Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbliheler Anzeiger Samstag, 18. Juni 1966 schüsse zu erreichen. Wir können un- sere Hoffnung nur auf Bedarfszuwei- sungen setzen. Die Mittel für die Ge- meinden des Bezirks sind aber so zu verteilen, daß es bei allen Anstrengun- gen auf jede nur einen kleinen Beitrag treffen kann. Bezirkshauptmann Hof- rat Dr. Trentinaglia hat eine Zusage gegeben. Die Gemeinde wird um eine Darlehensaufnahme nicht herumkom- men. Gemeinderatsarbeit: Seit 1962 (letzte Gemeinderatswahlen) wurden 77 Sit- zungen des Gemeinderats abgehalten. Fremdenverkehr: 1954-55 waren in Oberndorf 125 Betten im Winter, 197 im Sommer, die Nächtigungsziffer be- trug 6954. 1964-65 waren 730 (750) Bet- ten und 58.403 Uebernachtungen zu zählen. Dorfverschönerung: Die Gemeindeist bestrebt, den Charakter des Dorfes zu erhalten, deshalb wurde als Bera- ter ein heimischer Architekt verpflich- tet. Der Ablageplatz beim Friedhof ist untragbar, die Gemeinde hat sich bemüht, Abhilfe zu schaffen und die Ordnung herzustellen; sie wird darin nicht ermüden. Abschließend sprach Bürgermeister Höck über den Haushaltsplan 1966 und seine bedeutsamsten Posten. Seine Aus- führungen waren von den Grund- gedanken einer Gemeindearbeit, die er einleitend dargelegt hatte, getragen: Keine Parteipolitik in der Gemeinde- stube, Menschlichkeit als Grundprin- zip allen Handelns. Er wies nach- drücklich darauf hin, wie schwer es an- gesichts der zunehmenden Verpflich- tungen gerade für einen bäuerlichen Bürgermeister ist, die Pflichten zu er- füllen. Höck wies darauf hin, daß der Charakter der bäuerlichen Dörfer in einer sich rasch wandelnden Welt sinnvoll erhalten werden müsse. FVV-Obmann Kammerrat N o t h- d u r f t e r sprach zu einigen Fragen des Fremdenverkehrs und der Dorf- verschönerung. Ebenso wie BM Höck dankte er zwei Bauern, dem Schörge- rer und dem Bloamberger, namentlich für das große Entgegenkommen. Hin- sichtlich der Skiabfahrt vom Penzing verwies er auf ein Gutachten von. Prof. Friedi Wolfgang, der vor kurzem die Strecke besichtigte und dabei so gründlich an Ort und Stelle die Be- sichtigung durchführte, daß zu erwar- ten ist, daß eine Dauerlösung erreicht werden kann. Prof. Friedi Wolfgang ist ein unermüdlicher Arbeiter, der sein Gutachten für die nächsten Wo- chen zusagte. Ob noch heuer nach den Schlägerungen mit Caterpillarn gear- beitet werden kann, ist vor allem eine finanzielle Frage. Die Grundkäufe wer- den an die 80.000 Schilling kosten. Die Stanglalmabfahrt wird auch für den Anfänger bestens zu befahren sein. Die Herrichtung der Strecke ist ein Dank auch an die unermüdlichen Funktionäre des Skiklubs und eine Hilfe für die Oberndorfer Jugend. Nationalrat Landmann nahm zu ver- schiedenen Fragen Stellung und be- handelte ausführlich das Wohnungs- problem und die beabsichtigten näch- sten Lösungen. Gemeinderat Wörgart- ner referierte über die Kirchenrenovie- rung und sprach als maßgeblicher Ver- fechter allen Helfern und Spendern den Dank aus. Nachdrücklich verwies er darauf, daß alle Teilaufträge erst erteilt wurden, als die finanzielle Seite gesichert war. Besonderen Dank sagte er einer deutschen Urlauberin, die eine bedeutende Spende beitrug. Abschließend konnte Diskussionslei- ter Wirtenberger allen Teilnehmern am Gemeindeparlament, das einer nicht im geringsten parteipolitisch gefärbten oder beeinflußten Gemeindeversamm- lung gleichkam, wobei die Fragestel- lung sehr rege und die Debatte sehr interessant war, danken, wobei der besondere Dank GR Peter Wörgartner für die umsichtige Vorbereitung, Bür- germeister Höck für die bereitwillige Teilnahme, den Gemeinderäten und Ge- meindesekretär Franz Krepper sowie Frau Jakob für die Mitwirkung galt. Die „Riesberghuam" schlossen