Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 27. Februar 1965 Kltzbtiheler Anzeiger Seite 13 Denkt's nur an Job und selber send ma nit d' Schuld. latz gehn ma ins Gasthaus und essen's all's weg Und danach gehn ma hoam, nacha ham sö can Dreck. Nah a zwoa kemman die Tiroler aft dechta no z'wegn, über das sind's in Piesendorf selber ganz verleg'n. Sie ham blasen mit an Bockhorn und g'schoss'n und g'läut', G'sagt ham's aft, weil ihr nur z'weg'n kemma seid. Nacha spielt halt g'schwind d' Musik, is wichtig vor alI'n, Das hat halt an Pinzgan woi saggarisch g'faIl'n. Danach halten's Anred'n, aft eanara drei, Da send die Tiroler schon a fest dabei. Da Bürgermeister halt 's Begrüßungsprogramm Und ea sagt, sie ham g'moant, daß z'ietzt gar niemand mehr kam. Da Pfarrer sagt, die Tiroler send b'sunare Leut, A Sprichwort sagt gar, mit vierzig Jahr wer's eascht g'scheit. Aft sag'n die Tiroler, dös is ja nimmer friah, Wenn ma mit vierzig Jahr easeht g'scheit g'nuag wern mia. Aba decht gibt ins dös recht an Trost und a Schneid, Denn oa Sprichwort hoaßt: „Pinzga weascht nia oana g'scheit." Aft send's vo Piesendorf weiter voll Hunger und Durst, Sie hätten gern etwas kauft, decht an Kas und a Wurst Und an Wecken unterm Arm, dös schaut sovi schlimm aus, Sist versorgt wärn's woi g'wes'n fast ganz bis zum Haus. Drum miaßn's unterwegs a no öfter zuakehr'n, Weg'n dem bißl doscht tatn 's grad hungrig wem. Beim Essiger ham 's aft no zuakehrt vor d' Nacht, Nacha ham's ca von Mittersill Zeug ummabracht. Von dort geht's an Tirolerweg aufi ganz schön, D' Weiber woll'n reit'n und Mander woll'n geh'n, Desweg'n kemman's a woitas Trumm aufi hein Tag, Bis zu ders'n krilisch'n Mairhofersag. Da kemman zwoa guatprüfte Bergführer z'weg'n, Sö ham schöne Zeugnis und send iiit verleg'n. Der oa is oft bei sein FIap! an Glanz ent'nblieb'n, Der oa hat viel schöne Roß übern Thurn irfa trieb'n. An Thurn auf'n Egg steht da Kapellmeister Wacht, Blast dös wunderbar Liad „o du heilige Nacht", Stille Nacht, alles schläft, alles ruaht, ins geht's hundsmiserabl, ins geht's ja nit guat. Mehr als a Stund muaß er blas'n dös Liad, Endlich kemman's daher, waschelnaß und hundsmüad, latz miaß ma's gach zoin, nacha wiß ma's decht g'wiß. Es ist a großes Glück, wenn koas z'grund gangen is. Da Wirt vom Paß Thurn hat a wundervoll's Herz, Ea warm's recht guat ein und ca hilft für al!'n Schmerz. An Hunger und Durst hat er ca a eifrig g'stillt Und z'letzt aft no d' Flasch'n mit Schnaps! ang'füllt. Von Thun bis an Wald, doscht fahrn's nacha ganz nett, D' Mander ham g'sungen und d' Weiber ham bet, Und a so fahrn's gemüatlich bis außi auf d' Wacht, Doscht hat ca aft 's Auto an titisch'n g'macht. Nacha schickt der Chauffeur halt sofort um Benzin Und fragt iatza, sagt's ma's, was habt's denn im Sinn? Aba sag'n miaßt's ma's offen und ganz nach Beliehen, Bieib'n ma da auf'n Platz, oder toan ma's G'fahr schiab'n. Nacha ham's g'schrien und mia fahr'n in Gottsnam', Sogar d' Weiber ham g'sagt und mia helf'n schon z'samrn, So fahrn's bis an Jochberg, das ist ja ganz schön, Bald so viel Leut' z'samm helf'n muaß ebbas gehn. An Jochberg da kriagn's jo sofort an Benzin, Kriagt hain's ihn