Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbüffiel 19700o „Skiweltmeisterschaften ohne Sorgen" Von der Generalversammlung des Kitzbüheler Skiklub Am 7. Dezember 1965 fand. wie bereits kurz berichtet, im Gasthof Flansch dIe 61. ordentliche Generalversammlung des Skiklubs Kitzbühel statt. Bei der Eröff- nung konnte K ubpräsident Kurt B e r a ne k auch zwei Persönlichkeiten vom Verband und zwar Ing. Hubert Spi'ß, Vorsitzender im Subkomitee für Abfahrtsstrekcn der FIS und den Bezirksvertreter des Tiroler Skiverbandes Zoltan Tr , 0 m p 1er. Westen- dorf, sowie Bez.-Hauptmann Hofrat Dr. v. Trentinaglia, Bürgermeister H. Heisch, den Obmann des Fremdenverkehrsverban- des Altnationalrat Max We r ii e r, Vize- bürgermeister Peter S i eher er, Stadtrat Christian Egger, Gemeinderat und Sport- referent Sepp Zwicknagl und den Vor- stand der Bergbahn A.G. Dkfm. Fritz Ts eh 011 als Ehrengäste 'begrüßen. in kurzen inhaltsreichen Worten schil- derte der Vorsitzende den Aufstieg des Klubs seit der Generalversammlung von 1955, von welcher er mit der Präsidenten- stelle betraut wurde. Das Jahr 1955 war der größte Start in der Geschichte des Klubs. Er selbst war es, der vor der, Generalversammlung mit Stolz behaupten konnte, die Olympischen Winterspiele und \Veltmeisterschaften 1956 in Gortina wür- den faktisch einer Klubmeisterschaft glei- chen und so ist es auch mit den Siegen von Toni Sauer (7 Goldmedaillen) und nder1 Molterer (2 Silber- und 2 Bronze- medaillen) gekommen. Den schweren fi- nanziellen Sorgen folgte duch das Internat. liahnenkammren'nen 1956 auch der wirt- schaftliche Aufstieg. Dem Abfahrtslauf wohnten damals 15.000 und dem Torlauf 25.000 Zuschauer bei. Damit konnte der eigentliche Grundstein gelegt werden. Es folgten die sportlichen Erfolge 1938 in Badgastein (Toni Sauer: 3 Goldene unc 1 Silberne, Anderl Molterer: 5. in Abfahei und Kombination) und 1960 in Squaw Valiey durch Ernst Hinterseer (Gold im Torlauf und Bronze im Riesensialom) und Flias Leitner (Silber im Torlauf). Anden M o lt e r er, der in den Wintern zwischcn den Weltmeisterschaften bzw. dcii Olym- pischen Winterspielen durch fast zehn Jahre immer zu den Besten der Welt ge- hörte, kam trotz seiner Skidemonstration leider nie zu Goldmedaillen. Seit zehn Jahren ist das Internat. Hab- nenkammrennen ein Wirtschaftsfaktor in Kitzbühel. Dies kam besonders 1964 zum Ausdruck, als dieses wegen der Olympi- schen Winte.rspiele in Innsbruck, aber auch wegen Schne'ekn appheit, abgesagt werden mußte. Den Verlust trug jedoch der Klub selbst, was ihn aber fast an den Rand des wirtschaftlichen Ruins brachte. Kurt Beranek konnte weit-ers darauf hin- daß seit 1959 sieben Enrovisionen nach Kitzbühel gebracht werden konnten. Die Werbekraft einer einzigen Eurovision dringt über drei bis vier Stunden in 21 Länder. 'Die LIFE-Sendungen erreichten an die 85 Millionen Geräte, denn nicht der „Fußball", wie oft irrtümlich gesagt wird, sondern der Wintersport steht im Sport- geschehen der Welt an erster Stelle und erreicht an die 150 Millionen Menschen. Die Disziplinen im Hahnerikammrennen wurden stets „weitmeisterscha ftsreif" durchgeführt. Seit zwei Jahren kommt nun auch IBM nach Kitzbühel und vermittelt die Resultate. Beim 25. Jubiläums-Hah- nenkammrennen waren 235 Journalisten in Kitzbühel, die nach dem 15. Läufer schon die ersten Ranglisten überreicht erhielten. Für das Hahneidammrenneii 1966 wird ein noch größerer Stab der IBM erwartet. Seit 1959 ist der KC der größte Werbe- träger Kitzbühels. Dank des Entgegenkom- mens der Handelskammer konnten dort 50 Schreibmaschinen, sieben Fernschreiber und sechs Telephon-Fernan'schlüsse auf- gebaut werden. Die Journalisten versorgten 3800 Zeitungen. Erstmals wurde 1953 als Presshef ein Klubmitglied und zwar Diplom-Volkswirt Michael y. Horn 'einge- setzt. Horn hat sich mit Mitgliedern des Vereins „Die Kitzpichler" glänzend be- währt. Obwohl der Klub von allen Seiten Hilfe bekommt und Hilfe nimmt, muß noch erwähnt werden, daß eigentlich nur zehn bis fünfzehn Personen ein Hahn,en- kammrennen abwickeln. Das Hahnenkammreainen 1966 wird wie- derum als „Musterveranstaltung' aufgezo- gen. Kitzbühel ist Kandidat für die Ski- weltmeisterschaften 1970 und benötigt etwa 900 Betten für Aktive und Funktionäre. 