Kitzbüheler Anzeiger

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Haushaltsplan 1966 der Gemeinde Kössen Für das kommend. Schuljahr bereits zwei neue Hauptschulklassen Ortverbauungsplanönd.rung bringt Verwaltungsvereinfachung in der Gemeinderatssitzung Vom 18. De- 210.000 Beitrag an das Krankenhaus zeniber 1965 unter Bürgermeister Stefan St. Johann i. T. Reitstätter wurde der Entwurf des 15000 Zuschuß zur Abhaltung dor Ti- Haushaltsplanes 1966 vorgetragen; roler Jugendskimeisterschafteii dieser sieht vor: im ordentlichen im Jänner in Küssen. Haushalt je 3,357.400 Schilling in Ein- 500.000 Fortführung des Programms nalime und Ausgabe, im außerordentlichen zur Staubfreimachung der G,— Haushalt je 3.000.000 Schilling in Ein- meindewege. nahme und Ausgabe. Der Entwurf lag 45.000 Ankauf eines Teerspritzgerätes zwei Wochen im Gemeindeamt zur öffent- liehen Einsichtnahme auf. Vom Recht der 100.000 Beitrag zum Neubau eines Leli- rerwohnhauses. Einsichtnahme wird aber kaum Gebrauch 1 150.000 Ankauf eines neuen Unimogs. gemacht. Der Entwurf wurde vom Ge- 1 meinderat angenommen, jedoch eine zu- 245.000 1. Tilgungsrate für ein Schul- sätzliche Ausgabe für den Ankauf eines hausbudareheii. 1 111 imin Ii,iph Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Freitag, 31. Dezember 1965 Abschied von Kooperator Max Gehmacher Nach rund eineinviertel Jahren derTä- tigkeit als Stadtkooperator ist Max Geh- macher durch Erzbischof Dr. Rohracher von Kitzbühel. abberufen worden und über- nahm das Amt eines bischöflichen Se- kretärs in Salzburg, eine hohe Auszeich- nung für diesen schlichten, jedem Posi- tionsstreben abholden Priester. Kaplan Gehmacher kam vom Landes- krankenhaus Salzburg nach Kitzbühel, der Abschied von dort fiel ihm und seinen „Patienten" schwer, denn ein Überreiches und interessantes Arbeitsfeld galt es zu verlassen. Neue Aufgaben warteten auf Kooperator Gehmacher in Kitzbühel, manche davon war ungewohnt, wie etwa der Unterricht in den verschiedenen Schulen. Mit einer ihm eigenen Zähigkeit und Ruhe ging Gehmacher an die neuen Aufgaben heran. Mit großem Fleiß oblag er seinen seelsorglic.h:en Pflichten und gönnte sich nicht Rast noch Ruh', wenn auch seine Gesundheit nicht die beste war. Kooperator Gehmacher lag es nie, beson- ders in die Oeffentlichkeit zu gehen und dadurch viele in seinen Bann zu ziehen. Unauffällig für die laute Umwelt war seine Arbeit. Bewußt der schweren Sendung und Berufung hatte er doch immer ein Lä- cheln, eine sich übertragende Freude. Ge- rade die Handlungen des Seelsorgers las- sen sich nicht nach statistischen Erfolgs- zahlen messen. Niemand zählte die Stun- den im Schuldienst, in dcii Volksschulen. in der Hauptschule und in der kauf- männischen Berufsschule, niemand zählt die Ratsuchenden, die zu ihm fanden und ermutigt von ihm gingen, niemand zählt die Krankenbesuche und die Stunden und Nächte im Krankenhaus, das neben dem Gotteohaus der liebste und häufigste ‚Dienstort" blieb. Niemand mißt die Ar- beit für die Legio Mariens mit dem Stun- denmaß, niemand vor allem weiß um die vielen Stunden des Gebetes, in denen Kooperator Gehmacher für seine Seelsorgs- kinder, für seine Schiller, für seine Kran- ken, für die kleinen und großen Lieblinge Mariens, für alle Kitzbühekr den Himmel bestürmte. Nur wenige durften Kooperator Geh- macher näher kennenlernen und das grund- gütige Herz und den aufopfernden Sinn dieses Priesters aus der Nähe erleben. Nie- mand mochte in ihm dcii Sohn eines be- kannten Geschäftsmannes vermuten, der unter Widerständen den Weg zum Priester- tum gegangen war, weil ihm dies die hö- here, die höchste Aufgabe seines Lebens erschien. Eineinviertel Jahre sind eine kurze Spanne Zeit, in der auch ein junger, ein- satzfreudiger Seelsorger wenig sichtbar Außergewöhnliches leisten kann, das nicht im Fluß der Zeit bedroht und gefährdet