gar von der Pfarrerköchin. Aft hat ean da Pfarrer no recht ordentlich g'weiht, Daß koanAnstand mehr ham und decht hoamkemman leicht. Z'Aurach und z'Kitzbichl send's schon bei der Ruah Und z' Oberndorf kehrn ma decht a nimma zu.a, Z'Spitei hain's no aufdenkt auf d' Mess' und an Seg'n, A andersmal kemman ma g'wiß früah gnuag z'weg'n. Von dort kemman's nacha recht g'müatlich nach [ -laus, Aba da geh'u die Kalamitäten nit aus. Denn dahuam hiatz hoit nacha koa Mensch no fit kennt, Sö ham g'moant, daß von Glemm umma Kohistehra send. Nett an Herrn Pfarrer, den hat's riesig g'freut! latz send's halt auf oanmal so schwarz seine Leut. latz wer's woi schwarz denken und handeln und leb'n Und in der Gemeinde koan Rot'n mehr gcb'n. Mia geb'n enk an Rat, aha folgen weascht's ins nit, Bald's no amal fahrt's, an Herrn Pfarrer nehmt's mit, A Elektrotechniker, wei tum bekannt, wahrscheinlich zum Zeppelin nach'nt verwandt. latz kriagt er vom Kanzler aft bald a Patent Für die neuest' Erfindung hintern Hochaltar ent. Und sobald er im Pfarrhof dö G'wkhta aufziacht, kriagt er ohne Strom schon a wunderlich's Liacht. Wo da Pfarrer gern is, is der Mesner nit weit, lr mecht gern a Liacht, es is eh höchste Zeit, Wo zwoa Ehleut' guat gschaff'n, a Weib und a Mann, kimb ca oft bei der Dunkelheit s'Gwand durchanon. Desweg'n ham's vom Mesner die Neuigkeit bracht, Er nimmt an Kittel statt Mantel in a heiliger Nacht. Nacha kniat er vor Demut beim Krippl nieder, Sagt morg'n gib i an Weibl an Kittel schon wieder. latz miaß ma dös Liadl halt decht amal b'schliaß'n und toat's ins, wem's angeht, halt alle recht schön grüaß'n. G'nennt ham ma enk nia, ja gar um koan Preis, Und g'sunga ham ma's a grad nett huschtiga Weis. Nacha wünscht enk da Dichta a glückselig's Jahr, Is a kloans, a kloans Mandi mit an schneeweiß'n Haar. Ea wünscht enk halt Glück und Seg'n, gar was daleid't Und an guat'n Humor, (las recht guat aufg'legt seid. Ein Faschingskrapfen für den „Kitzböheler Anzeiger" (Unlängst ging eine Meldung durch die Presse, wonach es einem Engländer gelungen ist, leinen „Kuh-Roboter" zu konstruieren. Dazu eine gereimte Betrachtung): Die k00 ünstliche Kuh Wir Bau'ersleu t' sind hocherfreut, Uns winkt nun eine goldene Zeit. Nach dem Roß kommt nun die Kuh Zu i lire r wohlverdienten Buh'. Denn der Rindvieh-Automat, Den man jetzt erfunden hat, Der stellt alles in den Schatten, Was wir sonst an Kühen hatten. Auch die grausigsten Unkräuter, Flutschen, Disteln und so weiter, Selbst, wenn sich's um Daxen handelt: Alles wird in Milch verwandelt. Frei von TBC und Bang Bleibt der Milchfluß nun in Gang. Nur der Tierarzt kommt in Nöten, Sein Geschäft geht sauber flöten. Heute glaubt noch mancher Magen, Diese Milch nicht zu vertragen. Doch, wie alles in der Welt, Ist auch der bald umgestellt. Kein Herdbuch und kein Zuchtverein, Kein Viehpaß und kein „grüner Schein", Kein Heu-Zukauf; wird's Futter knapp, So stellt man die Maschine ab. Es frägt sich noch, ob es gelingt, Daß die Wunderkuh - auch Kälber bringt. Denn, mancher möcht' als Gaumenkitzel, Doch ab und zu ein - Wienerschnitzel. Georg Kogle r, Ritzerbauer, Waidring.
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