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Samstag, 9. April 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 25 SOLL und HABEN sollte man haben Jedes Ding hat zwei Seiten. Und das ist gut so, denn nur so kann man ver- gleichen, beurteilen, abwägen und ei- nen Ueberblick gewinnen, ohne dabei einseitig zu sein. So gibt die Gegenüberstellung der guten und der schlechten Eigenschaf- ten eines Menschen Aufschluß über seinen Charakter, das Für und Wider einer Handlung ermöglicht ein objek- tives Urteil darüber, das Abwägen der Vorteile und der Nachteile einer Sache läßt diese schließlich geschehen oder auch nicht. Jede Bilanz hat zwei Sei- ten, sei es die Bilanz eines Kaufman- nes über das abgelaufene Geschäfts- jahr oder die des Sportvereins über die Erfolge und Mißerfolge der letzten Saison, sei es die Bilanz zu Silvester über das vergangene Jahr oder die Bilanz am Ende eines Lebens über- haupt. Im rein geschäftlichen Bereich - also wenn es um Geld geht - Hegen die Dinge nicht anders. Hier Ist die Gegenüberstellung der Einnahmen zu den Ausgaben besonders wichtig, um die Uebersicht nicht zu verlieren. So hilft beispielsweise ein Haushaltsbuch der Hausfrau, daß sie mit ihrem Wirt- schaftsgeld auch bis zum Monatsende gut auskommen kann. Jeder von uns bekommt Geld und jeder gibt dieses wieder aus. Für die Abwicklung all dieser kleinen und großen Geldgeschäfte gibt es eine Ein- richtung, die es uns auf höchst ein- fache und bequeme Art und Weise wirklich leicht macht, Geld zu be- kommen oder Geld auszugeben - ein Konto bei der Sparkasse. Es beginnt damit, daß man sein Ge- halt, seinen Lohn, nicht mehr um- ständlich und vor aller anderen Au- gen von irgendwo abholen muß, son- dern sich das Geld einfach auf dieses Konto überweisen läßt. Dort steht es einem selbstverständlich jederzeit zur Verfügung. Laufende Zahlungen -wie für Miete, Telephon, Gas, Licht, Rund- 1 1 "DU Leid' durch bargeldlose Zahlung im Sparküssengiroverkehr SPARGIRO da leicht erklärt schon der Lehrer in der Schule SPARGIRO da ein,/-ad) empfiehlt dann der Lehrling seinem Chef SPARGIRO da modern spart Zeit und Wege SPARGIRO da dd,'reIl Oberweisungen an jedermann in jeden Ort. Besonders schnell im Spargiro- Eilverkehr SPARGIRO da bequem passende Vordrucke für jede Ober- weisungsart. Spargiro-Zahlscheine für Kontoeinzahlungen durch Dritte SPARGIRO da dicIer Daueraufträge für alle wiederkehrenden Zahlungen, z. B. für Beiträge, Schulgeld, Miete, Zinsen, Tilgung usw. SPARKASSE der Stadt Kitzbühel mit Zweigstelle St. Johann/Tirol funk- und Fernsehgebühren - wer- den nach einem einmal erteilten Dauer- auftrag stets automatisch erledigt. Kein Zahlungstermin kann so jemals ver- säumt werden, denn das Konto ver- gißt nie. Gerade wenn man auf Urlaub fährt, weiß man das besonders zu schätzen. Auch dieses Konto hat zwei Seiten Soll und Haben. Im Soll werden die Ausgänge, also die Zahlungen, ver- zeichnet; das Haben weist alle Gut- schriften, also die Eingänge auf. Um ein Konto zu besitzen, ist es keineswegs notwendig, möglichst viel Geld zu haben. Ein Konto ist nicht das Privileg von Industriemagnaten und Generaldirektoren, von millionen- schweren Geschäftsleuten. Es ist viel- mehr Sinn und Zweck eines Kontos, alle