Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 23. April 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 verschönerung und auf den Aufbau des Erholungszentrums hin. ..l ei . . Kitzbu Kunftig kein internat. Tennisturnier in bel Die Ermächtigung des Ausschusses de auf Festsetzung des Promillesatzes, daß Müssen Vereine bei Veranstaltungen für den Gast auf sich allein gestellt sein? ei dessen Anwendung die beschlossene Kitzbühels einzige große Sommer-. Warum nicht einen Fonds dafür schaf- Einnahme von 520.000 Schilling gedeckt Sportveranstaltung, der „Alpenländer- fen? Wenn der Fremdenverkehrsver.- ist, erfolgte mit großer Mehrheit. (2 Pokal", soll nicht mehr stattfinden. Der band und die Stadtgemeinde durch eine Gegenstimmen!) Als Grundzahl wurde Grund: dem Vorstand des Tennisklubs, Einlage diesen schaffen, wozu alle in etwas mehr als 100 Millionen Schilling der bisher allein das Risiko zu tra- Frage kommenden Vereine wie Skiklub, angenommen. (Zum Vergleich: In Kitz- gen hatte, ist dieses zu groß - ist ver- bühel beträgt die Grundzahl rund 200 ständlich. Tennisklub, Trabrennverein, Kitzpich- 1er etc. ebenfalls eine Einlage geben Mill. Schilling.) Auf die nähere Frage, worin dieses müßten, würde dieser für solche ex- Die Beschlußfassung über die Er-. Risiko letztlich liege, kann man er- treme Fälle bestehen. Wenn dann wei- höhung und Staffelung der Kurtaxe fahren, daß es um das Wetter geht: ters jeder dieser Veranstalter, die sich erfolgte in geheimer Wahl. Von den Was ist, sagt man im Tennisklub, wenn hier angeschlossen haben, aus einem anwesenden 142 stimmberechtigten Mit- es einmal drei, vier oder fünf Tage in erzielten Reingewinn einen gewissen gliedern stimmten 112 für, die Erhöhung der Tenniswoche regnet? Wer soll dann Prozentsatz in den Fonds zu leisten und 30 dagegen. In den einzelnen den Abgang tragen? Die Funktionäre? hat, kann aus diesem bei finanziellem Gruppen wurde wie folgt abgestimmt: Kann man das von ehrenamtlichen Mit- Verlust ein Großteil, oder der ganze Stimmgruppe 1: 5 Ja, 1 Nein; Stimm- arbeitern, die nur im Interesse des Abgang getragen werden. Wenn man gruppe II: 15 Ja, 6 Nein; Stimmgruppe Fremdenortes Kitzbühel ihre Zeit und bedenkt, daß in den letzten fünf Jah- 111: 92 Ja, 23 Nein. Gesamtzahl der Arbeit zur Verfügung stellen, verlan- 1 ren beim Alpenländerpokal jeweils ein Stimmzahlen: 727:195. gen? Diese Frage geht heute den Ten- geringer Uberschuß erzielt werden nisklub an, kann aber schon morgen konnte, mit dem der Tennisklub dann Die Kurtaxe wird nun wie folgt ein- der Trabrennverein, der Rangglklub stets seine Anlage verbesserte, kann gehoben: oder jeder andere Veranstalter stellen, man sähen, daß die Chancen, diesen Schilling für Frühstücksvermieter i wo ähnliche Verhältnisse gegeben sind. Fonds zu beanspruchen. gering sind. bis 40 Schilling und Pensionsver- Der Tennisklub tritt nun an den 1 Aber den im Interesse Kitzbühels täti- mieter bis 85 Schilling. Fremdenverkehrsverband heran und gen Funktionären würde eine große 2.50 Schilling für Frühstücksvermieter teilt ihm dies mit, erklärt aber gleich-. Sorge, nämlich jene der persönlichen von 41 bis 55 Schilling und Pen- zeitig seine Bereitschaft, für Kitzbühel Haftung bei höherer Gewalt, genorn- sionsvermieter von 86 bis 105 Schill. weiterhin diese bedeutende Veranstal- meri. Schilling für Frühstücksvermieter1 tung durchzuführen, wenn sich der FVV bereit erklärt, das Risiko bei Der Fonds, der unter Verwaltung von 56 bis 65 Schilling und Pensions- Schlechtwetter miizutragen. eines Ausschusses, bestehend aus Ver- vermieter