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Seite 14 Kltzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Mai 1960 Kilometer langen Rampen provisorisch dem Verkehr übergeben zu können. Wie bereits bekannt, wurde bei einer außerordentlichen Generalversammlung der AG beim Bräu Ruapp in Mittersill beschlossen, für den Tunnel eine Maut von 100 Schilling pro Personenauto (mit vier Personen) einzuheben. Am Tag der Probefahrt konnte man Be- strebungen hören, für die Anrainer (Bezirk Kitzbühel, Mittersill und Ost- tirol) ein Pauschale von jährlich etwa 200 Schilling zu bewilligen! In Mittersill trafen sich die Teil- nehmer an der ersten ‚.Probefahrt" wiederum bei Bräu Ruapp. Auf der Fahrt konnte festgestellt werden, daß die Baufirma Montana, die die' gesamte Amertaler und Felbertalrampe ausbaut, bereits 14 km fertiggestellt hat. Der Ausbau der restlichen drei Kilometer schreitet rasch vorwärts. Von der „Montana" konnten bisher sämtliche Bautermine eingehalten werden. Das Tunnelportal im Amertal, Mit- tersill, war mit der Fahne der Repu- blik und der Tiroler Fahne geschmückt. Die Fahne Salzburgs aber fehlte. Dies Am 30. April 1966 starb im Kranken- haus der Stadt Kitzbühel kurz nach seiner Einlieferung infolge eines Schlag- anfalles der Bauer zu Lutzenberg und Besitzer der Pension Lutzenberg, Hans Gredler, Kitzbühel, im Alter von 45 Jahren. Zu seinem plötzlichen Tod hat neben einer Herzkrankheit vermutlich auch seine im Krieg erlittene Kopf- verletzung beigetragen. Nach der Aufbahrung im eigenen Hause fand am 4. Mai bei der Katha- rinenkirche die Aussegnung statt und nach dem Seelengottesdienst in der Stadtpfarrkirche, bei welchem Stadt- pfarrer Dr. Joseph Kreuzer eine zu Herzen gehende Ansprache hielt, wur- de der Verstorbene auf dem Kitzbühe- sich „die Jungen" auch im Absingen von Gstanzln und Jodlern. Je länger die fidele Gruppe blieb, desto mehr merkte man bei den musikalischen Dar- bietungen, daß außer Geldspenden auch noch Schnaps und Mai-Bock in Emp- fang genommen wurden, nicht mehr jeder Ton war dort, wo er eigentlich hingehörte. Trotzdem war das anwe- sende Publikum voll begeistert. Die Märsche, Jodler und Gstanzln wurden sogar auf Tonband gebannt und be- finden sich bereits auf dem Weg nach Amerika, um dort von einem ausgelas- senen Nachmittag am Ersten Mai zu zeugen. Schon am Vorabend des neuen Mo- nats wurde bei verschiedenen Tanz- veranstaltungen ausgiebig gefeiert. Da war von Frühjahrsmüdigkeit keine Spur , und wenn, dann wurde sie mit Mai- Bock weggekneipt. Im renovierten Caf geschah aber nicht absichtlich, sondern sie wurde versehentlich zu spät an- geliefert und landete erst nach der Feier bei Bürgermeister Grani. Das Land Salzburg hat bisher für den Bau der Felbertauernstraße nur zehn Mii- lionen Schilling bewilligt und diese nur auf Raten - Jahresraten! Über dieses mangelnde Interesse sind vor allem die Mittersiller betrübt, da da- durch die Umfahrung von Mittersill, obwohl lebenswichtig, immer noch in der „Luft hängt". Harte Worte fielen, nicht nur wegen der Interesselosig- keit, sondern auch „wegen der Steine, die sie uns in den Weg geworfen ha- ben". Die Begeisterung über den Freu- dentag des 27. April 1966 konnte da- durch aber bei den urwüchsigen Pinz- gauern nicht unterdrückt werden. Hofrat Stark: Die Felbertauernstraße wird mit Abstand die bessere und lei- stungsfähigere Straße wie die Groß- glocknerstraße. Sie ist auch landschaft- lich, vor allem im Hinblick auf den Naturschutzgedanken, schöner und gün- stiger. 