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6am6lag, 27. otember 1965 T3rei6 1.50 70.— (5 16. Zørong, Ytr. 47 (a., 27. eititber co., 28. Orrbarb DIRO., 29. Zaltet Di.. 30. 21nöreno flt., 1. 2.niunb 00., 2. ecita gr., 3 eran8 i ,. Hauptschulneubau - größtes Bauvorhaben von Kössen Firtfeler unter Teilnahme der Bevölkerung Am Sonnag, 21. November 1965 fand in Kössen die Firsfeier des kürzlich er- stellten Rohbaues der neuen Hauptschule statt. Um 11 Uhr vormittags versammelten sich der Gemeinderat mit dem Lehrkör- per, dem Pfar:he'rrn, den am Bau beteilig- ten Meistern, Architekten und Handwer- kern sowie vic len interessierten Eltern vor dem Gemeindehaus. Gemeinsam wurde der kurze Weg zum Rohbau zurückgelegt, wo die Bundesmusikka?elle Kössen unter Be- zirksverbandskapellm:eister Alois Fahr i n- g e r ein kurzes Konzert gab. Während des Konzertes hatten die Gäste Gelegenheit, den Rohbau zu besichtigen, wobei sie vom Bürgermeister. dem Schuldirekter und ins- besondere von Architekt Herbert Rot- tenspacher über die Bauweise und den Baubestand entsprechende Aufklärungen erhielten. Unter den Klängen des „Kitz- büheler Standschützenmarsches von dem Waichseer Komponisten Kalkschmid brachte der- Zimmerpolier Vinzenz Schlechter von der Firma Sebastian Exenberger, Ziin- mermeister in Kösen, den mit bunten Bändern geschmückten Firstbaum an und sprach Folgenden Firstspruch: Ha uptschula«Firstspruch Von Polier Vinzenz Schlechter, Obmann des Bauausschusses der Gemeinde Kössen heut' ist für uns ein Freudentag, Das Richtfe.st wird gefeiert. Wir haben nach mancher Müh' und Plag' Den Bau bis jetzt gemeistert. Drin wird den Kindern für ihr Leben Von Kössener Lehrern mit Geschick- Das eschick Das nötige Wissen mitgegeben; Wir wünschen dazu viel Glück. Gott gebe für das neue Haus Erfolg und seinen Segen. Damit hier gehen mir heraus Glückliche Kinder in das Leben. Ich erhebe nun das Glas nach altem Brauch Und bring ein,HocWfür die Festgäste aus! N.tc1 einem alten Brauch, der wohl nur mehr in Kösen ausgeübt wird, gelang es der Kössener Jugend, den Firstbu.sehen zu steh-ei und diesen im Triumph durch das Dorf ru tragen. Bei ihrem Vorhaben wurde die Jugend mit Sympathie betrachtet: ihr Lohn war cann die Einladung zur Teil- nahme an der Firstzeche im „Erzherzog Raiizer'. Ani nächsten Tag war der „Bo- schen' wieder an Ort und Stelle, wie es sich gehörL im großen Saal vom Gasthof ..Erzherzog Rainer" waren dann die Bauarbeiter mit ihren Meistern Gäste des Bauherrn. Bür- germester Stefan Reitstiitter begrüßte als Ehrenghte: den Pfarrherrn Geistl. Rat Simon Schneider, die Bürgermeister Georg Guggenbichler von Schweudt, Kra nb ich 1er von \Valchsee und Leon- harc. K apel 1 er von Fieberbrun.n, Bezirks- schIllinspekt3r Walter B od ne r und alle Meister, Gesellen, Hilfsarbeiter und Lehr- linge der nm Bau beteiligten Firmen, ins- besondere aber unter dem Beifall der An- wesenden den Kössener Architekten Her- bert Rotteuspacher vom Baubüro Dipl. - Arch. Josef Gschösser, Brixlegg, als Mit- projektant und Bauleiter. Den Bau der Hauptschule bezeichnete Bürgermeister ReiLsttter als das größte öffentliche Bcu- vorliahten, das Kössen in seiner Geschichte je gesehen miatte. Jahrelanges fingeti um die Planung und um die Finanzierung ging dem Spatens tieh voraus. Mit der Firstfeiier konnte ein bedeutender Markstein gesetzt werden, der in der Gemeinde nur Freude auszulösen vermochte. Ein Drittel des schwiErige!. Weges zum neuen Schulhaus lQonnt•:: damit zurückgelegt w'erdeii, aber zwei Drittel stehen noch bevor und der Weg zum Ziel wird hart und steil sein. Die Gemeinde Kössen mit einem Jahres- budget von etwas über drei Millionen SchilLng kann nur in einem Zeitraum von mehreren Jahren das Baukapital von zehn Millionen, welches für den Endausbau der Hauptschule erforderlich sein wird, auf- bringen. im Gemeinderat ist größte Spar- samket notwendig. In den vergangenen Jahreit konnte mit einem Aufwand von 412 Millionen Schilling eine neue Hoch- druckwasserleitung gebaut werden, um eine qualifizierte Trinkwasserversorgung des aufstrebenden Fremdenortes zu gewährlei- sten. Es mußten weiters der Großteil der 60 Gemei ndebrücen erneuert, die Stra&n- beleuchtung errichtet und eine neue Lei- chenhalle gebaut werden. Der Friedhof mußte erweitert und die alte Volksschule saniert werden. Wenn der Gemeinderat bisher ohne Darlehensaufnahme das Aus- langen finden konnte, beim Bau der Haupt- schule sind aber Darlehen aufzunehmen. Diese Schulden müssen aber als berech- tigte Finanzmaßnahmen des Gemeinderates angesehen werden, denn vomt der neuen Hauptschule profitiert nicht nur die gegen- wärtige Generation, sondern auch die kom- menden. Vor fast 60 Jahren wurde das gegenwärtige Voksschulgebiiide errichtet und die damalige Tatkraft und Weitsicht muß anerkannt und gelobt werden, da dieses Schulhaus heute noch entspricht. So durfte auch der gegenwärtige Gemeinderat nicht kleinlich sein. Mit dem Dank an die Arbeiter, Meister und die Architekten und mit der Bitte an den Herrgott, das Werk gedingen zu lassen, schloß der Bürger- meister seine Ansprache. Be.zirkssch•ulinspektor Walter B od ne r überbrachte die Grüße von Bezirkshaupt- mann Hofrat Dr. Hans v. 'Fr e nt i na g ii a. Er beglückwünschte weiters die Gemeinde Kössen zu ihrem Vorhaben, das im Dienste der Erziehung der Jugend die Mühen und Aufwendungen wert ist. Schuldirektor Josef Guggenbichler, der im öffentlichen Leben der Gemeinde auch als Gemeindevorstandsmitglied und als Obmann desl Fremdenverkehrsverban- des tätig ist, gaI seiner Freude über die gute Zusammenarbeit zwischen Bauherrn, der Bauleitung und der Handwerksmeister und aller Facharbeiter bis zum letzten „Stift" Ausdruck. Wenn er auch auf seinen täglichen Wegen zur Baustelle oft als ‚.Spitzl" betrachtet wurde, so war es für ihn stets eine Freude zu s?ien, wie alle
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