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Samstag, 20. November 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 hann und Kirchdorf und durch das Reise- büro „De Magnet", Herrn Wolfgang Hag- s t e i n c r, Gastwirteobmann von Kitzbü- hei, des Verkehrsverbandsobmannes Leon- hard 0 b er 1 ei t ne r, Elattihof, Going, des Reisebüros U 1 e ii dorf, des Bürgermeisters von Kirchdorf Nothegger sowie Fritz Neu m a i e r und Arthur V a sie organi- siert. Die Brauchtumsgruppe Willi Gant- schnigg ist stets bemüht, echtes Tiroler Brauchtum zu pflegen, weiterzuverbreiten und erfreut sich gerade dadurch beson- ders an Beliebtheit im In- und Ausland. OBERNDORF - Cädilienfeier. Am Samstag, 20. No- vember 1965 findet beim Neuwirt die traditionelle Cäcilienfeijer der Musikkapelle statt. Beginn 20 Uhr. Neben den musika- lischen Darbietungen erscheint in „Großer Ausgabe" der beliebte Roiderjoggi. Die Musikkapelle bittet uni zahlreichen Besuch. Jugendparlament in Going Am Sonntag, 21. November, 20 Uhr, findet beim Schnabiwirt in Going ein Ju- gendparlament der 0eJB statt. Beantwor- terteam: Nationalrat Dipl.-Ing. Dr. Alois Leitner, LA. Oek.Rat Leonhard Manzl, LA. Kammerrat Christian Huber, Bürger- meister Alois Mitterer. Anschließend Tanz mit den „Riesbergbuam". Erste iungbörgerfeier in Schwendt Kleine Gemeinde gab ein Vorbild Schlichte, aber eindrucksvolle Feier Die kleine Gemeinde Schwendt bei Kös- sen veranstaltete am Sonntag, 14. Novem- ber erstmals eine Jungbürgerfeier, wozu sich im festlich geschmückten Saal beim „8 hwendterwirt' mit den Mandata, en und Jungbürgern der Jahrgänge 1944 und 1945 vor allem die Jugend einfand. Die Feier war schlicht, aber der Würde des Ereig- nisses angepaßt und für kleinere Gemein- den yorbildlioh. Bürgerm&ster Georg Guggenbichler begrüßte nach dem einleitenden Spiel der Kapelle „Alpenklang Schwendt" die Jung- bürgerinnen und Jungbürger, H. H. Pfarrer Josef Katulan, Schuldirchtor Thomas Wör- ge tt er, die Landtagsabgeordneten Bürgerm. Oek.-Rat Manzl und Kammerrat Huber, die Bezirksobmänner Ca p 11 an i und Wir- ten berg er der OeJB, die Gemeinderäte, Lehrer Klaus Christandl und die junge Generation aus Schwendt, Gasteig und Kössen. Die Grundsätze der Verfassung, die Rechte und Pflichten des Staatsbürgers und das Funktionieren der Gemeinde als der kleinsten Zelle unserer staatlichen Ge- meinschaft arbeitete Schuldirektor Thomas Wörgetter in seinem Festvortrag in ein- prägsamer Klarheit und Ubersichtlichkeit heraus und vermittelte damit allen Teil- nehmern unter Verzieht auf schmückendes Pathos und flammende Aufrufe wertvolle Eindrücke. Nach einer kurzen Ansprache von Land- tagsabgeordneten Oek.-Rat Manzl, der an Am Sonntag, 21. November 1965 findet in Küssen die Firstfeier für den Neubau der Hauptschule statt. Um 11 Uhr versammeln sich die Teil- nehmer vor dem Gemeindehaus. Abmarsch zur Baustelle, Durchführung der Feier und anschließend kurze Besichtigung des Rohbaues, dem größten und wichtigsten Bauvorhaben der Gemeinde. Aus alten Schulz&ten Nach Nikolaus Schweinesters „Geschichte und Führer von Küssen und Umgebung" besaß Küssen um die Wende des 18. Jahr- hunderts im Mesnerhaus die „Untere Schule", in welcher die Knaben unter- richtet wurden und im Goldschrnidthaus die „Obere Schule" für Mädchen. Schul- meister der Knaben war damals der Mes- ner F ii z e r, der seinem Vater in diesem Amt nachfolgte. Die Schulräume waren aber so beschränkt, daß immer nur ein Teil der Kinder die Schule besuchen konn- te. Es gab damals Kinder, die im Jahr nur etwa zwei Wochen zur Schule kamen und wieder andere, begabte, mußten wegen Platzmangel neueingetretenen Kndern wei- chen. Das erste eigene Schulhaus in Küssen wurde 1818 gebaut. Pfarrer Stefan 5 eh w a i g e r, Sohn des Johann und der Maria Bichler, Dorfbäcker von