Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 6. August 1966 Kitzbüheler Anzeiger - Seite 9 Geduld ist zu Ende, von zehn Vor- aussagen stimmt höchstens eine, und das ist anscheinend Zufall..., das In- stitut kostet uns genug Geld, und man könne dafür seriöse Arbeit verlangen. FaJs es das aber nicht fertigbringe, soll es lieber zusperren." (Ähnliche Beschwerden hört man laufend auch in Kitzbühel!) Gästefrequenzen KITZBÜHEL 1966 1965 1964 Juli 4361 4718 3988 Juli 4281 4783 4121 August 4536 4527 4131 August 4591 4609 4131 August 4667 4805 4205 ST. JOHANN M. Juli 2566 2898 29. Juli 2587 2968 August 2610 2759 August 2719 2759 August 3053 2846 KIRCHBERG Juli 2639 2849 Juli 2561 2904 August 2870 2882 August 2901 2729 August 3189 3043 Frequenz aller drei Gemeinden: Juli 9566 Juli 9429 August 10016 August 10211 August 10909 I-Ieimatbühne Kitzbühel] Zwei Wiederholungsvorstellungen von „Krach am Wendihof" Auf vielseitigen Wunsch wiederholt die Heimatbühne Kitzbühel am Sams- tag, 13. und Sonntag, 14. August noch- mals den Lustspielschlager „Krach am Wcndlhof". Nach dem großen Erfolg mi: der Dorfkomödie „Der lachende Erbe" (6 ausverkaufte Vorstellungen) wird nun nochmals vielen Theater- freunden, vor allem unseren Gästen, die Gelegenheit geboten, auch diesen Lacherfolg zu sehen. Beginn jeweils um 20.30 Uhr im Kolpingsaal. Karten- vorverkauf im Büro des Fremden- verkehrsverbandes (neben Kino), rest- liche Karten an der Abendkasse. Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 7. August 1966 Kitzbühel: Dr. Rudolf Hengl, Tel. 2227 Kirchberg-Brixen: Dr. Burghart, Brixen, Tel. (0 53 34) 81 14. Hopfgarten-Westendorf: Med.-Rat Dr. Hermann Holinsteiner, Westendorf, Tel. (0 53 34) 205 St. Johann Fieberbrunn Waidring Kirch- dorf: Dr. R. Müller, St. Johann, Tel. (0 53 52) 245 Apothekenbereitschaftsdienst Kitzbühel: von Montag, 8. bis Sonntag, 14. August: Edelweißapotheke, Im Gries, Tel. 2207. Diplomingenieur Architekt Otto A 1- b e r t i n i wurde im Sommer 1964 vom Proponentenkornitee beauftragt. ein Vorprojekt zu erstellen. Seine schöpfe- rische Leistung begann jedoch schon früher, da Albertini vom Proponenten- komitee zu verschiedenen Besichtigun- gen in Baden-Baden, in Wildbad und anderen deutschen Badeorten heran- gezogen wurde. Bei diesen Besichti- gungen sowie in Besprechungen mit den Kitzbüheler Kur- und Moorbad- experten wurden die notwendigen Er- fahrungen gesammelt und in diesen Monaten und Jahren entstand das Bild vom Kitzbüheler Kur- und Moorbad. das nach Kitzbühel paßt, denn vieles wurde in deutschen Badeorten fest- gestellt, was nicht nach Kitzbühel passen würde und daher nicht an- wendbar war. Die Erfahrungen be- zogen sich auf das N e u e s t e in der europäischen Bädertherapie in techni- scher wie auch in kurniäßiger Hinsicht. Das Proponentenkomitee wußte, was es wollte 'und der Architekt nahm auf diese Wünsche Rücksicht, insbeson- dere in der äußeren Gestaltung des Bauwerks. Seine architektonischen Skizzen und Pläne fanden Anklang und es wurde ihm daher der Auftrag erteilt, ein Gesamtprojekt zu erstellen und die Bauaufsicht zu übernehmen. Im Herbst 1964 wurde die Kitzbü- heler Baufirma Ing. Willi G e s i e r i c h mit der Erstellung des Rohbaues be- auftragt. Vorerst war geplant, die Bau- grube auszuheben und die Fundamente sowie das Kellermauerwerk zu er- richten. Die Baugrube wurde von dem St. Johanner Unternehmer Paul S t ö c k 1 ausgehoben, welcher