1er Friedhof unter Teilnahme einer großen Trauergemeinschaft beerdigt. Das Glockenspiel widmete dem Ver- storbenen das Lied „vom guten Kame- raden". Die Heimkehrerkameradschaft und eine Abordnung der Schützenkom- panie, deren unterstützendes Mitglied der Verstorbene war, gaben ihm nebst zahlreichen Bauern und Bürgern aus Kitzbühel und Reith und den Nachbar- orten die Ehre des letzten Geleites. Heimkehrer - Bezirksobmann Sebastian Huber sprach die ehrenden Worte am offenen Grabe. Hans Gredler wurde am 20. Juni 1920 in Distelberg im Zillertal geboren. Sein Vater (gest. 1959) erwarb 1925 den Hof Lutzenberg. Treu sorgte er mit seiner Hölzl (sehr gemütlich mit viel Holz- vertäfelung und Schmiedeeisen) lock- ten „The Bert-Boys" Tänzer auf das Parkett. Beim Praxmair spielte das Quartett „The Ankers". Hier gab es an diesem Abend auch ein großes Treffen der „Winterauswanderer". Kitzbühels Skilehrer-Export nach Amerika, Au- stralien und England feierte Wieder- sehen und freute sich sichtlich, endlich wieder im gemütlichen Heimatstadtl zu sein. - Sind es beim Prax und im Hölzl mehr moderne Rhythmen, nach denen man sich im Takt wiegen (oder zucken) kann, so kamen am letzten Wochenende auch Freunde von guter zünftiger Bauernmusik auf ihre Rech- nung. Beim Neuwirt in Oberndorf spiel- ten die weit über unsere Grenzen wohlbekannten „Fidelen Inntaler" auf. Der Besucherzustrom und die Tempe- ratur im Ballsaal war auch dement- sprechend hoch. Gattin für die siebenköpfige Kinder- schar und es war sein Stolz, auch der Mutter einen sorgenfreien Lebensabend zu bereiten. Fürsorglich bereitete er noch Geschenke für den Muttertag vor und für die Reither Musik für das be- liebte „Maiblasen", als ihn der Tod ereilte. Alle Kameraden und Freunde werden den arbeitssamen Bauern, den lieben Nachbarn und stets frohen Mitbürger in guter Erinnerung behalten. FILMTHEATER KITZBUHEL 6. u. 7. Mai: Die Normannen kommen 8. u. 9. Mai: Zwei Giris vom roten Stern Mai: Kampf um Troja Mai: Ferien mit Piroschka Mai: Die toten Augen von London u. 14. Mai: Kampfgeschwader 633 FILMTHEATER ST. JOBANN 6. u. 7. Mai: Die Diamantenhölle am Mekong 8. Mai, 13.30 Uhr: Bambi (Kinderfilm) 8. u. 9. Mai: Beim 7ten Morgengrauen Mai: Der Herr der gelben Hölle Mai: Die blaue Eskadron Mai: Herkules, der Held von Kartago Mai: Scotland Yard: Alibi des Todes FILMTHEATER KIRCHBERG 6., 7. und 8. Mai: CLEOPATRA 9. Mai: Sandokan, der Leopard 10. Mai: Vier schnelle Colts 11. Mai: Wendeltreppe der Angst 12. Mai: Das Mädchen von Piräus 13. Mai: Der Mörder mit der Garten- schere Suche zum sofortigen Eintritt ver1ä1iche KFZ-Mechaniker und eine Bürokraft. Zuschriften mit Lohnansprüchen erbeten unter Nr. 219. Weltenbummler Jan Boon hält am Freitag, 6. Mai im Rahmen der Volks- hochschule einen Farblichtbildervortrag über seine letzte Weltreise. Er wird uns nach der Palmeninsel Hawaii ent- führen, wo wir uns von der üppigen subtropischen Vegetation, der rauschen- den Brandung, exotischen Schönheiten, Vulkanen, Orchideenkult, springenden Delphinen, Wellenreiten und vom luxu- riösen Strandleben in den Bann schla- gen lassen können. Dies alles um zehn Schilling im Kolpingsaal um 20 Uhr. Am Samstag, 7. Mai findet das zweite Schülerkonzert der städt. Musikschule in der Aula der Hauptschule statt. Die Klavierklasse Margit Reymann-Gerza- bek beginnt ihren Vortragsabend um 19 Uhr. )1. Dea4acidgt4 Hans Gredler, Bauer zu Lutzenberg zum Gedenken
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