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Seite 14 Kitzbiheler Anzeiger Samstag, 6. August 1966 Anna Wach 95 Am 4. August 196 vDllendete de 1'aschinermeistersvii- we Frau Anna Wach geb. Straubir.ger :n bester Ge- sundheit und geistiger Frische das 9. Lebensjahr. Die Jubilar:n ist nun die älteste Kitzbühelerin. Von ihren vier Das Land Tirol kaufte im Jahre 1.7 den Bauernhof zu Spital. auf der Weitau bei St. Johann, urn hier - so heißt es im Kaufver:rag - eine Landwirt- schaftl. Lehranstalt zu errichten. Es sollte ein eigenes Eddungzentrurn für den östlichen Teil Nordtirols werden. Nach der Errichtung der Haushal- tungsschule und des Lanciw. Lehrrio{s konnte kürzlich der Rohbau der Lau- desmelkerschule fertiggestellt werden. Aus diesem Anlaß ]u:1 die Schule'Neit- au zu einer bescheidenen Firstfe [er. Nach altem Zimrnermannsbrauch fand die Gleicherieier im Dachges--hof. des Rchbaues s:att. Der Zimmererpc'lier wozu freilich eile räumliche Aus- gestaltung und günstigere Aufstelung der Fundsücke erforderlich sein wird. Wie sehr Univ.-Prof. Pfttioni an. der Erorschtng der Urgeschi±te unserer Heimat Verdienst trägt, kann auch der Laie am Ergebnis ermess n, wobei nicht vergessen sein soll, daß der'be- kannte Fcrscher und Wissenschaftler auch selbst viele BLtgänge um finan- zielle Unterstützung der Arbeit unter- nehmen mußte und lang nich immer die Hilfe fand, die seiner Leistung und der Arbeit und der Tatlraft angemes- sen. gewesen wäre Mit berechtigem Stolz wies Prof. Pittioni darauf hin, daß der urgeschicht- lic:ae Kupferbergbau unserer engeren Heimat nicht nur Österreichs ältester Kupferbergbau ist, sondern auch das in aller Welt am Eystematschesteri er- forschte urgeschichtliche Bergbaurevier darstellt, das bergbaulrun.d:ich, kutur- geschichtlich und crono1ogisch wert- voJste Aufschlüsse gibt Der 25C k; schwere Holztrog - ein zweiter war Kindern überlebte sie drei. Seit 1954 ist sie bei ihrer letzten Tochter, Frau Emma K ü h r, in der Pension „St. Christophorus". An ihrem großen Ju- biläumstag konnte sie auf sieben En- kel, 13 Urenkel und zwei Ur-Ur-Enkel herabblicken, die ihre größte Freude sind. Die Jubilarin ist Trägerin des Ehren- zeichens des Tiroler Trachtenvereins und Ehrenmitglied des Kufsteiner Trachtenvereins „D' Koasara". Ihr Gatte, Alois Wach, Maschinen- meister beim Elektrizitätswerk Kuf- stein starb 1942, zwei Jahre vor der Goldenen Hochzeit. Es war sein größ- ter Wunsch, die Mutter gut versorgt zu wissen. Vor ihrer Übersiedlung nach Kitzbühel lebte sie im eigenen Haus in Kufstein. Unser Bild zeigt die Jubilarin in ih- rer Tracht beim Unterinntaler Bezirks- trachtenfest 1964 in Kitzbühel. Wir wünschen unserer ältesten Bür- gerin noch viele Jahre in Gesundheit im Kreise ihrer Familie. trug den feierlichen Firstspruch vor. Nach dem Firsttrunk unterfertigten Vertreter des Landes und der Arbei- terschaft die Firsturkunde, die an- schließend im Firstbaum verankert wurde. Beigegeben wurden noch ein geweihtes Medaillon des Hl. Josef des Patrons der Zimmerleute, und eine 1966 geprägte 5-Schillingmünze. Nach einer Führung durch den Roh- bau fand der gemütliche Teil der Fei- er im Gasthof Bacherwirt statt. Di- rektor Dipl.-Ing. Ludwig Partl konnte als Gäste besonders begrüßen: Hofrat Dipl.