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Samstag, 1 1. Dezember 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 der Tiroer Sohiitzel]kolnnaujefl Altlandes- hauptmann Dr. Josf Schumacher, mar- sch erLen die Ehrengäste mit den Kompa- ulm und Abordnungen zum Festgotte-s- die:ist in die Kirche. der von der Musik- kapelle Oberau musikalisch umrahmt wurde. Der Lancieskurat der Tiroler Schützen Pa- ter Bonifaz Ma d ers b a eher zelebrierte das Hochamt und hielt die Festpredigt. Pfarrer Geisti. Rat Jessacher wcihtc die Schützenfahne. Zur ilei deneh ru ag und Kra nz1Lieder- lcging gaben die Schütze nkompanien Wild- schönau und Breitenbach exakte General - dechargeii ah die von den anwesenden Soidatengenerationen lobend anerkannt Nach dem Vorbeimarseh vor der geweihten Fahne fand beim .‚Dorferwirt" im Rahmen einer Festversammlung der .‚Erste Wildschönauer Schiitzenjahr1ag statt. Der Obmann der Wi,ldschönauer Schüt- zer Dr. med. Bachmann konnte nach einem denkwürdigen Fustpro og zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Insbesondere den Laadcskommaiidaiiten Dr. Schumacher und die Faihnenpatin Thea Ko fler, deren An- weseniheit mit ehrenvoilem Beifall ausge- zeichnet wurde. Weiters die Geistlichkeit mit Landeskurat Madersl)ach'er und dem Pfarrherrn Jessacher, Univ.-PioT. Dr. im- ter, Bürgermeister Schoner. den Kitz- büTaeIer Major der Reserve und Komman- dan t der Grenzschutzkompanie W örgl Hans Sollereder, die Bundesmajore L)aiiner uni N a g i tier. Ehreubundesgeshäftsfüii- rar Major S e i n 1 cc hn e r und Bezirks- major Hans Embacher aus Kirohdorf. Die Festrede hielt Univ.-Prof. Dr. Huter, de- in prägnanten Auszügen aus der Schüt- zengesc.hichte Tirols die tieferen und er- pflichtenden Werte des Tiroler Schützen- tums beleuchtete und die symbolische Be- deutung der Fahne in dn feierlichen Mittelpunkt des Schützenjahrtages stellte. Fesdicher Höhepunkt war die Verleihung des „Ehrenkranzes der Tiroler Schützen- kompanien" an das Kitzbüheber FIoteliers- ehepaar Ton i und Thea KofFer. Die Fah- nenpatin Thea Kofier geb. Sandbiehler ist eIne geborene Wildschönauerin. Ausge- zeichnet wurden weiters der Obmann der Kompanie Dr. Bachmann, Pfarrer Jessa- eher, Bürgermeister Schauer und der Hauptmann der Veteranen sowie 32 Schüt- zen als Griindungsmitglicder. Die, Seharfschiiizenkompan ic Wiiclschön- au setzt sich aus jungen Männern der Tal- scha:ft Wi1dschönau zusammen. Die jun- gen Männer, die den Präsenzdienst heim Am 30. November 1965 hielt der Zweig Kitzbühel des QeAV im Gasthof Harisch seine diesjährige Hauptversammlung ab. Der erste Vorsitzende Prof. Adolf Go- logna begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder, insbesondere Herrn Bürger- meister Hermann Reisch und Herrn Vize- bürgermeister Peter Sicherer. Nach der Verlesung des Protokolls der letzten IIauptersamrnIung durch den Schriftwart Fräulein Anni Gsehwaudler folgte der Bericht des Schatzmeisters Leo Fleininger sowie die Tätigkeitsbericihtc der Jugendführer der männlichen und weib- lichen AV-Jugend, Herrn Manfred Pro- mitzer und Fräulein Waltraud Wurzein- rainer, ebenso die Berichte der Jungmädel- schaft und der Jungmannschaft durch Fräulein Birgit Plamoser in Vertretung von Fräulein Gundi Angerer und durch Kurt Lazzari. Der Hüttenwart Josef Graswander gab Einblick in den Besuch der vereinseigenen Aekerl-Hütte, zeigte aber auch die Schwie- rigkeiten auf, die die Betreuung einer nicht bewirtschafteten Flütte mit sich bringt. In seinem zusammenfassenden Tätig- keitsbericht konnte der erste Vorsitzende darauf hinweisen, daß der Mitgliederstand des AV-Zweiges Kitzbühel derzeit 475 be- Pundesheer absolviert hatten. fanden sich zu einer Schützenkompanie zusammen und wählten aus ihrer Mitte den jungen Audi Schoner zum Hauptmann. Bürgermeister Schoner wurde an diesem Tag zu „seiner" Kompanie sehr beglückwünscht. Der Tag klang mit einem Treuegelöbnis und dem Absingen des Andreas-Hofer-Liedes aus." Er war beispielgebend organisiert und wird den Teilnehmern aus dem Winter- steiler Schützenbataillon