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Seite 2 Kitbühe1er Anzeiger Samstag, 21. Mai 1966 Haushaltsrechnungen im ordentlichen und außerordentlichen Haushalt be- trugen: ordnt1. aurordentl. .j r (.aintp1an Haushaltsplan Haushaltsplan 1962 18,000.000 5,800.000 23,800.000 1963 21,000.000 1,000.000 22,000.000 1964 20,000.000 10,000.000 30,000.000 1965 25,000.000 23,000.000 48,000.000 1966 23,000.000 25,000.000 48,000.000 Die Wohnbauaufgaben. In Kitzbühel gibt es an die 150 Weh- nungssuchende und diese Zahl wird trotz größter Anstrengungen der Ge- meinde nicht wesentlich kleiner. Jähr- lich legte die Stadtgemeinde zum Zweck des Grunderwerbs für den Bau von sozialen Wohnungen einige 100.000 S aus und alle Jahre weitere 100.000 für verlorene Baukostenzuschüsse an min- derbemittelte Kitzbüheler Familien. Heuer werden erstmals auch Mietzins- beihilfen zu entrichten sein, da sich der Gemeinderat entschlossen hat, in die- ser Beziehung den Empfehlungen des Tiroler Landtags nachzukommen. Diese Mietzinsbeihiifen werden jenen Fami- lien gewährt. deren Mietzins so hoch / -zur Firmung ist, daß er aus eigenen Mitteln nicht mehr erstanden werden kann. Im heu- rigen Budget sind für die Errichtung von zwei Wohnhäusern mit insgesamt 27 Wohnungen 5,8 Millionen Schilling vorgesehen und im außerordentlichen Haushaltsplan verankert. Die Stadt- gemeinde arbeitet weiters an einer Verbesserung der örtlichen Bauvor- schriften. Straßenbauten und Ortsverschönerung Am 22. Dezember 1964 konnte die Umfahrungsstrafle Paß Thurn dem Ver- kehr übergeben werden. Dieses Straßen- bauvorhaben verlangte auch von der Stadtgemeinde hohe finanzielle Mittel und zwar für die Errichtung von Geh- steigen, für Straßenbeleuchtung und für die Verlegung von Kabel--und Wasser- leitungen. Es wurde die Traunsteiner Unterführung gebaut, der Gehsteig in der Vorderstadt. in der Josef-Herold- Straße beim Kapuzinerkioster, es wur- de der Bahnhof platz erweitert und beim Forstamtsgebäude ein zweiter Fußgängerdurchlaß errichtet. Der Fuß- gängerdurchlaß bei der Kapser Brücke wird heuer fertiggestellt. Die Ortsver- schönerung wurde so großartig voran- getrieben, daß die Landeskommission unserer Stadt den Wanderpokal für den schönsten Blumenschmuck Tirols verleihen konnte. Das alte Kapser Wehr wurde ab- gerissen und neu errichtet. Hiefür lei- stete die Stadt Kitzbühel einen Ko- stenbeitrag von 500.000 Schilling. Diese Anlage zählt zu den wichtigsten Was- serbauten Kitzbühels, Das Schwarzseebad erhielt eine neue Liegewiese, neue Kabinen und einen geräumigen Parkplatz. Auf dem Kapi- tel Straßenbau, Kanalisierung, Schwarz- seebad und Ortsverschönerung liegen die Verdienste in großem Maß beim Referenten Vizebürgermeister Peter S i e b e r e r, der nicht nur sehr ver- siert ist, sondern seine Freizeit in rei- chem Maß opfert. Bei der 7. Flußbau.- tagung, die vom 30. September bis 3. Oktober 1964 unter dem Vorsitz von Sektionchef Dipl.-Ing. Dr. Ernst Güntschl vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft in Kitzbühel abge- halten wurde, gelang es gerade S i e- b e r e r, den Neubau der Kapser Wehre durchzusetzen. Beim Abbruch der al- ten Anlage zeigte es sich. daß diese keinem mittleren Hochwasser mehr standgehalten hätte. Umso größer die Verdienste des Referenten. Im Dienste des Fremdenverkehrsbe- teiligte sich die Stadtgemeinde an der Neuerschließung und der Verbesserung von Skiabfahrten undwendete für diesen Zweck insgesamt drei Millio- nen Schilling auf. Sie unterstützte weiters den Skiklub bei seiner Bewerbung um die Durchführung der Skiweltrneisterschaften 1970 mit einem Betrag von 400.000 Schilling und stell- te der Moorbad AG. den