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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 30. Oktober 1965 tun den Standard zu heben und die er- rungene \Veltposiiion zum Gedeih der ganzen Fremdeiiverkehrswirtschaft aus- bauen zu können. i)azu, so meinte der Vortragende, seien aber vor allem auch die offenen Gespräche zwischen den Ge- schäftspartnern, cl. :h. dem Hotelier auf der einen und dem Reisebüro auf der anderen Seite, außerordentlich nützlich. Dieses in Osterreich mi Stile erst- und einmalige Roundtahle-Gespräch w ird daher ein Markstein sein für die weitere Auf- wärtsentwicklung des Tourismus. An diese Ausführungen knüpfte sodann Herr Altnationalrat \'s'eriier sen. an und (tankte Herrn Direktor Brouckman für sein Vertrauen in Kitzbühels Bemiihun- gen. das ei durch die Abhaltung dieser Konferenz dokumentiere. Herr Werner betonte sodann die Wichtigkeit der guten Straßen für den Fremdenverkehr und küti- cligte an, daß bereits 1967 mit der Er- Öffnung der Nord-Süd-Europastraße durch den Felbertauern gerechnet werde 11 kann. Nachdem Kitzbühel an dieser Verkehrs- ader Liegt, wird aber die Fertigstellung der lvi tzbühekr Umfahrung eine dringende Notwendigkeit werden. Der Sprecher be- tonte auch besonders die landschaftliche Schönheit Kitzbühels, Tirols und Oster- reichs und erIieh dem Wunsche Aus- druck, daß die holländischen Gäste in noch verstärkterem Maße zu uns kommen möchten. Baron C. v.Menshcngen trug als Kur- direktor interessante und aufschlußreiche Statistiken or, die vor allem mit dem Problem der Auslastung der Fremden- \erkehrsbe triebe im Zusammenhang start- den. In Verbindung damit kam auch das Strukturproblem der Fremdenverkehrsorte und insbesondere das Kitzbühels zur Sprache. Herr Baron C. v. Menshengen unterstrich or allem die Tatsache, daß mit Höhenlage, Sonne nscheiiidauer, Wind- stille und einer großen Anzahl von Unter- künften allein ein Ort im Kampf um dcii Gast in der Zukunft nicht mehr wird be- 125.000 Schilling an. die in Vorschüssen on Bauraten an das Land, Rückständen bzw. Ausfällen aus den 4ischiissen der produktiven Arbeitslosenversicherung und in aufgelaufenen Z,insen für die Deckung aller dieser Erfordernisse entstanden sind. Nach Oberregierungs'at Donnert, der bei dieser Sitzung im Auftrag der Tiroler Landesregierung den \ orsitz 1 ührte, betru- gen die Baukosten für die Brixeutaler Straße und für die Kufsteiner Gerichts- straße, die mittels einer Interessentschaft gebaut vurde, insgesamt 1,650.000 Schilling. Die aufliegenden Rechnungen für die Erhaltung dci' Bi'ixen taler Straße weisen einen Kostenaufwand von 1754 Schilling pro Kilometer auf. Das sind umgerechnet auf 30 Kilometer 52.620 Schilling pro Jahr. Auf der genannten Ausschußs ii zung wurde auch darüber Beschwerde geführt, daß die Erhaltungssorgen bei der Un- sicherheit der Zuschüsse aus der Benzin- steuer, deren Stockung schon von der Bundesveraltung ausgeht, worunter der stehen können: schon gariticht im Som- mer, wo dem Gast heute bereits unbe- gremizte Möglichkeiten eröffnet werden. Kitzbühel ist daher bestrebt, nicht nur auf dem sportlichen Sektor, sondern auch auf einer zweiten Ebene in Form des Kur- und Moorbades zu arbeiten undvoranzu- kommen. Der großzügige Ausbau von Spazier- und \Vanderwegen bzw. einer Kur- zone sind Konsequenzen des vorgenannten Projektes und werden von Kitzbühel mit großer Anstrengung verfolgt. Herr Direktor Brouckman vom Reise- büro „Dc Magiieet brachte sodann mit seinen detaillierten Ausführungen die Dis- kussion in Schwumig. Die 1grüßungsworte des lieri'ii Direktors sollen an dieser Stelle ungekürzt Erwähnung finden, wt'il sie ein Kompliment für Kitzbühel darstellen: „Herzlich heiße ich Sie willkommen und es freut mich sehr, daß Sie aus fast ganz Osterreich nach Kitzbühel gekommen sind. Weil diese Tagung nicht allein im esse r- esse Kitzbühels und Tirols stattfindet, ist es für uns eine besondere Ehre, daß so viele Herren des Ortes, die täglich mit dem Fremdenverkehr offiziell zu tun ha- heu, erschienen sind. Daß wir für unsere Tagung gerade Kitzbühel und den Tiroler- hof gewählt haben, hat seine Gründe: Einmal, weil Kitzbühel für uns das Herz des Tiroler Fremdenverkehrslandes ist und bereits 1950 die erste