Geldgeschäfte automatisch und da- mit bequem abzuwickeln; um wieviel Geld es sich dabei handelt, ist be- deutungslos. Das Konto ist stets ohne Millionen, denn die Millionen - so vorhanden - gehören auf ein Spar- kassenbuch. Unsere Zeit wird gerne eine moderne Zeit genannt. Die technische Entwick- lung der letzten Jahre hat uns das Leben einfacher und bequemer ge- macht. Es gibt heute viele Dinge, die man früher nicht gekannt hat und die wir doch kaum vermissen möchten, se es in der Technik, im Lebensstandard, im Komfort - oder wenn es um Geld geht, - dazu gehört das Konto. Besuchet Iiltzbflheler das Heimatmuseum Alfons-Walde-Galerie Stadt- und Bezirksgeschichte, Volkskunst Volksl - inde, Historischer und urgeschichtlicher Bergbau, Wintersport Eintritt S 4.—. Kustos Walter Moser steht ihnen für Führungen zur Verfügung. Das Zeit- und Wundcrbüclit des Manns Prugger, 1 änderungen mit denen selben besche- Götschenbauer zu Sperten bei St. Johann hen, dann auch was sonst in diesem Gericht von Paßspörrung, Teuerung Von LandeoberilpchIvar Dr. Eduard W1dmoer und wolfailer Zeit, auch was für Co- Vor mir liegt ein in braunem, schön men, was sich seit 1648 bis zu endt- meistern am Himmel gesehen worden gepreßtem Leder gebundenes Buch. Es stehendten Dato zuegetragen habe In und von unterschidlichen Wetter, als Schauer, ungewohnlichen tiefen Schnee, hat ein Format von 20 zu 17 cm und kaiserlichen, königlichen und fürsten- großen Költen, Reif, großen Gewässer umfaßt 284 Papierblätter, von denen liehen Durchraisungen, auch Soldaten und truckner Zeit und andern unter- aber nur 177 beschrieben sind. Auf- Durchmarschierungen und Einquartie- schiedlichen Begebenheiten mehr, wie bewahrt wird es in der tirolischen rungen, auch aufgestellten Sterbhuet hierinnen mehrere zuersechen und zu- Schatzkammer, im Tiroler Landes- Wachten und was mit dem Kriegs- finden wirdet sein." museum Ferdinandeum zu Innsbruck. wesen und Friedenschluß zwischen 'Das ist zunächst die Inhaltsangabe, Was ist nun mit dieser Handschrift? Ihro Kaiserlichen Majestät und dem wenn auch in einer etwas umständ- Ihre ersten drei Seiten geben uns auf Erbfeind des türkischen Machomet, lichen Art, die zur damaligen Zeit so diese Frage Antwort. Wir lesen: dann auch mit der Kron Frankreich üblich war. Kurz gesagt heißt das: „Zeit und Wunder Biechi, so ich und anderen Königen und Fürsten ein Der Götschenbauer Hanns Prugger von Hanns Prugger auf dem Kircherlehen Zeit hero vorbeigegangen, sowohlen Sperten bei St. Johann in Tirol will oder Götschen zu Sperten des Land- auch was zu gehaltenen Landtagen und uns berichten, was sich in seiner enge- gerichts der Herrschaft Kitzpichl den sonst in allerley Steuern begert und ren Heimat, in Tirol und in der Welt 25. Februar anno 1695 zu schreiben erlegt hat miessen, wie fit weniger, zugetragen hat. Dafür gibt er uns, wie angefangen habe und - wierdet hierin- was sich sonst mit geistlicher und es einem rechten Geschichtsschreiber nen auf das kirzist beschrieben, soviel weltlicher Obrigkeit in diesem Gericht geziemt, die Quellen an. Er schreibt: ich Wissenschaft gehabt und vernom- habe zuegetragen, und wie die Ver- „Zu dieser Aulschreibung hab ich
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