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tJber dem Brixental vereinigte sich ein breiter östlicher Arm des mächtigen Inn- gletschers mit den von Süden aus dem Oberen Pinzgau über die Kammsenken der Kitzbülheler Alpen sich vorschiebendein Eis- massen. \Vie die gerundeten Formen und die hinterlassenen Gesteinsstücke verraten, floß zur Zeit des Höchststandes durch den Paß Thurn (1274 Meter) ein 800 Meter dicker und oberseits fünf Kilometerbreiter Eisstrom, dessen Oberfläche bei rund 2100 Samstag, 27. November 1965 Kitzbühe'ier Anzeiger Seite 7 - Im Fundamt wurden in der Zeit vom 17. bis 24. November fcdgende Fund- gegenstände abgegeben: 2 lose verschiedene Banknoten, 1 Handarbeitskörherl und 1 einzelner Herrenhandschuh mit Lammfell gefüttert, 1 D-Goidring mit Edelstein, 1 Paar Kinder-Wollfäustlinge, 1 einzelner Schlüssel, 1 Seidentach, 1 Paar Leder- handschuhe (Letztere Gegenstände blieben in einem Postauto zurück). Trabrennverein Kitzbühel Generalversammlung Am Montag, 6. Dezember 1965 findet im Hotel T i e f e n :b r un ne r die Gene- rahersammlung des 1. Nordtiroler Trab- rennverein Kitzbühel statt. Beginn 20 Uhr. Die Mitglieder werden gebeten, voll- zählig zu erscheinen! - 10. Bäuerinnentag in Kitzbühel. Der 10. Bäuerinnentag findet heuer erst am Freitag. 17. Dezember 1965 statt. Aus lokal te'chnis ehen Gründen mußte der erste Termin verschoben werden. Wir hoffen, daß trotz dieser Aenderung ein reger Be- such zu verzeichnen sein wird. - Das Tagesprogramm des Bäuerinrentages wird noch in der nächsten Nummer dieses Blattes bekanntgegeben. Erzbischof Dr. Andreas Am 30. November feiert unser hoch- würdigster Herr Erzbischof DDDr. An- dreas R oh r ach e r sein Namenstagsfest. Telegraphische Gi ückw ünseh e erreichen unseren Kirchenfürsten in diesen Tagen noch in „Roma, Via defla pace 20. Anima", wo er als österreichischer l\on2ilsvater bis 8. Dezember wirkt. Die Heimat unseres Erzbischofs ist Lienz.Dort erblickte er am31.Mai 1892 das Licht der Welt und wurde auf den Namen des HI. Apostels Andreas getauft. Als einzige Kir- che im Bezirk trägt auch die Stadtpfarrkirehe zu Kitzbiihel dcii Namen des 111. Andreas. Zum Nainensfeste unsere Glückwünsche! SOS - Kummer kosten! Es war'ii einmal - zwei junge glück- liche Menschenkinder. Sie träumten von einem gemeinsamen Häuschen! Sie legten jeden Schilling zusammen für „ihr Heim'! Da kam ein grausames Schicksal. Der junge Mann verunglückte und starb. Der Herrgott gab dem Mädl die Kraft, um diesen schweren Schmerz zu überwinden. Vor allem, weil sie bald in ihrem Herzen fühlte, daß sie Mutter wird! Ja, es begann wie ein Märchen, nur der gute Schluß fehlt. Nun meine große Bitte! Für diese schwer geprüfte junge Mutter, die nur einen T e ihnach.tswuIch. hat, suchen wir einen Pflegeplatz. Nicht weit von Kitzbühel bei angemessenem Pflegegeld und bei ver- läßlich pünktlicher Bezahlung. Die Mutter des vier Wochen alten Kindes (ein Mäderl) ist ab Neujahr wieder berufs- tätig. Sie ist Angesteilte der Stadt Kitz- bühel. Bitte machen wir dieses schicksals- volle Märchen mit dem schrecklichen Ende zu einem „Weihnaehts-Märcheri'! Näheres erzähle ich der hilfsbereiten Pflege-Mutter gerne persönlich. Eure