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büheler St. Johann - Lftn {IFJi UILI41 Am 30. April 1966 fand in St. Jo- hann, CaM Post, die Generalversamm- lung der Molkereigenossenschaft St. Jo- hann und Umgebung statt. Der Genos- senschaft gehören außer den Bauern von St. Johann noch die Bauern von Oberndorf (Dorf und unterer Teil), von Going, Kirchdorf, St. Ulrich, St. Jakob, Fieberbrunn, Hochfilzen und sechs Höfe der Gemeinde Waidring an. Obmann Bürgermeister Georg 0 b e r 1 e i t n e r konnte auf der Versammlung folgende Ehrengäste begrüßen: Präsident und Ehrenbürger Komm.-Rat Johann Ober- moser, den Landtagsabgeordneten .und Bezirksbauernobmann Oek.-Rat Leon- hard Manzl, Bürgermeister der Markt- gemeinde Hopfgarten, den Landesstel- lenleiter des Mi[chwirtschaftsfonds von Tirol Dipl.-Ing. Karl L e t z 1, den Lei- ter der Milciiwirtschaftsabteilung bei der LandeslandwlrtschaftskammerDipl.- Ing. Egon S c h u 1 e r, den Direktor des Tiroler Sennereiverbandes Thomas B er- g er und dessen Stellvertreter. Dr. Sum- mereder, den Leiter der Landesland- wirtschaftsschule Spital in der Weitau Dipl.-Ing. Ludwig P a r t 1, Prüfungs- cLenststellenleiter Josef Am b r o s i und Oberrevisor Cswald 5 eh all hart; so- mit die gesamte Mllchwirtschaftspromi- nenz Tirols. Zur Protokollführerin wur- de Fräulein Sieglinde Kr otte n d o r - f e r bestimmt, zum Protokollmltferti- ger Dipl.-Ing. Partl und zu Stimmen- zählern Bürgermeister Leonhard Ka- p e 11 e r, Fiebe:brunn, Rupert 5 e 1- w a 1 d, Fordibauer, und Johann Rei - t ei- t er, Baumoos'bauer. Dem Tätigkeits- und Geschäftsbericht des Obmannes ist zu entnehmen, daß die Genossenschaft im Berichtsjahr 1964 neun Vorstancis- und Aufsichtssitzun- gen getätigt hat. Oberleitner sprach al- len Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates für die gute Unter- stützung den Dank aus; ebenfalls Di- zweitgrößter trieh Österreichs rc-ktcr Karl B e r k t o 1 d und allen An- gestellten und Molkereiarbeitern. Der Umsatz des Jahres 1964 konnte um 16 Prozent gesteigert werden. Die Milchanlieferung stieg um 13 Prozent und der Auszahlungsbetrag erreichte die Höhe von über 17 Millionen Schil- ling, d. s. pro Kuh 3269 Schilling. (Da auch das Geschäftsjahr 1965 in einer „Vorschau" behandelt wurde, wenden wir uns diesem zu, da es zeitnäher ist und noch größere Spitzenleistungen er- zielt wurden als 1964, als dem eigent- lichen Berichtsjahr zur Generalver- sammlung. Im Geschäftsjahr 1965 konnte der Betrieb eine Umsatzsteigerung von 35 P:'ozent verzeichnen und der Milch- anfall erhöhte sich um 28 Prozent. 1965 wurden 12,300.000 kg Milch an- geliefert und davon 9,144.000 kg der Käseerzeugung zugeführt, was eine Steigerung von 26 Prozent gegenüber 164 ausmacht. Die Hartäseerzeugung erfuhr eine Steigerung von 42 Prozent und 7,054.000 Kilogramm Milch wurden auf Hart- käse verarbeitet, das sind 81 Prozent der Milchanlieferung von Mitgliedern. Insgesamt konnten 1965 859.579 Kilo- gramm Käse erzeugt werden; das ent- spricht einer Steigerung von 46 Pro- zent. Der Hartkäseanteil beträgt 675.195 Kilogramm. Der Durchschnittspreis pro Liter Milch betrug 2,30 Schilling, die Durch- schnitts-Jahresanlieferung pro Kuh 1722 Kilogramm (1964 nur 1466 kg) und die Kuhleistung pro Tag 4.85 Kilogramm (164 4.01 kg). Die Buttererzeugung erfuhr eine Stei- gerung von 23 Prozent und erhöhte sich von 14.000 auf 240.440 Kilogramm Teebutter. Besonders zu erwähnen Ist die Stei- gerung des Konsummilchabsatzes. 1965 wurden 1,075.590 Kilogramm Süß- und Sauermilch dem Konsum zugeführt eine Steigerung gegenüber 1964 um gleich 57 Prozent -‚ wovon 351.350 Ki- logramm auf in ‚ ‚Zupack-verpackter- Milch" entfallen. Im Weitblick des Vorstandes, daß die Genossenschaften unter der zukünf- tigen EWG-Milchmarktordnung mehr als bisher auf sich selbst gestellt sein werden, steht die Auslastung der Be- triebskapazität. Wenn auch zur Zeit die Vollauslastung der Betriebskapazi- tät durch die im eigenen Einzugsgebiet anfallende Milch nicht erreicht wer- den konnte und Milch aus Nachbar- betrieben zugekauft werden mußte, so ist dies nur als eine Zwischenlösung zu bezeichnen, da ini eigentlichen Einzugs- gebiet, In dem gegenwärtig zirka 5300 Milchkühe stehen, noch eine beträcht- liche Reserve verborgen ist. Gerade die Milchwirtschaft erfordert zur Zeit Großzügigkeit und Weitblick und man darf sich nicht der trügeri- schen Hoffnung hingeben, daß die EWG für jeden Betrieb ein Allheil- mittel ist. Nur gut eingerichtete Be- triebe, solche mit voller Kapazitäts- auslastung und solche mit besten Quali- tätserzeugnissen werden ohne Rück- schläge davonkommen. Es bedarf im Bereich der Mollerei- genossenschaft St. Johann und Um- gebung weiters der Vervollständigung aller betriebstechnischen Notwendig- keiten, das sind die Erhöhung der La- gerkapazität von Käse auf mindestens 300.000 Kilogramm (bisher 150.000 kg), um die geforderten Qualitätsmerkmale in unserem sehr beliebten und bereits bestens eingeführten Tyroler Alpenkäse erreichen zu können. Weiters muß bedacht werden, daß personaltechnisch die „Sieben-Tage- Woche" nicht mehr durchzuhalten ist und heute schon ein Milchstapellager zu planen ist, um von diesen Schwie- rigkeiten nicht überrascht zu werden. Es ist die Installation von zwei Milch- tanks mit einem Fassungsvermögen von je 20.000 Liter Milch vorzusehen; vor allem für die „Sonntagsmilch", welche wohl auch in Zukunft angeliefert wird, jedoch im Hinblick auf den notwendi- gen Abbau der Sieben-Tage-Woche erst am Montag zur Verarbeitung kommt. Generolversamrnung der Molkereigenossenschaft für Errichtung einer MoIkenverwertungsanage: Molkenkrieg friedtich beendet!
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