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Seite 26 Kitbühe1er Anzeiger Samstag, 9. April 1966 Wintersaison 1964-65 Ein Rückblick über die abgelaufene Winter- und Sommersaison 1964-65 er- gibt eine erfreuliche Bilanz und zeigt die Aufwärtsentwicklung unseres Frem- denortes. Der Winter 1964-65 war durch einen außergewöhnlich großen Schneereich- tum gekennzeichnet und es war daher möglich, auch in Gegenden Winter- sport treiben zu können, die nur sel- ten Schnee hatten. Die geringere Bet- tenzahl im Winter setzt dieser Auf- wärtsentwicklung eine gewisse Grenze, doch hat unsere intensive Werbung großen Anteil am Erfolg. Unser aus- gezeichnetes Werbematerial wie Pro- spekte, das Plakat, die Steher, sind heute in Kapstadt/Südafrika, USA, Ka- nada und auch in Japan zu sehen und das internationale Publikum im Winter zeigt, daß die Werbung auch in sol- chen Ländern gerechtfertigt ist und Früchte trägt. Die Voraussetzung für einen guten Besuch bilden aber unsere natürliche geographische Lage und un- sere vorzüglichen Einrichtungen im Winter. - Das Ergebnis der einzelnen Monate: Dez. 1964 19.920 1963 17.847 Jän. 1965 32.107 1964 23.700 Feber 50.829 „ 41.238 März 42.097 „ 34.068 April 4.935 „ 3.640 149.888 gegenüber 120.493 Diese erfreuliche Entwicklung zeigt, daß wir nicht nur im Ort steigende Ziffern aufzuweisen haben, sondern daß wir uns systematisch von Saison zu Saison und Jahr zu Jahr in die vordersten Reihen der Tiroler Winter- von Adam Schmiderer auf der Birg, dann auch von Michaeln Prugger zu Granta am Kayser etwelche Aufschrei- bung zu entlechnen bekommen, so mir : zu dieser Beschreibung gar tauglich gwesen seind." Prugger verdankte somit den schrift- lichen Aufzeichnungen zweier Bauern, die nicht weit von ihm ihren Hof hatten, nämlich dem Schmiderer von Bürg unterhalb der einstigen Burg Sperten bei Spital auf der Weitau und dem Prugger zu Grandern am Kaiser, die Unterlagen. Wir können nur sagen: Alle Achtung vor diesen Bauerngelehr- ten. Dann lesen wir weiter: „Diese Aufsehreibung habe ich alhero in dieses Buch zusammen beschrieben, damit die Nachwelt finden und erse- ehen möge, was zu dieser jetzigen in- vermelten Zeit in der Welt vorüber gangen." Das ist der Sinn und Zweck jeder Geschichtsschreibung. Der Göt- schenbauer fand dies auch ohne Ge- sportorte emporarbeiten. Wir zählen heute zu den führenden Orten Tirols mit internationalem Charakter und es liegt auf der Hand, daß die Entwick- lung keine zufällige ist. 'Dies verpflich- tet uns aber auch, dieselbe mit allen Mitteln zu halten und am weiteren Ausbau unseres Ortes zu arbeiten, um mit anderen Orten, welche ja auch nicht müßig sind, nicht nur Schritt zu halten, sondern sie zu übertrumpfen. Den Qualitätsverbesserungen in allen Sparten der Fremden-Beherbergung kommt gerade im Winter besondere Bedeutung' zu. Hinsichtlich Veranstaltungen hat sich der Silvester-Fackellauf bestens einge- führt und wird von den Gästen all- gemein mit Freude aufgenommen. Ich möchte hier dem Skiklub und der Ski- schule herzlich danken. Dieser Winter stand auch im Zeichen der Skibob- Europameisterschaften. Ihr war ein großer werbemäßiger Erfolg beschie- den, denn durch diese Veranstaltung wurde unser Ort neuerlich in der in- ternationalen Presse, in Film, Funk und Fernsehen weiter bekanntgemacht. Die Organisation war ausgezeichnet - eine kleine Olympiade! Hier darf ich dem Organisator, dem Skiklubobhiann Karl Rainer und allen Helfern 'herzlich danken. Das Trabrennen am Stet anitag, das jedes Jahr große Menschenmengen anzieht, ist ein wesentlicher