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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 4. Dezember 1965 bei den Klängen der Stadtmusik, beim ver- ständnisvolfen Vortrag der Trauergesänge, die der Kirchenchor nach der Einsegnung vor der Stadtpfarrkirche der Deutsche Männergesangverein und der Kinderchor der Biirgerschuie am offenen Grabe dem Dahingaschiedenen widmeten. „Inzwischen hatte sich das düstere Grau der Wolken verzogen und milde blickte die Sonne herab auf den stillen Schläfer, dessen Grab sich mit einer reichen Fülle duftender Blurnengrüße füllt - Blume an Blume, dicht ge- reiht - Rosen, die letzten Erdengrüßc in Liebe und Trauer vermittelnd: Lebe wohl, du Edler, Großer -- auf \X iedersehen!" Hans Hatzi war in erster Ehe mit Ursula Erhart, der Schwester voii Medizi- nairat. Dr. Gottlieb Erhart, verheiratet. Die Trauung fand 1891) in Maria Plain statt. Die erste Gattin starb jedoch früh. Dieser Ehe errtsprossen zwei Kinder, Ma- ria, geboren am 11. Februar 1891 in Fie- berbrunn, und Hans d. J., geboren am 27. April 1892 ebenfalls in Fieberbrunn. Von der Familie wurde Hans Hatzl d. J. (t 1963 als Buchhalter bei den Svarowski-eke:n) als der intelligenteste bezeichnet. Er stu- dierte Philologie pn der Universität in Innsbruck und war ein leidenschaftlicher Musiker. Der erste Weltkrieg unterbrach sein Studium. Vom April 1915 bis Weih- nachten 1920 $ehmaeiicet,e er in den Ge- fangenenlagern Sibiriens. In Watens grün- dete Hatzl darin ein Kammerquartett. In zwefler Ehe war Hatzi mit Krezen- tia Rüscher aus Innsbruck verheiratet. Die Hochzeit fand am 31. August 1896 statt. Dieser Ehe ontspross,en vier Kinder: Ella Pircher geb. FTatzl, geboren am 16. August 1897 in Kitzbühel, Gattin des 1927 an den Folgen der Kriegsverwundung ver- torbeneii Kaiserjäger-Hauptrnanxis Rudolf Pircher. Frau Pircher, deren Tochter Grete nun als technische Assistentin im neuen bei uns (nach 1-laus leilzer) erst um das Jahr 1300 ein. Von da ab begann man auch den von dcii Ilaustieren gewonnenen Mist guf die Felder zu bringen, um dem Wachstum etwas nachzuhelfen. Vorher wurde der Kot der Rinder, soferne er am Gehöft zu lästig wurde, mit einem zugelei- eten Grahenwasser weggeschwemmt. Mit den Miihlenhetrieberi stieg auch die Kör- nerlruchtanpllanzung stark an. Bis in die höchste Reilezone hinauf wurden an den Berghängen die Wälder gerodet und zum Koruanbau hergerichtet. Das Getreide be- kam CiHC zunehmende Werteinschätzung, weit mehr als das Fleisch der Tiere Der gepriesenste Feldgrund war jener, o sich mit Erfolg Weizen zügeln ließ, mochte er Jloeh SO schwer zu bearbeiten gewesen sein. Als niler 1543 der Höhrerbichlbergbau einen ungeahnten Aufschwung annahm und gegen 1580 etwa drei tau s e n d Bergaribei- ter Beschäftigung fanden, erreichten die Mühlen ihre Blütezeit.- Es mußte viel Ge- treide vom Auland, aus Bayern, Ober- Krankenhaus wirken wird, scheeikte dem KizbüheTer Heimatmuseum vor zwei Jah- reii wertvolle aus Südtirol stammende Holzfiguren, darstellend denrar- jäger die eine und den ‚.Kaiscrjäger" die andere Figur. Beide Figuren widme;en seine treuen Kaiserjäger ihrem tapferen und geliebten Hauptmann Rudolf Pircher anläßlich der vom 1. August bis 15. Sep- tember 1918 im Kaisergarten in Bozen durchgeführten Kunstausstellung „Die Kai- serjäger im Weltkrieg". Die Figuren sind ein Werk eines unbekannten Gröduer Bi 1d- hauers. Adolf Hatzl, geboren am 3. Oktober 1899 in Kitzbühel, Lehrer in Solbad Hall. Anni Breyer geb. Hatzl, geboren am 14. Dezember 1900 in Kitzbühel. Ehr Gatte Dr. Ing. Breyer ist Oberbundesbahnrat in Kassel und der einzige namhafte Bahn- geologe der Deutschen Bundesbahn. Grete Egger geb. ilatzl