Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 16 Kitzbülieler Anzeiger Samstag, 27. November 1965 Arbeiten gut aufeinander abgestimmt be- wältigt wurden. Der Bürgermeister mit seinem Gemeinderat 'brauche den' Be - schluß, die Hauptschule zu bauen, wahr- lich nicht bereuen. Das wertvollste in der Gemeinde ist die Jugend und die Kinder von Küssen dürfen nicht schlechter ge- stellt werden, als die Kinder anderer Ge- meinden. Die Volksschule von Küssen habe nun 280 schulpflichtige Kinder und die Schule von Niederbichi (Schuldirektor Al- fred Haendl) 80. Im nächsten Jahr werden es in beiden Schulen über 400 sein. Vor zehn Jahren kam die Volksschule noch mit 10 ii 1 Klassen aus; heuer sind es zehn. Die Gemeinde setzt sich mit dem Neubau ein Denkmal, das den kommenden Generationen von der Sparsamkeit und der Zielstrebigkeit künden wird, denn mit Brückenbauten und Straßenbauten allein ist es nicht getan. Der Einsatz der Mittel für das Erziehungswesen ist der Wunsch der Bevölkerung. Obwohl die Schule in Küssen schon seit Jahren mit der aus- gebauten Oberstufe (mit dcii Fächern Englisch, Kurzschrift, Mathematik und geometrisches Zeichnen) Erfolge erzielen konnte, eine Hauptschule konnte aber die Oberstufe auf Grund der bestehenden Schulgesetzt nicht ersetzen. Die Gemeinde wird es schaffen: Die Schule hofft, schon im nächsten Jahr die erste Hauptschul- klasse im neuen Bau zweizügig führen zu können, zum Wohle der Jugend und des Ortes. Der Rehbau der Hauptschule steht auf dein sogenannten „ Waltl-Kramer-Feld", das die Gemeinde im Ausmaß von fast 6000 Quadratmetern von der Familie Sötz erwerben konnte. Die verbaute Fläche be- trägt 1963 Quadratmeter und der umbaute Raum 12.920 Kubikmeter. Die Baukosten betragen zehn Millionen Schilling. Die Bewilligung zum Bau wurde von der Be- ziikshauptmanns•chaft Kitzbühel am 5. Mai 1965 erteilt und noch am gleichen Tag damit begonnen. Am Bau sind folgende einheimische Firmen beteiligt: Haupttrakt: Maurermeister Al hin Schroll mit Polier Albin Sehroll jun. Z wi schentrakt 'und Turnsaal: Maurermei- ster Josef Scharnagl mit Polier Josef Höflinger Zimmereiarheiten: Zimmermeister Seba- stian ExerthergeT mit Polier Vinzenz Schlechter \Velleternitdach: Dachdeekerme ster Klaus Margrei ter, Kufstein Elektroinstallationen: Elektromeister Hel- mut Leituer Heizung: Installatiommeister Josef Kracher Malerarbeiten: Malermeister Sei). Dagn Böden: Tapezierer und Bodenbeläge Georg Kurz Tischlerarbeiten: Tischiermeis ter Hans Schreder und Tischlermeister Stani.s Scharnagl Spengler- und Glaserarbeiten: Spengler- meister Ferdinand Siorpaes - Die bisherigen Baukosten betrugen 3,320.600 Schilling. Zwei Klassenzimmer und der Ärzteraum konnten im Zwischen- trakt bereits der Volksschule zur Be- nützung Übergehen werden. Das Hauptschulprojekt umfaßt das Kel- lergeschoß. das Erdgeschoß und das Ober- geschoß. Keller: Tagesraum, Ausspeisungsküehc, Schulküche mit Speis, Handarbeitsräume für Mädchen und Knaben, Lehrmittel- zimmer. Schülerbücherei, WC, Wasch- räume, Heizungsanlage und ein strahlen- sicherer Luftschutzraum im Ausmaß von 250 Quadratmetern für die Volksschule und die Hauptschule. Es ist dies der erste derartige Raum in einem Schulprojekt un- seres Bezirkes. Eingangsgesclioß: Eingangshalle, Pau- senraum, Zentralgarderobe„ D irektorzim- mer, Lehrer-Sitzungszimmer, fünf Klassen- zimmer, zwei Lchrmitteizimnier, Arztraum, Physik- und Chemiezimmer, Turnsaal (10 mal 20 Meter) mit Geräteraum und einem eigenem Zugang für Sportvereine. Brause, Aiklei deräume, Turnbeihrerraum. Schulwartwohnung und ein großer, offener jedoch gedeckter Pausenraum und Spiel- platz. Obergeschoß: Vier Klassenzimmer, Zei- chensaal, WC, Waschräume, Lehrmittel- zimmer, Lehrerbücherei. Im Hof ist eine Fahrradaufbewahrung geplant. Gescimtfincznzierung spion In der Gemeinderatsitzung vom 18. Jän- ner 1965 wurde unter Zugrundiegung, daß die Baukosten den Betrag von zehn Millio- nen nicht überschreiten, folgender Finan- zierungsplan erstellt und genehmigt: 33000.000 Darlehen von der Landeshypo- thekenanstalt, für deren Flüssig- machung sich Landtagspräsident Komm.