Baugrund im Wert von über zwei Millionen Schilling zur Verfügung. Der Forstweg Schattherg wurde mit der Astenabfahrt verbunden und dient in seiner ganzen Länge als Skiweg. Die Gesamtkosten betrugen rund zwei Mil- lionen Schilling, an denen sich der Fremdenverkehrsverband und die Berg- bahn AG mit 350.000 Schilling beteilig- ten. Mit der Inbetriebnahme des neuen Weges wurde ein allgemeines Bau- verbot für das Gebiet des Schattberges verhängt und der Weg durch ein Auto- verbot für Spaziergänger geschützt. Re- ferent Josef 0 b e r h a u s e r setzte sich für diesen Weg ein. Für die kaufmännische Berufsschule stellte die Stadtgemeinde das Grund- stück zur Verfügung und beteiligte sich weiters an den Kosten der Errichtung der Außenanlagen. Diese Schule wurde mit Beginn des Schuljahres 1965-66 der Bestimmung übergeben. In der Bauzeit wirkte Gemeinderat Karl G r i ß m a n n als eifriger Verfechter des Projekts. Der Kindergarten im Marienheim wurde mit einem Aufwand von 500.000 Schilling erweitert. Der Anbau ist sehr gut gelungen. Den Ehrwürdigen Schwe- stern gilt für die Führung des Kinder- gartens vollstes Lob. Auch im Stadt- spital und im Altersheim verdient die Tätigkeit der Schwestern Anerkennung und Dank. In diesem Zusammenhang sei auch hervorgehoben, daß sich die Einstellung einer Familienhelferin gün- stig ausgewirkt hat. Das Altersheim erhält heuer eine neue Fassade. Zur Friedhofserweiterung ist zu be- richten. daß der Vertrag vom 21. No- vember 1963 von der Erzdiözese in Salzburg abgeschlossen werden konn- te. An dem Zustandekommen des Ver- trages hat Stadtpfarrer Dr. Kreuzer großen Anteil. Die Stadtgemeinde konn- te damit sehr zufrieden sein. Die Er- weiterung des Friedhofs konnte mit der guten Mannschaft des Bauhofs un- ter Stadtpolier Hans G a s t e i g e r in Eigenregie durchgeführt werden und Referent Gemeinderat Toni E x e n - b e r g e r verdient ebenfalls Anerken- nung. Die Müllabfuhr und der Aas-Ver- scharrplatz gehen auf Konto von Bür- germeister Reisch. Die Gemeinde stand seinerzeit vor einem fast unlös- baren Problem. Durch die Beteiligung an der Aasverbrennungsanlage in St. Johann konnte der Verscharrplatz in Jochberg aufgelassen werden. Für die Müllablagerung, die nun von der Straße aus mit einer dichten Baum- und Stau- denpflanzung gegen die Sicht abge- schirmt wurde, ist noch für viele Jahre gesorgt. Die „Silberne Garns" fiel der Stadt- gemeinde durch tYbergabe der Ehe- leute Alois und Maria Abendstein in den Schoß und verstärkt ihr Vermögen und gilt als willkommene Reserve. Auch die ehemalige Fronfeste wurde der Stadtgemeinde zurückgegeben. In dieser Hinsicht kann das Verdienst von Oberlandesgerichtsrat Dr. H. Kr a u h s nicht genug hervorgehoben werden.Für die „Silberne Gams" zeichnet wiederum unser Bürgermeister. Die Bedeutung der Kanalisierung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Seit 15 Jahren wird in Kitz- bühel kanalisiert und die ersten neun Bauabschnitte konnten durchgeführt werden. Das neue Projekt, das dem Wasserwirtschaftsfonds vorgelegt und von diesem auch genehmigt und durch ein günstiges Darlehen gewürdigt wurde, umfaßt den Zeitraum von 25 Jahren und erfordert einen Kapitalauf- wand von 114 Millionen Schilling. Die- ses Kapital wird wie folgt aufgebracht: 45 O Darlehen durch den Wasser- wirtschaftsfonds (mit nur 1% Zinsen) 20 % durch Beihilfen vom Land Tirol 35 °O durch Eigenleistungen der Stadt- gemeinde und der Anrainer. Das Glanzstück der Stadtgemeinde sind das städtische Elektrizitätswerk und das städtische Wasserwerk. Das E-Werk ist ein erstklassiges Elektro- versorgungsunternehmen. Das Ehren-
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