verw. Wulff, geboren in Kitzbühel am 2. September 1902. Die jüngste Flatzltoehter heiratete in erster Ehe den Oberstleutnant Hans Wulff, der 1945 den Heldentod fand, und in zweiter Ehe den Weißgerber Josef Egger. Die heimatkuudiichen Schätze im Hause Egger in der Graggaugasse begei- stern jeden Topographen. Sieben Enkel und vier Urenkel sorgen dafür, daß das Geschlecht der Hatzl nicht ausstirbt. Anerkennung. Dar Bezirkssehulrat Kitz- bühel zollte Liatz! mit Schreiben vorn 6. Juli 1923 folgende Anerkennung und Be- lobung: „lilerrn Hans Hatzl, städi. Lehrer in Kitzbühel lii Ausführung des einstimmigen Be- schlusses des Bezirksschulrates vom 6. Juli 1923 beehre ich mich, Ihnen in vollster Anerkennung ihrer vicijährigen, gediegenen Leistungen, Ihres unermüd- lichen Fleißes, Ihrer außerordentlichen österreich, ja sogar aus Ungarn, Poleii und dem näheren Rußland zugeführt werden. Als aber 1632 der Röhrerbnheiberghaiu durch die Aufkündigung der Gewerken naiiezu einging und von da an durch den Regierungsärac noch schwach bis 1770 wei- terbetriehen wurde, kam für die Mühlen- betriebe (und die neun Bäckereibetriebe) eine schwere Zeit. Den Untergang seines Gewerbes hatte ein alter Rettenbacher Müller im Spertental, der um etwa 1770 noch ein löblicher Meister seiner Zunft war, schon prophezeit. Er orakelte: „in hundert Jahren wird sich ein eisernes Schlangenpaar durch unsere Täler winden und erstlich werden davon die Fuhrleute und die Müller aufgefressen sein." (Bau der Giselabahn). Betreffs seines eigenen Todes sagte er zu einem benachbarten Kollegen: „Sterben wirst du zwar eher als ich, begraben werde aber ich eher." So traf es auch ein. Der Nachbar fiel in die Ache und wurde längere Zeit nicht gefun- den, inzwischhen starb der Müller und wurde normal nach drei Tagen begraben. Gewissenhaftigkeit, Ihrer Sicherheit und Gewandtheit in der Anwendung zweck- entsprechender Lnterrichtsmethoden, ver- bunden mit großem natürlichem Lahr- geschick, Ihrer schönen Erziehungs- und Unterrichtserfolge sowie Ihres erspieß- liehen Wirkens als Sangeslehrer an der Volks- und Bürgerschule in Kitzbühel die gebührende Anerkennung auszuspre- chen und hoffe, daß Si-- auch fernerhin die Ihnen anvertraute Jugend durch ihr eifriges Wirken für alles Hoh. --, Gute und Schöne begeistern werden. Der Landesregierungsrat als Vorsitzen- der des Bezirksschulra1es." K1TtBUHEL 4 Jahreshcwptversammlung Am Samstag 4. Dezember 1965 findet unter Obmann Dr. Oskar G a n s t er dLc Jahreshauptversammlung des Tierschutz- vereines Kitzbühel statt. Tagesordn eng: Begrüßung Bericht des Obmannes Kassabericht Ernennung zu Ehrenmitgliedern Referate von Pfarrer Franz S e r r, Kirchberg, über das Thema „Christ und Tierschutz; Gend. - Bez. - Illsp. Josef K r i s m r: „Tierschutz und Gesetz", und DipI.-Ing. Ro s n e r: „Das neue Tiroler Tierheim in Innsbruck'. Allfälliges Di Vereinsleitung ersucht alle Mitglie- der und Tierfreunde um ihr Erscheinen. Der Ktzbuheier Jchklg Zu den längst vergessenen Gewerbe- betrieben gehörte im ganzen Land die Oel- stampfeiei. Auch Kitzbiihel besaß einen solchen Gewerbebetrieb und auch dieser erhielt seine Betriebswasserkraft durci den Mühlkanal. Der letzte Besitzer und Ge- werbeinhaber war Josef Friedeusbacher. Die Batriebsstätte lag auf der Liegenschaft „Kitzbühel-Stadt, Haus Nr. 176": heute Haus Elisabeth Unterberger, Wehrgasse 2. Die Besitzer des Hauses „Oelschlag" seit 1803: 1808 Josef Hechenberger 1844 Christian 1-lechenberger 1861 Witwe Therese Hechenberger geb. Stamer 1861 Michael Hölzl 1875 Johann Lackiier und Barbara geb Widmoser 1891 l)ismas Friedemisbacher und Baabara eb. Mair
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