Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Jänner 1966 Schorsch Rieser und Dumer Toni einen geselligen und harmonischen Ausklang. Das Bild des neuen Ehrenbürgers Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia wurde am 20. August 1911 in Innsbruck geboren. Im Herbst 1945 wurde er mit der provisorischen Leitung der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel beauftragt und schon am 28. Dezember des gleichen Jahres definitiv als Bezirkshauptmann von Kitzbühel eingesetzt. Er war damals mit seinen 34 Lebensjahren der jüngste Bezirks- hauptmann von Tirol. Nach einer schwe- ren Zeit, in welcher er auch einige Tage hinter „Besatzungsgittern" verbringen mußte, kam eine erfolgreiche Zeit und die Zeit des Wirtschaftswunders. Nie versäumte er die Teilnahme an der Feuerwehr-Bezirkstagung. Er verlieh Festen seine Schutzherrschaft, nahm an Generalversammlungen teil, gründete mit unentwegten Persönlichkeiten Schüt- zenkompanien, Sportvereine und Alpen- vereinssektionen, widmete sich dem kirchlichen Leben, dem kulturellen Le- ben und erwies sich immer als ein Freund der J u g e n d. Neben seiner Tä- tigkeit als Verwaltungschef ist er Vor- sitzender der Verwaltungsgemeinschaft der Bezirksmittelschule in St. Johann. des Bezirkskrankenhauses in St. Johann, des Bezirks-Fürsorgeverbandes und an- derer Verwaltungsgemeinschaften. Der Tirolerbund in Wien ernannte ihn zum Ehrenmitglied und diesem Beispiel folg- ten viele andere Vereine, darunter die Freiw. Feuerwehr der Stadt Kitzbühel. Er ist Ehrenbürger der Marktgemeinde Hopfgarten und der Gemeinde Itter. Träger des Goldenen Ehrenrings der Stadt Kitzbühel, des „Goldenen Ehren- Am 29. Dezember 1965 fand im, großen Rathaussaal unter dem Vorsitz von Bür- germeister Hermann Re i s eh die Jah- resabschlußsitzung des Kitzbüheler Ge- meinderates statt. Zu dieser Sitzung wurden außer den Gemeinderäten auch die Ersatzleute sowie die leitenden Be- amten der Stadt eingeladen. In einem ausführlichen Referat gab der Bürgermeister den Abs.hiußbericht des Jahres, dem wir folgende interes- sante Einzelheiten entnehmen: Ehrende Worte widmete der Bürger- meister dem verstorbenen Gemeinderat- Ersatzmann Adalbert Graswander und dem Gemeindeangestellten Jakob Kar- rer sowie dem auf tragische Art verun- glückten talentierten Konditorlehrling Wolfram Müller. dessen Mutter An- gestellte der Stadtgemeinde ist. Das Leid der Hochwassergeschädigten blieb der Stadt Kitzbühel glücklicher- weise erspart und so darf das alte Jahr als ein gutes, aber auch als ein arbeits- zeichens" der Republik Oesterreich, der Goldenen Verdienstmedaille der Tiroler Schützenkompanien und der Goldenen Ehrennadel des Hauptverbandes der Oesterreichischen Sparkassen. Er ist im Aufsichtsrat der Bergbdhn AG. Kitzbü- hel und der Berg- und Skiliftgesell- schaft Kitzbühel tätig, nimmt gerne an Sportveranstaltungen teil, an Trachten- festen, an Musikfesten und bei den Bergmessen der Jungbauernschaft. Ist der Bezirkshauptmann dabei, dann stren- gen sich die Organisatoren und Ver- anstalter mehr als sonst an, um vor dem beliebten Chef bestehen zu kön- nen. Vor fünf Jahren war er schwer krank und man meinte, er könnte den „Fünfziger" nicht mehr erreichen. Er überwand aber die Krankheit und kann nun in den wenigen freien Stunden. welche ihm seine umfassende Arbeit lassen, dem edlen Weidwerk, dem Ski- sport und dem Bergsteigen huldigen. Da ist ihm der „Wilde Kaiser" am lieb- sten, wo seinerzeit in den Freiheits- kämpfen sein Ururgroßvater, der Ge- heime Rat Andreas Hof ers, Johann Bap- tist Reichsritter von Trentinaglia als Ti- roler Patriot auf der Fischbachalm Zu- flucht suchen mußte. Der Bezirk Kitzbühel gratuliert We- stendorf als siebtgrößter Gemeinde zum neuen Ehrenbürger