Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 20. August 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Sankt Johann Du lieblicher Ort, liegst Du im Sonnen- glast des Sommers und der Winterpracht. Du bis ein Juwel von Tirol, denn hier fühlt man sich glücklich und wohl. Zum Baden und Schwimmen ist es so schön, man muß nur ins Panorama-Bad geh'n. Im Norden des Kaisers Felsen erglühen. im Süden Horn und Hahnenkamm grüßen. Ein gutes Essen, ein feiner Trunk, abends Musik und Tanz, das hält uns jung. Die große Freude auf die Winterpracht jetzt uns schon im Leibe lacht. Eines haben wir bestimmt, im Winter geht's auf Seini :-ions geschwind, mit den Brettln und viel Humor wedeln wir über die weißc Flur. Froh und glücklich ich sage: ‚.In St. Johann gibt's immer herrliche Urlaubstage." Gewidmet von Frau Lotte Wampl Lustenau, Vorarlberg FISCHER Bademoden Badeanzüge + Bikinis St. Johann i. T. Bademäntel + Badetücher Urlaub in Reith von Werner Oppermann, Berlin Der Urlaub in Tirol war gut, wie man das so zu sagen tut. Genau genommen war's in Reith, wo ich verbracht die schöne Zeit, und noch genauer definiert, bei Niederachers einquartiert. Dort, wo die Alpenrosen blühn, wo man erlebt das Alpenglühn. Noch drei Parteien war'n zugegen, der Wirtin kam das nur gelegen. Doch die Verständigung war prima, auch trotz des ziemlich feuchten Klima. Aus Pirmasens Familie Jung, die Oma war noch sehr in Schwung, der Onkel und die kleine Nichte, die zierlich schlank wie eine Fichte. Familie Lorek sei genannt. der Mann als Fischmeister bekannt, er jagt Forellen und auch Hechte, Kein Angler ist, wer das nicht möchte. Und wenn er mal im trüben fischt, dann hat er nicht gleich losgezischt. wie das so viele and're machen, nein, er blieb ruhig und ;at lachen. Frau Lorek selbst, Sepp, Jörg und MidL wir spielten oft Rommpartie, wenn draußen starker Regen kam, nicht so Familie Vaternarr-. Er war oft bös' und schimpfte sehr, wenn mal das Wetter kam verquer. Tat Sonne scheinen, war's zu heiß Und damit schließt sich unser Kreis. Über mich selbst kann ich nichts sagen, da muß man doch schon andr'e fragen. Denn selber tadeln oder preisen, das kennt man nicht in uns'ren Kreisen. Im Arbeits-. oder Mittelstand und schließlich wär's auch allerhand. Doch Schluß mit all der Träumerei, der Urlaub ist ja nun vorbei. Und alle müssen heimwärts ziehen, denn wieder geht's an Geld verdienen. Und alle sagen voller Freud': Auf Wiederseh'n im schönen Reith. Oflerte in Herz Die Monika vom Reitherwirt, die hat mir arg den Kopf verwirrt. Als Madl hat sie mir gefallen, sie war am lustigsten von allen, mit ihrer zierlichen Gestalt ein Augenschmaus für jung und alt. Auch hat sie immer schön gesungen. Ihr Stimmerl hat stets frisch geklungen. Gern hätte ich sie heimgeführt und ihr gegeb'n, was ihr gebührt. Doch konnt' sie von Tirol nicht flieh'n und ich mußt meine Schlüsse zieh'n. Alleine heimgekehrt voll Schmerz, konnte unser Redakteur voriges Wo- chenende den Betriebsausflug mitma- chen. Dieser ging mit einem Omnibus von Franz Kröll, Kirchberg (früher Siegfried Schmiedhofer) bei Scholastika über die grüne Grenze ins Bayern- land, bis hinauf nach Bad Tölz und über den Walchensee, Scharnitz und Innsbruck heimwärts. Die überaus be- rufsstolzen