wird. Die Kitzbüheler Bilanz von Koopera- tor Max Gehmacher weist keine großen:, optisch wirksamen Ereignisse auf. Die Be- rufung in ein verantwortungsschweres Amt beweist, daß die geleistete Arbeit vorn hochwürdigsten Erzbischof persönlich so hoch eingeschätzt wird, daß er Kaplan Gehmacher zu seinen engsten Mitarbeitern berief. Kein Gedenkstein, kein Nabau werden künden, was Kooperator Max Gehmacher in Kitzbühel getan hat. Das Andenken an diesen schlichten und großen Seelsorger wird aber von Jungen und Alten bewahrt Unter denen, die im Jahr 1965 von dieser \Velt abberufen wurden, ist auch der frühere Bezirksschulinspektor von Kitzbühel Regierungsrat Anton Ke eh t. Lehrer, Patriot, Schriftsteller und Politi- ker in einem. Im Lechtal geboren und aufgewachsen., kam Kecht zum Studium an die Lehrer- bildungsanstalt in Innsbruck und rückte unmittelbar nach Abschluß der Studien zu den Kaiserschützen ein. Der mehrfach dekorierte Offizier kehrte erst nach drei- einhalbjähriger Gefangenschaft in die Hei- mat zurück, Sein erster Dienstposten war im Lechtal, eine Zeitlang wirkte Kecht in Zwischen toren und kam dann an die Hauptschule in Zell am Ziller. Als Anton Kocht im Jahre 1930 als Inspektor nach Kitzbühel berufen wurde, war er ein Mittdreißiger voller Schaffens- kraft, so daß er zeitweise den Bezirk Kuf- stein mitbetreuen mußte. Als aufrechter Oesterreicher stand Kecht auch in den bittersten Jahren des innenpolitischen Riii- gens nicht abseits, so daß er zinn Bezirks- obmann der Ostmärkischen Sturmscharen und der Vaterländischen Front ernannt wurde. Kaum irgendwo in Tirol war der innenpolitische Kleinkrieg so stark wie im Kitzbüheler Bezirk, doch Kecht hatte Mut und Ueberzeugung genug für diese Auf- gaben. Selbstverständlich wurde er 1938 40.000 Einbau einer Oebheizung im Gemeindehaus. 25.000 Neuer Boden und Schulgestühl für eine Voksschulklasse. werden und unvergeßlich bleiben. Mit dem schönsten Dankeswort, einem innigen „Ver- gel(s Gott", nehmen wir Abschied von Kooperator Max Gehmacher, damit den Wunsch verbindend, daß er freudig, er- folgreich und lange zum Wohle der ganzen Erzdiözese, besonders aber auch zum Wohl des Tiroler Anteils als bischöflicher Sekretär oder in anderen Aufgabengebie- ten wirken möge. h. w. fristlos entlassen - wie alle anderen J3e- zi rksschuiinspektoren des Landes. Nach harten Jahren erhielt er erst 1943 inen Lehrerposten in Kärnten. Nach dem Krieg kehrte Kecht nach Tirol zurück und wurde kurzfristig Bezirk--schulinspektor für Kitz- bühel, dann aber für den Bezirk Schwaz was er bis zinn Uebertritt in den dauern- den Ruhestand blieb. Noch einmal kehrte Kocht in die politische Arena zurück, wurde 1946 Landtagsabgeordneter und 1953 Abgeordneter zum Nationalrat. 1958 wurde ihm vorn Bundespräsidenten der Titel Regierungsrat verliehen, schon 1936 wurde ihm das Ritterkreuz des Oesterrei- chischen Verdienstordens zugesprochen. Seine Freizeit und die letzten Lebens- Jahre nützte Kocht für schriftstellerische Arbeiten, die durch Zeitungen und Kalen- der weite Verbreitung finden. Ein aufrechter Oesterreicher, ein über- zeugter Christ, ein guter Schulmann und als Inspektor ein väterlicher Freund und Berater der Lehrerschaft, so wird Regie- rungsrat Kecht von seinen Kollegen ge- zeichnet. Er war in der Lage, den Haß durch die Hilfe für manchen Schmäher zu überwinden. In \Vörgl wurde Kecht in diesem Herbst zu Grabe getragen. Sein Andenken lebt fort - ein treuer.aufrech- ter Tiroler. Außerordentlicher Haushalt: Haupischuineubau, Zweiter Bauabschnitt. im Jahre 1965 wurde der gesamte Roh- bau laut Plan einschließlich der Turnhalle erstellt. Zwei Klassen wurden für die Volksschule benü tbar gemacht. Kosten- punkt: 3,5 Millionen Schilling. Größere Ausgaben im ordentlichenHaus- 1 halt: Regierungsrat Anton Kecht zum Gedenken
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