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Samstag, 16. April 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 an der Tagung war, bewies der volle Saal; ja es mußten sogar weitere Ses- sel eingeschoben werden. Mit Aufmerksamkeit wurden die Fach- vorträge von Nationalrat Karl M a r- berger, Komm.-Rat Fritz Wilber- g e r, Hofrat Dr. Hans M a n s b a r t und Geschäftsführer Fritz E r t 1 auf- genommen. Die Themen waren auf Landesebene bzw. Bundesebene bezo- gen, berührten aber speziell Verhält- nisse in unserem Bezirk. Behandelt wurde insbesondere das Raumproblem in Verbindung mit Straßenbauten, das Problem der „Appartementhäuser", die Lärmbekämpfungs-Möglichkeiten, die Wichtigkeit der Privatinitiative der Gastwirte, die wünschenswerte Mitarbeit in den Gemeinden und den Fremden- verkehrsverbänden und die Kollektiv- werbung. Hofrat Dr. Mansbart gab be- kannt, daß im Winter 1966 der Frem- denverkehr in Tirol eine Steigerung von 7,93 Prozent erfuhr; im Bezirk Kitzbühel betrug diese sogar 9,57 Pro- zent. Diesen Erfolg nahm er zum An- laß, den Fremdenverkehrsinteressenten den Dank auszusprechen und darauf hinzuweisen, daß man im Unterland auf dem richtigen Weg wäre. In der Debatte wurden vor allem zwei Probleme herausgestellt, erstens die „Zwangspfuscherei" der Fremden- „Der erste Kitzbichier ein Jochberger!" Am 14. April 1966 kam im neuen Krankenhaus der Stadt Kitzbühel ein gesunder Knabe auf die Welt. Die Na- mengebung stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest. Die Mutter ist die Lehrerin und Lehrersgattin Frau Erna M a y r aus Jochberg. helme und zweitens die Vertretung der Privatzimmervermieter in der Fach- gruppe. Der Frühstückspensionsinhaber Josef Hummer, Kitzbühel (80 Bet- ten), führte Beschwerde über ein Schreiben der Bezirkshauptmannschaft mit der Androhung, bei Verletzung der Konzessionsrechte mit Strafen (30.000 Schilling bzw. zwei Monate Arrest) rech- nen zu müssen. Er sprach die Ver- mutung aus, daß der Brief der Bezirks- hauptmannschaft auf Grund einer An- zeige gegen ihn ausgesendet wurde, weil er einmal nach 10 Uhr vormittags einem Gast, welcher nach einer aus- giebigen „Gasthaustour" erst in den Morgenstunden zurückkam und beim ersten Erwachen einen Salzhering ver- langte, er ihm diesen auch serviert habe und damit gegen die „Frühstückspen- -sionskonzession" verstoßen habe. Ein Gesetz, welches ein Entgegenkommen gegenüber dem Gast verbiete, ist als überholt zu bezeichnen. Frühstückspensionsinhaber Gerhard Resch, Kitzbühel (21 Betten), forderte eine gewisse Gleichberechtigung mit den „Vollkonzessions - Inhabern". Die Hälfte der Betten werden von den Frühstückspensionen und den Privat- zimmervermietern gestellt und Frau Grete F 1 ö r 1, Erlenhof, Kitzbühel (17 Betten), machte zum Vorschlag, mit einer Fremdenhei.mkonzession doch das tun zu dürfen, was man dem Gast schuldig wäre, um nicht als ungefällig oder faul hingestellt zu werden. An der Gegenrede beteiligten sich der Gastwirteobmann Wolfgang H a g s t e i- n e r, der Vorsitzende Kammerrat Ru- dolf Witzmann, ein Sprecher aus Kirchdorf, Stadtrat Walter Hirns- b e r g e r, der Obmann des FVV Alt- nationalrat Max Werner, der Pen- sions- und Cafinhaber U n t e r t h iner aus Kössen, Jakob D a x e r, Kitzbühel, Steuerberg, Bürgermeister Alfons M o - s e r und die Nationalräte Karl M a r- berger und Paul Landmann. Aus den einzelnen