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Samstag, 2. Juli 1966 Kitzbüheler Anzeiger - Seite 5 als sie zu einem Zeitpunkt verliehen Da fiel der Präsident uns ein Endelektrifizierung sowie an die an- wurde, in welchem der Geehrte nicht und siehe da: Es wuchs das Haus. deren bereits genannten Projekte und mehr die höchste Stelle im Lande be- Die Feuerwehr war schlecht bestellt, hob hervor, daß Schwendt trotz aller kleide und daher als echter Dank auf- das Haus war traurig anzuschau'n, vollbrachten Aufgaben schuldenfrei zufassen ist. Landtagsabgeordneteres fehlte nur das liebe Geld, bleiben konnte, ein Kunststück, das Christian Huber gab vor allem als um sich ein neues aufzubau'n. nicht jede Gemeinde zuwege bringe. „Waidringer" der Freude über die Eh- Abschließend wünschte der Herr Prä - rung des größten Sohnes der Heimat So dachte jeder im Verein, sident den Schwendtern Glück und Ausdruck. Präsident Obermoser, der doch niemand wußte ein noch aus. Frieden für die Zukunft und schloß über 40 Jahre im öffentlichen Leben Da fiel der Präsident uns ein, mit den Worten, seine Verdienste nicht stand und nun in zwölf Gemeinden i und siehe da: Es stand das Haus. zu hoch einschätzen zu wollen. unseres Bezirks Ehrenbürger ist, hat Es ist noch gar nicht lange her, Der Festzug wurde nun von der der Heimat mehr gedient als jeder da war doch stets zur Sommerszeit Musikkapelle zum „Mairwirt" geführt, andere. Er ist Träger der höchsten das Dorf zu finden äußerst schwer, wo das Mahl stattfand. Beim „Mair- Auszeichnungen des Landes, aber die denn Staub lag ständig weit und breit. wirt" gab die Musikkapelle noch ein Ehrenbürgerschaft einer Gemeinde, Die Straße war das übel hier, kurzes Konzert und der Kirchenchor auch einer kleinen, bedeute noch mehr, mit dem sich steigernden Verkehr. sang das Lied „Früh morgens, wenn Der Dank gilt bei dieser Gelegenheit 1 Wär' asphaltiert, das wußten wir, die Hähne krähen". Als Gratulant des auch seiner Gattin, Barbara, die Freud 1 dann gäb' es auch kein Stauben mehr. 1 Kirchenchores trat der Senior Jakob und Leid mit ihm teilte. 1 Wir hatten vorerst ganz allein Aschenthaler (2. Baß) auf. Während des Festaktes intonierte die vergeblich manches ausprobiert. Das „erste Wort" bei der schönen Musikkapelle Traditionsmärsche und Da fiel der Präsident uns ein Dorffeier in Schwendt hatte Glaserer- der Schülerchor unter der Leitung von und siehe da: 's war asphaltiert. Wast (Sebastian Markl) mit seinem Volksschullehrerin Rosemarie M a Y r 1 Dem Ehrenbürger danken wir 1 Böller. Auf die Sekunde genau traf er trug das Lied „Viel Glück und viel für das, was er für uns getan, mit seinem Böller „ins Schwarze", als Segen auf allen Wegen" vor. Der Stu- und alle in dem Dorfe hier er bei festlichen Höhepunkten zu böl- dent (Gymnasium St. Johann) Ger- 1 erkennen ihn mit Freuden an. lern hatte. Er begleitete den jungen hard N o t h e g g e r überreichte dem 1 Ehrenbürger auch später auf dem Weg neuen Ehrenbürger einen Strauß Al- Wir wünschen Glück, Herr Präsident. zum „Schwenter Wirt" und zum Luck- penrosen und trug zuvor folgende be- Gesundheit und ein langes Leben, nerhof, da nach altem Brauch auch zeichnende Reime vor: und denken Sie manchmal an Schwendt, das „über-die-Gaß'-gehen" gepflogen für das Sie selbst soviel gegeben. wurde. Beim „Schwenter Wirt" wurde Es ist uns eine Ehre heute, Nun gratulierte Kapellmeister Wid- Bürgermeister Hans J ö c h 1, Reith, als daß Sie, Herr Landtagspräsident auer und fragte den Herrn Präsiden- der älteste Bürgermeister des Bezirks, zu unser allergrößten Freude ten nach seinem Lieblingsmarsch; es gebeten, einige Worte zu sprechen. Die- besuchten unser schönes Schwendt. war