Küssen, gründete 1846 in seinem Heimatort die Niederlassung der Barm- herzigen Schwestern vom Orden des hl. Vinzenz von Paul und erbaute mit Hilfe des nachmaligen Dekan Matthäus Hör- f a r t er (Dekan in Kufstein von 1859 bis 1896 - geboren in Küssen am 11. No- vember 1817 des Matthäus Berger beim „Berger" in Walchsee und der Barbara Hörfarter zu Aigen) eine eigene Schule für Mädchen, die aber später den Barmherzi- gen Schwestern als Wohnung zugewiesen wurde und die Mädchen wurden wieder in dem früher erbauten Schulhaus unterrich- tet. - Rühmend erwähnte Schweinester in der Schulgeschichte von Küssen Lehrer Kainzner, der allein 110 Kinder unter- richtete und Dr. Georg Schlechter, durch 50 Jahre Arzt in Küssen, der 1874 den Schulverein gründete und den Lehrer- veteranen Johann Schwaighofer. Schwaighofer wurde von Kaiser Franz Josef mit dem silbernen Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet. Ihm wur- den außerordentliche Kenntnisse auf dem Gebiet der Physik, Chemie und anderen Wissenschaften nachgesagt. Er stand mA dem Erfinder Edison in Briefwechsel. In seinen freien Stunden verfertigte Schwaig- hofer ciii Planetarium, ein Dilurium, einen Sextanten für Seefahrer, ein Fernrohr, ei- nen Himmelsglobus, ein Mikrophon, ein Kaleidoskop, einen Phonograph, eine Elek- tri si ermaschine, einen Höhenmesser und noch vieles andere. Er besaß ein kleines Museum, eine Trophäensammlung und eine Pc tref aktens ammlung. Die Wiener Touri- stenzeitung schrieb seinerzeit über ihn: „Nicht nur Küssen ist eine Perle im Per- lenkranz der Schönheiten Tirols, sondern dessen Lehrer ist eine Spezialität und ein Unikum. . ." - Schwaighofer war ein Ori- ginal, dem auch in ernstesten Stunde ein satyrischer Humor zu Gebote stand. Das bewies eine seiner letzten Reden, kurz vor seinem Tode; da sprach er nämlich die für die frühere schwache finanzielle Stel- lung der Lehrer bezeichnenden Worte: „Mein letzter Wunsch sei noch, man möchte mir auf meinem Grabstein schrei- ben: Möchte ihm die Erde so leicht sein, wie sein Gehalt 1" Schwaighofer, an dem die Kinder voll Zuneigung hingen, starb am 1. Juni 1899 im 82. Lebensjahr. Die Filialschule im Biehlach wurde 1876 eröffnet. FIEBERBRUNN - Nächster FPOe-Stammtisch am Don- nerstag, 2. Dezember 1965 um 20 Uhr im Caf Pichler. WAlD RING Cädilienfeler im Pfarrsaal Im Pfarrsaal, der an diesem Tag bewirt- schaftet wird, veranstaltet die Bundes- musikkapelle Waidring am Sonntag, 21. November 1965 die heurige Cäcilienfeier. Beginn um 20 Uhr. Programm: Präludium heroicum, Originalkomposi- tion für Blasmusik von Sepp Thaler Tolf Synir, nordische Legende von Hans Felix Husadel Die goldene Maske, Ouvertüre von Willy Küster Schatzwalzer, mit Motiven aus der Operette „Der Zigeunerbaron" von Jo- hann Strauß Heraus ihr Bergkameraden, Marsch von Major Siegfried Somma, Brigadekapell- meister von Tirol Russisch, nach Originalvolksmelodien von Jo Knümann Jousa, Choral und Dixiland von Ken Roccard Hand von Beispielen die Notwendigkeit \Vohlfahrtstätter, Traudl Brunner geb. Ma- den Mitarbeit und der Einhaltung der moser, Rosi Kurz, Hilde Stuefer, Juliane staatsbürgerlichen Pflichten aufzeigte und Widauer. die besten Wünsche für das Leben der Bürgermeister Guggenbichler schloß die jungen Bürgerinnen und Bürger aussprach, würdige Gem'einschaftsfeier mit dem Auf- sprachen diese das vom Bürgermeister ruf zur Mitarbeit und mit dem Dank an vorgesprochene Gelöbnis nach und leiste- die Teilnehmer. Ein gemeinsames Abend- ten dieses auch durch Handschlag. Das essen und ein paar Stunden der frohen Jungbürgerbuch rhie1ten: Josef Ortner, Unterhaltung beschlossen die erfolgreiche Haus Schwaiger, Georg Widauer, Hans erste Schwendter Jungbürgerfeier. Fi 00 00 rstfeier für den Hauptschulneubau in Kössen
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