Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbhe1er Anzeiger Samstag, 28. Mai 1966 fand die Kollaudierung statt, wo wie- Stefan Brunner war ein zielsicherer der so mancher Strauß auszufechten Scheiben - Schütze, wovon großartige war. Die Eröffnung und Einweihung Schützenbeste Zeugnis ablegen. Die fand am 1. und 2. Juli 1933 statt Verleihung des Ehrenzeichens an seine gleichzeitig mit der Feier des 400jähri- gen Bestandes, welche durch die An- Witwe Burgi wurde von der Jahres- wesenheit von Landeshauptmann Dr. hauptversammlung mit großem Beifall Franz Stumpf ausgezeichnet war. aufgenommen. Baumeister Alois Stampfer - ein 85er Am 26. Mai 1966 vollendete der Kitz- in Marburg einberufen. Von dort wur- büheler Baumeister Alois S t ä m p f e r de er zur technischen Truppe über- in voller Rüstigkeit sein 85. Lebens- stellt, kam an die russische Front und jahr. In welch guter Verfassung der dann nach Görz, wo er verwundet Jubilar noch ist, geht schon darausil wurde. Als Korporal kehrte er in die hrvor, daß ihm kürzlich als „Gesund- Heimat zurück. heitsfiseher" das seltene „Petri-Heil" widerfuhr, eine anderthalb Kilogramm schwere Bachforelle zu angeln. Den Sportfischern dagegen, die kürzlich im Außerfern eine sogenannte Europa-Fi- schermeisterschaft ausgetragen haben. gelang es nur, eine Forelle mit einem Gewicht von 1.28 Kilo zu erlangen. Als Baumeister Stampfer 1910 nach Kitzbühel kam und sich selbständig machte. war er der jüngste Baumei- ster der Monarchie. Durch 50 Jahre wirkte er in Kitzbühel als Baumeister und als er das Baugeschäft 1959 seinem Schwiegersohn Ing. Hermann Au d e - r i e t h übergab, konnte er sich stolz der an Dienstjahren älteste Baumeister Österreichs nennen. Alois Stampfer wurde am 26. Mai 1 1881 in Leibnitz, Steiermark, geboren. Mit sechs Jahren übersiedelte er mit 1 seinen Eltern nach Maria Trost bei - Graz. Von 1896 bis 1901 besuchte er die Höhere Staatsgewerbeschule in Graz und legte als 24jähriger die Baumeister- prüfung ab. Von 1905 bis 1906 arbeitete Photo Toni Rothbacher, Kitzbühel er in Bosnien und von 1907 bis zu sei- ner tJbersiedlung nach Kitzbühel in Nach dem Weltkrieg entwickelte sich Abbazia, wo er für seine Hotelbauten das „bürgerliche" Baugeschäft. Stamp- von der Bauherrschaft als besondere fer war im ganzen Bezirk in Tätig- Anerkennung einen wertvollen Brillant- keit. Er verstand es, gute Poliere her- ring geschenkt bekam. zuziehen - wie Widmoser, Schmied, In Kitzbühel fand er ein reiches Be- Schreder und Scharmüller in der lVIau- tätigungsfeld. Er gründete mit Maurer- rer- und Foidl und Koidll in der Zim- meister Franz Santarossa die Baufirma mermannsbranche. Hervorzuheben sind „Fr. Santarossa & A. Stampfer", wur- die Umbauten Hotel Holzner, Hotel de aber schon nach einem halben Jahr Weißes Rößl, „Alt Wien"; in St. Jo- Alleininhaber. Er kaufte von Santa-. hann die Bahnhofrestauration und Caf rossa das Geschäft und von Hans Zim- Rainer u. v. a. Seinen größten Triumph mermann vulgo Sensenschmied-Hansei als Baumeister feierte er mit der Er- die Gründe, auf denen er den Bauhof richtung des Hotels Ehrenbachhöhe am errichtete. Sein erster Neubau war die Hahnenkamm im Jahr 1931. Nur acht Villa des städtischen Polizeibeamten Tage Planung und vier Monate Bau- Stoff Rieser in der