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P. b. b. Erscheinungsort unn Verlagspostamt Kitzbühel (5amtag, 20. Mcbember 1965 3ret$ 1.50 @cf)Lfling,Zatebe3U9k9ebübt 70.— (5 16. Zarang, Mr. 46 a., 20. elig iii. Z. so., 21. 9rtürid Ol,f. 2o., 22. '1ci1a IDL 23. Rietliet16 fli., 24. 3oTa11fl J. R. O., 25. ott3arira r.. 26 Aonrob Das kle ne Osterreich ist im Gefolge der westeurDfäischdn und amerikanischen industriealisirrungswlle und dem damit zisanmenhi.neiiden wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung zu einem klassischen Erholungsram großii Stils aufgerückt. Dcr Fremdenverkehr als Devisenbringer, Ausgleicher der an sich passiven Handels- bilanz unsers Landes und großer Ankurb- let vieler Industrie- und Gewerbezweige ist ein volkswirtschaftlicher Faktor, den. möchte man meiaen, die vraiitwort- liehen Männer des Staates richtig einzu- schätzen w:ssen. Man kann sich nicht gut vorstellen, ±ß die Fiierreii an den Schalt- hebeln der 'Wirtschaft und des Staates sich damit trösten, daß de Gäste nach Oster- reich (das das Herzland Europas ist) im Sommer wegen der gten Luft und im Winter wegen Ees Schnces sowieso kom- men müssen, ob man nun etwas dazu bei- trägt oder iiicit. Wenn man aber die Vorgänge;rund unden Usterr. Skiverband herum betrschter, so ist man beinahe ge- neigt anzumhmen, daß sich das offizielle Usierreich keine bessere Formel zum Er- behelfe und überziehen das Gebirgsland mit Netzen von mechanischen Aufstiegs- hilfen. Die Skischulen erarbeiteten und entwickelten in langer zäher Selbstschu- lung, nter dr Leitung ihres hochverdien- ten hcbmannes Prof. Kruckenhauser, ein Lehrsystem, das heute unumstrittene Weltgeltung besitzt. Beweis dafür sind die ungezählten Berufungen unserer Skikünst- ler Ms Pädagogen und Skischulleiter in alle Welt, denn außer der Schweiz und Frankreich haben sich so ziemlich alle europäschcn und UJbersceländer, die den Ski- sport als Massensport betreiben, dem öster- reichischen Lehrplan, oder wenn man dcii Vergleich aus der Machtposition heraus wagen darf, in Belangen Skisport dem Schillingblock xind nicht dem Franken- oder Dollai.bbck angeschlossen. Und daß diese sterreichische Skischule heute in Leaderpositiort ist, verdankt sie zu einem guten Teil, dies werden alle Fachleute be- stätigen, dem Rennsport, unseren Renn- läuferinnen ‚and Rennläufern. Sie studier- ten tudier- teit .uic' probierten Tag für Tag und Jahr für Jehr und an ihnen. wurde Tag für Tag kleinen Völkehetis ihre großen Siege gegen Giganten von Sportnationen herausholte und von Jahr zu Jahr durch neue Welt- meistertitel und Olympiasiege der Sport- weit bestätigt? Und unsere Skiläuferinnen und -läufer fuhren und fahren, in der Tat ihre Siege überzeugend heraus. auf öster- reirchischen Fabrikaten, mit österreichi- shcn Sportgeräten. En Impuls, der das bescheidene Skimachergewerbe zu einer Sportartikelindustrie großen Ausmaßes ent- wickeln half, die das „Made in Austria nicht Xiur in Millionen von Stücken in der Welt yerbroitet, sondern wirtschaftlich be- trachtet ein wohl nicht mehr tmbedeuten- der Exportfaktor und Devisenbringer un- serer Vo1kswirt&c:heft ist. Sagen wir es nur offen heraus, diese sportlichen und wirt- schaftlichen Welterfolge, gegen die die ausländische Kcnkurrenz verständlicher- weise mit allen Mitteln ankämpft, stützen sich zu einem beträchtlichen Teil auf die unerschrockenen Herzen und stsrken Beine eines kleinen, winzigen Häufchens von ge- sunden kampromißlosei Sportlern, niim- lieb auf unsere „Alpine Nationalmann- schaft" und ihren Nachwuchskader. Diese paar Dutzend Mädeln und junge Männer, die immer wieder die Welt des Skisports mit ihren Leistungen frappie- Skisport für Österreich uninteressant? Von Dr. Josel Ziepi Kitzbühel 197090 .Skiweltmeisterschaften ohne Sorge halt, bzw. zum Ausbau dieser Wirtschafts- sarte zurechtgelegt hat. Es wäre alierdngs c .me echt österreichishe Formel Tatsache bt, daß die ösiereichiseheiiGe- birgsländer, allen voran Tirol sit viebni an eflei Fronten der \\/intersaiso.n uni die Erhaltung der im Skispart erruti- w'nen europäishcn. ja. WelIvorrnachtstel- liuiz kämpfen und ringen. Das lkherber- gLngs- und 'erpl'legiin:gsgewerbe bemüht sick. trotz der aus eurpäischer Warte aus gesehen tubcrerdent 1 ich ungünstigen Ka- pi'tairnarkssituation - man vergleiche die Frem(lenverkehrs - Kredite Italiens, der Schweiz und Deutsc'ilands mit denen iJsterreiclis - den Standard von Saison zu Saisoii anzuheben, um dem ständig größer i€-rdendeii Druck von außen standzuhal- ten. Die Berbaha- und Liftgesellschaften entwickeln immer modernere Beförderungs- und Jahr für Jahr studiert und probiert. ren, die immer wieder die großen iuter- bis tke Fachausdrücke Stemmbogen und nationalen Trophäen an die rct-weiß-ro- Wedein in das Vokabular aller Weltspra- ten Fahnen heften, scheinen, sozusagen ehen eingebürgert waren. Aber unsere am Höhepunkt einer fast unglaublichen Rennfahrerinnen;und Rennfahrer trugen sportlichen ind wirtschaftliehen Ent- itar dazu bei, eine spezifische Tech- wicklung buchstäblich auf sich gestellt, nik eLtuckehr zu helfen, die österreichi- allein gelassen worden zu sein! sehe Technik. die, wie der Skisport selbst, Zu einem Zeitpunkt, in dem es gilt, einen iegeszug über Kontinente hinweg einen jieuen Kontinent (denn ganz Latein- antrat, sondern unsere Dirndln und Buani amerika wird auf Chile und seine Sieger mit dcii festgeschnallten Sturzhelmen und bzw. auf die siegreichste aller Nationen den Nummern auf dem Rücken waren es blicken) an den Steilhängen Portillos für und sind es, die von Sieg zu Sieg eilend i Osterreichs Technik und für Osterreichs die österreichische Schule empfahlen und Sportgeräte zu gewinnen, muß sich der empfehlen, ja geradezu aufdrängen. Was Usterr. Skiverband für seine Vorbereituii- lag und liegt denn näher für die vielen gen mit Tausendschillin:gbeträgeii herum- Länder, die in wenigen Jahren aus dein raufen, muß der l]eS\T zu seinenVerbän- Enibrvostadium des alpinen Skilaufes zu den und Klubs betteln gehen, nicht um Ski,iiat--011eill wurden, als sich eitler Tech- seine, sondern um Osterreichs National- 11i1,- zu bedienen, mit der die Jugend einesi mannschaft gerade noch am Leben erhal-
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