Kitzbüheler Anzeiger

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Sawstag, 9. Juli 1966 Kitzbüheler Anzeiger - Seite 3 man den Gemeinschaftsprospekt K i t z- b ü h e 1 e r Alpen und die Bewerbung Kitzbühels um die Alpine Weltmeister- schaft noch einblendet, so darf gesagt werden, daß der Bezirk Kitzbühel enor- me Anstrengungen unternimmt, um im Kampf um den Gast und gegen die stän- dig wachsende Konkurrenz obenauf zu bleiben bzw. die wirtschaftliche Weiter- entwicklung zielstrebig voranzutreiben. Wirtschaft, Verkehr, Straße sind heute ineinander verzahnte, untrennbare Be- griffe. Daher waren die Straßenproble- nie des Bezirks auch ein Generalthema der Vollversammlung. Die Delegierten waren einhellig der Auffassung, daß gerade durch den Bau der Felber- tauernstraße auch die Zubringer rasch und modern ausgebaut werden müssen, zumal die Straßenverhältnisse in die- sem intensiven Zweisaisonen-Gebiet un- tragbar schlecht sind. Dipl.-Kfm. Dr. Josef Ziepi Charterübergabe des Rotary Clubs Kitzböhel Kitzbühel war am vergangenen Wo- chenende Schauplatz eines bedeutsa- men Ereignisses. Der in überraschend kurzer Zeit gegründete Rotary Club Kitzbühel, dessen Bestehen für das Sommer- und Wintersportzentrum im 1-Terzen Tirols von besonderer Not- wendigkeit erschien, konnte am 2. und 3. Juli 1966 aus den Händen des Go- vernors des 181. Distriktes von Rotary International Komm.-Rat Josef M a h- 1 e r die wertvolle Urkunde entgegen- nehmen. Diese Gründungsurkunde be- stätigt dem jüngsten Klub Oesterreichs Obsaurs, Ebbs, St. Leonhard Doch kehren wir zurück zu Ob- saurs. Bei Schönwies, hoch über dem Inntal, liegt diese den meisten von Ihnen bekannte Kirche. Sie ist eines der wenigen Gotteshäuser Tirols, das keinen Turm besitzt. Die Glockenhän- gen in den etwas oberhalb der Kirche seine Zugehörigkeit zu einer weltum- fassenden Organisation, die das Prinzip der Dienstbereitschaft im täglichen Le- ben als ihren obersten Leitsatz voran- stellt. Schon am Nachmittag des 2. Juli trafen zahlreiche in- und ausländische Gäste in der Gamsstadt ein und be- gaben sich zu der vom RC Kitzbühel veranstalteten Tiroler Jause in den Räumen des Grandhotels zu einer zwanglosen Begrüßung. Den eigent- lichen Höhepunkt der Feier bildete die stimmungsvoll umrahmte Charter- übergabe im festlich geschmückten, großen Saal des Hotels. Nach einer von der bekannten Komponistin Maria Hofer dem RC Kitzbühel gewidmeten Festfanfare erfolgte die Begrüßung der 1 Gäste durch den Präsidenten Herrn Generalkonsul Dipl.-Ing. Otto Fu r t h. Der dem rotarischen Gedanken gewid- meten Rede des Governors Komm.- Rat Josef Mahler folgte die eigentliche Uebergabe der Charter an den Präsi- denten des neugegründeten Klubs. Die Festrede unter dem Titel „Kein schöner Land in dieser Zeit" hielt der Kurdirektor der Stadt Kitzbühel Baron Carl v. Menshengen, der die Geschich- te und Bedeutung der Stadt von der Urzeit bis in die Gegenwart mit vielen interessanten Einzelheiten beleuchtete; er wurde von der Festversammlung mit besonderem Applaus bedacht. Eine bodenständige Note verlieh dem äußerst gelungenen Fest die Mitwirkung des Bläserquartetts der Stadtmusik und des großen Chores der Wiltener Sänger- knaben in ihrer schmucken Tracht. Der herrliche Juliabend begünstigte den stimmungsvollen Empfang durch; die Stadtgemeinde Kitzbühel in der flaggengeschmückten Vorderstadt, bei dem die Stadtmusik die musikalische L1_I 1. t49- r, 1- - ._LLa,.4Li .1.LL4 LL unglückliche Restaurierung hatten dem schönen Innenraum arg zugesetzt. Bei den