Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 13. August 1966 Ktzbheler Anzeiger Seite 3 Gendarmeriekontrollinspektor Adolf Nagiller ein Sechziger Am 10. August 1966 vollendete Gen.- : als ersten Exekutivbeamten des Lan- darmeriekontrollirispektor Adolf N a- des Tirol die „Goldmedaille" für Ver- g iii e r sein 60. Lebensjahr. dienste um die Republik Österreich Der Weg des in seinem Aussehen und verliehen. seinen Taten jugendlichen Jubilars, Nach 12jähriger Verwendung als Po- Sohn der Bergbauersleute Johann und stenkommandant wurde Nagiller in das Katharina Nagiller geb. Eher vom Au- Gendarmeriebezirkskommando Kitzbü- ßertalhof in Ellbögen, Bezirk Inns- bruck-Land, bis zu seinem Wirkungs- kreis als Bezirksgendarmeriekomman- 1 darit Kitzbühel war durch eine harte :.. Jugendzeit und die ebenso hart er- kämpfte Lebens- und Berufslaufbahn £t.. gekennzeichnet. Ihm wurde im Leben nichts geschenkt. Im Schatten des I. ' Weltkrieges und der Nachkriegszeit gab 1 es für die damalige Landjugend kaum 9 M4 eine studienmäßige oder berufliche Fort- bildungsmöglichkeit. Noch größer wa- ren in der arbeitslosen Nachkriegszeit . . -• die Existenzsorgen für die heranwach- sende Jugend. Der Bergbauernsohn Adolf Nagiller rückte nach seiner Tätigkeit als Schaf- 1 hirte und als Hilfsarbeiter vor 40 Jah- ren zum österreichischen Bundesheer ein. Erst wahrend seiner Dienstzeit beim Tiroler Alpenregiment 12 in Inns- .. ( bruck öffneten sich ihm die Türen für . ;... den allgemeinbildenden Schulbesuch und für die militärfachliche Ausbildung und Fortbildung. Als dienstführender Unter- offizier des 5. Tiroler Alpenjägerregi- ments 12 beendete Nagiller seine Dienstzeit beim Bundesheer. lphoto l'oiii Rothbacher, Kitzbühel 1931trat er in die österreichische Bun- hei berufen und mit 1. Oktober 1958 desgendarmerie ein. Die Gendarmerie- mit der Führung des Gendarmerie- schule absolvierte Nagiller beim Landes- bezirkskommandos betraut, das er heu- gendarmeriekornmando für Tirol in te noch innehat. Innsbruck Seine weiteren Posten- stationen waren Amras bei Innsbruck, Mit 1. Jänner 1963 wurde er zum Imst und Maurach am Achensee. Gendarmeriekontrollinspektor betör- Während des II. Weltkrieges hat Na- der t. - giller als Gendarmerie-Bezirksoffizier Nagiller war während seiner Sol- in verschiedenen Einsatzorten seine datenzeit und vor allem seiner Gen- Pflicht erfüllt. Nach seiner Heimkehr darmeriedienstzeit, insbesondere wäh- vom Kriegseinsatz setzte Nagiller seine rend seiner verantwortungsvollen Laufbahn bei der Gendarmerie fort. Er Dienstverwendung in Kitzbühel bei vie- wurde nach Kitzbühel versetzt und len schweren alpinen Einsätzen als mit der Führung des Postens betraut. j Gendarmeriebergführer aktiv tätig. Diesen überaus exponierten Dienst- Nach seinem schweren Skiunfall im posten übernahm Nagiller damals un- Februar 1963 mußte er diese Tätigkeit ter den schwierigsten Zeit- und Per- einschränken. Bei allen Gendarmerieski- sonalverhäitnissen. Nagiller hat unter meisterschaften lag Nagiller, mit einer dem Druck dieser zeitbedingten G- einzigen Ausnahme (als er im Kran- walten versucht, die grundsätzlichen, kenhaus lag), in seiner Klasse an der Sicherheitsverhältnisse und Spitze. Er gehört mit Edi Vittur zu den begriffe wieder langsam aufzuwerten Gründern der Gendarmerie-Skilehrer- und das Vertrauen der Bevölkerung vereinigung für den Bezirk