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Samstag, 20. Februar 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Stadt auszuweichen und auch die Gefahr der Verseuchung des Grundwassers für den Kitzbüheler Tiefbrunnen wesentlich gemildert zu haben, sah aber trotzdem noch eine Bedrohung des Grundwassers in der Langau. Deshalb wurde von der TAL verlangt, ein unabhängig von dem Grundwasserstrom der Kitzbüheler Ache in jeder Hinsicht einwandfreies Wasser für den Fall bereitzustellen, als doch eine Beeinträchtigung des Trinkwassers in der Langau erfolgen würde. Die TAL hat sich verpflichtet, eine solche Notwasserversor- gungsanlage betriebsfertig mit einer Lei- stung von 60 lit./sec. einwandfreien Trink- wassers herzustellen, bevor die 011eitung in Betrieb genommen wird. Durch die zähen Verhandlungen wurde erreicht, daß die 011eitung Kitzbühel umfährt, daß die Gefahr einer Verseuchung des Tiefbrunnens in der Langau auf ein Minimum gesenkt wurde und daß eine Notwasserversorgung in einer Menge hergestellt wird, daß Kitzbühel auch dann nicht ohne genügendes Was- ser wäre, wenn das Wasser im Langau- Tiefbrunnen beeinträchtigt würde. Dar- über hinaus besteht nach den gesetzii- liehen Bestimmungen die Verpflichtung der TAL einen tatsächlichen Ersatz zu schaffen, wenn das Grundwasser in der Langau verseucht würde. Bis aber eine solche Ersa 1 zwasserversorgung hergestellt werden könnte, würde die Notwasser- versorgung in Anspruch genommen wer- den. Durch die Zustimmung des Gemeinde- rates zu der neuen Stollentrasse ist nun mit dem Beginn der Detailverhandlungen zu rechnen, die mit jedem einzelnen Grundbesitzer direkt durchgeführt wer- den. Nach Abschluß dieser Verhandlun- gen ist wahrscheinlich im Herbst dieses Jahres mit dem Beginn der Stollenarbeiten zu rechnen. Nach den Erfahrungen im Felbertauern- stollen, der im Auftrage der TAL bearbei- tet wird,, ist ein täglicher Fortschritt von 20 m zu erwarten, so daß also die Arbeit im Stollen allein fast ein Jahr in An- spruch nehmen würde. Eine Beeinträchti- gung der Wirtschaft durch diese Bau- arbeiten ist in einem geringen Maß zu befürchten, unvergleichlich weniger, als wenn eine Trasse durch den Ort geführt worden wäre. Der Bürgermeister hob in der Cc- meindera 1 sitzung insbesondere den Anteil des Stadtrates Walter Hirns berge r her- vor, den dieser in der Erreichung der geforderten Ziele zum Wohle unserer Stadt für sieh buchen kann. rnnpferden, guten Fahrern und Reitern n Besitzern n 1,52,4 die Obermoser-Siegesfahne sonderer Freude den Präsidenten des Ti- roler Landtages Kommerzialrat Johann Ob er moser, Bürgermeister Hermann Reisch, den Obmann des Fremden_ verkehrsverbandes Al tna tionairat Max Werner und als Vertreter des Salzburger Traberzucht- und Rennvereins Hofwirt Martin Gmaehi. Die Stimmung auf der Rennbahn war prächtig. Es gab kaum eine Minute, in welcher nichts zu sehen war. Heuer wur- den sehr disziplinierte Paraden gefahren und die Fahrer wurden mit Auszeichnung erwähnt. Das vorhandene Pferdematerial ließ schon im ersten Trabrennen auf eine tiberraschung schließen, die dann auch mit dem Rekord von Nervillia eintrat, da die Wetten sich mehr auf Arco (Rekord im Yamagata-Fahren) konzentrierten. Die Skikjöringkonkurrenzen sind für Kitzbühel typisch. Jedoch war es für den Veranstalter nicht einfach, ein gutes Feld zu bekommen, da die Reitklubs in Wörgl und Kufstein keine Nennungen abgaben und Telfs, eine Reiterhochburg im Ober- inntal, wegen des dortigen Maskenlaufes keine Pferde abstellen konnte. Retter in der Not war wiederum der Reitstall Bichln, so daß auch diese Disziplinen den Gefallen des Publikums fanden. Kilo- meterrekord lief Lis! vom Reitstall Hans Grüminer bei den Haflingern und Fa- giano von Dipl.-Ing. Guido Stock bei den Warmblutpferden. Fagiano wird von Jahr zu Jahr direkt eine Gefahr für den Veranstalter, da seine Rekorde unantastbar scheinen - die Reitkunst von Weiß in- begriffen - und daher „gefürchtet" ist. Es war aber eine Augenweide! Die drei weiteren Traberkonkurrenzen brachten ITJberraschungen, aber auch Fa-- voritensiegc. Es .