800 stehen bereits zur Verfügung, 100 werden noch benötigt. Alle Länderpräsi- denten werden beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel erwartet, denn schon ein Jahr darauf fällt die Entscheidung, ob Kitz- bühel als Austragungsort der Skiweltmei- sterschaften akzeptiert wird. Die Mitarbeit aller Kitzbüheler ist not- wendig, sollte die Weltmeisterschaft tat- sächlich eine solche „Ohne Sorgen" wer- den. Die Stadtgemeinde 'und der Fremden- erkehrsverband genehmigten e in s ti m- m i g - und das ist wichtig - einen Werbefonds von 800.000 Schilling. Wohl hat Kitzbühel 1958 die Weltmeisterschaf- ten versäumt, jedoch 1970 können diese in einer Art aufgezogen und abgewickelt wer- den, wie wohl niemals 1958, aber auch niemals in einem anderen Ort. Der Vorsitzende appellierte zum Ab- schluß an alle kompetenten Stellen, den Klub bzw. Kitzbühel in seinem Werbe- feldzug zu unterstützen. Als Gegenkandi- daten für die Weltmeisterschaft bestehen Japan, USA, Italien, Deutschland, die CSR und die Schweiz. Kitzbühel hat, um die Weltmeisterschaften in Portillio, Chile, zu unterstützen, dem Ostern. Skiverband für die Entsendung der Rennläufer 50.000 Schilling überwiesen. Davon zahlte ein Drittel der KSC, ein Drittel die Stadt- gemeinde und ein Drittel der Fremden- verkehrsverband. Portillio ist als Schlüssel- stellung zu bezeichnen. Kann die Welt- meisterschaft 1966 dort nicht erfolgreich abgewickelt werden, dann fallen' auch die Aussichten für Kitzbühel 1970. Wir gedenken der im vergangenen Verein- jahr verstorbenen Club-Mitglieder Dr. Willy II ickiner- Rickm'ers, Ehren- mitglied des Clubs, ernannt 1908, gest. 15. Juni 1965. Sepp B r u g g 'er, Träger des Ehrenzeichens für 25jährige Mitgliedschaft, gestorben am 1. Jänner 1965. Michael T i eh 1 e r, gestorben am 28. Fe- bruar 1965. lIaris Flut er, gestorben am 22. April 1965. Major a. D. Rudolf P ac hhofe r, Träger des Ehrenzeichens für 25jährige Mit- gliedschaft, gestorben am 9. Juli 1965. Dem Tätigkeitsbericht vom geschäfts- führenden Obmann und Ehrenmitglied Hauptmann a. D. Leopold Pischl ent- nehmen wir: „Es war ein ereignisreicher und schnee- reicher Winter. Das Jubiläums-Hahnen.- kammrennen hat neuerlich den Beweis er- bracht, daß der KSC in der Lage ist, Groß- veranstaltungen durchzuführen und zwar so, daß die gesamte Skiwelt davon Kennt- nis nehmen muß. Dieser große Erfolg, der in nicht geringem Maße den ehren- amtlichen Funktionären zuzuschreiben ist, hat den Klub auch vernnslaßt, die Bewer- bung zur Durchführung der Skiweltmei- sterschaften 1970 abzugeben. Wir dürfen uns aber auch nicht über die Tatsachen hinwegtäuschen, besonders im Hinblick auf die Durchführung der Olympischen Win- terspiele 1964 in Innsbruck, daß auch an- dere Orte aufgeholt haben bzw. unsere dominierende Stellung in der Durchfüh- rung großer Skiveranstaltungen nachgeL ehmt wird und es großer Anstrengungen bedarf, immer die Spitze halten zu kön- nen. Es zeichnet sich auch die tlberlastung der Funktionäre ab und der Ausbau eines tüchtigen Funktionärstabes ist eine große Sorge des Klubs. Wir erleben immer wie- der, daß ein Großteil der Bewohner, selbst Skisportler, ihre Mitarbeit als Zuschauer erfüllt sehen oder gar am Fernsehschirm absolvieren, anstatt sich mit Idealismus dem Klub zur Verfügung zu stellen. Zielstrebig und glänzend aber hat der Klub das 25. Jubiläums-Flahnen'kammren- nen abgewickelt. Erstmals seit 1960 wude wieder ein Riesenslalom ausgeschrieben und durchgeführt, welcher die Konkurrenz sehr bereicherte. Die Besetzung durch die internationalen Skiverbände war wieder
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