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1r4 bühekr P. b. b. Mrscheinungeort und Verlagspostamt Kitzbühel Samstag, 16. April 1966 Preis 1.51) SchLling, Jahresbezugsgebühr 70.— Schilling 17. Jahrgang, Nr. 15 Sa.. 16. Lambert So., 17. Rudolf Mo., 18. Werner Di., 19. Kreszentla Mi., 20. Hildegard Do., 21. Alex. Fr.. 22. Altf. Porträtmedaille für Prof. Dr. Richard Pittioni Verleihung der Ehrenmitglied.chaft der österr. Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte Feier im Festsaal der Universität Wien anläßlich der Vollendung des 60. Lebensjahres Am 30. März 1966 fand im Festsaal der Wiener Universität - wie bereits berichtet - durch die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Früh- geschichte eine Feier aus Anlaß der Vollendung des 60. Lebensjahres von UniversitätsprofessDr Doktor Richard Pittioni statt. Bei dieser Feier, die durch den 1. Vors.tzenden der Gesell- schaft Dr. Engelbert Krenn eröffnet wurde, hielt Univ.-Prof. Dr. Herbert Mitscha-Märheim die Festanspra- he Dem Jubilar wurde in Anerken- nung seiner wissenschaftlichen Lei- stungen eine von dem akad. Bildhauer Prof. Rudolf Schmidt geschaffene Por- trätmedaille überreicht. Die Öster- reichische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte ernannte den Jubilar zum Ehrenmitglied. In Kitz- bühel-Jochberg ist Prof. Dr. Pit- tioni seit genau 35 Jahren tätig! Im Herbst 1931 hielt er erstmals im Stadt- in Kitzbühel einen Lichtbilder- vortrag über das Thema: „Kitzbühel vor 4000 Jahren". Seit diesem Vortrag, welcher bei den Besuchern bedeuten- des Aufsehen erregt haben mußte, ver- ging kaum ein Sommer, den der hoch- verehrte Jubilar nicht in unserer Ge- gend weilte und sich dem prähisto- rischen Bergbau auf Kupfererz wid- mete. Seine Arbeiten auf diesem Ge- biet haben Kitzbühel in der Welt der Wissenschaft berühmt gemacht. Im Laufe der Jahrzehnte vermochte er durch die Auswertung der Grabungs- gegenstände auf der Kelchalm ein an- schauliches Bild vom Leben unserer urzeitlichen Vorfahren und die Ge- schichte unseres bis 1924 1 e b e r- d i g e n Bergbaues zu geben, nachdem die Funde aus grauer Vorzeit mit den übrigen bereits vorhandenen Quellen der ältesten Geschichte der Menschheit abgestimmt werden konnten. Vom Schriftleiter der „Kitzbüheler Stadt- bücher" Landesoberarchivar Dr. Edu- ard Widmoser konnte Prof. Dr. Pittioni für das Kapitel: „Der urgeschichtliche Bergbau im Raume Kitzbühel" gewon- nen werden. Dabei kann der Verfasser auf Rari:äten und wissenschaftliche Kos:barke iten verweisen, welche in Europa ihresgleichen suchen. Der Jubilar ist seit 1946 Vorstand des Universitätsprofessor Dr. Richard Pittioni (EEtnommen den „Mitteilungen der Österrei- chhchen Arbeitsgemeinschaft für Ur. und Früh. gesciiichte", XVI. Band, 5./6. Heft, Wien 1965) „Institut für Ur- und Frühgeschichte Uer, Universität Wien" (Wien 1., Uni- versitätsstraße 7/1). Er wurde am 9. April 1906 als Sohn des Alois Plus Pi:ioni und der Gattin, Maria geb. Koch in Wien geboren und ist mit der Gräfin Erika zu Hardegg verhei- ratet. Seine wissenschaftlichen Arbei- ten im Raume Kitzbü.heel verband er mt seinem Erholungsurlaub in Joch- berg, be. dem ihn auch seine Gattin und seine beiden Töchter, Angelika, geb. 1947, und Gabriele, geb. 1951, be- gleiten. In Jochberg kennt die Familie Dr. Pittioni „jedes Kind", wie man zu sagen pflegt, und auf allen Wegen und Stegen geht kein Jochberger vorbei ohne den Tiroler Gruß: „Grüß Gott. Herr Professor!", worin sich die Ach- tung und Wertschätzung ausdrückt. 1925 maturierte Dr. Pittioni am Real- gymnasium in Wien mit Auszeich- nung, uszeich- nung, studierte dann zwei Semester an der Hochschule für Welthandel (1. Fachprüfung mit Auszeichnung!), dann zwei Semester Rechts- und Staats- wissenschaft und schließlich vier Se- mester an der Phiosophischen Fakul- tät mit dem Hauptach U r g e s c h i c h- t e und den Nebenfächern' Völkerkunde und Volkskunde. Die Dissertation be- inhaltete das Thema: „Die Grabformen der Latenekultur" (Jüngere Eisenzeit. genannt nach dem gleichnamigen Ort am Neuenburger See in der Schweiz). Am 12. Juni 1929 erfolgte seine Pro- motion zum Doktor der Philosophie. Seine Berufslaufbahn Sein fachliches curriculum vitae be- gann mit 1. Oktober 1929 als As s i- s t e n t am Urgeschichtlichen Institut der Universität Wien, damals noch im IX. Bezirk, Wasagasse 4, und schon 1932 habilitierte er für „Prähistorische Archäologie". Vom 1. Dezember 1937 bis 1. Dezember 1938 war er Fach- beamter der Städtischen Sammlungen in Wien. 1938 (bis 1945) verlor er das Hecht zu akademischen öffentlichen. Vorlesungen an der Universität und kam als Beamter zur Niederösterrei- chischen Landesregierung und wurde als Musealrat mt der Leitung des Burgenländischen Landschaftsmuseums, des Museums des Reichsgaues Nieder- donau (heute NÖ-Landesmuseum) und der ihm angeschlossenen Museen in Eisenstadt und Bad Deutschalten- burg (Museum Carnuntinum) betraut. 1942 wurde er zum Kriegsdienst ein- berufen und kam nach Frankreich, Rußland, Italien und Jugoslawien. Nach
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