Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 6. November 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Mittersill Rupert Gaßner 1 Am 26. September 1965 starb hier im Alter von 90 Jahren der Auf eldbauet Rupert Gaßner. Der Verstorbene war weitum bekannt und geachtet. Mit den Tiroler Bauern im Bezirk Kitzbühel ver- banden ihn viele freundschaftliche Bezie- hungen. Gaßnier war ein großer Freund des Felhertauern. Diesen überquerte er, vom Felbertal aus, während seines langen Lebens 57mal zu Fuß. Es wäre sein sehn- lichster Wunsch gewesen, noch die neue Felbertauernstraße mit dem großen Tunnel zu befahren und seine alten Gefährten in Osttirol zu besuchen und über alte Zeiten zu diskutieren. Dieser Wunsch ist ihm nicht mehr in Erfüllung gegangen. Alles für den Wlntergast in Mittersill und am Paß Thurn Mittersill und das dazugehörige Skigebiet am Paß Thurn und der Resterhöhe haben sich bekanntlich als Wintersport- und Erholungsplätze bereits einen Namen ge- macht. Diesen will man nicht nur erhal- ten, sondern trotz härtester Konkurrenz auch weiter ausbauen. Es wird fleißig in Mittersill und am Paß Thurn gebaut, aus- gebaut und Neuerungen für den Gast ge- plant. Auf der Besterhöhe wird vom Inhaber der Sesselbahn Hans Holzer jun. als Er- gänzung zu dieser ein Schleiflift, Moos- alm-Lift genannt, in der Läng. von 420 Metern; einem Höhenunterschied von 130 Metern (1160-1790m) und einer Stun- denleistung von 470 Personen errichtet und steht kurz vor der Fertigstellung. Der Voge1sing1ift wird so umgbaut, daß von einer Neuanlage gesprochen wer- den kann. Dieser Schleiflift beginnt nun unmittelbar beim Ort und wird eine Länge voll 420 Metern, einen Höhenunterschied von 180 Metern und eine Stundenleistung von 370 Personen haben. Eine zweite Kegelbalinanlage ist eben- Sage - Tatsache Zwischen Kitzbühel und St. Johann und zwischen Oberndorf, Going und Reith er- streckt sich das hügelige Gelände des Bichlachs. Sanft gewellt ist das Gebiet, fast jeden Hügel krönt ein schmuckes Bauerngehöft. Das Innere dieser Land- schaft heißt „Rerob übel", weil aus jedem dieser Bühel wie aus Röhren Wasserquellen fließen. Mit einem Schlag wurde es im stillen Oberndorf und seiner Umgebung sehr lebendig. Wie war das möglich? Eine Sage erzählt davon: In einer linden Oktobernacht des Jah- res 1539 gingen drei Oberndorfer Bauern vom Kirchweihfest in Going über das BichJach. Der geflossene Wein machte ihnen Kopf und Füße schwer. Vor Müdig- falls im Bau und soll zu Weihnachten fertig werden. Es wird eine sechsbahnige moderne Sportanlage. Auf Betreiben der verantwortlichen Fremdenverkehrsstellen haben die Lii t- besitzer im Ort und am Paß Thurn be- schlossen, noch für diesen Winter einen Skipaß einzuführen, welcher für alle An- lagen des Gemeindegebietes GüiigkeL hat. Bekanntlich bieten die Scharnow-Rei- soll, Hannover, den Ort Mittersill mit. großem Werbeaufwand in einem Sonder-, programm an und haben neben anderen Reiseunternehmen auch Hausverträge am Paß Thurn. Mittersill mit dem Paß Thurn hofft. die bisher beständig gehabten 30000 Win- ternächtigungen nicht zuletzt durch dieser-. art Anstrengungen in derkommendenWin- tersaison überschreiten zu können. Ein netter „unter Abend" Einen großen Erfolg hatte dc....