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Seite 10 ltzbüheler Anzeiger Samstag, 23. April 1966 Anlage von Wendeplätzen in den Vier- telpunkten des Tunnels. Diese Wende- plätze besitzen einen Wendekreisdurch- messer von 20 Metern und ermöglichen ein reversionsioses Wenden aller bis jetzt zugelassenen Kraftfahrzeuge. Die großen Schweizer Tunnels, wie der Mont-Blanc-Tunnel und der Tunnel durch den „Großen St. Bernhard", be- sitzen keine solchen Wendeplätze. Beim Mont-Blanc-Tunnel sind Spitzkehren erforderlich und beim St.-Bernhard- Tunnel ist gleichfalls keine zügige Um- kehrmöglichkeit gegeben. Unter Dr. Prior kein „WeilerBahnhof" mehr! In Zukunft echte Kulturförderung im Land Tirol Am 13. April 1966 fand im neuen Vertrauensleute in den Bezirken sollen Landhaus in Innsbruck unter dem Vor- die Verbindung zwischen Landestheater sitz von Landeshauptmannstellvertre- und Landvolk aufrecht erhalten. Bis ter und Kulturreferenten Dr. Fritz zur Wiedereröffnung des Theaters steht P r i o r erstmals eine Besprechung über das Tiroler Symphonieorchester weiter- die Kulturarbeit im Land Tirol statt. hin auch den Orten der Tiroler Bezirke Zu dieser Besprechung erging die Ein- zu Aufführungen zur Verfügung und ladung an alle Kulturreferenten der zwar zu günstigen Bedingungen, da Tiroler Städte und dieser sind mit das Symphonieorchester vom Land Ti- Ausnahme der Städte Vils und Reutte rol aus Gründen der Bestandssicherheit alle gefolgt. Aus Kitzbühel nahm Kul- mit jährlich 500.000 Schilling subventio- turreferent Gemeinderat Hans B r e t - niert wird. t a u e r teil. Unserem Bericht nehmen wir gleich vorweg, daß zur nächsten Im Zusammenhang mit der Eröff- Besprechung auch Vertreter der Markt- 1 nungsrede des Landeskulturreferenten gemeinden St. Johann und H verweisen wir auf dessen kürzlich in g a r t e n zugezogen werden, der Tiroler Tageszeitung (9. 4. 1966) er- schienen aktuellen „Kulturbericht", dem Landeshauptmann-Stv. Dr. Prior, der wir einige Sätze entnehmen: sich bei seinem letzten Besuch in Kitz- bühel vor allem um das Heimatmuseum „Das Antlitz Tirols war und ist ge- kümmerte und dem Vorhaben der prägt durch seine Trachten, sein Stadtgemeinde auf umfangreiche Re- Volkstum, die Musikkapellen und novierung größtes Interesse entgegen-; vieles andere," brachte, wandte sich in seiner Eröff- nungsrede gegen den Kulturleerlauf. Und in Bezug auf die heutige „Schein- Um diesem entgegenzutreten, habe er kunst": erstmals in der Geschichte der Kultur- „Wissen wir heute schon, wo die arbeit Tirols die Referenten der Tiro- Entwicklung hinführt? Können wir 1er Städte zu einer Aussprache ein- sicher sein, ob der moderne Mensch geladen. Die Kulturprobleme sollen der Zukunft am Althergebrachten gleich wie andere Probleme gemein- noch Gefallen findet und ob seinem s a m gelöst bzw. bearbeitet werden. Kulturbedürfnis damit Genüge getan Sein Augenmerk widmete der Landes- wird? hauptmann-Stv. vorerst dem Bestand und der Tätigkeit der Musikschulen in „Es gilt, die Gefahr abzuwenden, den Bezirksorten, weiters den Heimat- daß Minderwertiges das Hochwertige bühnen, den Heimatmuseen sowie den verdrängt." gemeinsamen Veranstaltungen und Aus- „Der Schönheitsbegriff vergangener stellungen. Das Land Tirol habe die Kunstepochen ist im Kunstschaffen Mittel für die Kulturarbeit erhöht, 1 der Gegenwart einem tiefgreifenden darüber hinaus soll der sogenannte Wandel unterworfen. Daß in der mo- Fernsehschihing (pro Fernseher 5 Schil- dernen Kunst auch mit Absicht Sinn- loses die Arbeit erleichtern; ein ent- loses dargeboten wird, erschwert die sprechendes Gesetz wird im Tiroler i Situation." Landtag