Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbüheler Golfer ich auch ganz flüchtig die wunderbare eröffneten Saison mit einem Alpenstadt Kitzbühel kennen und nahm Frühjahrswettspiel! mir vor, auch hier einmal den Urlaub zu verbringen. Es dauerte zwar lange, Noch nie in der Geschichte des Kitz- aber seit 17. d. M. bin ich nun Vor- büheler Golfclubs konnte zu einem saisongast und wohne im „Haus Kitz- so frühen Zeitpunkt der ordentliche bühel" der Angestellten in der Privat- Spielbetrieb aufgenommen werden. Da wirtschaft, wo man liebevoll umsorgt sich jedoch die Grüns schon in einem wird und sich richtig wohifühlen kann. sehr guten Zustand präsentieren, ent- Da die Seilbahnen zwecks tYberho- schloß sich der Sportausschuß, für lung eingestellt sind, bestieg ich am Sonntag, 24. April 1966 ein Wettspiel Montag über die Seidlalm den Hah- nach Stableford über 18 Runden durch- nenkamm und am Dienstag das Kitz- zuführen. büheler Horn. Mein Herz jubilierte Die Ergebnisse: Klasse A (Handicap immer wieder angesichts der wunder- 0-18): 1. Noldi Lerchbaumer 32 Punk- baren Bergwelt und es umfängt einen te, 2. Jörg Bodenseer 31, 3. Hans Stolz- ein glückseliges Gefühl, dieses schöne lechner 30, 4. Konrad Staudinger 29, 5. Land Heimat nennen zu dürfen. Fredi Herrgott 29 Punkte. - Klasse B Aber nun kann ich nicht anders, es (Handicap 19-36): 1. J. Egger 39, 2. muß aus mir heraus, darüber zu be- G. v. Pattay 34; 3. Karl Koller 24, 4. richten, wie beschämend ich es empfand, Hubert Bodner 24, 5. Annemarie Bo- daß die Wege in der näheren und wei- denseer 23, 6. Dr. H. Spielberger. teren Umgebung dieser malerischen Bestes Brutto spielte Herr Egger mit Stadt und die Pfade im An- und Ab- 39 Punkten. stieg der Hausberge eingesäumt sind Die Preisverteilung fand im Gasthof von den Resten unseres sogenannten 5 t 01 z 1 e c h n e r statt und wurde von Wohlstandes. Man findet in den Wie- Hon. Sec. Jakob D o b r i n g e r vor- sen zerbrochene Flaschen (welche für genommen. Nachher fanden sich noch Mensch und Vieh arge Verletzungen die meisten Golfeler zu einer Kegel- bringen können), Konservendosen, leere runde zusammen und trugen dort ein Milchtüten, Zuckeripapier, Verpackun- weiteres Turnier aus. gen von Kaugummi, Schokolade und große Mengen von Zigarettenpackun- Liebe Besucher und Freunde Kitzbühels Im Frühjahr 1948 verbrachte ich mit den Naturfreunden auf der Hochwild- alm unweit von Oberaurach einen wunderbaren Skiurlaub. Damals lernte Anton FLeekberger: Kzupar flateitner -„der Votzeiithaler Pfarrer,',' gen, ganze Zeitungen, Nylontaschen und Säcke. Ich kann nur sagen, daß es sich hier um Kultur - „Barbaren" handelt, die die wunderbare Natur so abscheulich schänden. Sogar dort, wo neben den Ruhebänken Abfallkörbe an- gebracht sind, findet man die tYber- Samstag, 30. April 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 33 Zum 150. Jahrestag der Vereinigung des salzburgischen Brixentales mit Ti- rol am 1. Mai 1966 wollen wir jenes Mannes gedenken, der schon 1809 und 1814 die Vereinigung des Brixentales mit Tirol betrieb. Kaspar Benedikt Hagleitner wur- de am 5. Jänner 1779 auf dem Votzen- thalgut in Bockern bei Kirchberg ge- boren. Am 20. September 1806 zum Priester geweiht, wurde Hagleitner Koadjutor in Hopfgarten. Im März 1809 prov. Kurat in Aschau, rückte er im Mai 1809 als Feldkaplan mit den Bri- xentaler Schützen in den Paß Strub und im Juni in den Kufsteiner Wald. Da Hagleitner am 17. Juni als einzi- ger Geistlicher den Napoleon-Treue- Eid nicht unterschrieb, mußte er die Erzdiözese verlassen. Er begab sich zu Andreas Hofer. Dieser stellte ihm mit 19. September 1809 ein Dekret zum prov. Vikar von Hopfgarten aus. Als am 14. Oktober 1809 der Friede von Wien geschlossen wurde, mußte Hag- :eitner aus Hopfgarten fliehen, wurde aber schon am 29. November in Aschau von den Bayern aufgegriffen und zu- erst auf die Festung Kufstein, dann in das Priesterhaus Salzburg gebracht. - 1811 ebracht. - 1811 begab sich Hagleitner nach Wien, wo er eine Unterredung mit Kaiser Franz hatte. Er wurde dann Koopera- tor in Breitenfurt bei Wien und 1812 in Wiener Neustadt. 