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Samstag, 9. April 1966 KitzbüheierAnzelger Seite ii Die Architekten und Dipl.-Ingenieure des Krankenhauses in Schladming be- nung. Nach Vorlage verschiedenerVor- Lorle und Andreas H e r d e y, Graz, kannt wurden, erhielten am Beginn skizzen wurde bereits im Mai 1963 der welche in Kitzbühel durch ihren Bau des Jahres 1963 den Auftrag zur Pla- 1 baureife Entwurf genehmigt. Die Planer des Krankenhauses Dipl-Ingenieure L. und A. Herdey berichten über ihr Werk Entnommen der bereits erwähnten Broschüre Organisation und Funktion des Hauses Bei der Einlieferung von Patienten gelangen die geh- fähigen Kranken über den Haupteingang im Eingangs- geschoß in die Aufnahme, das Wartezimmer und, wenn erforderlich, die Untersuchung in die Bettenstation. Liegend-Kranke, also z. B. Unfälle, werden über den Unfalleingang im Erdgeschoß zum Bettenlift, zur Unter- suchung, in die eventuell erforderlichen Räume der Be- handlung, in die Betten- oder Operationsabteilung ge- bracht. Dieser Liegend-Kranken-Eingang wird nur in beson- deren Fällen geöffnet, um eine rasche Einlieferung des Kranken zu erreichen und eine Berührung (optisch) mit den Gehfähigen oder Besuchern zu vermeiden. Der Transport verläuft uneingesehen. Neben dem Unfall- eingang ist ein Mehrzweckraum situiert, der bei Ka- tastrophenereignissen als Unfallstation dient und die Aufnahme einer größeren Personenanzahl bis 10 Betten ermöglicht. Innerhalb des Gebäudes, von den Krankenstationen zu den Behandlungsräumen oder zur Operationsabtei- lung, werden die Patienten in den fahrbaren Betten über den Stationsflur und den Bettenlift in die Opera- tionsabteilung oder in die Behandlungsabteilung be- fördert. Nach der Operation werden die Frischoperier- ten in einem eigenen Aufwachraum, der mit allen mo- dernen Einrichtungen zur postoperativen Behandlung versehen ist, versorgt. Alle ambulanten Patienten, die von der Stadt oder außerhalb kommen, gelangen über den Haupteingang in die Wartehalle und von dort auf Abruf in die Behand- lungsräume und wieder zurück zum Ausgang. Besucher betreten das Haus über denselben Weg, nach Passieren der Auskunft (Pforte) können sie in der Wartehalle verbleiben oder über das Hauptstiegen- haus in die Station gelangen. Die Besuche werden in den Krankenzimmern oder den Tagesräumen empfan- gen. Die Wirtschaftsgüter werden über die Wirtschafts- zufahrt und den Wirtschaftseingang im Erdgeschoß zu- geliefert. Dieser Transport berührt keine Funktions- wege der Patienten und erfolgt daher ungesehen für die Kranken. Krankenstationen In den beiden oberen Geschossen des Bettentraktes sind die Krankenstationen angeordnet. Im Obergeschoß die Frauenstation und Entbindungsstation, im Eingangs- geschoß die Männerstation und die Kinderstation. Die Frauen- und die Männerstationen sind Vollstationen mit 30 Betten, die Entbindungs- und die Kinderstation sind kleiner, können aber jederzeit durch Anbau zu Voll- stationen erweitert werden. Der Aufbau der Vollstationen wurde nach folgenden Gesichtspunkten vorgenommen: 2 Zimmer zu 6 Betten 42 m2 126 m, d. s. 21 m3 / Bett 2 Zimmer zu 3 Betten 23 m2 69 m, d. s. 23 m3 / Bett 4 Zimmer zu 2 Betten (Bad) 17 m2, 51 m3, 25 m5 /Bett 1 Zimmer zu 2 Betten 16 m2, 48 m, 24 m3 /Bett 1 Zimmer zu 1 Bett 11 m2, 33 m3 Die Zimmer sind nach Südwesten gerichtet und durch breit angelegte Fenster mit tiefen Parapeten ist eine gute Verbindung zur Außenluft sowie auch vom Bett aus ein Ausblick auf die Landschaft gegeben. Ein brei- ter Gang mit Kopflicht nimmt den internen Stations- verkehr auf. Der Bettenlift und die Hauptstiege schließen am Ende der Statioxisgänge an. An diesem Punkt sind auch die Tagesräume mit ihren verglasten Wänden situiert. An der Rückseite des Bettentraktes liegen die Ne- benräume der Stationen mit den Isolierzimmern, dem Arztzimmer, der Stationsküche mit Speiselift, Schwe- sterndienstzimmer, Patienten-WCs, Fäkairäume mit Per- sonal-WC, Stationsbäder und Abstellräume. Die Kinderstation im Eingangsgeschoß umfaßt: 1 Zimmer zu 2 Betten mit Bad 17M2 51 m3, 25 m3 / Bett, auch Isolierzimmer. 2 Zimmer zu 3 Betten mit Bad 17 m2 51 m, 17 m3 / Bett, für kleinere Kinder. 1 Zimmer zu 8 Betten 44m2 132 m3 17m1 /Bett Diese Zimmer sind untereinander mit Durchsicht- fenster verbunden und erlauben den Schwestern eine bessere Kontrolle. Der Gang, der gleich angelegt ist wie in den Vollstationen, erhält eine Abschlußtüre, um bei eventuellen Infektionserkrankungen eine zeit- weilige Absperrung zu ermöglichen. An Nebenräume sind Bad, WCs, Fäkairaum, Sta- tionsküche und Dienstzimmer der Schwester angeordnet. Die Entbindungsstation im Obergeschoß ist gleich aufgebaut wie die Kinderstation, nur ist an Stelle des großen Krankenzimmers ein Kreißzimmer und daneben ein Säuglingszimmer eingerichtet. Die Stationen sind mit allen übrigen Räumen des Hauses durch die Haupttreppe, eine Nebentreppe, den Bettenlift und zwei Speise-Personenlifte verbunden. An den Kopfenden der Gänge, vor den Tagräumen und einigen Zweibettzimmern sind Balkone angeordnet. Sechbettenzixnmer in der Männerstation BehandungsabteiIungen Im Behandlungstrakt, der parallel zum Bettentrakt liegt, sind im Eingangsgeschoß die ambulanten Be- handlungsräume angeordnet. Von der Eingangshalle aus erreichbar liegen hier: 3 Untersuchungsräume je 14 m 2, Gipsraum 28 m2 mit Incisionsraum 14 m2,
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