e- rufsstolzen Schriftsetzer, Buchdrucker und Fachkräfte unserer Zeitungsdrucke- rei Rudolf G ro b s t im m und Leo H e i n i n g e r entsagten an diesem Tag jeder Fachsimpelei und entwickelten sich, unter den Augen der Chefleute und deren Gattinnen, als heimatfrohe lustige Gesellen, die jeden Spaß mit- machten. Bei schönstem Wetter, wohl fast eine Ausnahme in diesem Sommer, wurden die herrlichen Landstreifen entlang der Reiseroute freudig betrach- tet und bewundert. Kleinere Gespräche über die Geologie unseres Landes würzten die Unterhaltung. So z. B. konnte von einem Amateur-Geologen darauf verwiesen werden, daß da Achental vor der Vergletscherung der Alpen seine Gewässer ins Inntal sandte. Der Damm, welcher heute den Achen- see und seine Zuflüsse vorn Inn schei- det, ist ein Werk der Eiszeit. Gegenstand von Disputen waren na- türlich die Straßenverhältnisse und die Baugesinnung. Kitzbühel schnitt in der Gegenüberstellung dabei nicht schlecht ab; was unsere Stadt an modernen Fahrbahnen bisher vermissen muß, das besitzt sie wieder im Ueberfluß an ge- Feuernotruf 122 T i nur für Kftzbühel i ei. gebrochen hat sie mir mein Herz. Ich hoff', daß ich sie wiederseh' An einem Tage an der Spree. Herr Oppermann! Für Sie! Herr Oppermann, der Junggeselle, war oft zum Frühstück nicht zur Stelle, denn abends ging er meistens aus, und brachte einen Schwips nach Haus. Am Morgen war der Held dann müde. weil er tags vor zu unsolide, den halben Tag mußt er dann ruim, was sollte er auch sonst schon tun? Vom Wandern und Angeln hielt er nicht viel, das Wasser im Schwarzsee war ihm zu kühl. Legt er sich in den Sonnenschein. dann kracht auch gleich der Liegestuhl ein, drum fängt er lieber an zu dichten. er kann von jedem was berichten Nur über sich selber schweigt er still, weil er nicht aus der Schule plaudern will. Ein Gast aus Westfalen pflegten Gehsteigen, Gärten und Park- plätzen. Auch in der Baugesinnung kann Kitzbühel als konservativ und heimatverbunden geschätzt werden. Der Ausflug währte vom Morgen- grauen bis zur Dämmerung und diente der Festigung der Kameradschaft. Vorn „Betrieb" ist zu berichten, daß kürzlich eine zweite Setzmaschine er- worben wurde, welche durchwegs un- serer Heimatzeitung zur Verfügung Heimatmuseum Kitzbühel Urgeschichtliche Grobfunde vom Lebenberg steht. In den nächsten Tagen wird auch eine neue Schrift erwartet, jedoch verblieb man bei den bisheriger. Let- tern, um unsere Seiten nicht durch optische Gegensätze zu beunruhigen. Heuer im Juli ging unser Blatt in ihr 17. Bestandsjahr und die Auflage über- schritt Mitte des Jahres die 5000er- Grenze! Bei dieser Gelegenheit dankt die Re- daktion der Druckerei für die glänzen- de Arbeit im Zeitungswesen. Tausen- derlei Dinge gibt es zu bewältigen, bis eine Zeitung versandbereit ist, und herrliche Kämpfe sind auszutragen; oft rauchen die Köpfe und erschallen die Wände, wenn die letzte Form in die Schnellpresse kommen soll, dort und da etwas fehlt oder - was öfter vor- kommt - ganze Reihen von Seiten „überflüssig" sind. Aber immer zieht. wieder die Harmonie ein und die näch- ste Woche beginnt wieder in ireud- voller Tätigkeit und Zusammenarbeit. Mit den „Jüngern der schwarzen Kunst"
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