‚rekordelten" Typ u nk o, Dernalti ne und zum Schluß Klary. Dcrnaltine war die Uberraschung des Ta- ges; im zweiten Trabfahren lief diese ?jährige Stute noch „hinter der Flagge", um aber im dritten Rennen mit einem Kilometerrekord von 1.54.5 als Siegerin ins Ziel zu kommen. Kofler verwendete erstmals in Kitzbühel ein Gasse! aus Stahl- rohren. Das schnellste Rennen war das „Obermoserfahren" um den Preis vom Land Tirol. in fünf Runden wurde eine Gesamtzeit von 4.41.0 (Klary) erzielt und diese Zeit entspricht einem Kilometer- rekord von 1.52.4, mit einer Zehntel- sekunde Vorsprung vor Typunko. Dieses Huberpferd lief ein gewaltiges Rennen, stand dieser Wallach als Siegerpferd doch auch 80 Meter, gegenüber 20 von Klary. Bei der Preisverteilung im Hotel Tiefen_ brun ner stellten sieh dankenswerterweise die Ehrengäste zur Verfügung. Die Stadt- musik, die während des ganzen Rennens mit ihren flotten Märschen erfreute, war ebenfalls zur Verschönerung des Schluß- aktes dieser Pferdesportveranstaltung an- wesend, und flink ausgearbeitete Sieger- listen mit den genauen Zeiten, welche von Olympiazeitnehmer Hans Beranek auf der neuesten Schöpfung von LONGINES (ein Geschenk an den Kitzbüheler Ski- klub aus Anlaß des Jubiläumshahnen- kammrennens) präzise genommen wurden, konnten dem Publikum überreicht werden. Landtagspräsident Komm.-Rat Ober- um oser, Bürgermeister Reisch und Frem- denverkehrsobmann Werner hielten kurze Ansprachen, in welchen sie den Pferde- besitzern und Fahrern einerseits und dem Veranstalter, den Trachtenreitern und Trachtenfahrern für ihre ideelle Arbeit Anerkennung und Dank aussprachen. Der Pferdesport soll in Kitzbühel weiterhin Unterstützung finden; dies wurde von den Ehrengästen neuerlich betont. Die bisher gegebenen Subventionen durch Stadt- gemeinde und Verkehrsverband, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre, wurden neuerdings garantiert. Der Herr Landtagspräsident sagte erstmals auch eine nicht unerhebliche Subvention der Tiroler Landesregierung zu. Leider konnte die vorbereitete Ehrung von Altnationalrat Max Werner nicht mehr erfolgen, da Herr Landesrat Robert Lackner den Zeitpunkt der Siegerehrung nicht mehrerreichte. Es war sein Wunsch, aus diesem Anlaß anfangs März neuer- dings nach Kitzbühel zu kommen, um sich dieser freudigen Ehrenpflicht im Auf- trag der Bundesleitung entledigen zu kön- nen. Wie wir nun von der Landesleitung erfahren konnten, erfolgt die Ehrung am Donnerstag, 4. März 1965 im Hotel Ha- risch. Herrlicher Pferdesport mit rassigen R und ideale Klary gewinnt mit Rekordkilometer v Der 1. Nordtiroler Trabrennverein Kitz- bühel unter Obmann Max Werner jun. kann wiederum auf eine sehr gelungene Pferdesportveranstaltung zurückblicken. Die eingegangenen Nennungen ließen schon in der Vorschau ein rassiges Rennen erwar- ten und dies konnte auch bestätigt wer- den. Von den vielen Zuschauern wurde be- stätigt, daß kaum jemals ein so inter- essantes und sportlich rasant abgewickel- tes Pferderennen zu sehen war. Pünktlich um 13.30 Uhr marschierte die Stadtmusik unter Stadtkapellmeister Josef Gasteiger am Hauptplatz auf, um zur Freude des Publikums ein Marsch- konzert zu geben. Während des Konzertes fuhr der Trachtenzug, geführt von Josef Feiler sen., in die Stadt ein, so daß der festliche Einmarsch auf die Rennbahn pro- grammgemäß vor sich gehen konnte. Die schmucken Trachtenschil tten und Trachten- reiter wurden von den Skikjöringreitern sinnig ergänzt. Es konnte schon hier ein starkes Feld gezeigt werden. Die größte „Pferdemacht" stellte Georg B a c hier, Reitstall Bichin, der mit drei Warmbiut- pferden und drei Haflingern an dem Ein- zug teilnahm. Erstmals seit vielen Jah- ren war mit Christoph Zwerger (auf Astrachan) wieder ein Kirchberger Sattel- pferd bei einer Pferdekonkurrenz in Kitz- bühel. Auf der Rennbahn begrüßte Obmann Werner die Ehrengäste, darunter mit be- TURF in Kitzbu "ohel 1965
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