Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2() KiLzbüfiler 4iizeiger Samstag. 4. Dezember 1965 Hau. der Hauptschule mußte daher ein Darlehen aufgenommen werden. wobei fest- gestellt weiden darf, daß dieser Bau meh- reren Generationen zum Vorteil gereinhe und daher mit Berechtigung auch meh- rere Generationen zur Zahlung der An- nu.itäten verpflichtet werden mußten. Zum bsch'1uß dankte Bürgermeister Kapeller der Musikkapelle Fieberbrunn für die Ver- schönerung der Feier. Bürgermeister Sleinachtr, St. Jakob, be- glückwünsche in einer kurzen Ansprache die Gemeinde Fieberbrunii zum Bau, der dem ganzen Pi.l(erseegeb.iet zum Wohl ge- reichen wird. Ehrlich gab er aber auch zu, daß die Gemeinde um die „Schul- schulden'- nicht zu beneiden sein wird: wenn jedoch die guten Zeiten bleiben, dann wird auch Fieberbruim dieses Pro- jekt verkraften können und dafür ein leuchtendes Beispiel echten Pioniergeistes darstellen. Bürgermeister Bergmann, Hoehfiizen5 überbrachte die Grüße der Gemeinde Hochfilzen, welche erst kürzlich ein neues Schulhaus erhalten hatte, weiß die schwie- rige Aufgabe in Fieberbrunn richtig zu schätzen. Wenn einmal die Kinder aus der Hochfilz die Fieberbrunner Hauptschule besuchen sollen, dann muß auch unbedingt getrachtet werden, daß die Verkehrsver- hältnisse gebessert werden. Gegenwärtig wäre der Bahnverkehr zur Hauptschule nach St. Johann günstiger, als der Straßen- verkehr zinn um 11 Kilometer näheren FieberbrurMi. Die Fahrschüler, die schon um 6 Uhr früh das Elternhaus verlassen müssen, um eine auswärtige Schule zu besuchen, sind nicht zu beneiden. Es sind daher alle Opfer gerechtfertigt, den Kin- dern eine eigene oder näher liegende Schale zu bieten. Die Fahrschüiler, die vor dem Morgengrauen das elterliche Heim verlassen und spät am Nachmittag erst heimkommen, erfüllen das größere Ar- beitspensum. als mancher Erwachsener. F1icberbrunn kann also zum werdenden Sohulprojekt nur beglückwünscht werden. Bürgermeister Bergmann schloß mit dem Hinweis auf die gute Zusammenaiibeit zwi- schen den Pillerseer Gemeinden und gab der Hoffnung Ausdruck, daß diese weiter- hin gute Früchte zeitigen wird. im Namen der Arbeiterschaft und auch der Elternschaft sprach der Magazineur von der Baufirma Hörfarter Leonhard Foidl (Vornbichl) dem Bürgermeiste-rund dem Gemeinderat als Bauherr und Schul- gemeinde den Dank aus. Foidl, der beim Rohbau die gesamte Eisenbewehrung be- sorgte und wie die Bauleitung feststellen konnte, auf den Zentimeter genau (es wur- den bisher 50.000 Kilogramm Baustahlver- arbeitet), versicherte den Verantwortlichen der Gemeinde, daß beim Bau nicht ge- spart wurde und nur die besten Baustoffe erwendet wurden. Zum Zeichen der Trauer um den kürzlich verunglückten Betriebs- ratsobmann Polier Toni Fis eher bat FoidJ die Anwesenden, sich von den Sitzen zu erheben. Diese Gedenkminute ergab ein schönes Zeugnis echter Dorfgemeinschaft Zur Bauchronik Nach deni Neubau des des in in Pfa ffe nsclhwend 1 (erste Bauleitung von Architekt Rot teiis pacher) im Jahre 1958 „geisterte" im Gemeinderat die Sa- nierung der Schulen „Dorf und „Rosen- egg" um. Neubaupläne lösten Umbaupläne ab, uni schließlich dem Gedanken der Errichtung einer Hauptschule zum Durch- bruch zu verhelfen. im Jahre 1964 be- schloß sodann der Gemeinderat, in der sogenannten Leimgrube von Maurermeister Alfred Huetz ein Baugrundstück zu erwer- ben. Es handelt sich um ein 11.000 Qua- dratmeter großes Feld. Der Kaufpreis von 1,650.000 Schilling wurde im gleichen Jahre zur Hälfte erlegt; die zweite Hälfte in den Finanzierungsplan eingebaut. Das Grundstück liegt sehr günstig zwischen den beiden Fraktionen „Dorf" und „Ro- senegg". Am 10. Mai begann Maurermeister Hör- farter mit dem Bau. Der Bau ist voll unterkellert und die Obergesehoße wurden in der Skelettbauweise aufgeführt und mit Müllerziegeln aufgemauert. Die Decken zwischen den Geschossen wurden nach dem System „Katzenberger' gegossen. Bis Ende September wurde der Haupttrakt fertig- gestellt und dadurch vom Bautermin fast vierzehn Tage gewonnen. Zimmermeister Huetz setzte am 4. Oktober den Dachstuhl auf. Ein