Marchfeldgasse. Im zeit und das Hotel stand bezugsbereit. gleichen Jahr erhielt er den Auftrag Als das Hotel 1936 durch Blitzschlag zur Erstellung des Bahnhofgebäudes in eingeäschert wurde, übernahm er am Söll - Leukental und wurde gleich- 20. August den Wiederaufbau und am zeitig zum k. k. Bauunternehmer 1 19. Dezember konnten bereits 19 Win- der österreichischen Staatsbahnen für tergäste einziehen. Stampfer erbaute sämtliche Hochbauten zwischen Wörgl Schulen, Landhäuser und Siedlungen und Zell am See berufen. Die Gisela- und bewährte sich auch im Brücken- bahn erhielt damals (1912-13) das zweite bau. Er erbaute die B e r g s t a t i o n Geleise. der Hahnenkammbahn und die Ta 1- Bei Beginn des ersten 'Weltkrieges s t a t i o n der Hornbahn. wurde er zum Infanterie-Regiment 47 Der Jubilar war stets ein eifriger Jäger und Fischer. Er schloß sich schon im ersten Winter seiner Kitzbüheler Zeit den Skifahrerkreisen um Franz Reisch an und stellte sich dem Ski- klub als Funktionär zur Verfügung. Er war auch ein eifriger Motorrad- und Autofahrer. Sein erstes Motorrad wur- de wegen des großen Krawalls die „Maurersirene" genannt und sein er- stes Auto, ein dreisitziger Wanderer, das er von Josef Herold erwarb, das Kleeblatt. Ein bezirksbekanntes „Dreigestirn" der dreißiger Jahre waren Stampfer- Lois, Sepp Cullek und Ritzer-Mascht. Unzertrennlich an Feiertagen, beson- ders im Winter und nach jeder Ski- fahrt gab's ein Treffen beim Reither- wirt. Einen Haupttreffer machte Stamp- fer mit seiner Gesundheit. Zu seiner ersten Krankheit war ein Autounfall die Schuld, den er 1961 kurz vor sei- nem „80er" erlitt. Er war aber noch imstande, dem Autofahrer ganz gehö- rig die Meinung zu sagen. Stampfer war 12 Jahre Bezirks-In- nungsmeister. Mit Stolz trägt er das Ehrenzeichen des KSC für 50jährige Mitgliedschaft und hei der OcSV-Ta- gung 1935 in Kitzbühel wurde er in der Festsitzung mit dem Ehrenzeichen für 50jährige Zugehörigkeit zum österi. Skiverband ausgezeichnet, ebenso ist er seit 19G1 Träger des Ehrenzeichens des österr. Alpenvereins für 5Ojährige Mitgliedschaft. Hunderte von Lehrlingen hat Stamp- fer ausgebildet, die heute tüchtige Handwerker, Vorarbeiter und selbstän- dfg Meister sind. Kitzbühel ist mit ihm gewachsen und an dem baulichen Aufschwung unserer Stadt, an ihrem „Baugesicht", hat Alois Stampfer kei- nen geringen Anteil. Zu seinem hohen Geburtstag die be- sten Glückwünsche. SI1jüe1er stia1niiiIirIdJten - Geboren wurden: ein Alexander Christian dem Bundesbahnbeamten Her- bert Strobi und der Gattin, Rita geh. Staudacher, Kitzbühel, Badhaussied- lung 7; ein Kl a u s Bernhard dem Fi- lialleiter Anton Lindner und der Gat- tin, Eifrieda geb. Gutenthaler, Kitzhu- hei, Gerbergasse 9: eine Theresia dem Landwirt Matthias Ager und der Gattin, Theresia geb. Fuchs, Hopfgar- ten, Salvenberg 25; eine Elisabeth dem Säger Johann Bachler und der Gattin, Maria geb. Pletzer, Jochberg 62. - Getraut wurden: der kaufm. An- gestellte Franz Gerd M o s 1 e r, Wien XVIII., Cottagegasse 15, mit der'kaufm. Angestellten Sigrid M i 1 e r, Wien XIX., Aslaugasse 8; der Obermonteur Wil- fried Weidenthaler, Kitzbühel, Im Gries 34, mit der Gemeindeangestellten Anna Kr a h e geb. Robatscher, Kitz-
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