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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. April 1966 - Körperbehinderten-Sprechtag 1966. Über Erlaß des Amtes der Tiroler Lan- desregierung vom 1. April 1966 findet der diesjährige Sprechtag für die Kör- perbehinderten des Bezirkes Kitzbühel am 29. April 1966 in den Amtsräumen des Gesundheitsamtes der Bezirks- hauptmannschaft Kitzbühel, Pfarrau 1, altes Schulhaus, um 9 Uhr vormittags statt. - Die Bevölkerung des Bezirks Kitzbühel wird nun auf diese Art und Weise darauf aufmerksam gemacht, daß vor allem körperbehinderte Kleinkin- der und Schulkinder von dieser kosten- losen fachärztlichen Beratung Gebrauch machen sollten. - Die Ärzteschaft, die Lehrerschaft und die Erziehungsberech- tigten werden gebeten, die entspre- chenden Kinder bzw. körperbehinder- ten Personen auf den oben angeführ- ten Termin zur kostenlosen Unter- suchung und Beratung auffordern zu wollen. REDEWETTBEWERB der Landjugend Vor kurzem fand ein Redewettbewerb für die Landjugend Tirols statt; dabei gab es in allen Altersklassen Mädchen als Siegerinnen. In der Altersstufe 18 bis 20 Jahre wurde Rosi W im m e r, Waidring, hinter Marianne Mühlmann, Außervillgraten, Zweite. Herzlichen Glückwünsch! Bunter Abend im Kolpingsaal bringt „Heiteres aus Stadt und Land" Die österr. Jugendbewegung veran- staltet am Samstag, 30. April um 20 Uhr im Kolpingsaal ihren schon tradi- tionellen „Bunten Abend". Diesmal wirken unter der Devise „Heiteres aus Stadt und Land" mit: Die lustig'n Kitzbühler, der Kolping- chor, die Heimatbühne und die Soli- worden wäre. Denn 1692 fielen wieder einmal die in Südeuropa und Klein- asien heimischen Wanderheuschrecken über unser Land her. Wir lesen dar- über im Zeit- und Wunderbiechi Hanns Pruggers folgendes: „Tm Monat August zu St. Bartimeens Tag, also den 24., seind allhie eine soliche Zahl Heischrecken durchgeflo- gen, die nicht zu beschreiben ist, denn gegen Abend seind sie so dick her und durchgeflogen, als wenn es dick schneibet und hat zwo ganze Stund gewert. Darnach den 27. dito seind sie allhie strichweis niedergesessen, so dick daß man gleichsamb nit zu den Erd- reich sechen künnen, und wo sie seind niedergesessen, da haben sie alle zu- gleich angefangen zu essen. Es sei her- nach gewesen, was es \völle, wo der Traid noch auf den Feld ist gewesen, da seind sie darauf gesessen .und haben den Traid in einer Stund zuegericht, daß man gleichsamb keine Ächer mehr hat aufstehen sechen, als wans gleich- sten Josefine Mößner, Josefa Tonner, Walter Swoboda und Franz Berger. Gesamtleitung: Robert Schwanninger. Die Mitwirkenden sind Garantie für Frohsinn und Unterhaltung. Numerierte Platzkarten ab sofort in der Buchhandlung Schiestl. Regieheitrag 10 Schilling. Kinder- und Sportwagen Kinderbetten, Gehschulen in moderner Ausführung B.M.Rupprecht, Kitzbühel,Jos..Pircfil.Str.38 - Molkereiversammlung. Am Sams- tag, 30. April 1966 findet im Hotel Klausner eine außerordentliche Gene- ralversammlung der Molkerei Kitzbü- hel statt. Beginn 9 Uhr vormittags. - Hauptpunkt der Tagesordnung ist die Beschlußfassung über die Finanzierung des Neubaues. - Die Mitglieder wer- den höflich ersucht, vollzählig zu er- scheinen. - Generalversammlung Kitzbüheler Sportklub. Der Kitzbüheler Sportklub weist nochmals darauf hin, daß am Samstag, 30. April 1966 beim „Egger- wirt" die Generalversammlung stattfin- det. Für