Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 15. Jänner 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Vorbereitungsarbeiten f00 ür das 26 Hahnenkammrennen auf vollen Touren! Am 22. und 23. Jänner wird die sport- begeisterte Welt wieder nach Kitzbü- hel blicken. Fast sämtliche Fremden- betten sind für diese Zeit schon aus- gebucht. Millionen werden das Hah- nenkammrennen am Fernsehschirm verfolgen können. Um die wenigen Stunden, die die eigentlichen Rennen in Anspruch neh- men, klaglos und für einen so berühm- ten Ort wie Kitzbühel auch würdig durchführen zu können, sind umfang- reiche Vorarbeiten nötig. Seit Wochen und Monaten laufen die Telephon- und Fernschreibkabel im Kitzbüheler Ski- klub heiß. Die Nennungen von 15 Na- tionalmannschaften sind bisher schon eingetroffen. Quartier muß gemacht, für die Rennläuf er Verpflegung besorgt und Skimontageräume müssen eingerichtet werden. Besonders umfangreich gestalten sich auch in diesem Jahr wieder die Vor- bereitungen für die diversen Fernseh- übertragungen. Neben der Eurovision und der Intervision sind beim diesjäh- rigen Hahnenkammrennen auch 40 ame- rikanische Stationen der CBS (Colum- bia Broadcasting System) angeschlos- sen. Neben den sieben Kameratürmen für die Eurovision wurden, um das Ab- fahrtsrennen möglichst vollständig und realistisch übertragen zu können, wei- tere 12 Türme für CBS errichtet. Das Hahnenkammrennen wird das erste europäische Skirennen sein, das in Arne- riia im Farbfernsehen gesendet wird. Daneben dreht die Columbia Broad- casting System noch einen 60-Minuten- Film über das Treiben in Kitzbühel, seine Bergbahnen usw. Eine Gratisre- klame für Kitzbühel, deren Werbewir- kung gar nicht zu ermessen ist. Die österr. Post arbeitet ebenfalls schon seit Wochen an der Montage von Fernsehübertragungskabeln, Telephon-, Fernschreib- und den Direktieitungen für die automatische Datenverrechnung von IBM. Seit vergangenen Montag wird das Pressezentrum wieder auf Hoch- glanz gebracht, um den 250 angemel- deten Journalisten eine angenehme und mit den modernsten Nachrichtenüher- n Tittl ungsger äten (Telephon, Fernschrei- ber. Bildfunk usw.) ausgestattete Ar- beiststätle zu bieten. Auch in diesem Jahr wird wieder ini Zielgelände auf der Skiwiese eine riesige Anzeigentafel von der Firma Longines montiert. Hierbei ergeben sich besondere Schwierigkeiten bei der Mon- tage der schweren, mit Leuchtziffern. Belais und Datenspeichern ausgerüste- teri Zahlenreihen. Das neue Bewerbungszentrum Ritz- büheis für die alpinen Skiweitmeister- schaften 1970 in den ehemaligen Räu- men der Raiffeisenkasse wird in den nächsten Tagen fertiggestellt werden. In der geschmackvoll eingerichteten Halle können sich Skifunktionäre und Gäste aller Länder über die idealen Bedingungen Kitzbühels für die Durch- führung einer Weltmeisterschaft orien- tieren. Die Ausstellungshalle ist all- gemein zugänglich! Sporthotel H iterbriu Reisch Das Haus mit der gepflegten Küche! Am 11. Jänner 1.966 ist es gerade zwei Jahre her, seit die provisorische Fern- sehumsetzeranlage auf dem Horn in Betrieb genommen wurde. Man hat sich von ihr keine Wunder erwartet und darf daher jetzt Unmut über ihre Tücken und Schwächen nicht heftig laut werden lassen. Immerhin war und ist diese provisorische Anlage für viele Menschen ein bedeutsamer