Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 12. März 1966. Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Oberschulrat Direktor Paul Gasser ein Sechziger Hauptschuldirektor Oberschulrat Paul G a s s e r vollendete vor kurzem das 60. Lebensjahr. Der in voller Schaf- fensfreude stehende Schulmann und Künstler konnte dabei auf ein bedeut- sames Lebenswerk zurückblicken, von dem fast 40 Jahre dem Tiroler Schul- wesen gewidmet waren. Paul Gasser entstammt einer Ost- tiroler Lehrerfamilie aus Anras. Nach den Studien in Lienz, Brixen und Inns- bruck trat Gasser in den Lehrdienst und wirkte zuerst in der engeren Hei- mat in Kartitsch. Seine Dienstposten wechselten nach Landeck. Zell bei Kufstein, Außervillgraten, Wattens, Sol- bad Hall, Reutte. nach Zell am Ziller. Nach der Rückkehr aus der Kriegs- gefangenschaft trat Gasser seinen Dienst in Kitzbühel an. Heuer werden es so- mit 20 Jahre, daß Gasser an der Haupt- schule Kitzbühel wirkt. Schon 1929 hatte er die Lehrbefähl- gungsprüfung für die Volksschule, 1934 die Hauptschulprüfungen aus vier Fä- chern abgeschlossen. Seine fachliche Befähigung und das umsichtige Wir- ken mit dem steten Vertrauen aller Vorgesetzten waren die Voraussetzun- gen für die Berufung als Hauptschul- direktor, wobei Direktor Gasser Nach- folger seines engeren Landsmannes Be- zirksschulinspektor Regierungsrat Ka- 1er wurde. Kinder- und Sportwagen Kinderbetten, Gehschulen in mcderner Ausführung B.M.Rupprecht, Kitzbühel,Jos.Pirchl.Str. 38 Seit 14 Jahren wirkt Oberschulrat Gasser als Leiter der größten Haupt- schule des Bezirks und hat sich auch in dieser verantwortungsvollen Stel- lung die Achtung aller Behörden und Vorgesetzten und die Verehrung und Liebe einer großen Schülerschaft er- worben. Väterliche Strenge und größ- tes Verständnis kennzeichnen seine schulische Arbeit, mit Erfolg vermoch- te der weltoffene Künstler immer wie- der Bildung und Erziehung als die großen Aufgaben aller Lehrertätigkeit aufs beste zu verbinden. Als Hauptschuldirektor meistert er trotz der beengten Raumverhältnisse und der immer schwieriger werdenden Schulsituation die gestellte Aufgabe. Die schönsten Anerkennungen waren neben den Berufungen als Tagungs- referent und in Standesvertretungen immer die Achtung und Zusammen- arbeit mit allen Kolleginnen und Kol- legen und der Dank von Schülern, Lehrern und Eltern. Höchste Anerken- nung fand sein Wirken durch die durch den Bundespräsidenten 1962 ausgespro- Sporthot& HInterbr3u Reisch Speiialitäten: Forellen, Rehrücken chene Verleihung des Beruf stitels Ober- schulrat. Nicht vergessen darf werden, daß Oberschulrat Gasser als Maler erfolg- reich tätig ist und durch Jahre Chor- meister des Kolpingchores war. Wäh- rend seiner Amtszeit wurde die Haupt- schule gastliches Heim vieler kulturel- ler Bestrebungen. an der Schule selbst wurden häufig Ausstellungen von Schü- lerarbeiten mit großem Erfolg veran- staltet. Frühzeitig bemühte sich Gasser um die zielstrebige Förderung des dringend notwendig gewordenen Schul- hausbaues, der angesichts des inneren Ausbaues der Hauptschule unaufschieb- bar erscheint. Dieser Plan steht durch die Bereitschaft der Stadtgemeinde nunmehr vor der Erfüllung. Anläßlich der Vollendung des 60. Le- bensjahres wünschen die dankbaren Eltern und Schüler in Kitzbühel und den Gemeinden des Schulsprengels der Hauptschule sowie die Kollegenschaft dem erfolgreichen Jugenderzieher, Künstler und Schulmann Gesundheit und Schaffensfreude für noch viele Jahre. ibühe1cr 1ohotuadridfleu -- Getraut wurden: der Private C. Cr a w f o r d aus Golfe-Juan, Frank- reich, mit der Privaten Valeria Pu e- r a r i, Bologna, Italien. - Gestorben sind: am 4. März 1966 der Bauer Georg Hechenberger, Jochberg 38, Gsoding, 77 Jahre; am 4. März 1966 die Dipl.