Kitzbüheler Anzeiger

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seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Jänner 1966 Am 31. Dezember 1965 hielt Bürger- meister Sebastian T ei eh 1 im Gasthof Briem eine öffentliche Gemeinderatsit- zung ah, zu der auch die Ehrenbürger und die Honoratioren der Gemeinde sowie die Gemeindebediensteten gela- den wurden. - Von den Ehrenbürgern waren anwesend: Bez.-Hauptmann Hof- rat Dr. Hans v. Trentinaglia, Ge- meindevorstandsmitglied und Altbür- germeister Johann E r h a r t e r, Steindl- bauer, Josef B e r g e r, Schlögelbauer (Verdienste um Raiffeisenkasse und Feuerwehr), während sich die ehrwür- dige Schwester Angela R u t z e 1 s d o r - f e r (Verdienste um Schule, insbeson- dere Handarbeit), Johann Au e r, Gb- nersbichlbauer (langjähriger Gemeinde- rat und Bauernbundobmann) und Stefan S c h r o 11, Schwenterbauer (Verdienste als Gemeinderat; er versäumte als höchstgelegener Bergbauer keine ein- zige Sitzung) aus Gesundheitsrücksich- ten entschuldigen mußten. Der Stifter des Kindergartens Fritz M a 11 aus Mün- chen, der im Vorjahr mit dem „Golde- nen Ehrenring der Gemeinde Westen- dorf" ausgezeichnet wurde, mußte sein Fernbleiben aus Berufsgründen ent- schuldigen. Der Bürgermeister eröffnete die Sit- zung mit einem Gedenken an den kürz- lich verstorbenen Pfarrherrn Bartolo- mäus E m b a c h e r, der durch 14 Janre als Seelsorger wirkte, und sich in dieser Zeit das Vertrauen und die Wertschät- zung der Gemeindebürger erworben hatte. In seinem Bericht über die Tätig- keit des Gemeinderates im abgelaufe- nen Jahr erwähnte der Bürgermeister die Verlegung der Amtsräume vom Erdgeschoß in den ersten Stock, wo- durch das Gemeindehaus besser ausge- nützt ist und die Bediensteten günstigere Arbeitsräume erhielten. Diese Umgestal- tung machte einen Kostenaufwand von 38.000 Schilling erforderlich. Für die Studienförderung verwendete die Ge- meinde 9700 Schilling. Jeder Student er- hält im Durchschnitt pro Studienjahr 1500 Schilling. Für den Wohnungsbau der „Alpen- ländischen Heimstätte" leistete die Ge- meinde einen verlorenen Baukosten- zuschuß von 45.000 Schilling und für den Bau der Dürchensteiner Brücke 10.000 Schilling. Sehr gefördert wurde im abgelaufenen Jahr der Güterwegbau. So wurden für den Oberwindauweg 35.000, für den Schwaigerbergweg 38.000, für den Nacht- söllbergweg 40.000 und für den Dürn- bachweg 16.000 Schilling ausgegeben.Die Reischerbrücke wurde mit einem Ko- stenaufwand von 70.000 Schilling neu er- stellt. Für die Wildbachverbauung bei Leid- egg und beim „Jagerhäusl" in der Wind- au leistete die Gemeinde einen Beitrag von 22.000 Schilling und für die neue Ortseinfahrt und für den Bau der Daxi- brücke einen solchen von 233.000 Schil- ling als 30prozentigen Gemeindebeitrag für Landesstraßen. Die Tiroler Wasserkraftwerke erhiel- ten den Auftrag zur Erstellung von 23 weiteren Straßenlampen (70.000 Schil- ling). Durch diese Investition kann das Kapitel „Straßenbeleuchtung-Dorf" als abgeschlossen angesehen werden. Für die Staubfreimachung der Bichling- straße und der Sennereistraße \vurde heuer ein Betrag von 193.000 Schilling aufgewendet und für die Gestaltung des Friedhofvorplatzes 35.000 Schilling. Zum Ankauf des Schwimmbadgrundes bezahlte die Gemeinde heuer einen Teil- betrag von 100.000 Schilling und für Holzschlägerungen und Aufforstungen wurden 121.000 Schilling ausgegeben. Der Gemeindebeitrag für die in St. Jo- hann errichtete Aasverbrennungsanlage betrug 13.000 Schilling. Insgesamt be- trugen die einmaligen Ausgaben der Gemeinde im abgelaufenen Jahr 1965 2,623.700 Schilling. In den Haushaltsplänen für 1966 sind mehrere Großprojekte vorgesehen. Al- len voran der Schulhausbau mit 4,5 Millionen Schilling (1. Ausbaustufe), die Fortführung der Kanalisierung mit 270.000, die Staubfreimachung des Dorf- platzes mit 180.000, die Fertigstellung der