Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 20. August 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Weltklassetennis im Kitzböheler Tennisstadion 22. Alpen länderpokal in Kitzbühel wird Montag, 22. August mit Finalspielen beendet Haltung und ihr geschultes Marschieren den besten Eindruck erwecken. Der Strau- binger Gäubodenfestzug ist der größte dieser Art im deutschen Sprachraum. Während der Aufstellung des Festzuges konnten die Kitzbüheler Schützen sich ihr eigenes Urteil über den hohen Wert der einzelnen Gruppen und der Festwägen bilden. Den ersten Preis hätten die Kitz- büheler dem „Festbierwagen" des gräfli- chen Brauhauses „Arco-Bräu' von Moos- Straubing zugeteilt. Schon wegen der sechs prachtvollen Blauschimmelhengste. Sie wa- ren fast nicht zu halten, wenn sie in die Nähe von Stuten kamen. Von den vielen Blumenwägen gefiel am besten der „Schmetterlingswagen". Dafür wurden über 15.000 Blüten aufgewendet. Diesen gestal- .tete die Strafanstalt. Straubing ist be- kanntlich der Sitz des niede-bayerischen Schwurgerichtshofes. Von den historischen Gruppen fiel die „Agnes-Bernauer-Gruppe" am meisten auf. Die Geschichte erwähnt von "hr, daß sie als Gattin des Sohnes des regierenden Herzogs von ihrem Schwiegervater (der für seinen Sohn eine andere wollte) ge- fangengenommen und von der Donau- brücke in den Fluß geworfen wurde. Trotz ihrer Fesseln erreichte sie wieder das Ufer, wo aber ein Henkersknecht auf Befehl des herzoglichen Schwieger- vaters sie mit seiner Hellebarde am blonden Haar so lange unter Wasser hielt, bis sie ertrank, Ihr Gatte rächte sich an seinem Vater und überzog diesen mit Krieg. Heute ist die Agnes Bernauerin, genannt die Unglückliche, zu einer Art Schutzheiligen der Stadt geworden. Straubing hat etwas über 40.000 Ein- wohner. Die Stadt ist von einem herr- lichen und fruchtbaren Getreideboden um- geben. Früher auch ein Pferdeparadies, werden diese immer seltener. Während der Fahrt sah man auf den Getreide- feldern die modernsten Landmaschinen, jedoch kein einziges Pferd. Der Festzug währte an die anderthalb Stunden. Obwohl am Schluß Regen fiel, hielten die Zuschauer tapfer aus. Das Mittagessen nahmen die Kitzbü- heler im „Redlbacher Keller des Josef und der Käthe Garr ein. Der Wirt hätte sich sehnlichst eine Tiroler Musikkapelle gewünscht. Damit konnten Jie Schützen jedoch nicht aufwarten. Im Redlbacher Keller erschien völlig überraschend der Direktor des gräflichen, Bräuhauses A r c o, Herr S 1 e lt z e r, in Begleitung von Rechtsanwalt Bergham- mer und Dr. Arnold und besprachen sich mit Schützenmajor N a g i II e r und Schützenoberleutnant Dr. Otto W e n d 1 i n g. Das Ergebnis war eine freundliche Ein- ladung in das Arco-Bräu-Zelt auf dsr Festwiese. Diese Einladung wurde natUr- ich freudigst angenommen, w5re aber bald auf Schwierigkeiten gestoßen, denn im Zelt, obwohl dieses 5000 Sitzplätze auf- wies, war kein Platz. Vorn Herrn Direk- tor, einem Bekannten von Dr. WendUng, wurde dann persönlich „Platz gemacht'. Dieser erzählte den Sciützen dann, Ein verregneter Eröffnungstag und ein halb verregneter Mittwoch - das war eine unerfreuliche Eröffnung für Oesterreichs größtes und bestbesetztes Tennisturnier dieser Saison. Bereits am Montag waren fast alle Teilnehmer in Kitzbühel eingetroffen. Doch erst Mittwoch früh konnten die ersten Spiele in Szene gehen. Spannen- de Spiele ab der ersten Runde sowohl bei den Damen als den Herren. Her- vorragendes Tennis - neue Gesichter - neue Namen. Das Wochenende wird eine Fülle von spannenden Spielen der Weltelite und ihren jungen Herausforderern bringen. Soweit alles gut verläuft, werden am während die Kellnerin mit entsprechen- dem Nachschub nicht kargte, daß das Bierzeltmotto „Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft" weitum Anklang fin- det. Auch bei den Bauern selbst. Man er- zählt, daß in Straubing