noch laufenden Freilegungsarbel- ten fanden wir interessante Fresken um 1600 und schon jetzt läßt sich sagen, daß nach Fertigstellung Ob- saurs einen Ausflug wert sein wird. Ebenfalls abseits von den Siedlun- gen, über dem Tal, liegt die schöne spätgotische Nikolauskirche von Ebbs. Auch hier gelangen uns einige Fres- kenfunde unter der Tünche. Bedeutend vor allem aber sind die noch vorhan- denen Reste eines gotischen Gestühls. Wir haben sie mühsam zusammenge- fügt und alle noch verwendbaren Teile in einem Mittelblock aufgebaut. So besitzt heute diese schöne Wallfahrts- kirche das größte noch erhaltene go- tische Kirchengestühl Nordtirols. Note beisteuerte und Stadtrat Walter H i r n s b e r g e r in Vertretung des Bürgermeisters die Rotarier in einer äußerst eindrucksvollen (kurzen, präg- nanten) Rede willkommen hieß. Nach einem erlesenen Festbankett im gemütlichen Rahmen der Tenne des Hotels Guido Reisch und Vorführun- gen der Kitzbüheler Nationalsänger Toni Praxmair und der Kugelberger Musikanten war der neugegründete TKinder- und Sportwagen Kinderbetten, Gehschulen in moderner Ausführung B.M.Rupprecht, Kitzbühel,Jos..Pirdul.Str.38 Klub Gegenstand vieler Glückwünsche und Ehrungen seitens der Repräsentan- ten zahlreicher in- und ausländischer Rotary Clubs. Ein Frühschoppen im Schloßhotel Münichau bildete den Abschluß der denkwürdigen Veranstaltung, wie sie Kitzbühel selten einmal erlebt hat, Die stimmungsvolle Kulisse des reizen- den Schlosses, die Silhouette des Wil- den Kaisers im Hintergrund und die farbenfrohen Trachten der Reither Mu- sikkapelle werden den begeisterten Gästen noch lange in Erinnerung blei- ben. - Mit der Gründung des RC Kitzbühel ging ein langgehegter Wunsch nicht nur der Fremdenverkehrsstadt Kitz- bühel, sondern auch der weltumfassen- den Organisation von Rotary Interna- tional in Erfüllung: Rotarier aus nah und fern finden in Kitzbühel eine Stätte, die durch Pflege des guten Willens zur Ver- ständigung und zum Frieden unter den Völkern beiträgt. Wie fast alle Filialkirchen zählte einst auch die schöne spätgotische Kir- ehe St. Leonhard auf der Wiese bei Kundl zu unseren großen Sorgenkin- dern. Um tiefgreifende Schäden zu ver- hindern, haben wir mit Spenden der Industrie des Unterlandes und Zu- schüssen der Kirche Kundl Dach und Abfallrohre in Ordnung gebracht. So- mit waren alle akuten Gefahren be- seitigt und wir wollten mit der Re- staurierung so lange zuwarten, bis wir auch für solche Kirchen Geld zur Ver- fügung haben werden. Unaufgefordert, aus freien Stücken, haben sich die Viehzuchtverbände des ganzen Landes zusammengetan und über eine Million Schilling aufgebracht, um diese ihrem Patron geweihte Kir- che zu restaurieren. Eine Tat, die wahrlich nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, die Zeugnis ablegt von der Gläubigkeit und der Opferbereit- schaft unserer Landbevölkerung. Der bereits fertiggestellte Chorraum und die restaurierten Seitenaltäre beweisen Denkmalpflege in Tirol 1. Fortsetzung und Schluß Friedhöfe liegenden Resten eines einstigen Wehr- +„.-‚ Bei den vielen, durch den starken Bevölkerungs - Zuwachs notwendigen Friedhof erweiterungen sind wir be- müht, wieder das Grün in den Gottes- acker zu bringen, die zur Aufstellung gelangenden Steine in Maß, Form und Material unseren Verhältnissen anzu- passen, dem Geist der heutigen Zeit entsprungene Kreuze zur Aufstellung zu bringen sowie vorhandene alte Grabzeichen zu restaurieren und wie- der zu verwenden.
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