Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Mai 1966 und Kaufmann Anton Werner. An eine Tunnel zu fahren und Osttirol besu- kleine Episode, die aber bezeichnend ehen zu können. Dieser Wunsch wird 1 die echte Sparsamkeit der damaligen nun bald in Erfüllung gehen. Zeit spiegelt, erinnert sich die Jubilarin Das arbeitsreiche Leben, unterbro- noch gut. Die Männer „entdeckten" in chen durch die interessanten Reisen, Triest eine Bierbude, wo die „Halbe" 1 die der Jubilarin als Erholung dienten, nur 10 Kreuzer kostete. In den übri- 1 hat unserer Jubilarin viel Freude und gen Gasthäusern aber deren elf. Am Nachmittag, nach der Rückkehr von viel Erfolg geschenkt. Die Trauer um den frühen Tod des geliebten Gatten „Miramara", dem Schloß der Kaiserin 1 wurde durch das Kinderglück, den Elisabeth, sollte diese Bierbude wieder Fleiß und die Tüchtigkeit von Sohn Seite 4 Kärnten. Frau Schmalnauer ernannte sie „zur besten Köchin Tirols". 1919 kam der Gatte aus dem Welt- krieg zurück. Seine letzte Pflicht er- füllte er in St. Johann bei der Abwick- lung des dortigen Lazaretts. In diesem Jahr löste er seinen Freund Anton Werner als Bürgermeister unserer Stadt ab und übte dieses verantwortungs- volle Amt bis 1928 aus; ihm folgte als Bürgermeister Carl Planer. Die ersten Umbauten wurden 1926 durchgeführt. 1932 erfolgte ein totaler Umbau durch Baumeister Rudolf Hu- ter und zwar nach den Plänen von Baumeister Hermann Leitgeb von der Beratungsstelle der Landesverkehrs- werbung. Es wurden Zentralheizung, Lichtruf und Haustelephon, Bäder und die „Sanitäre" eingebaut. Im Jahr 1930 konnte von Anton und Maria Pichler die Bichischmiede erworben werden. Sie wurde im gleichen Jahr zu einer De- pendance ausgebaut. 1936 wurde nach Ankauf der Egge- rischen Leimsiederei (mit Schlot) auf der Griesseite der Tennisplatz errich- tet und die Bar gebaut. „Umgebaut" wurde praktisch jedes Jahr! 1950 wurde das Hotel von 50 auf hundert Betten vergrößert; 1958 das Haus um einen Stock erhöht; 1962 eine neue Rezeption gebaut und 1964 die neue Terrasse mit dem Schwimm- bad und dem Ping-Pong-Pavillon er- richtet. Die schöne Alm „Niederkaser" er- warb der Gatte (nachdem ihm ein Viertel von den Eltern im Erbwege zugekommen war) 1922 von Frau Anna Wieser (ein Viertel) und die zweite Hälfte von Fritz Bauer, Going. Die Niederkaser besitzt 100 Gräser und hat ein Ausmaß von 270 Hektar. Bis zum großen Brand Anfang der dreißiger Jahre wurde die Niederkaseralm als Schutzhütte geführt. Der Hof Hirzing kam schon vordem 1. Weltkrieg zum „Bichiwirt" und zwar im Erbwege von den Eltern des Ehe- gatten. Der Gatte Hans Hirnsberger starb am 20. Oktober 1939 in Kufstein auf dem Weg zur Klinik nach München im Alter von 59 Jahren. Das „Lotteriehaus", früher auch ‚Schusterstitzhaus" genannt, befand sich 1896 noch in dem Besitz von Jo- hann Adelsberger und der Gattin, Anna geb. Hirnsberger, den Eltern des Gatten. 1917 wurde Hans Hirnsberger Mitbesitzer und 1922 mit der Gattin, Katharine, Alleinbesitzer. Die einzige Leidenschaft, außer der Arbeit für Gatten und Kinder war das Reisen. Die erste größere Reise unter- nahm unsere Jubilarin 1911 nach Triest —Venedig--Gardasee und zwar in Be- gleitung des Gatten, des Schwieger- vaters Johann Adelsberger, der Frau Anna Wieser geb. Adelsberger und des Freundes des Gatten Schlossermeister suchten die Männer nach der Bier- bude und die Frauen mußten „hinter- herzoggeln". 