Bestand- teil des Programms eines größeren Wintersportortes. Der Elslaufplatz im Erholungszentrum ist eine weitere Schließung unserer Lücken; er wird von jung und alt, wie es der letzte Winter zeigte, benützt. Die Bergrettung hat 'im abgelaufenen ehrsamkeit heraus. Er entschuldigt sich auch für seine Vorbildung, indem er uns mitteilt: „Sollte ich aber aus Unwissenheit in dieser Aufschreibung ein oder andern Fehler begangen haben, das wolle mir der guetherzige Leser nit verdenken oder übel aufnehmen. Denn hete ich bößere Wissenschaft und mehrern Ver- stand gehabt, so were die Beschreibung ‚auch in einen bößern Formb eingricht und aufgesetzt worden." Ja, lieber Prugger, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Auch solche, die „bößere Wissenschaft" haben, sind nicht frei von Irrtümern und Fehlern. Und nun kommt der Schluß der Vor- bemerkung, die uns ganz besonders tief geht: „Anjetzt winsch ich all denjenigen, die darinnen lesen, von Gott dem All- mächtigen seinen göttlichen Segen und nach diesem Zeitlichen mit allen From- Winter 1964-65 vorbildlichen Einsatz ge- leistet. Es sind 177 Bergungen zu ve:-- zeichnen, die in der Hauptsache in den Gebieten des Harschbichl, Landwies und Pointen-Buchwies ihren Ausgang nahmen. Sommersaison 1965 1964 Mai 5.503 6.824 Juni 34.080 28.833 Juli 69.150 60.620 August 76.168 76.105 September 24.597 27.456 Oktober 3.353 2.975 212.851 200.813 davon waren 104.588 in Privatquartieren. In der Reihenfolge der 30 besten Tiroler Orte konnten wir uns nun im Sommer an die 7. Stelle vorarbeiten! Die gesamten Nächtigungen der Saison 1964-65 beziffern sieh somit auf 363.774 gegenüber dem Vorjahr mit 325.194. Mein Bericht über die abgelaufene Winter- und Sommersaison wäre ur- vollständig, wollte ich nicht das größ- te Ereignis in unserer Marktgemeinde erwähnen, nämlich die feierftche Er- öffnung des Erholungszentrums mit allen seinen Anlagen am 29. Mai 1965! Wir alle, die wir dies miterleben durf- ten, wissen, daß dies ein Markstein in der Geschichte unseres Ortes und un- serer bisherigen erfolgreichen. Entwick- lung ist. Dieses Werk, welches von der Marktgemeinde und dem Fremden- verkehrsverband große finanzielle Op- fer p- fer forderte, wird in Zukunft den großen Aufwand durch die Sicherheit der erfolgreichen Weiterentwicklung unseres Fremdenverkehrs rechtfertigen. Diese Anlage, um die uns viele Orte mit Recht beneiden, wird dem Frem- denverkehr neue Impulse verleihen; sie wird dafür entscheidend sein, daß wir im immer größer werdenden Konkur- renzkampf bestehen werden. men und Auserwählten das ewige Le- ben. Amen." Götschenbauer, dafür sagen wir dir „Vergelt's Gott". Und wir werden nun fest in deinem Buch lesen. Fangen wir also gleich an und hö- ren, was uns Hanns Prugger über das Jahr 1666 berichtet: „Den 1. January ist durch Ihro hoch- wirdigen und Gnaden, Herrn Jakob Berti, Dechant und Pfarrer zu St. Jo- hannes ein bittliches Mandat von des Seraphischen Ordens sancti Francisci der strengen Observanz der heiligen Orter zu Jerusalem, so sie daselbst be- wonten, abgelesen und in demselben die ganze Gemein um ein heiliges Al- mosen und Hilfssteuer gebeten wegen der grausamen Dienstbarkeit des ty- rannischen Tirken und Erbfeind des christlichen Namens mit continierlichen großen Schätzungen und unerschwing- liehen Tributs nit mehr erhalten kiener, ist dermalen ihnen also ersarnblet und Fremdenverkehrsverbund St. Johann: T Bericht vom tObmann Felix E'! 'g?!.r4II i1 1 k"I-11 iii iii IJ1iI' NI um 30. März im Bärensaale 1
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