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Samstag, 12. März 1966. Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 94r Gedenkmesse für Josef Kitzbichler Am Montag, 14.März 1966 wird in der Ptarra kirche zu Oberndorf L 1 zum Gedenken an den am 15. März 1965 im Wilden Kaiser verunglückten Berg rettungsmann Josef K i tz b ich 1er die h. Gedenkmesse gefeiert. Beginn der h. Messe 7.15Uhr früh. - Alle Berg kameraden werden um die Teilnahme Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 13. März 1966 Kitzbühel: Sprengelarzt Dr. H. Spiel- berger, Malinggasse 10, Tel. 2410 Kirchberg-Brixen: Dr. Josef Fischer, Tel. (05357) 217 Hopfgarten-Westendorf: Dr. A. Staf f- ner, Hopfgarten, Tel. 237 St. Johann Fieberbrunn Waidring Kirch- dorf: Dr. Mann, Fieberbrunn, Tel. (05354) 215 gebeten. Apothekenbereitschaftsdienst Kitzbühel: von Montag bis einschließlich Sonntag: Besucht das Kitzbüheler Heimatmuseum Edelweißapotheke, Tel. 2207. Pfarrer Andreas Rieser von Bramberg t In Bramberg am Wildkogel verschied wurde er in das KZ Buchenwald über- Donnerstag, 3. März 1966 kurz nach stellt und anfangs Dezember 1940 wie- 10 Uhr vormittags Geistl. Rat Pfarrer der in das KZ Dachau zurückgebracht, Andreas Rieser von Bramberg. Er das er zuerst mit dem berüchtigten hatte auch in den Pfarreien unseres Todesmarsch der Häftlinge am 26. Bezirks viele Bekannte, Freunde und April 1945 verlassen sollte. Verehrer. Nach mehreren Kranken- Am 1. Mai 1945 vor Waakirchen in besuchen im Mühlbachgraben wurde Oberbayern von den Alliierten befreit. er auf dem Heimweg von einem Herz- konnte er sich mit äußerster Mühe schlag getroffen, der den sofortigen über den Achenpaß nach Tirol durch- Tod herbeiführte. Mit GR Rieser ver- schlagen, wo er in Reith bei Brixlegg liert die Erzdiözese Salzburg einen seinen priesterlichen Freund Dechant Bekennerpriester, der weit über die Josef Feichtner wiederfand. Die Lei- Grenzen der Heimat bekannt gewor- densjahre in Buchenwald und Dachau den ist und dessen Namen von allen, i hatten in Pfarrer Rieser tiefe Spuren die ihn aus seiner Leidenszeit in Dachau hinterlassen, nicht nur Schäden an der kannten, stets mit Verehrung genannt Gesundheit, sondern auch viele Nar- worden ist. ben von den ausgestandenen Qualen. Pfarrer Rieser stammt aus Dorf-. gastein, wo er am 1. Juli 1908 ge- boren wurde. Seine Studienjahre ver- brachte er im Knabenseminar Borro- mäum und im Priesterseminar in Salz- burg. Am 10. Juli 1932 zum Priester geweiht, wirkte er zunächst fünf Jah- lober 100 Jahre re als Kooperator in Stumm im Zil lertal. Aus dieser Zeit verband ihn treue priesterliche Freundschaft mit seinem damaligen Prinzipal, dem spä- teren Dompfarrer und Stadtdechant Im zweiten Teil der Dachauer Haft hatte Pfarrer Rieser lange Zeit einen Vertrauensposten inne, der ihm reich- lich Gelegenheit gab, den Mitgefange- nen tatkräftig und unentwegt zu hel- fen, was ihm den Ehrennamen eines Engels von Dachau einbrachte. Auch nach der Befreiung aus der Lagerhaft hat er sich für die Rechte der po-' litisch Verfolgten erfolgreich eingesetzt und vielen geholfen. Nach einer mehr- wöchigen Erholung von den Strapazen der Haft nahm Rieser als Kooperator in Reith bei Brixlegg die Seelsorge wieder auf. Mit 1. August 1948 wurde er zum Pfarrer von Bramberg ernannt und hat seither diese Pf arre ununter- brochen bestens betreut. Zur Anerken- nung für seine segensvolle priester- liche Tätigkeit in Bramberg und in den schweren Zeiten der Verfolgung, wo er vielen Glaubensbrüdern aus dem Klerus und dem Laienstand in den Konzentrationslagern beispielhaft Hilfe zuteil werden ließ, ernannte ihn Erzbischof Dr. Andreas Rohracher 1953 zum erzb. geistl. Rat. Die Gemeinde Bramberg hat ihm das Ehrenbürger- recht verliehen. Das Begräbnis von Geistl. Rat Rieser fand am Montag, 7. März 1966 in Bram- berg am Wildkogel statt. 23cugjebür in9 von Salzburg, Prälat Josef Feichtner. österreichische Familien kaufen Im KONSUM. Eine nur vorübergehend gedachte Pro- Das sind über visur in seiner Heimat Dorfgastein im Juni 1938 wurde dem jungen Priester in0003000 zum Verhängnis und zum Anfang ei- nes Leidensweges, der ihm sieben Jah- re die Freiheit und unmenschliche Menschen. Qualen und für die folgenden Lebens- jahre viele Schäden an der Gesund- So viele? Das muß seinei heit brachte. Als aufrechter österrei- Der KONSUM hat Tradition, Erfahrung und eher und Verehrer des alten österrei- ist dennoch modern, ja oft der Zeit voraus. chischen Herrscherhauses hatte er sei- ne Gesinnung einem Dokument an- vertraut, das im Kirchturmknauf sei- Darum ner Heimatpfarrkirche hinterlegt wer- den sollte. Dieses Dokument wurde zu verraten und angezeigt. Pfarrprovisor Tur Menschen unserer Rieser wurde am 23. Juni 1938 ver- haftet und nach kurzen Aufenthalten in den Polizeigefängnissen von Salz- burg und München schon am 3. Au- gust 1938 in das KZ Dachau gebracht, wo er über ein Jahr der Strafkompa- nie zugeteilt war. Ende September 1939
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