1924 nahm die Jubilarin mit ihrer engsten Freundin Frau Regina Tscholl an der von der Gattin des damaligen Landeshauptmanns Dr. Stumpf veran- stalteten Osterreise nach Rom teil. 1934 unternahm sie die erste größere Autoreise und zwar mit der Familie Aust im „Steyr" durch Deutschland bis zum Tannenbergdenkmal und an die masu- rischen Seen. Später nach Budapest, nach Prag, einige Male in die Schweiz. 1939 bereiste sie mit ihrem Sohn, Walter, auf Einladung der Internatio- nalen Hotelvereinigung die USA. Die Hinreise wurde mit der „Europa" und die Rückreise mit der „Bremen" durch- geführt. Es war die letzte Fahrt der Bremen vor dem Krieg. In New York konnte unsere Jubilarin das letztemal ihre beiden Schwestern, Maria und Anna, die dort verheiratet waren, besuchen. Beide sind inzwischen ver- storben. Ein Jahr vorher besuchte sie mit der Tochter Hilde und der Freun- din Regina Tscholl die afrikanische Küste; in Tripolis waren die Kitzbühe- 1er Gäste des Mussolini-Luftfahrts- ministers Balbo, der damals Gouver- neur war. Während des II. Weltkrieges diente das Hotel der Kinderlandverschickung und ab 1943 als Offiziersunterkunft. Nach dem Zusammenbruch den Ame- rikanern und später den Franzosen und teilte damit das gleiche Schick- sal wie fast alle Gastgewerbebetriebe Kitzbühels. 1948 mußte unsere Jubilarin eine schwere Krankheit mitmachen. Ein hal- bes Jahr befand sie sich in der Uni- versitätsklinik in Innsbruck, wo ihr Prof essor Scharfetter das Leben rettete. Mit Frau Zahn und der Tochter Hil- de konnte sie 1955 wieder eine Orient- reise unternehmen. Mit einem jugo- slawischen Frachter ging es nach Cy- pern, nach Syrien und Eeiruth und von Damaskus aus unternahm sie die erste Flugreise ihres Lebens. Die letzte grö- ßere Reise war 1959, schon 76jährig, mit dem norwegischen Dampfer „Me- teor" nach Korsika, Tanger und Casa- blanca; dann weiter nach Lissabon und von dort mit dem Flugzeug zur Gartenausstellung nach Zürich. Nun ist es ihr sehnlichster Wunsch, auf der neuen Felbertauernstraße durch den und Tocflter gemildert. Die Jubilarin sagte es freudig und dankbar: „Ohne meinen Walter und ohne meiner Hilde wäre das „Hotel Weißes Rößl" lange nicht so schön wie es heute ist. Zu ihrem Jubiläum wünschen wir Frau Kathi Hirnsberger noch viele schöne Jahre. Die Besitzer des Hotels Weißes Rößl n&ch einer Hausliste von Kustos Egid Moser 1572 Augostin Pergleitner 1578 Georg Zeller 1609 Hanns Pergleuener, Gastgel--er 1631 Benedikt Pergleutner, Gastgeber 1638 Benedikt Bergleitner besitzt „1 große gemauerte Behausung und Hofstatt mit oben und unten daranstoßenden zweyen Bauten und Anger, auch die Holzhitn dar- innen." 1684 Leonhard Aufschnaiter, Gastgeb. 1729 Hanns Aufschnaiter, Wirt 1747 Sebastian Aufschnaiter 1748 Josef Reser 1808 Johann Hechenberger 1844 Michael Pertl 1850 Josef Rothhacher 1892 Ursula Hirtl, spätere Frau Egger Jodok Trixl, später beim Chizzo Johann Hauser, erwarb nach dem Verkauf den Gasthof „Sicherer" in Fieberbrunn 1906 Hans und Kathi Hirnsberger Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 8. Mai 1966 Kitzbühel: Dr. Helmut Seng, Tel. 26 90 Kirchberg-Brixen: Dr. v. Lichem, Tel. (05357) 237 Hopf garten -Westendorf: Med.-Rat Dr. Hermann Hollnsteiner, Westendorf, Tel. (05334) 205 SL.Johann Fieberbrunn Waidring Kirch- dorf: Dr. Gleirscher, Waldring, Tel. (5353) 216 Apothekenbereitschaftsdienst Kitzbifitel: vom Montag. 9. bis Sonntag, 16. Mai: Stadtapotheke, Mag. Oswald Vogi. Vor- derstadt, Tel. 24 51.
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