Reise ,De Magneets" iii diese Stadt organisiert worden war, und fürs zweite, weil wir mit Herrn Wolfgang Hagsteiner, rfirolerhoI• bereits seit 1.M ah- ren, d. h. am längsten in ganz Osterreich, zusammenarbeiten." - Hierauf teilteHerr Direktor Brouckman den anwesenden Da- nen und Herren mit, daß ‚De Magneet" 1965 pro zehn Tage je 980 Personen imcl insgesamt 10.000 holländische Gäste nach Osterreich gebracht hat. ,De Magneet hatte aber auch an die Hotellerie, d. ii. an die Vertragshäuser, einen Katalog von \\ ünschen und Vorschlägen heranzutra- gen: Die personelle Unterbesetzung der Betriebe und der damit im Zusammenhang Landeshaushalt auch sehr zu leiden hat, ins Unendliche steigen. Die Zu.sehüsse aus der Benzinsteuer konnten nur dadurch ei'- reicht werden. weil auf die Einhebung der Mautgebühr 's erzichtet wurde. Das damalige „Mautunwesen" wäre ein Kapitel für sich. In dci' Sitzung vorn 22. März 1930, also im gleichen Monat der In- betriebnahme, konnten die Mautgebühren pro Kraftlastwagen von sechs auf vier Schilling ermäßigt werden. Grundlage zwei Tonnen Nutzlast: für jede weitere halbe Tonne wurde ein weiterer Schilling ein- gehobeii, jedoch waren Kraftlastwagen mit über drei Tonnen Nutzlast vorn Verkehr ausgeschlossen. Personenkraftwagen und Motorräder, die bei einer Konkurrenz- gemeinde angemeldet waren, konnten sich Blockkarten erwerben und erhielten dafür einen Rabatt von 25 Prozent. Ini August 1930 bestand seitens der Tiroler Landesregierung die Absicht, auf Drängen der Gemeinden Reith, Goiiig und Kitzbühel, den Ausbau der Straße Going stehende Qualitätsabfall, die Ausquartie- rung der Gäste aus den Vertragshäusern, der Mißbrauch des Namens hotel oder Gasthof. die Unterstützung der Reisebüros mit entsprechendem \erbematerial. die internationale Küche mul(i der Speisezettel. zählten zu den Hauptpunkten seiner Dis- kussionsvorschläge. lIe.ri' Bezirkshauptmann 1 iofi'at Dr. Tren- linaglia würdigte besonders die Leistung des .,De Magneet"-Reisebüros und wies auf die eniinente Wichtigkeit des Frem- denverkehrs für die österreichische Wirt- schaft hin. Seiner Ansicht nach sei der \Veg, dcii „De Magiieet" beschreitet, uni im internationalen Tourismus weiterzu- kommen, beispielgebend. Er wünsche da- her den Gesprächspartnern einen guten Tagungsverlauf und eitlen xoIlen Erfolg ihrem' so zielstrebigen Bemülmungen. Nach einem großen Abendessen und eitlem wohigelungenen gemütlichen Beisam- mensein wurden die Meinungsaustausche am nächsten Tag in konstruktive Vor- schläge, gekleidet. Nebst zahlreichen Lö- sungen für die von Herrn Direktor Brock- man aufgeworfenen Probleme wurde be- sonders die Einbringung eines Menü -Grund- kataloges durch Wolfgang Flagsteiner. als anerkannten Fachmann der Gdstronomie, begrüßt. Zusammen mit einer ebenfalls erarheite temi Negativliste t urde hier dem Unternehmer ein Instrumentarium in die Hand gegeben, welches das Entstehen von großen Fehlerquellen von vornherein aus- zuschalten imstande ist. Mit dem Arbeitsergebnis bestens zufrie- den, erklärte Herr Direktor Brouekman den anwesenden Unternehmern, daß „l).e Magneet" bestrebt sein wird, bereits im kommenden Jahr die Besucherzahl on 110.000 auf 12.001) holländische Urlauber zu erhöhen. l)r. Z. 3uiiiitIiütjr 1iciiiU? —Reith—Schwarzsee in die Brixeutalem' Straßenkonkurrenz einzubeziehen. Darauf- hin erklärte sich die Gemeinde Reith be- reit, den erforderlichen Beitrag zu eitt- richten. Der Bau kam aber nicht zustande. Mautstellen der alten Brixentaler Straße waren in Wörgi und in Kirchberg. Im Herbst 1.930 wollte die „Konkurrenz" die Mautsielle nach Kitzbühel (bei Ecking) verlegen. Daraufhin kam eine scharfe Std- 1 un gnabme vom Verkehrsverein Kitzbühel unter Obmann Dr. Carnillo v. Buschman. Erst die 1lerannahmc der damaligen Ren- zinsteuer für die Straßenerhaltung konnte dem Mautunwesen Einhalt gebieten. Die Entzkhung der Maulrechte gegen (lic Zuteilung von Erhaltungsbeiträgen aus dci' Benzinsteuer reichten jedoch nie aus, die \ oraitsehläge zu den Kosten der Straßenerhaltung zu decken. Daher blieb die Erhaltung der Brixeimtaler Straße durch die Gemeinden eine Ausgabepost, die oft nur durch Darlehen abgedeckt werden konnte.
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