Kitzbüheler Anzeiger

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Badesee in Kirchberg - erster 00 künstlicher See Tirols Von der Enweihung und Eröffnung - Bargeschichte - Chronik und geologische Verhältnisse. Am Sonntag. 19. Juni 1966 wurde in Kirchberg der neue Badesee im Orts- zentrum eingeweiht und in Betrieb ge- nommen. Lider war das Wetter un- günstig Die Feier verlief jedoch sehr glanzvoll und hohe Ehrengäste gaben dem Fest das Gepräge. Am Vormittag entwickelte sich be- reits reges Leben auf dem Dorfplatz, der kürzlich durch den „St. Fioriani- Brunnen" Ln Holz von Meister Sepp K a 1 s) geschmückt wurde. Alle Ver- eine Kirchcergs nahmen vor dem Feuerwehrzeughaus Aufstellung. Der Trachtenve:ein, die Schützenkompanie, die Freiwillige Feuerwehr, die Schul- jugend mit dem Lehrkörper und der Sportklub. Sodann marschierten die beiden Musikkapellen auf und gaben vor dem Gastnof „Bechl" ein Gemein- schaftskonzrt. das abwechselnd von Bezirksverban:ls-Kapellm. Michl Söll- n e r, Kirchberg, und Kapelimeist. Kas- par K r i nz b a c h e r, Aschau, dirigiert wurde. Unter Vorantritt der Musikkapelle Aschau entwickelte sich der Fes;zug zum neuer. Badesee. Die Musikkapelle Kirchberg führte den zweiten Teil des großen Festzuges an. Viele Ehrengäste und viele Ktrchberger Fremdengäste und insbesondere die Einheimischen schlossen sich dem Zuge an, der so- mit eine imposante Länge erreichte. Das Wettei spielte sich mit dem Ver- anstalter, inmal wurde es über dem Gaisberg hell und dann wieder Über dem Retteristein. Glücklicherweise setz- te der Regen erst ein, als das Fest schon fast vorüber war. Auf der Dammkrone bei der Schwer- gewichtsmauer hatten sich die Ehren- gäste eingefunden, als Bürgermeister Ing. Herbert Paufler die Begrüßungs- ansprache -hielt. Die Musik Aschau hatte am Ostufer des Sees Aufstellung ge- nommen und die Musikkapelle K.rch- berg beim Kabinenbau. Wieder einmal hatte es Eich gezeigt, daß zwei Ka- pellen in einem Dorf für die Durch- führung einer Dorffeier von großem Vorteil sind. Mit der Intonierung der beiden Hymnen, der Bundeshymne und dem Andreas-Hofer-Lied (Musikkapel- le Kirchberg) wurde die offizielle Feier am Badesee eröffnet. Bürgermeister Ing. Paufler gab sei- ner Freude über die zahlreiche Teil- nahme an den Eröffnungsfeierlichkei- ten Ausdruck. Insbesondere begrüßte er als Ehrengäste Landeshauptmann- stellvertreter Dr. Karl K u n s t als Ge- sundheitsreferent des Landes, den Bau- referenten Landesrat Rupert Z c h t 1, die Nationalräte H o r n (Wien) und Paul Landmann, Oberndorf, den Militärkommandanten von Tirol Ge- neral Fr..edrich B r u n n e r, Bezirks- hauptmann Hofrat Dr. Hans v. Tr e n- t i n a g 1 a, die Landtagsabgeordneten Christian II o r n g a c h e r, Kirchberg, Oek.-Rat Leonhard M a n z 1, Hopfgar- ten, und Kammerrat Christian II u- b e r Waldring, Pfarrer Josef S t e r r, die Bürgermeister aus den Nachbar- gemeinden, den Gemeinderat von Kirchberg, die Mitglieder des Aus- schusses des Fremdenverkehrsverban- des, die Musikkapellen von Kirchberg und Aschau, die Heimkehrerkamerad- schaft, den Trachtenverein, die Schüt- zenkompanie, den Sportklub, den Lehr- körper mit der Schülerschaft, die Ver- treter der Gendarmerie und des Rund- funks, den Sportklub und die Sport- mannschaft des Tiroler Wassersport- vereins Innsbruck sowie die Vertreter der am Bau beteiligten Firmen mit ihren Arbeitern und alle Besucher aus nah und fern, insbesondere auch die verehrten Fremdengäste. Paufler gab einen kurzen Überblick über die Entstehung des Badesees, der als der erste künstliche Badesee Ti- rols mit bekiestem Seeboden und dem Ufe:stelrinauerwerk in die Geschichte des Landes eingegangen ist. Vor zwei Jah:en wurde das Gelände von Ober- bau rat Dipl.-Ing. M ü 11 e r vom Amt der Tiroler Landesregierung auf die Geeignetheit zur Errichtung eines Badesees besichtigt. Es folgte die ge- ologische Untersuchung durch den Hochsch-ilassistenteen Dr. Helf ried lvi o s t 1 € r vom Institut für Geologie und Paläontologie an der Universität Innsbruck. Die erzielten Gutachten er- brachten von allen Seiten p o s i t 1 v e Ergebnisse. Die Grunderwerbsabspra- chen mit Herrn Alois S c h w a i g e r hatten ebenfalls Erfolg, obwohl es in- tensiver Verhandlungen bedurfte. Die zwei Hektar von Alois Schwaiger „in der Tasche" unterbreitete Bürgermei- ster Paufler seinem Gemeinderat das Projekt, das einstimmig angenommen wurde. Paufler dankte allen Gemeinde- räten für ihre aufgeschlossene Hal- tung zum Wohle der ÖffentLchkeit. Der Gemeinde:at beschloß aber nicht nur den Ankauf des Grundstücks, sondern auch den B au des Sees in einem Zuge. Die Finanzierung erfolgte durch Auf- nahme eines Darlehens von 2 Mil- lionen Schilling und der Fremden- verkehrsverband unter Obmann Hans Z w e r g e r bezahlt für die Verzinsung und Amcrtisation pro Nächtigung 50 Groschen. Da Kirchberg mit fast 403.000 Nächtigungen rechnen kann, beträgt der Beitrag des Fremdenverkehrs- verbandes jährlich :200.000 Schilling. Die Sorgen der Gemeinde Kirchberg waren aber damit nicht behoben, da ein gro- ßes Kulturprojekt, nämlich der N e u- b a u einer Schule mit einem Ge- samtaufwand von 20 Mill. Schilling auf Verwirklichung wartet. Die Gemeinde hofft in diesem Falle auf eine Unter- stützung durch das Land und den Bund. Bei der Errichtung des Badesees war es erfreulich und wohltuend, durch die Bezirkshauptmannschaft eine zügige Bauverhandlung zu erreichen. Die Plä- ne hat uns Herr Ing. F i s c h e r gratis verfertigt und die statische Berechnung der Hotelier Dipl.-Ing. N e m e t z vom Hotel „Sonne". Sehr gut arbeiteten die Baufirmea Baumeister Ing. Max M a n t 1. Hopfgarten, und Gustl G e r e r s t o r - f e r, Kirchberg, Zimmermeister Hans 0 b e r m 1 11 e r, die Handwerker An- drä Hagleitner, Peter Mitterer sowie die Tischlerei S c h c t t - 0 b e r- m ü 11 e r und unsere eigene Arbeits- partie der Gemeinde. Wir konnten in Eigenregie viele Erdarbeiten machen, die Entw5sserung durchfüh:en und den Klausenbach verrohren. Der Wert der Gemeindearbeit beträgt 400.000 Schil- ling. Es gelang der Gemeinde weiters vom
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