Bichlingstraße und der Sennerei- straße mit 145.000 und die Errichtung einer Turnhalle für die Volksschule Windau mit 40.000 Schilling. Sehr am Herzen ilegt der Gemeinde auch die Fortführung des Kindergartenneubaues. Das Schwimmbadprojekt wird gemein- sam mit dem Fremdenverkehrsverband in Angriff genommen. Damit steht der Gemeinderat wieder vor großen Aufgaben und der Bürger- meister appellierte an diesen, sich fleißig der Gemeindearbeit zu widmen. Den Arbeitern und Angestellten der Ge- meinde sprach der Bürgermeister für ihre Tüchtigkeit den Dank aus. Als un- angenehm bezeichnete der Bürgermei- ster die Auflassung des Gendarmerie- Postenkommandos. In seinem Schlußwort anerkannte der jüngste Ehrenbrüger der Gemeinde We- stendorf Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. T r e n t i n a g 1 i a die Leistun- gen des Bürgermeisters und seines Ge- meinderates. Aus dem Leistungsbericht ist zu entnehmen, daß in Westendorf frei von Parteipolitik und Parteikon- flikt zum Wohl der Oeffentlichkeit ge- arbeitet wird. Der prächtige wirtschaft- liche Aufstieg der Gemeinde ist be- grüßenswert; zur Verwirklichung des großen Schulprojekts werde er alsjüng- ster „Mitbürger" der Gemeinde mit Rat und Tat zur Seite stehen. Interessante Kunst- ausstellung in Westendorf In der Weihnachtswoche erlebte We- stendorf - Einheimische wie Fren:de - eine beachtenswerte Ausstellung von Aquarellen und Oelbildern von Andreas F r e y. Frey ist Amateur, der das Rüst- zeug für sein überdurchschnittliche Ach- tung verdienendes Hobby während sei- ner Ausbildung durch Prof. Rudolf Leit- geh, einen Bruder des bekannten Tiro- ler Dichters Josef Leitgeb, erhalten hatte. Seither sind freilich eineinhalb Jahrzehnte vergangen, die Frey vorerst beruflich genützt hat: Er legte nach der Lehrbefähigungsprüfung für Volksschu- len die Prüfung für das Lehramt an Sonderschulen ab und ist Direktor der Sonderschule Holzham beim Jugend- heim der Stadt Innsbruck. Die Ausstellung brachte vor allem Aquarelle, daneben aber auch Oel'cilder. Für einen Amateur ist eine Einzelaus- stellung ein Wagnis, ein Wagnis insbe- sondere im Rahmen der engen Grenzen des beruflichen Wirkungsbereiches. Der Zweck der Ausstellung wurde aber voll erfüllt: Sie zeigte das achtenswerte Stre- ben eines echten Talents einer breiten Oeffentlichkeit, die das nötige Verständ- nis aufbrachte, sie führte aber vor allem die Jugend, die sich sehr mit der Aus- stellung beschäftigte, zu einer echten Kritik, zur Beschäftigung mit der Kunst und zum tieferen Verständnis. Motive aus der weiteren und näheren Umgebung, Herbst und Winter in der Heimat, sind die „Stoffe" Freys. Zart, sicher und sparsam ist die Pinselfüh- rung der Aquarelle, doch erzielen sie Kasernenbesuch am Heiligen Abend sie wieder. Erst beim Auspacken kam Unter den diensthabenden Soldaten in ich richtig drauf, wer es gewesen war. der Edelweißkaserne in St. Johann am als ich auf der Glückwunschkarte las, Heiligen Abend war auch ich, ein Jung- daß die OeJB - die junge Generation mann, der noch nie Weihnachten außer- in der Volkspartei - dieses Paket übri- halb der Familie gefeiert hatte. Die mei- gens sehr sorgfältig ausgewählt und ge- sten Kameraden waren fröhlich heim- widmet hatte. Der Besuch hat mir den gefahren und es wurde ein wenig ein- Dienst an diesem Tag leichter gemacht. sam. Da kam unerwarteter Besuch für Ich möchte noch gerne durch die Zei- mich und für alle in der Kaserne. Zwei 1 tung den Verantwortlichen herzlich dan- junge Männer mit einem Geschenkpaket ken und ihnen sagen lassen, daß wir für jeden von uns. Ein Händedruck und uns alle sehr gefreut haben. Herzliche ein aufrichtiger Wunsch und weg waren Grüße aus der Edelweißkaserne! Das neue Jahr bringt Westendorf Schulhaus, Kindergarten, Turnhalle und Schwimmbad Von der „Silvestersitzung" des Westendorfer Gemeinderates
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