Fortschritt im optischen Kontakt mit der Umwelt; viele sind dadurch erst österreichische Fernsehteilnehmer geworden und an- dere zum Fernseher überhaupt; für sie war der Anschluß an die Fernsehwelt dank der Initiative von Mitbürgern voll- zogen. Aber so sehr eine provisorische Maßnahme zur Überwindung eines aku- ten Mangels willkommen war - der gelernte Österreicher hat Angst vor den Provisorien, weil sie bei uns einen star- ken Hang zur Langlebigkeit zu erwei- sen pflegen. So erklärt es sich, daß u. a. auch eine Kitzbüheler Bezirkskonferenz des Österr. Gewerkschaftsbundes im vergangenen Oktober in einer Ent- schließung den beschleunigten Ausbau des definitiven Hornsenders forderte. Es ist kein Geheimnis, daß sich dabei die Betriebsräte aus der Gegend zwi- schen Fieberbrunn und Hochfilzen be- sonders rührten. Weil .es mir vor mehr als zwei Jah- ren gelungen war, bei der Erlangung Das Hahnenkamrnrennei ist ein FIS- A-Rennen, bei dem es um wichtige Punkte geht, die für die Auslosung der Läufer in die einzelnen Startgruppen bei späteren Rennen entscheidend sind. Diese Punkte zu erlangen, wird in die- sem Jahr besonders vordringlich, finden doch im August in Portillo (Chile) die Skiweltmeisterschaften statt. Der Ski- klub Kitzbühel tut daher alles, um den Läufern beste äußere Bedingungen zu bieten. Die Pistenkommandos des KSC und 50 Mann Bundesheer präpa- rieren seit Tagen die „Streif" und die Slalompisten. Welche Bedeutung das ahnenkamn- rennen besitzt, zeigt auch, daß Bun- despräsident Franz Jonas den Ehren- schutz übernommen hat und bei den Rennen persönlich anwesend sein wird! Hier das Programm: Freitag, 21. Jänner: 13 Uhr, „Non-Stop"-Abfahrtstmj.iing Samstag, 22. Jänner: 13 Uhr, Abfahrtslauf Sonntag, 23. Jänner: 10.30 Uhr, Slalom erster Durchgi,ig 13 Uhr, Finalslalom 20.30 Uhr, Siegerehrung bei der 'fal- station der Hahnenkarnmbahn. der behördlichen Zustimmung zur jetzi- gen provisorischen Anlage betreibend mitzuwirken, haben mich einige meiner Freunde jetzt ersucht, mich noch ein- mal für den Bezirk Kitzbühel verdient zu machen. Ich muß aber gleich ge- stehen, daß ich beim maßgeblichen Mann, beim Technischen Direktor des Österreichischen Rundfunks Dipl.-Ing. Wilhelm Füchsl, dem die Planung der Anlagen und die Vergebung der Auf- träge obliegt, offene Türen eingeraint habe. Im Frühjahr 1966, erklärte er mir, geht's los, zuerst mit dem Bau der Stromversorgungsanlagen für den Horn- sender, der bekanntlich für die Aus- strahlung von zwei Fernseh- und drei Rundfunkprogrammen eingerichtet wird, und dann soll es zügig weitergehen, wobei das Projekt von Architekt Dr. liolk ausgeführt wird, wie es im ‚.Kitz.- büheler Anzeiger" vom 11. Dezember 1965 abgebildet und beschrieben war. Zwischen Startschuß und Zielband zieht sich bekanntlich der Weg. Darum, liebe sehnsüchtige Fernsehteilnehmer von Kitzbühel, Fieberbrunn und Piller- see und in anderen noch ausgeschlsse- nen Bezirksorten, übt Euch noch in Geduld! Direktor Füchsl ist ein sehr vorsichtiger Versprecher, kennt doch kaum einer wie er die überaus kompli- zierten technischen Erfordernisse einer einwandfrei, funktionierenden Strah- lungsstation. Er prophezeit als Termin Wie geht's weiter, wann geht's weiter mit dem Hornsenderbau? Von Abg. z. Nationalrat Dir. Otto Winter
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