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Freitag, 24. Dember 1965 Kitzbüe1cr Anzeiger - - Seite 13 Fremdenverkehrsverband Kitzbühel mit höheren Leistungen Kurmlttelhaus, HaUenschwmmbad und Skipisten brauchen Geld Der Fremdenverkehrsverband Kitzbühel behält sich die Entscheidung vor, ob seine Leis tun gen ein an die Kur- und Moorhad Kitzbühel AG gewährtes verzinsliches Dar- lebeii bilden, oder ob dieselben durch Uebernahme von Aktien der Gesellschaft vergütet werden. Der Fremdenverkehrsverband Kitzbiihel erwartet, daß die Stadtgemeinde Kitzbü- hel ab dem Jahre 1968 einen entsprechen- dcii Beitrag zu den Zinsen- und Tilgungs- raten beiträgt. Bürgermeister Reisch gab vor der Ver- sammlung folgende Erklärung ab: ERP-Darlehen der Kur- und Moorbad Kitzbühel AG: „Durch Mehrheitsbesehluß des Gemeinderates vom 14. Dezember 1965 (8 Stimmen dafür, 1 dagegen, 6 Stirn- menten tha Itun gen) wird die Gemeinde- vertretung ermächtigt, in der Vollversamm- lung des Fremdenverkdhrsverbandes Kitz- bühel am 16. Dezember 1965 zu erklären, daß die Stadtgemeinde Kitzbühel bereit ist, im Falle, daß der Fremdenverkehrs- Kaufhaus RheumaIinddecke FISCHER Woll- und Steppdecken St. Johann Bw.- und Cupramadedcen Flanell-Leintücher ab 5 32.90 verband Kitzbüh.el außer zur Zahlung des bisher übernommenen liaftungshetrages von 800.000 Schilling jährlich aus dem Darlehen von zehn Millionen Schilling noch für den jetzigen ERP-Kredit von 14 Mil- lionen Schilling als Bürge und Zahler herangezogen wird, ab dem Jahr 1968, begrenzt auf fünf Jahre, einen Betrag bis zu 200.000 Schilling jährlich rückzuver- guten, wobei eventuelle Leistungen der Kur- und Moorbad Kitzbühel AG davon - abgezogen werden. Fremdenverkehrsverband Kitzbühel die Voraussetzung für diese Zusage ist die Glohalzahl der Pflichtbeiträge Kitzbühels bedingungslose hundertprozentige Haf tungs- für das Jahr 1964 noch sticht mitgeteilt 1 übernahme für Verzinsung und Amortisa- wurde, ermächtigt die Jahresvoilversamm- don djeses ERP-Darlehens durch den lung den Ausschuß, den Promillesatz in Frerncrenvekeiirsverband Kitzbühel ge- einer solchen Höhe festzusetzen, daß mit genüher der Stadtgemeinde Kitzbühel." dessen Anwendung das beschlossene Haus- Durch die Abstimmung erhielten die haltsaufkommeii an Pflichtbeiträgen ge- Anträge des Ausschusses Rechtskraft. Die deckt wird. Stimmenmehrheit für alle Anträge war Zahlung des ERP-Kredits: Der Frem- bedeutend. Der Antrag auf Erhöhung der denverkehrsverband Kitzbühel übernimmt Kurtaxe wurde mit 848 zu 199 Stirn- gegenüber der Stadtgemeinde Kitzbühel men, bei acht Leerstimmen, angenommen. die Zahlung der Zinsen- und Tilgungs- Für die Erhöhung der Pflichtbeiträge, betrüge für ein der Kur- und Moorbad enthalte-11 im Antrag auf Festsetzung des Kitzbühel AG gewährtes ERP-Darlehen im 1 Promillesatzes, stimmten 808 Stimmen. Ge- Betrag von 14 Mill. Schilling, verzinslich geustimmen zu diesem Antrag waren 189 mit fünf Prozent und mit einer Laufzeit und Leerstimmen sieben. von 15 Jahren. Die Kur- und Moorbad Die Geschäftsführung des Freindenver- Kitzbühel AG wird als Darlehensnehmerin kehrsverbandes war, wie Obmann Werner ab Betriebsaufnahme dem Fremdenver- bereits im Tätigkeitsbericht ausführte, kdhrsverbaiid Kitzbühel aus ihren 11e- i durch den schleppenden Eingang der triebsergehuissen den höchstmöglichen Be- Pflichtbeiträge über den Weg des Landes- trag zur Abdeckung der Zahlungsverpflich- verkehrsamtes oftmals in Gefahr, und nur tungen des Fremdenverkehrsverbandes riik- mit einer ausgeklügelten Geldgebaruug erstatten. wurde es möglioh, die dringendsten Auf- gaben erfüllen zu können. Werner richtete einen Appell an den anwesenden Vertre- ter des Landeaverkehrsamtes Oberrech- nungsrat Christian Feiersinger (ein ge- bürtiger Westendorfer vorn Hof „In der Wies" in der Windau), sieh dafür einzu- setzen, daß die Abrechnungen zügig ge- führt werden und dem Leiter des Landes- verkehrsamtes Herrn Dr. M