-Rat Obermoser mit Er- folg einsetzen konnte 500.000 Zwischeiikrcdit 2,800.000 Zuschuß aus dem ordentlichen Haushalt von 1965 bis 1968 von je 700.000 Schilling 2,400.000 Zuschuß aus den Jahren 1969 bis 1972 von je 600.000 Schilling 11500.000 Bedarfszuweisungen Der Zinsen- und Tilgungsdienst wird bis zum Jahre 1969 auf jährlich 300.000 Schil- ling ansteigen. Auch dieser Aufwand muß im ordentlichen Haushalt untergebracht werden. Die Gemeinde hofft, daß wenigstens ein Teil der Darlehenszinsen vom Bund über- nommen werden. Die Aussichten sind je- doch gegenwärtig schon wegen der Re- gierungskrise denkbar ungünstig und es wird auch in Zukunft aller Anstrengungen bedürfen, daß die drückenden Zinsenlasten erleichtert werden. Ursprünglich wurde mit einer Bauzeit von acht Jahren gerechnet. Nur wenn es gelingt, zusätzlich ein billiges Darlehen zu erhalten, könnte diese auf etwa vier Jahre herabgesetzt werden. Die bestehende „Baulust" im Gerne i:le- rat und in der 'Offentlichkeit, der Wunsch,. so bald wie möglich der Jugend zu einer Hauptschulbildung zu verhelfen, macht aber eine vieijährige Bauzeit unsympathisch. Es wird daher auch Aufgabe höherer Stel- len sein, der Gemeinde Küssen in dieser Beziehung tatkräftige Unterstützung ange- deihen zu lassen. Die Gemeinde selbst tut was sie kann. Ran - Schützenehrung in Kössen Der Hüttwirtssaal mit dcii Gemälden von Raffael Thaler war am Samstag, 20. November 1965 bis zum letzten Platz be- setzt. Ein herrliches Bild: die ilaftelröcke der Kössener, das Grau-Grün der bayri- sehen Schützenkameraden aus Rottaeh- Egerii und aus Prien am Chiemsee, er- mischt mit den blauen Jankern der Nie- derndorfer Schützen. Anlaß zu diesem netten Schützenabend war die Ehrung ver- dienter Kompaniemitglieder der Schützen- kompanie Küssen. Schützenoberleutnant Hansjörg D a g ii konnte unter den vielen Schützen sehr willkommene Ehrengäste begrüßen und zwar Schützen-Bundesma,or Adolf Na- g il 1er mit Frau aus Kitzbiihel, Schützen- major Hermann Duchan mit Frau aus der Dolomiienstadt Lienz, den stellvertre- tenden Laudesschützenhauptm an n von Bay- ern Georg Köc:k, die Hauptleute der Schützenkompanien von Pri cii und von Niederndorf, die Fahnenpatin Maria, Sötz, die Hüttwirtin Burgi 5 c hm i d und die schmucken Marketenderinnen aus dem Te- gernseer Land und dem Chiemgau. Mit großem Beifall wurden auch Bürgermeister Stefan Re i t st ii t te r und \izebiirgerrnei- ster Ferdinand S 0 r p ae s begrüßt. Nach Würdigung der Verdienste und der erwiesenen Treue für das Tiroler Schützenwesen nahm Bundesmajor Nagil- 1er in seiner gewohnt frischen und hu- morvollen Art Ehrungen vor. Ausgezeichnet wurden: Schützenhauptmann Franz S ö t z rnt der Silbernen Verdienstmedaille Oberschützenmeister Leorthard D a g ii mit der Bronzenen Verdienstmedaille Schützenleutnant Alois Scharnagl mit der Goldenen „Andreas-Hofer-Medaille" für 40jährige Schützentreue und Josef Ii nun h o lt er, Ha.senauerbauer. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Bezirkssiegerinnen im Zimmergewehrschi e - ßen 1965 bekanntgegeben: Monika Haberland Anni Pitscheider Resi Loferer alle Küssen. Großes Lob erntete Frau Anni Hoff- nian ii, welche mit den beiden Jung- schützen Peter und Franzl Mus ter für die musikalische Umrahmung sorgte. Somit war für alle Beteiligten dieser Schützenabend unter dem Doppeladler ein schönes Erlebnis.
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