Mitglieder ist das Erscheinen Pflicht. Freunde des Klubs sind aber ebenfalls gerne gesehen. Beginn 20 Uhr. SERVIERKURS FÜR ANFÄNGER in Kitzbühel. Der schon mehrfach angekündigte samb der Schauer het niedergeschla- gen. Ebenfalls auch das Gras hinweg gefressen, als man es mit dem Vieh hinweg geezt. Man berichtet, daß die- selben Heischrecken weit unter Wien aus dem Ungerland also herauf ge- flogen seind. Von hier hinauf in das Oberland, darnach dem Etschland zue. Und seind ziemlichen groß gewesen und haben alle 4 Fligeln gehabt. Fli- geln und Fueß seind ihnen so stark gestanden, wann man ihnen die Fligeln oder Fueß hat ausreißen wöllen, so hat mans völlig zerreißen miessen. An der Farb erdenfarben, etlich griendet, et- lieh retlich. Da hat man derentwegen umb Ab- wendung soliches Übel auf den 29. dito mit dem Hechsten Guet ein Prozes- sion-Umbgang zuhalten angestellt und die Felder, allwo man in der Kreuz- wochen umbzugehen pfleget, und auch die heiligen vier Evangeli gelesen wor- den. Hierauf es alles widerumb still Servierkurs für Anfänger beginnt am Montag, 2. Mai 1966 um 8 Uhr früh in Kitzbühel, Gasthof Neuwirt. - Kurs- beitrag: 300 Schilling. Der Kurs dauert zwei Wochen ganztägig. - Anmeldun- gen sind an die Bezirksstelle der Tiro- ler Handelskammer, Kitzbühel, Kloster- gasse 12 (Tel. 05356 - 2425) zu richten. HANNERL WEISS siegte im Stilrennen In Carr-Bridge, Schottland, siegte die Kitzbüheler Skilehrerin Hannerl Weiß beim dortigen Stilrennen in Konkurrenz von 15 Skilehrerinnen und gewann ei- nen schönen Silberpokal. Im Riesen- torlauf belegte Hanneri Weiß den 3. Platz. Beim Zürser Riesentorlauf belegten bei großer internationaler Beteiligung die Kitzbüheler Rudi S a ii e r den 6. und Herbert Huber den 7. Platz. Beim „Hugo-Pfister-Gedächtnislauf in der Wattener Lizum kam H. As c h e n- w a 1 d in der Allg. Klasse auf den 2. Platz. SOS - Kummerkasten! Werden nicht viele sagen, „den Kitz- büheler Kummerkasten hat's auch wie- der ausgeapert!". Aber so ist es nicht. Dank der fleißigen Mitarbeit von vie- len Kitzbühelern bin ich nicht mehr so oft gezwungen, in der Zeitung auf- zurufen. Nur wenn der Garderoben-Wechsel kommt. Sei es im Sommer auf Win- ter oder umgekehrt. Wer kennt sie nicht, die Bekleidungssorgen. Aber wir alle finden immer wieder eine Lö- sung. Glaubt mir, es gibt Eltern, sie schauen die Kleider und Schuhe der Kinder durch - alles zu klein oder kaputt. Wie soll aber Neues beschafft werden? „Neues", nicht im üblichen worden und ist weiter nicht Absonder- liches hierauf erfolget." Der wißbegierige Götschenbauer wird nach diesem Heuschrecken-Schrecken versucht haben, zu erfahren, wann früher Heuschreckenschwärme unser Land verheerten. Er teilt uns mit: „Dann so hab ich in einer gar alten gedruckten Chronik erfunden und ge- lesen, daß anno 1348 auch Heuschrecken herauf durchgeflogen seind." Wir wissen nun nicht, ob hier eine Verwechslung mit 1338 vorliegt, da in diesem Jahr das bekannte Heuschrecken- urteil von Kaltern erfolgte. In der „Ti- rolischen Chronik" von Wolkenstein wird folgendes berichtet: Im Jahre 1338 flogen die Heuschrecken durchs Land. Diese vertrieb man in Kaltern mit dem Bannfluch, nachdem ein Urteil gefällt worden war, indem der Pfarrer von Kalte-rn die Spruch- männer gefragt hatte. Daraufhin flogen die Heuschrecken fort und wurden nimmermehr gesehen.
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