Käthe NagilIer-PikI währenden Hügel Erb. Genau genommen sind es die zwei eng beisammen stehenden Höfe Vordererb und Flintererb. lii der beiläufig 10 Meter tieferenSenke südlich des Hügels, die selbst wieder nach Westen und Osten abdacht und so eine Wasserscheide bildet, fällt an der Weg- kreuzung zwischen den Zäunen ein gewal- tiger Block auf. Der sichtbare und meß- bare Umfang des flach gelagerten Steines beträgt 12 Meter, die feststellbare Höhe 1.30 Meter. Die Ränder des Blockes sind teilweise eingewachsen, sodaß der tat- sächliche Umfang noch etwas größer an- zunehmen ist. Dasselbe gilt auch für die Höhe, weil der Ko!oß sicher stellenweise etwas tiefer im Erdreich stecken wird. Das Gestein ist ein heller und ziemlich frischer unverschieferter Granit. Es han- delt sich um eine für diese Gegend gänz- lich fremde Gesteinsart, wie sie in den gesamten Kitzbüheler Alpen fehlt. Solches Material ist erst viel weiter südlich, im Süden der Salzach, Non der Veiicdiger- gruppe bekannt. Das nächste Vorkommen liegt in der Luftlinie 23 Kilometer eill- ferut. Der Kern der Zillertaler Alpen und der Venedigergruppe besteht aus diesem Gestein. Der Block von Erb ist einer der vielen Findlinge, die aus ihrem Heimatbereich in der Hochregion der Zentralalpen durch Gletschertransport an ihren heutigen Platz kamen und nun in völlig fremder Um- gehung lagern, wo sie durch die unge- wohnte Beschaffenheit und teilweise durch ihre Größe auffallen. Dos Erberkreuz bei Kitzbühel Ein eiszeitliches Naturdenkmal An einem der vielen sonnigen Herbst- mit Senken, in denen sich das \Vasser tage wanderte der Wiener Straßenb.tu- sammelt. Mitten in diesem vom Gletscher fachmann Obera'urat Dipl.-Ing. Kurz- der letzten großen Vereisung aufgeschüt- w e ii ins Bichlach und stieß dort auf das teten und überformten, an Buckeln und sogenannte „Erberkreuz". D:e Unberührt- Mulden reichen Moränengelände, das recht heit der Landschaft, die MLchtigkeit des treffend Bichlach genannt wird, liegt Granitblocks in Verbindung mit dem Kreuz auf einem dieser prächtige Rundsicht ge- als christliche Stätte brachten seine Ideen mit dem in aller Welt bekannten Exter- nistensteizi von Thürringen in Verbindung. Dort wird der Stein als vorrömsehe Opfer- stätte bezeichnet. Um! hier ... ge Auf Anregung von Kurzwel fand am . 10. November 1965 die e r t geologische Untersuchung dieses Findlings statt, die M M von Univ.-Doz. Dr. Georg Mutschiech- ner geleitet wurde. An der Untersuchung nahmen weiters Landesoberarchivar Dr. . . Eduard Widmoser und der Altstraßen- forscher Heinz Konrad, Innsbruck, teil. Auf unsere Bitte hin verfaßte Doz. Dr. Mutschiechner nachstehender Aufsatz und wir danken ihm bei dieser Geleereheit für sein Interesse. Doz. Dr. Mut sch!e.chner konnte ja auch vom Schriftleiter unseres Stadt- buches als Mitarbeiter (Geologie im 1. . Band und Bergbau im 2) gew Jilnen werden. Kitzbühel ist am südlichen Ende einer eigentümlich unruhig geformten Land- schaft entstanden. Teilweise von Bauern- 1 häusern gekrönte Erhebungen wechseln Das „Erberkreuz" mit Oberbaurat Dipl.-Ing. Kurzweil, Wien und Landesoberarchivar Dr. Eduard Widmoser
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