der „K a i s e r j ä g e r"! Nach Ab- se Worte kamen dem geübten und un- In unser'rn Dort ist viel gescheh'n, spielen dieses schönen Marsches be- nachahmlichen Redner aus Reith leicht gelöst sind manche schwere Fragen, 1 dankte sich der junge Ehrenbürger von der Zunge. Er beglückwünschte und Sie, das woll'n wir eingesteh'n, beim Bürgermeister und beim Ge- den Herrn Präsidenten sowie die Ge- hab'n sichtlich dazu beigetragen. meinderat für die erwiesene Ehre und meinde und vor allem seinen Kollegen bei der Bevölkerung für den schönen Guggenbichler. Schwendt hatte heute Denn war bei uns die Not recht groß, Empfang. Er war überrascht und er- gezeigt, daß es imstande ist, Dorf- da hatten wir ja Sie - zum Glück - freut zugleich, da er empfinden konnte, bzw. Familienfeste zu feiern. Jöchl Der Bürgermeister fuhr nur los daß im Herzen die ganze Gemeinde hob auch den schönen Gottesdienst und kam mit blankem Geld zurück. dabei ist. Er erinnerte sodann an die hervor, den Pfarrer Kotulan in der Als uns das Schulhaus viel zu klein,Jahrzehnte gemeinsamer Sorgen, an Kirche gehalten habe. da wußte niemand ein noch aus, die gelungene Wildbachverbauung und Zum Abschluß unseres Berichtes gene Filialkirche. Der große Hagel des Jahres 1961 hatte die Fenster der Laternen zertrümmert. Für die restau- rierten Kuppelbilder bestand große Gefahr. Drei Briefe ergingen an den Herrn Pfarrer, zwei an die kirchliche Oberbehörde, zwei an die Gemeinde und zwei an die Bezirkshauptmann- schaft. Endlich nach vier Jahren er- stellte die Gemeinde uns das Gerüst, damit die vom Denkmalamt bezahlten Fenster eingesetzt werden konnten. Die Ausdauer hat sich gelohnt. Die Be- zirkshauptmannschaft hat als einzige unser Schreiben beantwortet und ent- sprechende Schritte unternommen. Bicieneck, Rabenstein, Rattenberg Im vergangenen Jahr haben wir die Zinnen und das Dach am Bergfrit von Bideneck wieder instandgesetzt. Hier begannen bereits kleine Bäumchen zu wachsen und das Dach sowie die Zwi- schendecken waren völlig durchgefault. Anders sieht es mit der Ruine Ra- sehr verständigen Pfarrers bedurfte, benstein aus. Einst beherrschte diese um die Bevölkerung zu einer so gründ- Burg das Virgental, heute stürzen die liehen Änderung zu bewegen. Den Mauern in sich zusammen und in zehn herrlichen Raum hatte man bei der Jahren wird sie aus dem Bild eines 1 letzten Restaurierung völlig zerstört. der schönsten Täler Tirols verschwun- Daß man auch damals das Beste woll- den sein. te, beweist eine Aufschrift, in der sich Mehr Erfolg hingegen haben wir bei der Pfarrer als „Restaurator optimus" der Erhaltung der Reste der Burg von bezeichnet. Wir sind hierher gründ- Rattenberg. Hier stehen uns jährlich lieh ans Werk gegangen, haben die kleine Mittel zur Verfügung, und so von der Bevölkerung als sehr schön wurde mit einer planmäßigen Abdek- empfundene, mit Brandmalereien ver- kung und Ausbesserung der Mauer- sehene Decke entfernt, die Wände frei- reste begonnen. Im kommenden Jahr gelegt, neue Fenster, einen neuen Bo- sollen die schwierigen Arbeiten am den und ein neues Gestühl angebracht. „Oberen Schloß" fertiggestellt werden. Es hat sich gelohnt. Serf aus hat heute einen sehr stimmungsvollen Kirchen- Serf aus raum, dessen Wände Fresken aus dem Vor eine erfreuliche, aber nicht ganz 14. Jahrhundert zieren. leichte Aufgabe stellte uns die Er- neuerung der alten Pfarrkirche von Uberdachte Holzbrueken Serfaus. Erfreulich, weil schöne Fres- Erst vor kurzem erhielten wir von ken gefunden wurden, schwierig, weil einem Brückenbauverein in Amerika es aller Überredungskunst seitens des eine Liste mit allen überdeckten Holz-.
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