bereits behandelt. Der Vor- sitzende wies weiters darauf hin, daß Die „Kulturtagung" vom 13. April im Herbst 1967 das Tiroler Landes- war zu kurz, um in allen Belangen theater wieder seine Pforten öffnen auch nur die vordringlichsten Proble- wird. Echte Kulturarbeit bedeute es, me besprechen zu können. Die Teil- daß auch der Bewohnerschaft der Be- nehmer konnten jedoch die tJberzeu-. zirke ein Innsbrucker Theaterbesuch gung gewinnen, daß Dr. Fritz Prior möglich gemacht werde. Die alten ein Tiroler Kulturreferent ist und „Theaterzüge" (bzw. Theateromnibusse) es auch bleiben wird, und daß die sollen wieder eingerichtet werden und Hoffnung besteht, daß Tirol keine zweiten „Bahnhoffresken" beschieden werden. Gemeinderat Hans B r e t t a u e r, der, wie seine Kollegen in den anderen Städten, die Gelegenheit wahrnahm, über das Kulturschaffen zu berichten, wies in seinen Ausführungen darauf hin, daß die Bezirksstadt Kitzbühel trotz der großen Aufgabe bei der Ver- wirklichung des Krankenhausprojektes den kulturellen Sektor nicht vernach- lässigte. „Sinnloses und Abstraktes je- doch wurden nicht geboten!" Wohl aber konnte der Bestand der städti- schen Musikschule garantiert werden. Kulturelle Vereine, insbesondere die Stadtmusik, erhalten Subventionen. Die Erneuerung des Heimatmuseums stelle die Stadtgemeinde vor eine große fi- nanzielle Aufgabe. Es wird in diesem Falle der berechtigte Wunsch auf Un- terstützung durch das Land erwartet. Mit großem Interesse wird die Tätig- keit anerkannter Wissenschaftler bei der Verfassung der „Kitzbüheler Stadt- bücher", welche aus Anlaß des Jubi- läurns „Kitzbühel - 700 Jahre Stadt" bis spätestens im Jubiläumsjahr 1971 unter der Schriftleitung - von Landes- oberarchivar Dr. Eduard Wi d m o s e r herausgegeben werden, verfolgt. Für die Unterstützung und Förderung der Ausstellung ‚Frühe Arbeiten Alfons Walde" (18. Jänner bis 20. Februar im Taxispalais Innsbruck durch den aka- dem. Maler Wilfried Kirschl, Wörgl) sprach Brettauer dem Landeshaupt- mannstellvertreter Dr. Fritz Prior und seinem Referenten Dr. Ernst E i- gentler den Dank aus. 24.April: Eröffnungsranggln in Niederndorf Das für 17. April 1966 festgesetzte Eröffnungsranggln des Tiroler Rangg- lerverbandes in Niederndorf bei Kuf- stein mußte wegen der schlechten Wit- terung auf Sonntag, 24. April verscho- ben werden. Beginn 13 Uhr. Am Rangg- lerpiatz spielt die Musikkapelle Nie- derndorf. Für diese erste Ranggler- konkurrenz der Alpenländer hat, wie bereits berichtet, Bürgermeister Georg R i t z er den Ehrenschutz übernommen. Veranstalter ist die Jungbauernschaft von Niederndorf; die technische Lei- tung liegt in den Händen der Spitzen- funktionäre des Tiroler Rangglerver- bandes unter Landesobmann Toni Foidl aus Kirchbichl. Außer den vier Klassen für Erwach- sene ist auch ein Jugendranggln vor- gesehen. In allen Klassen herrscht für das Eröffnungsranggln in Niederndorf lebhaftes Interesse, auch in den Nach- barländern Bayern und vor allem in Salzburg. Als Favoriten sind jedoch die Tiroler Ranggler anzusprechen, die seit einigen Jahren auch im Ringsport (Freistil und griechisch-römisch) von sich reden machen. derttausend Felsanker wurden einge- baut und die Firste mit Baustahigitter genetzt. Die Absicherung mit den Fels- ankern, die bis zu 2,50 Meter lang sind, ergäbe eine errechnete Länge von 250 Kilometern. Für den Bau des Tunnels wurden knapp drei Jahre benötigt eine Rekordzeit, die noch dazu ohne bauliche und finanzielle Uberraschun- gen möglich war. Eine Neuerung gegenüber den bisher ausgeführten Alpentunnellen ist die
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