in guter Erinne- rung bleiben. trägt und somit gegenüber dem Vorjahr eine geringe Zunahme zu verzeichnen hat. Er betonte außerdem, daI. der Hauptzweck des Vereins die Förderung und die Durch- führung hergste igerisoher Unternehmensei und konnte zasammerrfassend feststellen, daß von sämtlichen Gruppen dar Sektion im abgelaufenen Jahr 55 Bergfahrten un- ternommen worden waren (Gesamtzahl der Teilnehmer 700). Diese bergsteigerischen Unternehmungen wurden vorn AV-Zweig Kitzbühel mit rund 15.000 Schilling unter- stützt. Im Verlauf seines Berichtes wies der erste Vorsitzende auf die Mitgliedsbeitrag,- erhöhung für A-Mitglieder hin, die durch die zunehmenden Belastungen des Gesamt- vereins für die Erhaltung des Hüttenbe- standes des gesamten Alpenvereins not- wendig wurde. Auf der Ac;kerl-Hütte soll in Zukunft ein Kontrolldienst durchgeführt werden, um verschiedene Mißstände, die sich dort durch den überstarken Besuch ergeben ha- ben, abzuschaffen. Schließlich dankte der erste Vorsitzende der Stadtgemeinde für die Bewilligung ei- ner Subvention von 3000 Schilling im ab- gelaufenen Vereinsjahr, der Zweigstelle des Landesreisebüros Kitzbühel für ihr ver- Jahreshauptversammlung des østerr. Alpenvereins - Zweig Kitzbühel dem, die für die Katharinenkirche im Sammlung für die Feuerglocke im Stadt- Leben der Stadt von Wichtigkeit und turm, also im Turm der Katharinenkirche, Bedeutung waren. handelte. Denn im Jahre 1517 wurde Kitz- Wir wissen nicht, was alles im 15. bühel von einem größeren Brand heim- Jahrhundert an der Katharinenkirche ge- gesucht, der ratsam machte, im Stadt- schah, weil uns die entsprechenden Auf- turm einen Feuerwächter zu postieren, zeichnungen fehlen. Die St.-Katharinen- damit er beim Ausbruch eines Feuers Krchenrechnungen beginn erst mit dem sofort mit dem Glockenstreich die Bewoh- Jahre 1512. Eine der ersten Eintragungen ier der Stadt alarmieren konnte. Die betrifft die Glocke. Auch verständlich. Glocke wurde auch tatsächlich im Jahre \Venn man schon so einen schönen Turm 1518 iioch aufgezogen. 67 Jahre später be- besitzt. so müssen im Turin auch dem- kam die Stadtkirohe, also im Jahre 1585, gemäße Glocken hängen. Es ist erheiternd, die von dem berühmten Erzgießer gegos- mit weicher Sorge und Sorgfalt die Ki(z- sene Salve-Glocke. 1)iil1cier sich um die Glocke kümmerten. 1 Ebenso wichtig wie die Glocken auf lri .Jahre 1512 wurde eine Glocke auf- dem rFul.m war die Orgel im Innern des gezogen. Ich weiß es nicht, ob es die Gotteshauses. Die Glocken sollten rufen, erste war. Vier Jahre später wurde aber mahnen, die Orgel sollte die Andächtigen schon wieder die zweite Glocke angeschafft, beim Gottesdienst erbauen. wozu zu einer allgemeinen Metallsamm- Wir erfahren 1522 aus den Kirchcii- lung aufgerufen wurde. Die Leute gaben rechnungen, daL Herrn Tetcnriedcr von Häfen und Geschirr aus Glockenspeise und wege!! der Positiv das ganze Jahr darauf spendeten Zinnkandeln und Zinnteller. Mir zu schlagen, \ier Pfund Berner gezahlt kommt vor, daß es sich hier um eine A erdeii mußte. So erhalten wir Kunde von einem Organisten und von einer Orgel in der Katharinenkirche. Es ist verständ- lich, daß diese Orgel eine ständige Be- treuung erforderte. Besonders fällt auf, daß sie oft gestimmt werden mußte. \Vr können uns einen Kirchturm ohne Uhr nicht vorstellen. Gerade die Kirch- turmuhr erfüllte in den früheren Zeiten eine ganz große Funktion. Da war es nicht so wie heute, wo jedermann eine oder mehrere Uhren besitzt. Früher war die einzige Uhr, die einem die Zeit sagte, die Uhr auf dem Kirchturm. Hinzu kommt noch, daß die Kirchenuhren auch eine sceisorgliche Aufgabe zu bewältigen hatten. Die Uhr sollte den Menschen gemahnen, daß seine Stunde jederzeit geschlagen ha- hen kann, so daß er sich erinnern soll, nicht unvorbereitet dein letzten Stunden- schlag zu hören. Im Jahre 1537 erhielt der Stadtturm seine Uhr, die in Hall angefertigt worden war. Vergoldete Zeiger hatte sie und herr- lich bemalt war sie. Aber fast hundert
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