-Ing. Widner, LAbg. Manzl, Lan- desbäuerin Hechenberger, Insp. Wör- nur teilweise erhalten - stellt ein europäisches Unikat dar. Die Spektral- analyse im Laboratorium ermöglichte unerhörte Exaktheit der Erforschung, wie überhaupt infolge geringerer fi- nanzieller Mittel die Laboratoriums- arbeit an die Stelle der prakti- schen Grabarbeit treten mußte. Diese Periode wurde nur durch die Funde am Lebenberg unterbrochen. Hier wie auch beim Bau der Pipeline erwies sich die Technik vor allem als ein Feind der archäologischen Forschung, denn viel wurde freigelegt, aber auch wieder zerstört. Am Schluß des mit großem Inter- esse aufgenommenen Vortrags, auf den wir noch ausführlich zurückkommen, dankte Bürgermeister Hermann Reis eh namens der Stadtgemeinde Univ.-Prof. Pittioni für die Lebensarbeit zugunsten der Erforschung der Urgeschichte un- serer Heimat, für die Mitarbeit am Kitzbüheler Stadtbuch und den aus- gezeichneten Vortrag, den vermittelt zu haben ein Verdienst der Kitzbühe- gartner, Arch. Stegner. Präsident Ober- moser sandte den Anwesenden herz- liche Grüße. In seinem Bericht schilder- te Direktor Partl die einzelnen Phasen des Baues vom Erdaushub im Juni 1965, die durch die Bodenverhältnisse und die extrem feuchte Witterung auf- getretenen Schwierigkeiten bis zum Abschluß der Bauarbeiten. Neue Schwierigkeiten ergaben sich beim Dachstuhl. Das Landesdenkmal- amt verlangte mit Nachdruck den glei- chen Dachstuhl wie beim alten Widum- gebäude. Und dieser war nicht nur schwer zu bauen, d. h. zu zimmern, sondern erregte darüber hinaus auch noch in der Öffentlichkeit eine recht scharfe Kritik. Aber „Mut und Schwin- delfreiheit" der Verantwortlichen konn- te auch diese Schwierigkeiten über- winden. Im Haus der Landesmelkerschule wird neben der eigentlichen Melker- schule mit 20 Internatsplätzen noch die Landw. Berufsschule mit 25 Inter- natsplätzen untergebracht werden. Au- ßerdem wurde dem dringenden Wunsch nach einem großen Versammlungsraum für Fortbildungsveranstaltungen Rech- nung getragen. Die Melkerschule ist daher innen eher noch größer als sie von außen aussieht. Für die Aus- und Weiterbildung wird Raum und Gelegen- heit geboten. Die Bauernschaft und be- sonders die bäuerliche Jugend wird aufgerufen, auch diese Schule zu ihrer Schule zu machen. Direktor Partl schloß seinen Bericht mit den Worten des aufrichtigen Dan- kes an alle, die mitgeholfen haben, dieeses Werk Wirklichkeit werden zu lassen. Sein direkter Dank galt den bei der Firstfeier anwesenden Arbeitern der Firmen Dipl.-Ing. Fritsche und Pirmoser, den Firmenchefs und den 1er Jugendbewegung ist. Dem Vortrag wohnten auch die Ehrenringträgerin Frau Oberlehrer Maria L a n e r, Re- gierungsrat Franz K a 1 e r, der Mit- begründer des Heimatmuseums, Schlos- sermeister Hans Graswander, so- wie mehrere frühere Mitarbeiter Prof. Pittionis bei. Im Anschluß an den Vortrag fand eine kurze, aber äußerst interessante Führung durch die Urgeschichtsabtei- lung des Heimatmuseums statt, wo- bei erstmals die aus Wien eingetroffe- nen Fundstücke vom Lebenberg durch Univ.-Prof. Dr. Pittioni erläutert wur- den. Diese Fundstücke wurden durch Kustos Walter M o s e r in Zusammen- arbeit mit Univ.-Prof. Pittioni in den letzten Tagen sehr günstig aufgestellt und vermitteln einen Eindruck von der Arbeit am Lebenberg. Im Rahmen des diesjährigen „Tages des Heimat- museums" der OeJ'B werden diese Stücke im Mittelpunkt des Interesses stehen. H. W. Laridesmelkerschule Weitau - Firstfeier
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