Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 18. Dezember 1965 müsse weiter verfolgt werden. Das Land wird einen Beitrag leisten, jedoch war das vergangene Jahr wegen der Hoch- wasserschäden kein Normaljahr. Zum Handkuß kamen zwei Projekte und zwar die Schwendter Straße und die Reither Straße.' Zur Anfrage des St. Johanier Bürger- meisters Oberleitner in der Angelegenheit ‚.Skiweltmeistersch,aft 1970" erklärte Bür- germeister Re i s eh, daß Kitzhähe.l von allen Seiten die moralische Unterstüt- zung erwarte. Eine finanzielle Beteiligung der Gemeinden des Bezirkes wird nicht gefordert. Zur kaufmännischen Berufs- schule erufs- schule in Kitzbühel sei zu berichten, daß diese vom Land Tirol gebaut wurde und daß die Stadtgemeinde Kitzbühel den Bau mit Freude begrüßte. Schulhausorgen kenne die Stadtgemeinde sonst genug, steht doch der Bau einer neuen Hauptschule bevor (Baukapital: 25 Millionen Schilling). Auch Reisch wandte sich mit Sorge an die aufgezwungenen Auf gabenvcrni ehrun- gen der Gemeinden und stellte insbeson- dere fest, daß die Bezirksbauernkaminer zur Yerwal tung der „Bauernkrankenkasse" heranzuziehen wäre. Bürgermeister Hans Neuper führte ebenfalls ein Beispiel aus, in welchem Maße die Arbeit in der Gemeinde zwangs- weise vermehrt wird und zwar mit der Waldbestandsaufnahme. Die Verweigerung einer Unterschrift über ein umfangreiches Schriftstück, dessen Inhalt von ihm zu prüfen nicht möglich war, hätte ihm ene „Rige" eines hohen Landesbeamten ein- gebracht. Er stehe aber nicht an, die Un- terschrift und das Dienstsiegel. des Bür- germeisters zu mißbrauchen. Bürgermeister Andrä Schermer, Bri- xen, stellte die Anfrage, 01) die Trasse „Brixen im Thale" der neuen Brixentaler Bundesstraße eh'on feststehe. Der Ausbau muß beschleunigt werden. Fliezu berichtete Oberbaurat I)ipl.-Ing. Enzenberg. (laß im Gemeindegebiet noch Änderungen der Trasse möglich sind. Die entsprechenden Vorschläge müssen aber schleunigst ein- gebracht werden. Als nächstes Baulos wird die „Umfahrung Kitzbühel" in Angriff genommen, da diese vordringlich ist, eben- falls die Einmündungen in den Ortsbereich \Virgl und in die Reither Straße. Auf eine weitere Anfrage von Bürger- meister B c r gin u ii II. ob die Gemeinden für den Bau der lzirksmtteIschule in St. Johann, da deren Baukosten nicht 14, son- dern 18 Millionen Schilling betragen, her- aiigezoen werden. gab .Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Tre n t i nag ii a als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses bekannt, daß die Gemeinden keine wei- teren Beiträge zu leisten haben w erden. Von den beiden Bundesministerien, dem Unterrichtsministerium und dem Handels- ministerium wurden die Baukosten mit 18 Millionen bewilligt. Die Rückzahlung der Kapitaldienste durch den Band erfolgt nach Beendigung des ersten Schuijahtes im neuen Gebäude. Da die neue Bezirks- mittelschule zu Beginn des Schuljahres 1965/66 bezogen werden konnte, erfolgt Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 schon im Jahr 1966. Vom Elternverein wurde ein Zinsendienst von 500.000 Schil- die Darlehensrückzahlung durch den Bund wasserschäden, für welche 45 Millionen Aber auch der F1lußbau erfordere Mittel. Schilling veranschlagt werden mußten. ling geleistet. Bürgermeister Franz Höck, Oberndorf, Bürgermeister Leonhard K a pe 11 er, Fie- sprach Landtagspräsid.ent Johann Ober - berbrunn., unterstützte den Antrag seines m os e r und dem Leiter des Bezirksbau- Kollegen aus Fiochfilzen in der Angele- amtes Kufstein Oberbaurat Dipl.-Ing. Graf genheit des Ausbaues der Straße noch E n z e n h 'er g den Dank der Gemeinde für Hochfilzen. den Bau der Ortsdurchfahrung aus. Landtagsabgeordneter Christian Huber Abschließend sprach der Bezirkshaupt- nahm zum Schulhausbau Stellung. Er 1 mann den Bürgermeistern für ihre Mit- stellte dabei fest, daß der hohe Tiroler arbeit den Dank aus und bat sie, an einer Landtag über die erwünschten Zinsen- Feier zu Ehren von Landtagspräsident beiträge verhandle. Das Landesbudget stehe Obermoser im Gasthof Harisch teilnehmen aber unter der Belastung durch die Hoch- zu wollen. Fieberbruna - diesmal in der „Walchau" Franz Gruner und