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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. März 1906. seines 75. Lebensjahres feiern. Die Wohnung aber konnte er nicht mehr verlassen. Am 21. Februar mußte er in das Bezirkskrankenhaus St. Johann überführt werden, wo er zwei Tage darauf an einem Herzschlag starb. 84 Kaiserjägerkameraden erwiesen ihm die letzte Ehre am Grabe. Sein Wunsch war es, daß die Gebirgssoldaten des 2. Weltkrieges die ruhmreiche Tradi- tion der Kaiserj ägerregimenter fort- setzen möchten und diesem Wunsch wurde gerade bei seinem Begräbnis kraftvoll entsprochen. Seinen Beruf als Exekutivorgan nahm Gstrein sehr ernst. Im Jahre 1929 wurde er auf Grund seiner bergstei- gerischen Fähigkeiten zum „Gendar- meriealpinisten" ernannt. Eine Reihe von Belobigungen zeichneten seine ak- tive Dienstzeit aus: 1932 Öffentliche Belobigung des Lan- desgendarmeriekommandos bei Aufklärung eines Brandfalles. 1935 Öffentliche Belobigung in Aner- kennung der mühevollen und be- sonders geschickten Dienstleistung während des Aufenthalts des Prinzen von Wales in Kitzbühel. 1937 Belobigungs-Zeugnis in Anerken- nung der vorzüglichen Leitung des Sicherheitsdienstes bei Auf- deckung mehrerer bedeutender Straftaten. 1947 Belobigungs-Zeugnis der sehr er- sprießlichen und mit besten Er- folgen begleiteten Tätigkeit als BezirksgendarmeriekommandariL im Bezirk Kitzbühel, insbeson- dere aber in Würdigung der um- sichtigen Kommandoführung in den Tagen des Zusammenbruches und während des Wiederaufbaues der österreichischen Gendarmerie. 19,118 Belohnung in Würdigung der Mitarbeit am Wiederaufbau des SEINE WERKE Seine Heimatgemeinde Kirchdorf be- sitzt unseres Wissens nach nur das Porträt der Frau Anna Waltl, der Großmutter des vor zwei Jahren ver- storbenen Georg Waltl und dieses Bild ist im Besitz des Hauses Wintersteller. Ein zweites Porträt, das einen Kirch- dorfer darstellt und von Waltl stammt. hängt in der Gaststube des „Postgast- hofs" in Krimml. Es stellt den Leo- pold Duregger vulgo Schafl-Poidl auf der Köralpe dar, einem Kirchdorf er Original. Ein weiteres Waltl-Porträt ist beim Prostbauern und stellt den al- ten Prostvater dar. Gendarmerie-Corps als Gendar- merie-Bezirksinspektor in Seefeld. 1949 Belobende Anerkennung durch das Bundesministerium für Inne- res, Generaldirektion für die öf- fentliche Sicherheit. 1953 Sonderremuneration des Landes- gendarmeriekommandos Tirol für geleistete ersprießliche Dienste für den Aufbau der Bundesgen- darmerie. 1953 Belobende Anerkennung durch das Bundesministerium für Inne- res aus Anlaß der Versetzung in den dauernden Ruhestand. Den „Kitzbüheler Nachrichten" vom 1. Februar 1936 entnehmen wir: Jochberg. Zum Abschied des Gen- darmerie - Postenkommandanten Insp. G s t r e i n wird uns geschrieben: Kürz- lich wurde Herr Inspektor Gstrein, der mehrere Jahre bei uns als Posten- kommandant tätig war, nach Kitzbü- hel zur Übernahme des dortigen Po- stens berufen. Sein Abgang wird hier in allen Kreisen der Bevölkerung sehr bedauert, denn Insp. Gstrein war nicht nur ein in jeder Weise korrekter i.md pflichttreuer Beamter in seinem oft nicht leichten Beruf, sondern er war nebenbei in ebensolchem Maße ein Volkserzieher im wahrsten Sinne des Wortes sowohl in moralischer wie auch sozialer Hinsicht. Insp. Gstrein hat so manchen Dick- und Querschädel noch rechtzeitig auf den rechten Weg ge- bracht, was ihm nur durch das ihm von allen Kreisen in höchstem Maße entgegengebrachte und vollauf gerecht- fertigte Vertrauen möglich war. So mancher