und wünscht diesem Gesundheit und viel Erfolg für die Zu- kunft. Als Ehrengeschenk der Schule erhielt der Bezirkshauptmann ein Aquarell von Andreas Fr e y, welcher kürzlich an sei- nem Wirkungsort Westendorf mit einer Gemäldeausstellung vor die Öffentlich- keit getreten ist. Das Aquarell stellt den Dorfplatz von Westendorf mit der Kirche zum hl. Nikolaus dar. reiches bezeichnet werden. Es kann mit Recht als das arbeitsreichste seit dem Bestehen einer öffentlichen Ver- waltung angesehen werden. Die W ah 1 en in den Stadtrat am 29. April brachten keine Veränderung, was als erfreuliches Zeichen des gegenseiti- gen Vertrauens angesehen werden kann. In 25 Gemeinderatsitzungen, die meist bis über Mitternacht währten, und in zahlreichen Stadtratsitzungen und Sit- zungen der Ausschüsse wurden die er- forderlichen Beschlüsse gefaßt. Bei den Beschlüssen herrschte die Einstimmig- keit vor, obwohl die eigene Meinung eines jeden Gemeinderates frei heraus- kommen konnte. An erster Stelle steht der Neubau des Krankenhauses. Seit der Firstfeier am 6. November 1964 ist gut ein Jahr ver- gangen und in diesem Jahr war die ‚.Krankenhausarbeit" stets vordringlich und drängte zwangsläufig die anderen etwas in den Hintergrund. Das Kran- kenhaus kann schon in einigen Wochen bezogen werden. Als Termin ist der 1. Februar, mindestens jedoch der 2. Februar 1965 vorgesehen. Eine Unmenge von Bau- und Lieferaufträgen rnu3ten vergeben werden. Jeden Tag treffen nun Einrichtungsgegenstände ein und von dem erforderlichen Personal, ins- gesamt 56 Personen, ist der Gro3teil bereits eingestellt. über Erwarten ge- lang es, die bestbeschriebenen Ärzte. Schwestern, Fach- und Hilfskräfte für unser Krankenhaus zu gewinnen. Der Eingang an Spenden betrug bis 1962 147.964 Schilling; im Jahre 1963 773.225, 1964 321.773 und im abgelaufenen Jahr (bis 27. Dezember) 575.622 und er- reichte damit den erfreulich hohen Stand von 1,818.800 Schilling. Das Land Tirol leistete bisher einen Beitrag von zwei Millionen Schilling Die Baukosten: 6,502.000 im Jahre 1964, 9,589.000 im Jahre 1965, 10,407.000 im Jahre 1966. Dazu kommen die Kosten für das Grundstück im Gesamtbetrag von 2,059.000 Schilling, von denen 1,522.000 Schilling bereits bezahlt sind. Der Umbau des Krankenhaus-Schwe- sternheimes (Villa Sixt) wurde mit einer Million Schilling veranschlagt. An Bau- kosten wurden im heurigen Jahr.55.000 Schilling ausgegeben. Die Gesamtbau- kosten Krankenhausneubau, Umbau des Schwesternheimes und Baugrund belau- fen sich daher auf 29,559.000 Schilling. Die Finanzierung konnte wie folgt sichergestellt werden: 3,000.000 Spenden (Spenden werden noch erwartet, einige wurden bereits fix zugesagt). 3,000.000 Beitrag der Tiroler Landes- regierung; 5,500.000 Beitrag der städtischen Be- triebe; 2,400.000 Entnahme aus Rücklagen; 11,776.000 Beiträge aus dem ordentlichen Haushalt; 3,882.000 Darlehen (Grundstück und Umbau Villa Sixt). Sonstige Grundstückserwerbungen Vier Fünftelanteile des Schiech-,1-An- wesens in der Schulgasse zum Betrag von 1,6 Mill. Schilling, wovon 735.000 Schilling aus dem ordentlichen Haus- halt entnommen wurden; Ankauf des Sportplatzes in der Kap- ser Langau von Dr. Karl Graf Lamberg für zwei Millionen Schilling; Sicherstellung des Grundstücks für die Generalkläranlage. Der Ölstollen durch den Hahnenkamm Diese Lösung bezeichnete der Bürger- meister als sehr glücklich und zufrie- denstellend. Bei dieser Gelegenheit sprach er Stadtrat Walter H i r n s b e r- g e r für sein in dieser Angelegenheit erfolgreiches Wirken den Dank aus. Erst Kitzbühel 1965: Ein arbeitsreiches, aber gutes Jahr Bericht des Bürgermeisters zur Jahresabschlußsitzung des Kitzbüheler Gemeinderates
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