verhältnismäßig um ein Drittel mehr Bier konsumiert wird als beim Münchner Oktoberfest. Das Gäu- bodenfest in Straubing dauert z w e i Wochen. Der 15. August war der dritte Tag. Auf den Spuren Klaus Niederstraßers Ganz zufällig erfuhren die Schützen, daß am ersten Renntag (Straubing besitzt na- türlich eine Trabrennbahn) ein Kitzbüheler Traber einen guten Platz erreichte. Mit entsprechend eifriger Nachfrage und nicht unbedeutender,,Nick-Knatterton-Methoden" konnte Klarheit geschaffen werden. Der vierjährige braune Hengst Locco-Williams erzielte im „Maiden-Rennen" (Rennen für Pferde, die noch in keinem legalen Ren- nen des In- und Auslandes einen Sieg erreichten) am 12. August 1966 an der Hand des Straubinger Trainers und Renn- stallbesitzers Meringer den 3. Preis. Der Besitzer von Locco-Williams, welcher erst- mals beim „Turf in Kitzbühel" am 20. Fe- bruar 1966 unter den Augen der Winzer- königin Elfriede lt. an den Start gebracht wurde, ist Klaus Niederstrasser, Kitzbühel! Bei Generaloberin C o n c o r d i a in MaHersdorf. Im Omnibus wurde den Schützen, da ja wegen der frühen Abfahrt und der spä- ten Heimkehr zum Besuch eines Sonntags- gottesdienstes keine Möglichkeit bestand. vom Schützenpater Ulrich die Absolution erteilt. Er erzählte dann auch von den Mailersdorfer Schwestern in der Kongre- gation der „Armen Franziskanerinnen und Töchter der Heiligen Familie" und seinem dortigen Wirken vor 20 Jahren. Die Gene- raloberin Ehrw. Mutter C o n c o r d i o hät- te ihm geschrieben, daß sie ihn in ihrem Leben gerne noch einmal sehen möchte. Die Schützen waren gleich bereit, „ihren" Pater auf diesem Besuch zu begleiten. Samstag die Viertelfinalspiele, am Sonn- tag die Halbfinalspiele und am Montag die Finalspiele abgewickelt. Bei den Herren sind in den letzten Runden Titelverteidiger Wilhelm Bun- gert (Deutschland), Wimbledonsieger Ken Fletcher und Bob Hewitt (Austra- lien) oder die Engländer Taylor und Sangster zu erwarten. Bei den Damen erwartet man van Zyl, Baylon oder Niessen, event. Sheriff in den Schluß- runden. Die Spiele beginnen an allen Tagen. um 9 Uhr früh und um 13 Uhr mit- tags. Kartenreservierungen sind unter Tel. 4320 sowie im Tennisstadion an der Hauptkasse möglich. Da stand dann die Kompanie im Hof des Klosters Mallersdorf in Reih und Glied vor der Generaloberin und ihren Schwe- stern und Schülerinnen und entbot den Fahnengruß. Eine Tiroler Schützenfahne, grüßte „Nardinis Bonner", und zwar erst- mals in der nun 111jährigen Geschichte dieser Stätte vom 111. Orden des heiligen Franziskus. Die Kongregation zählte im Jubiläumsjahr 1955 4016 Schwestern inkl. Novizinnen und Aspirantinnen. Von den Schwestern sind 1660 in der Krankenpflege, 885 in der Hauswirtschaft und in der Verwaltung, 590 in der Jugenderziehung und 35 im Lehrberuf tätig. Der Wirkungs- bereich erstreckt sich auf die acht Diö- zesen in den Ländern Bayern, Württemberg und Pfalz; weiters auf Siebenbürgen und das Zululand. Der Abschied von den Ehrw. Schwe- stern, unter denen sich auch eine Aspi- rantin aus Osttirol befand, wurde auf Einladung der Generaloberin mit einem Bier eigener Erzeugung abgeschlossen. Hier verließ Pater Ulrich die Schützen. Er ver- blieb auf Einladung vom Hochwürden Su- perior im Kloster, um anschließend sei- nen Urlaub anzutreten. Ein ereignisreicher „Schützentag" fand mit der glücklichen Heimkehr ein Ende. 1. iiLii Ltli' tiL ST. JOHANN - Getraut wurden: am 12. August der kaufmänn. Angestellte Max Josef N 1 e d r i s t, St. Johann, Weiberndorf 2, mit der Verkäuferin Elisabeth R a 11, St. Johann, Meranerstraße 11 a. - Geboren wurden: ein Walter Jo- hann dem Kraftfahrzeugmechaniker Walter Zimmermann und der Gattin, Waltraud geb.. Schentz, Kitzbühel, Sied- lung Frieden 39; ein Reinhold dem Maschinenschlosser Josef Rank und der Gattin, Anna geb. Hochwimmer,
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