Kitzbühel. zur Gendarmerie wieder zu festigen. Auch im Kitzbüheler Vereinsiebex Dieses hohe Berufsziel erreichte Na- trat unser Jubilar aktiv hervor. Als gihler unter Einsatz all seiner Kräfte. guter Sportschütze (erstmals Schützen- Seine Aufbauarbeit in diesen Jahren könig 1955) fand er den gesellschaftil- und die Schulung ds Gendarmerie- chen Anschluß bei den Kitzbüheler beamtennachwuchses wurden von den Schützen. Im Jahre 1954 wurde Nagiller zuständigen Vorgesetzten und Behör- zum 1. Schützenmeister gewählt. Die den anerkannt und in mehreren Be- Generalversammlung der Kitzbüheler lobigungsdekreten sichtbar ausgedrückt. Schützengilde vom 9. März 1957 wählte 1955, nach zehnjähriger Tätigkeit als ihn dann zum Oberschützenmeister. Na- Postenkominandant in Kitzbühel, wur- giller trat in die Fußstapfen des bis- ,de ihm vom Herrn Bundespräsidenten herigen Oberschützenmeisters Forstrat Dipl.-Ing. Franz Schollmayr-Lichten- berg, der die Gilde ein Vierteljahr- hundert geleitet hatte. Seine erste Kraftprobe im Kitzbüheler Schützen- wesen bestand Nagiller mit dem Schieß- sta.ndbau 1956/57. Die zweite mit der Wieder-Einführung des Schützenrocks. Im Tiroler Gedenkjahr 1959 wurde bei einer stürmischen Jahreshaupt- versammlung der Gilde der denk- würdige Beschluß zur Gründung ei- ner Trachtenschützenkompanie gefaßt. Nagiller wurde bei der Gründungs- versammlung der Schützenkompanie Kitzbühel zum Hauptmann gewählt. Es gelang ihm mit Unterstützung wirk- lich tatkräftiger Schützenidealisten in- nerhalb von nur d r e i Monaten eine starke Schützenkompanie aufzustellen und auch auszubilden. Diese junge Kitzbüheler Schützenkompanie nahm im September 1959, dem Gründungs- jahr, an dem glanzvollen Festzug in der Landeshauptstadt teil und erregte ob ihrer Stärke und strammen Haltung berechtigtes Aufsehen. Seit diesem Ausmarsch ist die Schützenkompanie Kitzbühel vom Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Für seine Schützentätig- keit wurde er 1961 vom Bund der Ti- roler Schützenkompanien mit dem „Goldenen Ehrenzeichen" ausgezeichnet. Ein natürliches Vertrauensverhältnis in Schützenkreisen des ganzen Landes hat den Wirkungskreis des Kitzbüheler Oberschützenmeisters und Schützen- hauptmannes Nagiller immer mehr er- weitert. Seit 1960 ist Nagiller Bezirks- oberschützenmelster und es unter- stehen ihm seit dieser Zeit alle Gilden des Bezirks, u n d Kommandant des Wjntersteflerschützenbatajllons, in wel- chem alle Kompanien des Bezirks ver- einigt sind und schließlich wurde Na- giller vom Bund der Tiroler Schützen- kompanien zum Bundesmajor für die Schützenbezirke Schwaz, Kufstein und Kitzbühel ernannt. Gendarmeriekontrollinspektor Nagiller konnte zu seinem 60. Geburtstag auf ein inhaltsvolles Leben mit vielen hei- teren und „bewölkten" Tagen im menschlichen Mit- und Durcheinander und auf ein schmerzliches Familien- schicksal zurückblicken. Der Jubilar wird aber i n seiner beruflichen und vereinsmäßigen Aktivität und seiner Aufstiegsroute nicht lange zurückblik- ken; er wird die Kraft suchen und fin- den, um weiterzuarbeiten. Auf diesem seinem weiteren Lebens- weg begleiten ihn an seinem Ehrentag all die Glückwünsche seiner Lieben und seiner Berufskameraden und Schützen- kameraden. Feuernotruf y i 122 nur für Kitzbühel i ei. Rettung (Rotes Kreuz) TeL 144 Ntruf Gondarm.rj. 133
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