mit flotten Weisen das gelungene erste Ge- meindeparlament. FIEBER B R UN N 50 Jahre Wöflingsstufe 50 Jahre sind es nun her, daß in Österreich die kleinsten der Pfadfinder bestehen, die Wölflinge. Diese Buben von acht bis zwölf Jahren, die zu die- ser weltweiten Bewegung kommen, ar- beiten in einem Rudel - das ist eine Gruppe von zirka 15 bis 20 Buben in Gemeinschaften zusammen. Nun ha- ben sie schon ihr eigenes Gesetz und Wahlspruch, dies zu halten jeden an- spornt und jeder danach strebt. Das Gesetz lautet: Der Wölfling hört auf den alten Wolf. Der Wölfling hört nicht auf sich selbst. Ihr Wahlspruch: „So gut ich kann". Der 5. Juni war Anlaß, diese 50-Jahr- Feier würdig zu begehen. Die Wölflinge von Kufstein und Fieberbrunn trafen sich in Kufstein zu einem Treffen. Bei diesem wurde für Kinder und Wölf- linge ein Tretrollerrennen abgehalten. Von fünf Jahren aufwärts bis 12 Jah- ren wurden die besten Rollerfahrer er- mittelt. Anschließend erfolgte ein Bal- lon-Steigenlassen, wobei bei jedem ein Kärtchen mit Adresse eines Wölflings angebracht war. Die Ballone, die am weitesten von Kufstein weggeflogen sind, werden dem Finder mit einer Prämie bedacht. Beim Rollerrennen schnitten die Fieberbrunner Wölflinge sehr gut ab: ein 1. Preis, ein 2., ein 3., ein 4. sowie ein 5. Preis gingen an un- sere Gruppe. HOCHFILZEN Tischlermeister Michael Köck t In Hochfilzen wurde am Sonntag, 12. Juni 1966 Herr Michael Köck, Tischlermeister, zu Grabe getragen. Mi- chael Köck war Mitglied der Freiw. Feuerwehr, des Heimkehrervereins und der Eisschützenkameradschaft. Lange Zeit war er dem Roten. Kreuz ein treuer Helfer. - Seit dem Jahr 1962 hat er (als ständiger Vertreter für GR Gaisbichler) die Aufgaben eines Ge- meinderates erfüllt. - Eine überaus große Trauergemeinde mit den Ver- einen, der Tischlerinnung und dem Ge- meinderat gab dem Toten das letzte Geleit zum Friedhof. Am offenen Grab sprach Bürgermeister Josef Berg- mann. - Michael Köck war immer be- reit, sich in den wenigen Stunden sei- ner freien Zeit der Oeffentlichkeit zur Verfügung zu steilen und in der Ge- meinschaft mitzuarbeiten. Die Gemein- de Hochfilzen wird seiner stets ehrend gedenken. Tirols erste Skibob- schule in Kirchberg Der führende Wintersportbezirk Kitz- bühel besitzt seit der letzten Winter- saison auch die erste Sportschule Ti- rols, an der das Skibobfahren durch einen fachkundigen Lehrer unterrichtet wird. Der frühere Skirennfahrer und Hilfsskilehrer Silvester Schauberger eröffnete die erste Skibobschule, de- ren Vorbilder in anderen Bundeslän- dern liegen. Schauberger ist auf Grund internationaler Rennerfolge im Skibob auch Mitglied der österreichischen Na- tionalmannschaft und scheint in der Weltbestenliste auf. An den Voraus- setzungen des agilen Schulleiters kann es nicht fehlen. Skibob ist ein Sport mit Zukunft. Im Bezirk wurde er durch die Europa- meisterschaften 1964, die in St. Johann ausgetragen wurden, eingeführt. Für den Rennsport eignet sich zwar nicht jede Piste, Schauberger ist aber mit seinen Schülern - die Schule wurde erst gegen Ende der Saison begonnen - im gesamten Wintersportgelände von Kirchberg unterwegs. Den Vor- wurf, das Skibobfahren zerstöre die mühsam und kostenreich instandgehal-. tenen Skipisten, entkräftet er dadurch. daß er nachweist, daß der wirkliche Könner kaum einmal bremst. Hin- sichtlich der Unfallanfälligkeit rangiert Skibob neben dem Eisstockschießen am besten. Die Entwicklung in vielen europäischen Ländern zeigt, daß die- ser Sport des Skibobfahrens im Vor- marsch ist. Die Skibobschule Kirch- berg ist für den Wintersportbezirk da- her eine neue Attraktion, es ist zu wünschen. daß sie sich gedeihlich ent- wickelt.
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