-Krankenschwe- ster Christine G r o h m a n n geb. Ur- schitz, Wien IX, Kolingasse 6, 59 Jahre; am 6. März 1965 die Hausfrau Barbara 5 i n n e s b e r g e r, Brixen i. Th. 111/31, 87 Jahre. - Evangelischer Gottesdienst in der Christuskirche mit hl. Abendmahl bei mer in der Meinhardstraße auf geschla- Vater Anium, einem Kitzbüheler Ori- gen. - Von den verschiedenen Aus- ginal (im Besitz von Prof. Cologna). stellungen sind folgende Bildwerke zu In Privatbesitz befinden sich die erwähnen: „Der Gang durch die Gruft", Porträts Hans Taxer, Winklerbauer, u. „Elternliebe", „Der Arntschreiber". „Mu- Gattin, des früheren Seebichibauern sikunterhaltung", „Beim Trunk'',,, Holz- Rettenwander, Josef Egger (der alte knecht", „Bauernhaus in Südtirol", „Rei- Egger) und ein Genrebild, darstellend sender Sänger", „Am Wilden Kaiser", eine Brixentaler Bauernstube (Besitz ‚.Studienköpfe", ‚.Stilleben", „Glaser- Robert Stemberger). meister Heller, Salzburg", und „Holz- Im Schloß Kaps: das Porträt von hacker", die beiden letzteren Werke Hugo Graf Lamberg; auch die Gräfin blieben bei der Weltausstellung in St. Wolkenstein wurde von Walti porträ- Louis. tiert. Das Heimatmuseum Kitzbühel besitzt Balthasar Walti war Mitbegründer von \\Talti zwei Porträts, darstellend des Vereins für Kirchenkunst in Ti- Pater Petrus Pr i e t h und den Re- rol. Der 1959 verstorbene Kustos un- staurator Josef Lang; weiters als seres Heimatmuseums Egid Moser be- Leihgaben: die Porträts des Bäcker- absichtigte 1958 in Kitzbühel eine Aus- meisters Hölzl und seiner Gattin (im stellung von Waltl-Bildern durchzu- Besitz von Meister Hans Hölzl d. Ä.). führen. Seine Krankheit aber hinderte das Porträt der Tiefenbrunnerin Maria ihn daran. Mamoser (Großmutter der heutigen Von Balthasar Waltls beiden Töch- Besitzerin Frau Maria Mamoser), und tern, die noch vor dem ersten Welt- das Porträt von Anium Neuner vuigo krieg nach Ungarn ausgewandert sein sollen, meldete sich 1959 die eine Toch- ter Frau K y r i aus Salzburg und sandte eine Photographie ihres Vaters für das Heimatmuseum. Ihr angekündigter Be- such blieb jedoch aus. Ein Bruder von Balthasar Walti, An- ton Walti, Bauer in Kaprun, soll ein sehr talentierter Bildschnitzer gewe- sen sein. Er schnitzte mit Vorliebe Krippenfiguren, jedoch keines seiner Werke konnte bisher ermittelt wer- den. Sein Vetter Josef Walti, Reither- wirt in Mittersill, wußte von einer wertvollen Schnitzerei, darstellend das Glockenschaf, das dem Hirten aus der Glecktasche leckt. Schafherden zu schnitzen war nach der Krippenschnit- zerei das Lieblingsfach des Anton Walti. Es ist sehr löblich von seiner Hei- matgemeinde Kirchdorf, eine Straße nach den Namen dieses bedeutenden Kunstmalers zu benennen, um ihn da- durch der Vergessenheit zu entreißen und der Nachwelt zu erhalten.
< Page 4 | Page 6 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen