Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitbüheler Anzeiger Samstag, 15. Jänner .1.966 allgemeinde Linie eines Hoteis spüren läßt, so ist doch jedes Zimmer und je- des Appartement ein Schatzkästchen hübscher Ideen, freundlicher Farben und angenehmer Behaglichkeit. In den Studio-Typen verschwinden die Betten tagsüber in der Wand, lassen so die Schlafzimmeratmosphäre vergessen und ermöglichen dem Gast, im Appare- ment mit Freunden gesellige Stunden zu verleben. Das ganze Haus, einschließlich Re- staurant, Bar, Korridore usw., ist mit dicken Spannteppichen, die alle Ge- räusche angenehm dämpfen, ausgelegt. Die Geschichte über Schloß Leben- berg wurde noch nicht geschrieben, ob- wohl sicher umfangreiche archivarische Unterlagen zur Verfügung stünden. Schon allein das ‚.Moser-Archiv" der Stadtgemeinde Kitzbühel weist einige bisher noch nicht veröffentlichte Hin- weise auf die früheren Besitzer und dem älteren Baubestand auf. Nach einer handsehriftlichenBeschrei- bung des „adeligen Ansitzes Lebenberg" um die Mitte des 16. Jahrhunderts war dieser ein beachtlicher Besitz und mit vielen Guten und Zehenten ausgestat- tet. Diese Beschreibung weist noch auf eine viel ältere Schrift hin: Laut einem alten Buch in Quart, mit rotem Saffianleder, besaß Friedrich Reichertzhaimer zu Schonstät als äl- tester mehrere Lehen (Galten) und Ze- hent in den Gerichten Itter, Kitzbühel, Kufstein, Rattenberg, Rosenheim, Schon- stätt und Tölz. Diese wurden ihm 1521 verliehen. Gemäß großem Kaufbrief auf Per- gament vom „Pfinztag" nach S. Gaul 1531 (19. Oktober) verkaufen Friedrich Reichertzhaimer und sein jüngerer Bru- der Georg an Hans Vinsterwalder (auch Finsterwalder) zu Salzburg, Königlicher Rat, den Edelsitz, genannt der Pfaffen- berg bei Kitzbühel, mit allem Zubehör, dem Hof Obernau mit 24 Grasrechten auf der Trattalpe, Zehent Gundhabing und vier Gräser zu Kaltbrunn. Die Kaufsumme wurde quittiert (aber nicht genannt). Weiters ist ein „Instrument" auf Per- gament vorhanden vom 18. August 1551, vermöglich welchem Joseph Jänisch. damals Schmelzherr und Gewerke, auch Buchhalter zu Kitzbühel, auch Anna, seine Ehefrau (diese war eine Tochter des Finsterwalders) dem Lukas Lang von Wellenburg, Gerichtsherr zu Kitz- bühel, Pfleger zu Itter und Kropfsberg den Edelmannssitz Pfaffenberg mit al- len Zugehörnissen verkauften. Als Kaufpreis wurden 3600 Rheinl. Gulden quittiert. 1601 Kaufbrief des Raimund von Lam- berg, Freiherrn von Ortenegg und Ot- tenstein, Lebenberg und Münichau, wirklicher Hochfürstlicher Salzburger Kämmerer und Inhaber der Herrschaft In den Untergeschossen befinden sich die Restaurantküche und die Resau- rantpatisserie; weiters die bereits be- schriebenen technischen Einrichtungen für die Heizung usw., die Ventilatijns- anlagen und die Lagerräume sowie eine supermoderne Großwäscherei. In der ersten Etage große Räume für Tagungen und Kongresse. Beim HGtei selbst und in der näheren Umgebung befinden sich ausreichende Parkplätze. Ein hoteleigener Autobusdienst bringt die Gäste zu den Stationen der Berg- bahnen und Skilifte und ins Stadt- zentrum. Kitzbühel.-'„kauft den adeligen Sz Le- benberg, in gemein Pfaffenberg genannt. Ab diesem Zeitpunkt wird der Name „Pfaffenberg" nicht mehr erwähnt. Man ist wieder auf den älteren Namen ‚Le benberg" zurückgegangen. Das. Schloß verblieb im Besitz de; Grafen Lamberg. 1885 wurde das Schloß von Graf Hugo von Lamberg zu einer Pension ausgebaut. Die weiteren Besitzer: 1914 Giulietta Gräfin Lamberg geb. Gräfin Brunetti und Max Graf Lamberg, je zur Hälfte 1917 Comtesse Paula Lamberg tind Max Graf Lamberg, je zur Hälfte 1927 Franz Graf Schlick und Gräfin Paula geb. Lamberg, je zur Hälfte 1930 Franz Graf Schlick, Alleinbesitzer Schloß Lebenberg war von 1601 bis 1914, also über dreihundert Jahre, Be- sitz der Grafen Lamberg, der Kitzbü- heler Herrschaftsinhaber. Interessant ist die Beschreibung des Gutes In der Bei- lage zu Nr. 5 des „Tiroler Bothen" 1851, in welchem die Verpachtung der land- wirtschaftlichen Güter( nicht der Schlös- ser) ausgeschrieben wurde. „Von der Fürst v. Lambergischen Verwaltung Kitzbühel wird im hohen Auftrage bekannt gemacht, daß zur vom 1. Mai 1851 zu beginnenden Pachtnahme nachbenannter Güter bis längstens Ende Februar 1851 schrift- liche Offerte angenommen werden. als: I. Gut Kapsburg H. Die Langauwiesen Gut Lebenberg Gut Seebach nächst Münichau Gut Veiten in Münichau Vl. Gut Michela zu Münichau (Gast- haus Münichau) VIL Gut Pahaus zu Münichau mit Elsenstätt und den Müllergründen. 111. Gut Lebenberg a) an Gebäuden: 1. das Schloß mit 2 heitzbaren Stuben, 4 Kammern, Gewölbe, Küche und Keller eine Stallung mit Futterlagen ein Treschthennen mit Getreide- lage zwei Heustädl zwei Ziehbrunnen und den nöthig gebührenden Antheil an Alpgebäuden b) an Grundstücken: Baugrund oder Egarten 16 Jauch und 748 Quadratklafter natürliche Wiesen und Feldanwände 12 Jauch und 355 Quadratklafter eine Heimötze, auf 37-2 Kuhgräser veranschlagt 4.21 Rindergrasrechte und 6 Schaf- rechte auf der Auracher Wildalpe. Der nach Abschlag der Zinsen vom Betriebskapital und der zu überneh- menden Lasten berechnete Reinertrag wurde auf 300 Gulden (Wiener Wäh- rung) veranschlagt und die Pachtdauer auf sechs Jahre festgesetzt. Der Gesamtausmaß der Liegenschaft mit 28 Jauch (1500 Wiener Klafter 1 Klafter 1.97 Meter) und 1103 Qua- dratklaftern ergeben eine Grund- sttksfläche von 84.912 m, jedoch ohuc der Heimötz und der Alm- gräser." Umbauten haben das Schloß verän- dert. Der letzte größere Umbau wurde 1928 von Baumeister Alois Stampfer durchgeführt. Der damals noch vorhan- dene „alte Baubestand", nämlich das östliche Steinportal, eine Balkendecke im Nordwestzimmer des Erdgeschosses. die Kassettendecken Im ersten Ober- geschoß und mehrere Renaissancetüren mit gravierten Türbeschlägen aus dem frühen 17. Jahrhundert, blieben damals erhalten und auch heute. Auch der Name „Lebenberg" bleibt erhalten. Straßen- und kanalmüßig erschlossen! Von der Bauunternehmung Wayss- Freytag, Innsbruck, wurde gemäß den Vorschreibungen des Stadtbauamtes Kitzbühel der Lebenberg durch einen modernen Straßenbau ab Seebichlweg erschlossen. Die asphaltierte Straßen- fläche beträgt nur für die Zufahrt ab Seebichiweg 41.000 Quadratmeter. Auf dieser Straße, die auch mit einem Gen- steig versehen wurde, ist ein beidseiti- ger Autoverkehr möglich. Gleichzeitig wurde auch das Kanalnetz erneuert und zwar wurden Kanalrohre im Querschn:tt von 300, 400 und 500 Zentimetern in einer Länge von 1400 Metern verlegt und mit diesem Kanal der Anschluß an den Hauptstrang hergestellt. Die Ka- nal- und Straßenprojekte erforderten einen Bauaufwand von 3,5 Millionen Schilling und wurden in den Tagen der offiziellen Eröffnungsfeierlichkei- ten vom Bezirksbauamt Kufstein und vom Stadtbauamt Kitzbühel als Was- serrechts- und Baubehörden genehmigt und übernommen. Aus der Chronik von Schloß Lebenberg
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