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m 1:)ubeler zeiger Herzlich willkommen in Erpfendorf ! DIE HOLZMEISTER-KIRCHE Der Kirchenbauverein Erpfendorf steht jetzt unter der Leitung von Altbürger- meister Josef Krepper (Schriftführer und Kassier Herbert 5 a 1 z m a n n) und hat noch immer über hundert Mit- glieder, denen die Erhaltung und der weitere Schmuck der Kirche am Her- zen liegen. Kirchdorf hat wieder eine Tochterkirche. (Frühere Tochter- kirchen waren Waidring, Schwendt und Küssen und das von Küssen abgesplit- terte Reit im Wink].) Dem „Tiroler Anteil des Erzbistums Salzburg, 5. Band: Kirchdorf-Waidring, Küssen und Schwendt" von DDr. Matt- hias Mayer, entnehmen wir: ‚.Bereits unterm 2. Mai 1914 hatte man in einer vorbereitenden Versamm- lung die Gründung eines Kirchenbau- vereins für den Weiler Erpfendorf und Umgebung beschlossen. Es kamen für eine solche Nebenkirche etwa 550 Per- sonen in Betracht, von denen ein Teil einen Weg von 172 Stunden und dar- über zur Pfarrkirche Kirchdorf zu- rücklegen mußte. Die gesammelten Geldmittel wurden jedoch durch die Inflation nach dem 1. Weltkrieg ent_ wertet. Als im Jahr 1952 durch die Umlegung der Wiener Bundesstraße eine alte Kapelle, die gegenüber dem Wirtshofgasthaus gestanden war, ab- getragen werden mußte, bekam der mittlerweile am 1. Dezember 1951 wie- der gegründete Kirchenbauverein ei- nen neuen Auftrieb. Dessen Obmann Georg Wa lt 1, der Besitzer des Wirts- hofes, widmete die Ablösesumme von 37.911 Schilling für die Kapelle dem Kirchenbauverein. Dieser zählte rund 200 Mitglieder, durch deren Beiträge (diese werden auch heute noch ein- gehoben) der finanzielle Grundstock für den Ba vergrößert wurde. Ueber Verwendung des Landtagspräsidenten Kcmm..-Rat Johann 0 b e r m o s e r von Waidring, gab der Tiroler Landtag im Jahr 1955 einen Beitrag von 100.000 Schilling. Durch die Hingabe eines Grundstücks seitens der Pfarrpfründe Kirchdorf konnte eine geeignete Bau- parzelle in Erpfendorf selbst erworben werden. Architekt Professor Clemens H 01 z m e i s t e r stellte den Entwurf und die Baupläne kostenlos zur Ver- fügung. Im Oktober 1954 wurde durch Baumeister Johann S c h w a r z e n b a- c h e r aus St. Johann das Fundament heraugemauert und vom Frühjahr bis Mitte Oktober 1955 die übrigen Mauer- arbeiten fertiggestellt. Anschließend brachte bis zum Tag der Aufsteckung des Kreuzes, das der Jungbauernbund Kitzbühel gespendet hatte, am 13. No- vember 155 der Zimmermeister Hans M a i k 1 aus St. Johann die Zimmer- mannsarbeiten an Kirche und Turm zu Ende. Die Baukosten betrugen bis da- hin: Fundamen-, 41.000, Mauerwerk 48.400, Zement und Ziegel 49.000, Zimmer- mannsarbejten 55.000, Holzankauf 33.000. Schindelerzeugung 11.000 Schilling. Da- zu wurden viele Robotschichteri im Schätzwert von 100.000 Schilling von der Bevölkerung geleistet. Zwei Säge- werke schnitten das Holz umsonst und das Zementwerk Eiberg bei Kufstein des Bartl Lechner stellte 10.000 kg Zement kostenlos zur Verfügung. Das Dach der Kirche im Ausmaß von 750 Quadratmeter erforderte 64.000 Schin- deln. An Raferi und Sparren wurden 150 Festmeter Holz verbaut, das zum größten Teil Georg Wa lt 1 spendete. Die Finanzkammer der Erzdiözese Salz- burg leistete 1956 auch einen Beitrag von 100.000 Schilling. Am meisten opfer- ten unter den Einheimischen: Georg Waltl, Wirtshofer, Alois Rabi, Taxer- mühle, Josef Krepper, Pechtlbauer, An- ton Krepper, Krepper, Josef Haus- bacher, Holzhändler, und Peter Baum- gartner, Krumerbauer. Bei den bescheidenen Mitteln, die zur Verfügung stehen, mußte eine möglichst einfache und ökonomische Bauausführung aus Ziegeln und Hclz gewählt werden. Das Kirchlein ist geostet. Es hat eine innere Länge von 22,80 Meter, eine Breite von 13 Metern und eine Höhe von 9 Metern. Der dorfseitige Eingang gegen Nord- west ist durch eine kleine Vorhalle, die im Winter geschlossen werden kann und bei versperrter Kirchentür eine kleine Tageskapelle mit Einblick zum Hochaltar bildet, windgeschützt. Im Hauptraum führt aus einem ohne Ge- stühl belassenen Platz eine Treppe zur Taufkapelle. Diese springt in einem Halbrund aus der sonst geraden und ohne Gliederung gelassenen Fassade vor. Der gesamte Fassungsraum reicht für beinahe 400 Personen. Der steile Dachstuhl ist weitgehend in das Kir- cheninnere eingebaut, um diesem die nötige Höhe zu geben. Ein Querbalken, der durch die Mitte des Raumes geht, trägt ein großes Kreuz mit Maria und
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