heimatliches Satteldach im ge- waltigen Ausmaß von 67 Metern. Für die Zimmermeisterarheiten wurden an die hun- dert Festmeter Bauholz verbaut, das aus dem Gemeindewald von Kegel lehen stammt. Doppelte Wandpfetten geben dem Bau ein gediegenes Aussehen. Mit acht Zim- merern erfolgte das Aufsetzen des Dach- stuhles an einem einzigen Tag. Nach der Fertigstellung des Haupt- traktes wurde von Maurermeister Hörfar- ter der Aufbau des \Virtsehaftstraktes in Angriff genommen. Dieser Bau war bis zum Tage der Firstfe.ier soweit gediehen, daß in diesen Tagen die große 300-Qua- dratmeter-Decke über dem Erdgeschoß ge- gossen werden konnte. In zwei Tagen wur- den 60 Kubikmeter Beton verarbeitet. Heuer werden für den Turnsaal noch die Fundamente erstellt und unterfüllt; nach dieser Baumaßnahme ist Winterruhe. Das Projekt sieht drei Baugruppen vor: als Hauptbaukörper den Klassentrakt (13 Klassen), den Zentraigarderobeutrakt und die Turnhalle mit der Mütterberatungs- stelle und der Schulwartwolinung. Der Klassentrakt Kellergeschoß: Die Räume für die Qel- heizung und Warniwasserbereitung, Tages- raum für die Fahrschüler mit der Aus- speisungsküche, eine Schulküche, je ein Handarbeit sraum für Knaben und Mädchen1 ein Lehrmi t telzimmer, Waschräume und WC. Erdgeschoß: Eingangshalle mit Treppen- haus, eine Schülerbücherei, vier Normal- klassenzimmer, ein Lehrmitteizimmer, WC und Waschräume, ein Schuiwartraum 1. Stockwerk: Direktionszimmer, ein Sit- zungszirnmer ' . ' v ier Klassenzimmer, ein Physik- und Chemiesaal. ein Lehrmittel- zimmer 2. Stockwerk: Fünf Klassenzimmer, der Zeichensaal, WC und Waschräume (ge- trennt für Lehrpersonen und Schüler wie in den anderen Stockwerken). Zentra lgarderobentrakt: im Kel- lergesehoß die Garderoben für sämtliche Klassen; im Erdgeschoß Umkleideräume für den Turnbetrieb für Knaben und Mäd- chen, ein Arztraum, eine Sammelbrause und WC und ein Verbindungsgang zur Turnhalle Turnhallentrakt: ein Turnsaal im Ausmaß von 200 Quadratmetern, die Scihul- wartwdhnung mit eigener Treppe, der Raum für die Mütterberatung mit eigenem Eingang, ein Warteraum, ein Ärzteraum, Waschräume und WC Zum Turnsaal fiihrt ein eigener Eingang zur Benützung durch die Sportvereine. Das Bauvorhaben wird noch durch eine gedeckte Pausenhalle und einen Spielplatz im Ausmaß von 1500 Quadratmetern und einem Flugdach für die Fahrradaufbewah- rung ergänzt. Der umhaute Raum für das Gesamtprojekt beträgt rund 16,000 Kubik- meter; die Baukosten betragen etwa 14 Millionen Schilling. Die Bauzeit wurde vom Gemeinderat mit v i er Jahren festgelegt. Die Gemeinde will jedoch mit allen Mitteln versuchen, diese um mindestens ciii Jahr zu ver- kürzen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn für das durch Darlehen aufgebrachte Bau- kapital ein Zinsenzuschuß aus öffentlichen Mitteln erreicht wird. Zur Finanzierung der bereits vergebenen Bauarbeiten wurde mit Unterstützung von Landtagspräsident Komm.-Rat Johann Obermoser bei der Landeshypothekenanstalt ein Darlehen \ on sechs Millionen aufgenommen. im nächsten Jahr soll die Turnhalle im Rohbau erstellt werden. Die Arbeiten wur- den bereits an Maurermeister Hörfarter und Zimmermeister Huetz vergeben. Ver- geben werden in nächster Zeit auch die Ausführung dci' sanitären Anlagen und der Heizungsanlage, damit diese Arbeiten nach \\' interausgang aufgenommen werden können. Die Gemeinde Fieherbruim besitzt drei Schulen. Die Schule Dorf, geleitet von Schuldirektor Johann Lanzinger; die Schule Rosenegg (früher Hütte), gelei- tet voll Schuldirektor Roman Hinter- reiter und die Schule Pfaffenschwendt, geleitet von Schuldirektor Peter Thaler. Gedenken an Schuldirektor Stadler Der Zufall wollte es, daß am Tage der Firstfeier auch der erste Jahresgottesdienst für dcii am 24. November 1964 verstor- benen verdienten Schuldirektor Oberschul- rat Josef Stadler gehalten wurde. Die Sängerrunde Fieberbru an unter Chorleiter Schuldirektor Roman 11 i ute r reite r führte die Deutsche Messe von Schubert auf. - Stadler war 26 Jahre Lehrer in Fieberbrunn und 16 Jahre Direktor dci'
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