Georg Lackner - zum Gedenken Im Ortsteil „Walchau" in Fieberbrunn werdeit. Die Eltern waren beim Kreuz- liegt der Großgrundbesitz Dandler mit E- berghauern daheim. Aber schon 1914 ging Werk, Säge, Gasthof und Pension samt Georg Lackner als Freiwilliger an die Gkonomie. Zwei treue Diener davon sind Front und diente beim 41. Feldkanonen- binnen acht Tagen verstorben. Am 1. Ad- regiment (Salzburg) Batt:rie 4. Das Kriegs- wurde der Ohersäger Franz ende 1914 bis 1918 verbrachte Georg Lack- G ru ne r vom Sägewerk Dandler, der sich ner in Monte Pontoni, Monte Tschinoni bereits im Ruhestand befand, zu Grabe ge- und kam dann noch in italienische Ge- tragen, und am Barbaratag verstarb der fangenschaft. Zurückgekehrt stand er wie- langjährige Elektromeister vom E-Werk der beim Dandler als Elektromeister. Ge- Dandler Georg Lackner. org Lackner wirkte als Geiger viele Jahre Gute und schlechte Zeiten haben die im Kirchenchor mit, er war das älteste beiden in ihrer Wirkungszeit mitgemacht, Alpenvereinsmitglied - gab französischen genau so wie es die wirtschaftliche Korn Sprachunterricht, da er die französische junk tue allweil vorschrieb. Sprache perfekt beherrschte. Seine liebste Franz Gruner, ein geborener Wiener Lktiire war eine französische Zeitung. (14. März 1880) ciii Uberleijender mit Seine Gattin wurde die Dandlertochter seiner Mutter, als die damals grassierendem Maria, die ihm fünf Kinder schenkte. Ein schwarzen Blattern ganze Familien sterben Sohn fiel im letzten Krieg, die Tochter ließen, kam von Wien zu Fuß nach FLe- Rost, als Gemeindesekretärin in Hochfil- berhrirnn: \Vegen seiner \Vieiier Abstam- zen, die Pia, Maria und Georg, der Sohn. mung wurde er gerne .‚\Vcana-Franzei" 1920 war Georg Lackner nach Fieber- genannt. Nachdem er als gelernter Schlos- brunn gekommen. Als Strominkassant kam ser bei der Bahn in Saalfeideii nicht er auch in alle Haushalte Fieberbrunns. Sein unterkommen konnte, ging es westwärts trockener FJ'umor, sein urwüchsiges Wesen weiter. Der damalige „Damidlervater" Ja- wurde jedem bekannt. Als er einmal hann Dand her stellte Franz Gruner als zu einem Stromabnehmer kam, ußte die- Obersäger ein. Das war im Jahr 1897 im ser zu bemängeln, daß der Strom manch- Juli. Den ganzeii Krieg 1914 bis 1918 war mal nur sehr schwach wäre und die Lam- Gruner als Pionier eingezogen und erhielt pen nur glühten. „Ja", meinte Lackner, auch einige Auszeichnungen, weshalb er dafür sind es auch Glühlampen, die da auch später der Heim1kchrcrkameradschaft eingeschraubt sind!" Als man heute den angehörte. Seine Zeit als Bürgermeister „Guten Kameraden" am Grabe spielte, fällt in einen traurigen Zeitabschnitt, trat einer aus den Reihen der Trauergäste', mußte er doch während des Krieges vie- trat zum Grabe hin und gedachte mit len Familien in Ficberbrunii (hie Trauer- \Vorten guter Kameradschaft seiner, ihm, nachricht des Heidentodes gefallener Krie- den Richtkreisoffizier im 1. Krieg, wel- ger x ‚ömilich übermitteln. Beide dienten eher auch Auszeichnungen erhielt und im treu und brav, so wie es der Brauch war, 2. Krieg auch den Einzug nach Polen dem alten Johann Dandler, dann seiner 1 (Golize) mitmachte. Es war der Kriegs- verehelichte Otto (mit 1 kamerad Anton \Vicker aus Bisdhofshofen. dem Feldwehel \Venzei Otto, welcher hier welcher mit Georg Laclkner die Kriegs- unter Hauptmann Bilgeri diente und für jahre heisamnieii war. Ein letzter Gruß die K. K. Soldaten Skiaus:li!dung gab!) ins Grab: ein Edelweiß-Strauß, so verließ Und zuletzt beim jetzigen Besitzerilans \ irker mit Tränen in den Augen den al- Dand 1cr - &nern Sohne der Gertrand teii Kriegskameraden. Und alte Heim- Dand!er. i kehrer, die auch damals dabei waren. Der Elektromeister Georg Lackner, säumten die Grabstätte. weicher am 7. d. J. zu Grabe getragen Die \Vilw'e, Frau Maria Lackner, die wurde, tat 44 Jahre seinen Dienst beim Daridlertochter. hat 15 Jahre beim alten Dandler. Er wurde am 9. Oktober 1894 Vater Dandler als Buchhalterin fungiert. in Bisehofsholeii geboren, besuchte das Sie kann sich noch an vieles gut er- Gymnasium und wollte anfangs Priester innern und erzählt gern:
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