Debattenreden ging hervor, daß das Pfuscherunwesen in Sonderfällen Formen angenommen habe, die kein gleiches Maß vor dem Gesetz mehr gewährleisten konnten. Die Be- zirkshauptmannschaft wurde daher ge- beten, der beteiligten Bevölkerung Auf- klärung über eventuelle Folgen zu er- teilen. Wegen der Verabreichung von Salzheringen oder „Knackwürsten" (auch dieses Wort fiel) würde wohl niemand eingesperrt werden. Eine Sau- berkeit im eigenen Haus auf gesetz- licher Grundlage ist aber ein Erforder- nis. Wer mehr tun will, der soll um mehr Rechte bzw. Konzessionen an- suchen und dann auch mehr Pflichten übernehmen und sich auch der Preis- auszeichnungspflicht unterwerfen. Alt- nationalrat Max Werner führte wei- ter aus, daß Übertreibungen vorgekom- men sind und daß Privatzimmer sich schon eigene Gästebars eingerichtet hätten, es soll aber eine geeignete Lö- sung gefunden werden, welche allen diene. Weiters forderte Werner, darauf- hin zu wirken, daß der Straßenbau ge- fördert werde und daß der Kitzbüheler Bahnhof ausgebaut werde. Die Durch- führung der Weltmeisterschaft im al- pinen Skilauf 1970 in Kitzbühel be- zeichnete Werner als eine Angelegen- heit ganz Österreichs. Wolfgang Hagsteiner richtete an die anwesenden Nationalräte die Bitte, sich dafür einzusetzen, daß ein Mini- sterposten für Fremdenverkehr als dem wichtigsten Betriebszweig des ganzen Bundesgebietes geschaffen wird. Sollte dieses Verlangen auf unüber- windliche Schwierigkeiten stoßen, dann müßte man sich mit einem Staats- sekretär begnügen. Die Forderung des Fremdenverkehrs nach entsprechender Vertretung in der Bundesregierung dürfe nicht verstummen. Nationalrat Paul Landmann versicherte den Anwesenden, daß er als Mitglied des Fremdenverkehrsausschusses und des Straßenausschusses im Nationalrat sich für die Belange des Fremdenverkehrs einsetzen werde. LA Bürgermeister Al- fons M o s e r vertrat die Meinung, daß der Fremdenverkehr als Berufsstand nicht vom Gesetz allein geregelt wer- den kann. Der Fremdenverkehr ver- lange viel Idealismus. Nationalrat M a r b e r g e r dankte dem Bezirk für die nachgewiesenen Erfolge im Frem- denverkehr. Kitzbühel gilt im Land als klassisches Fremdenverkehrsgebiet. Für den Sommer wünschte er allen neuerdings viel Erfolg. Abschließend dankte der Vorsitzende Kammerrat Rudolf Witzmann für den ausgezeichneten Besuch der Ver- sammlung und für die rege Mitarbeit. Telephonisch auf- gegebene Inserate nur unter TeL 2236 Redaktionsschluß Donnerstag, 10 Uhr Kleine Anzeigen Wortgebühr normal 1.60 5, fettgedruckt 3.20 S. Worte ab 15 Buchstaben normal 3.20 S, fett 6.40 S, bis 15 Worte Mindestgebühr 24.— S, Raumanzeigen unter den „Kleinen Anzeigen" (schwarze Fläche 65 mm) pro mm 2.70 S. Chiffregebühr 10.— SI Zum sofortigen Eintritt werden ge- sucht: gelernte Schneiderinnen und Maschin-Näherinnen. Geboten wird höchster Stundenlohn, Leistungsprämie sowie freie Unterkunft in einem Pri- vatzimmer oder Fahrtvergütung. An- gebote an Firma KITEX, Kitzbühel, Jochberger Straße, Tel. 21 39. Wir suchen erstklassige Verkäuferin, Wenn Sie selbständig arbeiten können und Freude am Verkauf modischer Schuhe haben, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Bei entsprechen- der Leistung bieten wir überdurchschnittliche Be- zahlung, angenehmes Arbeiten und gutes Betriebs- klima. Schuhhaus Etz, Kitzbühel. 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