bei die- ser Tätigkeit erstmals für seine Bag- gerführer Funkgeräte verwendete, da- mit kein Arbeitsleerlauf eintrat. Da kam der „Oktoberschnee", der vielen Bauwerken ein Ende bereitete, so auch unserem Bau. Als rechtmäßiger Baubeginn muß da- her das Frühjahr 1965 in Anspruch ge- nommen werden. Der Warmbadpark, auf dem das Kur- mittelhaus und das Hallenschwimmbad zu stehen kam, nahm insoferne auf die Projektierung großen Einfluß, da die Steigung der Grundfläche von der Eingangshalle im Erdgeschoß des Kur- mittelhauses, wo auch die Umkleide- räume untergebracht sind, in der Ver- längerung zum Hallenschwimmbad ein gesamtes Stockwerk ausmacht. Das Hallenschwimmbad liegt auf der Höhe des 1. Stockwerkes des Kurmittelhauses. Von der Eingangshalle aus führt ein sogenannter „Barfußgang" zum Hallen- bad, das von vorne gesehen im I. Stockwerk liegt, von der Südseite aus gesehen jedoch im Erdgeschoß. Da- durch war es möglich, das Hallen- schwimmbad mit einer Terrasse zu versehen, welche durch versenkbare Fenster zu erreichen ist. Die Ober- kante des Hallenschwimmbades liegt vier Meter über der Eingangshalle des Kurmittelhauses. Wie wir sehen, kam das stark steigende Gelände dem Planer zugute, denn diese Situierung gibt dem Bauwerk eine willkommene architektonische Abwechslung. Der gegenwärtig im Bau befindliche Trakt mit Kurmittelhaus und Hallen- schwimmbad mit einem umbauten Raum von 23.000 Kubikmeter ist der bisher größte Baukörper, der von der öffentlichen Hand in Kitzbühel errich- tet wurde. Der II. Bauabschnitt, der wohl projektiert, jedoch dessen Aus- führung einer späteren Zeit vorbehal- ten ist, sieht die Moorabteilung und eine Kongreßhalle vor. Der Verzicht auf die II. Bauetappe ist nur vorläufig und kein endgültiger. Auf die Moor- abteilung kann nicht verzichtet wer- den. Da das alte Moorbad noch steht, wird dieses in seiner Eigenschaft wei- terhin genützt werden. Erstmals wurde in Kitzbühel beim Bau des Hallenschwimmbades ein Bau- stoff verwendet, der nicht nur Eigen- schaften für die Wärmeisolierung be- sitzt, sondern gleichzeitig auch gegen Feuchtigkeit schützt. Es ist dies das „Foamglas", ein USA-Patent. Besondere Wärmeisolation wurde der großen Westwand gegen den Stadt- park auferlegt. Diese Wand ist eine richtige Wärmewand und verhindert die Bildung von Kondenswasser. Diese Wand wird von einem Betonskelett getragen. Die Pläne für die komplizierten Installationseinrichtungen erforderten Einfälle und Technik. Es galt, sich ge- gen die warmen Dämpfe zu schützen. Entfeuchtungs anlagen und Lüftungs- anlagen waren erforderlich. Die Entlüftung des Hallenschwimm- bades und die Bewärmung der großen Scheiben im Osten und im Süden er- folgt mechanisch; die heutige Technik gestattet es, die Fenster so zu bewär- men, daß sie auch bei stärkstem Wärmedampf nicht anlaufen. Die Ab- luft im Hallenschwimmbad wird über die Westwand von oben nach unten in einen Klimaraum geführt. Das 12,50x25 Meter große Bade- becken liegt frei auf einer Trag- konstruktion und hat ein Gesamt- gewicht von zirka 1500 Tonnen. Diese Konstruktion erlaubt eine ständige Be- sichtigung und Kontrolle von unten. Das Becken ist von den Außenwänden getrennt, jedoch sind die Grenzen durch Trennfugen verdeckt. Gegenwärtig sind an diesem großen 40 Handwerker beim Bau des Hallenschwimmbades Ein Interview mit dem Projektverfasser Otto Albertini
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