1813 kehrte er wieder in das Brixental zurück und rückte am 9. Oktober mit einer Kom- panie in Sterzing ein. Zu Beginn des Jahres 1814 wollte Hagleitner auch im Landgericht Kitzbühel den Auf- stand gegen die Bayern betreiben. Als prov. Vikar in Wörgl begab sich Hag- leitner 1814 mit einer Brixentaler Ab- ordnung zum Kaiser nach Wien, um die Einverleibung des noch bayerischen Brixentales in das schon österrei- chisch gewordene Tirol zu betreiben. Wegen seiner Verbindung und auch wegen seiner Verwandtschaft mit An- hängern der mittlerweile im Brixental entstandenen Sekte der Manharter (Manzl-Glauben) mußte Hagleitner 1815 Wörgl verlassen und zuerst zu den Franziskanern nach Schwaz und dann zu den Serviten nach Innsbruck ge- hen. Nach seiner Rehabilitierung er- reste neben diesen Körpern. Ist es wirklich so schwer, alle Abfälle mit nach Hause zu nehmen und dort in den Mülleimer zu werfen, wenn an den Ruheplätzen keine Abfallkörbe an- gebracht sind? Ich denke nicht! Man kann nur immer wieder an die Vernunft und Unterstützung der Bewohner und Besucher appellieren, die Natur egal wo sauber zu halten, zur eigenen Freude und der der Gäste. Franz Leimer jun. Waidhofen/Ybbs dzt. Haus Kitzbühel Internationale Woche der KAJ St. Johann Vom 24. April bis 1. Mai 1966 führt die KAJ St. Johann die Aktion „In- ternationale Woche" durch. Im Rahmen dieser Aktion finden noch folgende Veranstaltungen statt: Freitag, 29. April, 20.30 Uhr - Caf Rainer: Tanzfest; Band „Top Stars". Samstag, 30. April, 15.30 bis 19 Uhr - Sportplatz „Panorama": Sportbewer- be: 100-m-Lauf, 4 x l00-m-Staffellauf, Fußballturnier. - 20.30 Uhr: Fackel- zug, Abbrennen des Zeichens „KAJ"; 21 Uhr - Pavillon: Festkundgebung. Sonntag, 1. Mai 1966, 11 Uhr: Jazz- messe - rhythmische Gesänge mit den „Top Stars" beim Gottesdienst. - 13 Uhr: Fußballturnier. - 16 Uhr: Finalspiel. - 18.30 Uhr - Caf Rai- ner: Siegerehrung und Preisvertei- lung. Zum Fußballturnier sind KAJ-Mann- hielt er am 9. November 1815 das kai- serliche Ehrenkreuz „pro piis meritis". Die Brixentaler bemühten sich, ihn an Stelle des verhaßten Wolfgang He- chenberger als Pfarrer und Dekan zu erhalten. Hagleitner aber kam 1816 nach Schönberg im Wipptal und 1817 nach Rankweil in Vorarlberg. 1818 mußte er sich wegen seiner Verbin- dung mit den Manhartern und den Michaelsrittern (eine geheime Bruder- schaft) nach Niederösterreich begeben, wo er 1818 Kooperator in Mistelbach und 1820 Pfarrer in Kalksburg wurde. Am 12. August 1836 ist Hagleitner - erst 57 Jahre alt - in Kalksburg gestor- ben. Seine von ihm heißgeliebte Bri- xentaler Heimat, für die er gelebt und gekämpft hat, durfte er seit der Ver- einigung mit Tirol, die er erfolgreich betrieben hatte, nicht mehr sehen.Viel- leicht gedenkt seine Heimatgemeinde Kirchberg im Gedenkjahr 1966 dieses großen Mannes und benennt im Zuge der längst fälligen Straßenbenennungen eine Straße nach ihm. Das Geschlecht der Hagleitner. Das Geschlecht der Hagleitner stammt vom Hof Hagleiten am Sonnberg in Kirchberg. Ursprünglich ein Lehengut
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