a n s bart von der schlechten wirtschaftlichen Lage, in der sieh alle Fremdenveikebrsverbände des Bezirkes Kitzbühel befinden, Mitteilung zu machen, da sich diese nur infolge der schleppenden Eingänge der Beiträge ent- wickelte und nicht aus eigenem Verschul- den. Daß die Schuld aber nicht allein beim Landesverkehrsam t liege, sondern nicht zu- letzt an der neuen Gesetzgebung, wurde dabei festgestellt. Die Debatten über di.e Vor- und Nachteile der neuen Einhebungs- art wurden in sachlichen Wechselreden abgeführt. Obmann Werner stellte weiters auch fest, daß die Stadtgemeinde bei der Beistellung des Moorbadgrundes großzügig war und daß insbesondere dem Fremden- verkehrsverband in der Kur- und Moor- bad AG eine dominierende Rolle ein- geräumt wurde. Von den neun Aufsichts- räten gehören acht dem Fremdenver- kehrsverband an und von den drei Vor- standsmitgliedern alle drei. An der allgemeinen Debatte beteiligte sich eine große Anzahl Mitglieder. Un- klarheiten in der Einstufung der Mit- glieder in die einzelnen Stimmgruppen konnten von Oberrechnungsrat Feiersinger, der sich sehr gesetzkumidig und "ersiert zeigte, auf klärt werden. Jedes Mitglied kann vor einer Generalversammlung, falls sein Pflichtbeitrag sich wesentlich erhöht hatte, die Ueherschreibang in eine höhere Stimmgruppe beantragen. Es kann auch überhaupt eine neue Stimmliste verlangt werden. Normalerweise werden jedoch die Stimmlisten nur in jenen Jahren neu auf- gelegt, in welchen Neuwahlen stattfin- den. Demnach alle vier Jahre. Die hohe Belastung des Handels mit Pflichtbeiträgen wurde von den Kauf- leuten August Hörbart und Herbert E t z Nut Tropprnair-Möbel immer gut bedient! dargelegt. Die Handelsschaft ist jedoch gegenüber der iloteiwirtschaft schon ar- beitsmäßig mehr belastet, denn der Handel muß das ganze Jahr hindurch die Arbeits- kräfte beschäftigen, während die Hotellerie nur Saisondienste zu übernehmen hat. Im Handel gibt es nur eitlen Bruchteil von Saisonkräften. Einführende Aufklärungen zu den ein- zelnen wichtigen Anträgen gaben Obmann Werner und Kurdirektor Baron Mens- h engen. Die Erhöhungen und Mehrbela- stungen wurden in einer selten festzu- stellenden Bereitwilligkeit auf sieh genom- men. Die \\ 7echselreden gaben Gelegenheit zu einer Vertiefung in die Materie und zu Aufklärungsfeldzügen. Bürgermeister Reisch gratulierte dem Am 16. Dezember 1965 fand im Hotel Klausner in Kitzbühel unter dem Vorsitz on Obmann Altnationalrat Max Wer- r.c r die Jahreshauptversammlung des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel statt. Dcii Tätigkeitsbericht des Obmannes er- öffentlichen wir auf Seite 5 im vollen Umfang. Er enthielt einen stolzen Lei- stungsbericht, vor allem im Hinblick auf die neuerlich erzielte Rekordfrequenz. Wer an eine Steigerung nicht mehr glaubte, konnte hier den klaren Beweis dafür fin- den. Die Jahresrechnung für 19645 welche mit ein-er Einnahmensumme von 3,12 1.000 und Ausgaben von 2,784.000 Schilling ab- geschlossen wurde, demnach einen Ueber- schuß von 337.000 Schilling aufzuweisen hatte, wurde nach Bekanntgabe von Kur- direktor Baron Mcnshengen und dem Jericht über Prüfung und Entlastung durch die Rechnungsprüfer Georg Geiger und Direktor Wflhi K i n dl einstimmig ge- nehmigt. Für den Voranschlag 1966, weicher ge- genüber dem Vorjahr eine Erhöhung der Pflichtbeiträge von 1,4 auf 1,95 Mill. und einen Mehrertrag an Kurtaxe um 200.000 von 1,7 auf 1.9 Mill. Schilling zum in- ialt hatte, wurden auf Antrag des Aus- chuses folgende Beschlüsse gefaßt: Erhöhung der Aufenthaltstaxen: Um die ständig steigenden Aufwendungen des Fremdenverkehrsverbandes zu bedecken, werden die Auf enthaltsabgaben ah dem 15. Dezember 1966 während der Zeit vom 115. Dezember jedes Jahres bis einschließ- lich 15. März des folgenden Jahres in der bisherigen Staffelung um je einen Schilling erhöht. FestsetziinLy des Promillesatzes: Da dem
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