Streit wurde von ihm ge- schlichtet, der oft schon lange Zeit währte, und so manchen Hitzkopf und Verwirrten hat Gstrein durch Rat und Tat auf den rechten Weg gewiesen und manchen unüberlegten Schrittver- hütet. Wenns irgend etwas Verwickel- „Auf Weisung des Konsistoriums vom 17. November 1897 wurden die alten Kreuzwegstations-Bilder dem Pater Severin Grill in Linz für die Mission Marianhil, Südafrika, über- geben. Balthasar Waltl, Kunstmaler in Kitzbichl, quittierte für neue nach Führich gemalte Stationsbilder am 1. Dezember 1897 über 280 Gulden. Die Rahmen behielt man wegen ihrer Schnitzarbeit bei." In Elimau restaurierte Waltl 1898 die Deckengemälde von Simon Bene- dikt Faistenberger und schuf im Chor ein eigenes Deckengemälde. Im Pres- byterium herrliche Gruppenbilder: „Die Anbetung des Allerheiligsten" und „die vier Evangelisten". Bei diesen Bildern tes gab, so ist man halt zum „Gstrein" gegangen, der wirds schon recht ma- chen und „einrenken". Und er hats auch getan. Es sei ihm daher im Na- men aller in Jochberg und Aurach auf das herzlichste gedankt. Wir wünschen ffim alles Beste auf seinem neuen ehrenden und wohlverdienten Posten in Kitzbühel und können den Kitzbü- helern nur gratulieren zu diesem tüch- tigen Postenkommaridanten. Josef Gstrein übersiedelte ‚zwangs- weise" nach Kitzbühel. Als Ve:wun- deter kam er Ende 1917 in das-Militär- lazarett „Tiefenbruriner" und als Re- konvaleszent gründete er am 13. März 1918 mit Dr. Fritz Lechner und Reg.- Rat H. Fuchs den Kitzbüheler Schach- klub. Dem „königlichen" Spiel blieb er sein ganzes Leben treu und Kitzbühel wurde seine zweite Heimat, der ar ein halbes Jahrhundert nach besten Kräf- ten diente. Sein Wohnsitz blieb immer Kitzbühel, auch wenn ihn sein Dienst- beruf zeitweise in andere Orte führte. „In Treue fest!" Olympiamedaillen für Kitzbüheler Skiklubfujnktjonäre Bei den österr. Skimeisterschaften in Schwaz am 25. Februar 1966 wurden folgende Funktionäre des Kitzbüheler Skiklubs, welche als Zeit- und Kampf- richter bei den Olympischen Winter- spielen 1964 in Innsbruck mitgewirkt haben, mit der Olympiaverdienstme- daille ausgezeichnet: Fritz Osanna, Ernst Krimbacher, R. Bodenseer, Hans Beranek, Peter Feier- singer, Willy Eder, Christian Ahhor- ner. Die Geehrten erhielten Medaille und Diplom aus der Hand des Herrn Bun- desministers für Unterricht Dr. Theo- dor Piffl-Percevic. - Wir gratu- lieren! ist vor allem das Ebenmaß der Fi- guren und ein würdiger Gesichtsaus- druck der Personen festzustellen. St. Johann: Kreuzwegstatione -i Reith: Altarbilder Fieberbrunn: Altarbild, darstellend den hl. Johannes. Gurk: Altarbilder Hollersbach: Altarbild Berg-Isel-Museum: Porträts des Ru- pert Wintersteller, des Franziskaner- Paters Singer und des Oberste--i Ma- retich. Zwei Kinderköpfe, darstellend seine Neffen Georg Waltl, Kirchdorf, und Stefan Waltl, Waidring, sind verschollen. In Innsbruck porträtierte Waltl Lan- deshauptmann Franz Ritter von Rapp. Professor Günter und in Salzburg ne- ben Peter Singer Dr. Aigen aus Siet- zenheim. Sein Atelier in Innsbruck hatte er im Neubau der Handelskam- Barthaar, jeder Westenknopf, jede In Waidring schuf Waltl für die Kleiderfalte - nichts war ihm un- Pfarrkirche die Kreuzweg-Stationen. wichtig. Waltl war ein virtuoser Ko- Hierüber finden wir bei DDr. Matthias lorist, liebte seine Heimatkunst, ver- Meyer in seiner Kirchengeschichte von brachte seine Zeit nicht in Künst- Waidring: lerkneipen und hlieh ein hesrheide- ner Mensch."
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