte aber stolze Züchtermacht er- halten. Denn ganz ohne Pferd geht es heute doch noch nicht in unserer alpen- ländischen Landwirtschaft. Das Noriker Pferd stellt nach wie vor mit etwa 75 Pio- zent des gesamtösterreichischen Pferde- bestandes die größte österreichische Pferderasse. Wo der Bedarf nach star- ken zugfiihigen Pferden bestht, ist bei uns das Noriker Pferd das Pferd der richtigen Wahl. Davon konnte sich jeder Besucher in Reith überzeugen, wenn er diese herrlichen schweren und dennoch leichtgängigen Pferde besichtigte. - Eine Reitergruppe aus Unterangerberg führte nach der Preisverteilung auf der Fest- wiese eindrucksvolle Reitvorführungen vor. - Von den ausgestellten Pferden des Bezirks wurden folgende Pferde und Züoh- ter ausgezeichnet: Mutterstuten: Siegerstute: „Lotti", Be- sitzer: Georg Spiegl, Röhrmoos, Kireh- berg; 2. „Fuchs", Bes.: Georg Licht- mailnegger. Foidlbauer, Oberndorf; 3.
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