„Hir- schenwirt” min vergangenen Samstag mit seinem „Bunten Abend". Viele Einhei- mische wie auch Gäste aus den Nachbar- gemeinden und aus Tirol folgten dieser Einladung. Sie wurden mit einem ab- wechslungsreichen, ländlichen Programm überrascht. Hans Fuchs, ein überall be- liebter Confrencier, führe das Publikum mit viel Charme und froher Laune durchs Programm. Für musikalische Stimmung sorgte die weitum bekannte Tanzkapelle „D' fidelen Salzachtaler". Das Duo Enns- mann-Seiimidl verschönte den Abend mit flotten Volksliedern; besonders ihre durch die Schallplatte bekannte Eigenkomposi- tion „Alpenrose von Mittersill' wurde be- geistert gefeiert. „Außer Programm" san- gen noch Gäste aus Osttirol und zwar der Liederkreis Matrei. Nach diesem bunten Programm drehten sich noch bis nach Mitternacht die Tanzlustigen zu den flotten Weisen der fidelen Salzachtaler. Einunter- haltsamer Abend wurde damit beschlossen. rla. n - Erinnerungen keit legten sie sich unter einen Baum und schliefen alsbald ein. Wie sie am Morgen erwachten, sprach der älteste von ihnen: „Ich hab' heute in der Nacht etwas Selt- sames geträumt. Ich hab' geträumt, ich läge auf einem unermeßlichen Schatz. Jetzt noch bin ich von seinem Glanz' und Schimmer ganz geblendet." Die zwei anderen konnten genau dasselbe erzählen. Die wunderbare Gieichförmigkeit des Trau- mes begeisterte die drei Bauern derart. daß sie gleich um Pickel und Schaufel nach Hause rannten und zu graben began- nen. Unter einer dünnen Schicht Walderde strahlte ihnen glänzendes Silbererz ent- gegen. An einer anderen Stelle fand man Kupfererz. Damit endet die Sage und geht Der Glockenstuhl Das Unterinntaler Bauernhaus darf zu den schönsten Siedlungsbauten der europäi- schen Kulturräume gezahlt werden. Ob sich nun so ein Hof eng an einen steilen Berghang anschmiegt, oder ob er satt im tiefen Grün der Talwiesen steht, immer ist er eine Augenweide. Sowohl das Wohn- gebäude als auch der Stall unter einem breiten Schindeldach vereint, bestanden früher, außer der gemauerten Getreide- in die Wirklichkeit über. So begann 1540 der Bergbau am Rerobühel. Anfangs lagen die Silber- und Kupfer- erze vielfach an der Oberfläche. Da war der Abbau freilich noch leicht. Er wurde auch mit großem Eifer und ziemlicher Hast betrieben. Hunderte von Bergleuten strömten aus allen Richtungen herbei. Ein Schacht nach dem andern, ein Stollen nach dem andern wurden in das Innere getrieben. Innerhalb yen 30 Jahren er- reichte ihre Zahl acht und am Ende wa- ren es bei 20. Jährlich erreichte man einen Tiefenzuwachs yen etwa 36 Meter. Vom Sankt-Michael-Fundschacht und dem Geisterschacht - jeder der vielen Schächte hatte einen interessanten Namen lagen die Grundstollen etwa 200 Meter unter dem Meeresspiegel und waren mit fast einem Kilometer Tiefe damals die tiefsten Schächte der Welt. Das waren ganz gewaltige Leistungen, ausgeführt mit Das Bergwerk am Rerobiihel in Oberndorf bei Kitzbühel Nach der Pfarrchronik von Oberndorf - Von Volksschullehrer Friedrich Mühlbacher KitzbühelerNationoIsäger in Reith Am Samstag, 30. Oktober 1965 gab eine kleine Gruppe der Kitzbüheler National- sänger, bestehend aus vier Damen und 1 fünf Herren, unter der Leitung von Toni Praxmair, im Gasthof Mänchau inReiih ciii überaus erfolgreiches Gesangkonzert. Vorgetragen wurden Tiroler und Wiener Lieder, begleitet auf Zither und Harmo- nika. Von Praxmair hörte man überdies ein Solostück auf der singenden Säge und von Salinger ein Solo auf dem Hackbrett. Weitere Solostücke von Huschka (Wie- ner Walzer) und Heiß (Ländler) auf Har- monika. Der Besuch war ausgezeichnet. Unter den Besuchern aus Reith befand sich auch Bürgermeister Hans Jöchl. Das umfang- reiche Programm, das in drei Teilen vor- getragen wurde, fand bei den Zuhörern großen Gefallen. 1n jedem Teil kamen neben dem her- vorragenden Tiroler Liedgut der Praxmair- gruppe auch Wiener Lieder zur Geltung. Der Liederabend bewies die hohe Kunst der Interpretation und den Reichtum an Kräften der Kitzbüheler Nationalsänger. Der Saal war voll besetzt und der Beifall nach jedem Vortrag freudig und begei- stert. Viele Besucher von äuswärts konnten leider nicht mehr Einlaß finden, ein Be- weis, daß Liederabende der Praxmair- gruppe in allen Orten gewaltigen Anklang finden.
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