von 106 bis 130 Schilling. Anderswo, argumentiert man im Ten- tretern des Fremdenverkehrsverbandes Schilling für Frühstücksvermieter nisklub, treten Fremdenverkehrsver- und der Stadtgemeinde, stehen müßte, über 65 Schilling und Pensions- bände sogar als Veranstalter solcher würde also hier eine ähnliche Aufgabe vermieter von über 130 Schilling. i Großveranstaltungen auf. Allein in 17 erfüllen, wie es anderswo schon ge- Bürgermeister Georg 0 b e r 1 e i t n e r Fremdenorten der Schweiz ist Veran- handhabt wird. 3eglückwünschtc Obmann Madi zu sei- stalter der internationalen Tennistur- Zweifelsohne ist dieser Vorschlag ner zehnjährigen Tätigkeit als Obmann niere die Kurverwaltung. Orte wie Gar- wert, geprüft zu werden, wenn man und dankte ihm für die ersprießliche misch haben ein Sportbüro unter Füh- die Meinung vertritt, daß man dem Arbeit, welche er mit seinem Aus- rung des Kurvereins. Und solche Bei- Gast in Kitzbühel sportliche Veranstal- schuß zum Wohl des Ortes geleistet spiele gibt es viele. tungen von Rang und Namen bieten iatte. 1 Warum also nicht auch in Kitzbühel? sollte. 1671 waren in Innsbruck Erdbeben und Hanns Prugger erzählt uns in seinenn Zeit- iiitd zwar am 15. Jänner und 22. Dezember, Wunderbleelil von Erdbeben, Kometen, ferner am 26. Jänner und 25. Mai 1683. Hagelschlag und Heuschrecken Das schwerste Erdbeben erlebte Inns- bruck jedoch in der Nacht vom 21. Von Landesoberarchivar Di. 1duard V1diHOer zum 22. Dezember 1689. Hanns Prug- Außergewöhnliche Ereignisse haften selben wolt iberertragen und die Leit ger erzählt darüber in seinem Zeit- sich wie Kletten an das Gedächtnis. im Schlaf auf gewöckt. Etliche haben und Wunderbiechi folgendes: Sie sind es, die im Buch der Geschichte gesagt, es bedeit guete Jahr, andere „Zu Innsbruck seind die Erdbidem so eine bevorzugte Behandlung erfahren. L haben gesagt, es bedeit etwas Beses. groß gewesen, daß sie großen Schaden Es ist daher verständlich, daß der Göt- Was darauf folget, werd die Zeit ge- getan, daß in der ganzen Stadt gleich- schenbauer Hanns Prugger von Sperten ben." samb kein Haus gewesen, weliches fit bei St. Johann in Tirol in seinem Zeit- Soweit der Bericht Pruggers. Ja, Schaden gelitten hat." und Wunderbiechl, das er Ende des 17. wenn nur „ich Schlaf aufgewöckt" Und an anderer Stelle vermerkt er, Jahrhunderts verfaßte, gerade solche nicht alltägliche Ereignisse der Nach- wird, kann man sich noch überlegen, daß man dieses Erdbeben auch in sei- 1 ob ein Erdbeben etwas Gutes oder ner Gegend zwischen 2 und 3 Uhr weit überliefern wollte. Böses bedeutet. Diese Überlegung wer- morgens „genuegsamb gewahrt hat". Fangen wir also gleich mit den Erd- den die Innsbrucker in derselben Nacht. 1 doch „zu Hall und Innsbruck ist es er- beben an. Hanns Prugger berichtet uns 1 in der es in der Gegend von St. Jo- schröcklich grob gewesen, daß die Hei- darüber folgendes: 1 hann „zween Schitterer", wie sich Prug-. ser zerschitt und viel Leit erschlagen." „Den 17. Juli des Jahres 1670 ist ger ausdrückt, getan hat, nicht ange- Ja, so ein Erdbiden konnte erschreck- gleich vor oder schier umb das Tag- stellt haben. Denn in Innsbruck waren lieh grob sein, wie sich Prugger in sei- werden ein Erdbiden so erschröcklich es ganz schwere Erdbebenstöße die 1 ner plastischen Sprache ausdrückt, doch , gangen und hat zween Schitterer an sich durch 40 Tage fortsetzten. 109 für ihn als Bauern war das Wetter viel den Häusern getan, als wann es die- Stöße verzeichnete Innsbruck 1670. Auch drohender und gefährlicher. Deshalb
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