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Walleczek auf Porsche beach Photo Helmut Dienz, Innsbruck Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 18. Juni 1966 Zimmer einen Plan. Wir erlebten eine Welle der Hilfsbereitschaft von Men- schen, die selbst in Angst und Bangen um ihre Soldaten waren. - Frau FrarL- ziska Embacher, die sich unermüd- lich für uns einsetzte, bekam gerade die Nachricht, daß ihr Sohn, Leutnant Hermann Embacher, in den letzten Kriegstagen den Heldentod fand. Heu- te, wenn wir über die damalige Zeit sprechen, behauptet Frau Embacher immer, daß gerade der fordernde Zu- spruch von Kooperator Schiefer, sich den Verwundeten zur Verfügung zu stellen, ihr die Kraft und den Willen gab, das eigene Leid zu überstehen. Mann und Tochter hatte sie bereits verloren. Die Arbeit dieser Frauen um die Hofinger-Franzi, wie sie von den St. Johannern genannt wird, war ein stil- les Heldentum. Der Kampf aber, den gerade Schiefer mit den Besatzungs- truppen auszufechten hatte, verlang- te von ihm ständig neue Kraft. Sein Werk erreichte den Höhepunkt, als alle Deutschen abtransportiert wer- den sollten und die SS-Baracke mit Stacheldraht umzäunt wurde. - Er brachte es sogar fertig, die verwunde- ten SS-Kameraden nach Innsbruck zu begleiten, um sie betreuen zu können und er verließ uns auch dann noch nicht, als wir zu Kriegsgefangenen er- - In diesen Tagen kommt es eigent- lich erst voll zur Auswirkung, daß zwei Idealisten in diesem Jahr nicht aktiv sind und wie sich dieses Fehlen von zwei Männern gleich bemerkbar macht. Toni Praxmair und Karl Kol- ler konnten in diesem Jahr nicht die Leitung des „Kitzbüheler Festes" über- nehmen und darum hört man jetzt schon zahlreiche Stimmen von ent- täuschten Gästen, die sich auf dieses Fest gefreut haben. Die einmalige Büh- nenkonstruktion sollte aber dieses Jahr nicht irgendwo im Lagerhaus bleiben, sondern vielleicht finden sich andere Idealisten oder gar eine Gruppe davon und organisieren eine andere Veran- staltung. Es muß ja nicht ein „Kitz- büheler Fest" sein, das sicherlich nur unter Praxmair und Koller srlch großen Erfolg haben kann. Aber wie wäre es mit der Heimatbühne, die doch ein „Ritterspiel" aufführen könnte, so wie es im letzten Jahr geplant war, oder vielleicht ein Konzertabend. Wir ha- ben diese wunderbare Bühne, die in ihrer Anschaffung recht kostspielig war, und nun sollte sie wenigstens einmal im Jahr Verwendung finden! Wer hat eine gute Idee und viel Idea- lismus? - - Der Kitzbüheler Autorennfahrer Michael Walleczek eilt weiterhin auf Ich lebe seitdem in St. Johann. Oft geht mein Weg hinaus zum Soldaten- friedhof, dessen Gestaltung mit ein Werk von Kooperator Schiefer und Frau Franziska Embacher ist. Diese gütige edle Frau bleibt für mich „Mama Embacher" wie in den Jah- ren 1945-1948. Man hat uns verwun- dete deutsche Soldaten in den dunkel- sten Tagen unseres Lebens betreut." - Bez.-Hauptm. Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia beglückwünschte die Ausgezeichneten im Namen des Bezirks zum Ehrenzeichen des Deut- schen Roten Kreuzes, das hiermit zum ersten Male in Tirol verliehen wurde und sprach Konsul William Weiler und Herrn Walstra für ihre Bemühungen den Dank aus. - Von der Ortsstelle St. Johann des Roten Kreuzes erhielten die Ge- ehrten einen Blumenstrauß. - schäftsführung von Dr. G a t t i n g e r in Kirchberg errichtet wurde. In seiner Ansprache konnte Dr. Gat- tinger den Bürgermeister von Kirch- berg Ing. Herbert P u f 1 e r, Vizebür- germeister und Landtagsabgeordneter Christian H o r n g a c h e r, Baumeister neuen Streckenrekord auf. In den kommenden Wochen folgen noch Starts beim Weltmeisterschaftslauf auf dem Nürburgring (Vorrennen), beim Europa- preis in Zandvoort (Holland) und natür- lich auch beim Innsbrucker Flugplatz- Rennen. - - Sehr gut besucht war am letzten Wochenende die Weinkost des nieder- österreichischen Winzerverbandes im großen Saal des Hotels Tiefenbrunner. Als Initiator und Gastgeber konnte der Obmann des 1. Tiroler Trabrenn- vereins Max Werner jun. unter ande- Am 10. Juni 1966 fand in Kirchberg die traditionelle Firstfeier für das Neunwohnungshaus der Tiroler Gemein- nützigen Wohnbaugesellschaft „Woh- nungseigentum" statt. Es handelt sich um das f ü n f t e Wohnhaus, das von der „Wohnungseigentum" unter der Ge- seinem Formel-V-Rennwagen von Er- folg zu Erfolg. Beim großen Berg- rennen am Dobratsch (Kärnten) wurde er bei starker internationaler Beteili- gung in zwei Läufen Sieger. Beim internat. Roßfeldrennen des ADAC in -cTona - ioj .xnz soqaoi 'uaaXeg meisterschaft zählt, wurde er 2. und zugleich bester Österreicher überhaupt. Im zweiten Lauf stellte Walleczek auf seinem Formel - V - Rennwagen einen klärt wurden. Er ging mit den Besat- bei den Betroffenen aber unvergessen. zungstruppen so sicher und leger um und ließ keinen Zweifel darüber auf- kommen, daß er durch das Tor m ü s- s e, koste es, was es wolle und er scheute sich auch nicht, den Lauf ei- ner geladenen Pistole beiseite zu schie- ben. - Ich war Deutscher (seit 1965 Österreicher) und bin Protestant. Ich betone dies deshalb, um die mensch- liche und priesterliche Größe dieses Mannes hervorzuheben. Was er tat, mußte er nicht tun. Er tat es in einer Zeit, in welcher Personen in Amt und Würden w e n i g e r für ihre eigenen Leute, geschweige für fremde taten. Er hat vielen von uns das Leben ge- rettet und anderen den Glauben an die Menschheit zurückgegeben. Mit ihm ist aber auch den vielen unbekannten Frauen und Mädchen zu danken, die als verlängerter Arm Schiefers Helfe- rinnen wurden. Manche von ihnen leben nicht mehr; ihr Wirken bleibt Firstfeier der „Wohnungseigentum" in Kirchbergi
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