Kitzbüheler Anzeiger

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P. b. b. Erscheinungsort und Verlagspostamt Kitzbühel Samstag, 27. August 1966 Preis 1.30 Seh[ling, Jahresbezugsgebühr 70.— Schilling 17. Jahrgang, Nr. 34 Sa., 27. Gebhard B. So.. 28. Augus:in Mo., . Joh. Enthpt. Di., 30. Rossa v. L. Mi., 31. Raimund Do., 1. Ruth Fr. 2. Steph. Zum Geleit! Liebe Schützenkameraden! Der Be- zirksschützenbund Kitzbühel hat zum 3. Unterinrttaler Bezirksschießen ein- geladen. Ich entbiete allen Schützen. die zum sportlichen Wettkampf um die traditionsreiche „Unterinntaler Bundes- kette" antreten werden, ehen herz- li±en Tiroler Schützengruß. Mit die- sem Gruß verbinde ich den aufrichti- gen Dank an alle, die nach den Wirren des vergangenen Krieges mit viel Idea- lismus darangegangen sind, das S:hü- zenwesen im Tiroler Unterland neu zu beleben und zu organisieren. Sie haben wertvolle Arbeit zur Erhaltung und Förderung historischen Traditionsgutes geleistet. Der Bezirkshauptmann Die Bez:rksschützenbünde Kitzbühel. Kufstein und Schwaz haben in schüt- zenbrüderlicher Verbundenheit be- schlossen, jedes Jahr in einem anderen Bezirk ein gemeinsames .‚Unterinataler Bezirksschießen" zu veranstalten. Zur Erhaltung dieses Traditionsgedankens Dem Verein „Die Kitzpichler" ist es gelungen, die Schloßbergspiele Ratten- berg mit dem Stück „Der Kanzler von Tirol" nach Kitzbühel zu bringen. Es ist dies eine einmalige Gas;vorstellung und niemand sollte sich diese Auffüh- rung entgehen lassen. Jeder Tiroler kennt den Namen Dr. Wilhelm Biener; und Josef Wenter -hat die Größe dieses Mannes in seinem Schauspiel „Der Kanzler von Tirol" darzustellen versucht. Den alten Ur- kunden zufolge hat Wilhelm Biener Ende des 16. Jahrhunderts (wahrschcin- lich 1592) in Laupheim (Bayern) las Licht der Welt erblickt. Er entstammte einer in Deutschordendiensten stehen- den Familie und besuchte daher auch wird bei diesem Schießen die ‚Unter- inn:a[er 3undeskette" ausgeschossen. Allen Schützen aus dem Tiroler Un- terland und allen Schützen aus nah und fern entbieten wir in der Bezirks- stad: Kizhühel den herzlichen Will- kommens gruß! Die Oberschützenmeister: Siegfried Stafler, Kufstein Hermann Roubin, Schwaz Adolf Nagiller, Kitzbühel SCHIESSZEITEN: Samstag. 27. August und Samstag, 3. Seternber: von 10 Uhr bis Einbruch cc: Dunkelheit. Mittagspause von 12 bis 13 Uhr. Soantag. 28. August und Sonntag, 4. September: Schießbeginn schon um 9 Uhr vormittags. Die Uebergabe der Bundeskette an die Siegermannschaft und die Ueberrel- chung der Plaketten erfolgt am Sonn- tag. 4. September nach Beendigung des Schießens auf dem Bezirksschießstand fri Kitzbühel. die Jesuitenschule in seiner Vaterstadt. Seinen Bildungsweg setzte er auf der lfriiversität in Freiburg fort, wo er 1614 seine Studien mit dem Doktorat ab- schloß. Während seiner Studienzeit hei- :'atete er Elisabeth Hohenstein. Seine Beamteilaufbahn begann Biener als burgauischer Marschall und mark- gäSlicher Rat. Dort erwarb er sich solches Ansehen, daß ihm in Kürze we:tere Rangbeförderungen zuteil wur- den. Bald folgte seine Berufung in bis:höflich-freising'sche Dienste. Vom bis chöLichen Dienst ausscheidend über- nahm er dann 1625 die Stelle eines bay- r:schen Kanzlers in Straubing und spä- ter in Amberg. Im September 1630 ver- ta.schte Wilhelm Biener seinen kur- bayrischen Dienst mit dem kaiserlichen: es erfolgte die Ernennung zum Reichs- hofrat in Wien. Doch schon nach drei Monaten befand er sich in Innsbruck als Regimentskanzler. Diese Zeit während des „Dreißigjähri- gen Krieges" und danach wird in Wen- ters Schauspiel aufgezeigt. Bei Bieners Eintritt se;zte sich das tirolische Re- gimentskollegium aus 17 Räten zusam- men, deren Präsident Graf Berold Wolkenstein war. Die wichtigsten Ge- schäfte, die einem Kanzler damals ob- lagen, waren: die Leitung von Gerichts- verhandlungen, das Ausfertigen von vom Regiment beschlossenen Gesetzen. die Verantwortung über die Finanzen. Bald nach Bieners Amtsantritt traten Gegensätze zwischen dem Kanzler und einem Teil des Kollegiums zu Tage. Soweit man die Geschichte seines Kan zellariates verfolgen kann, ist es eigent- lich die Geschichte dieses sich immer mehr verschärfenden Gegensatzes. Die Klagen über ihn, die bis zu Hofe dran- gen, waren teils berechtigt, teils völlig frei erfunden. Biener hatte eine Reihe von Amtsmängeln als solche erkannt und zu beseitigen gesucht: von den un- tergeordneten Beamten forderte er eine- raschere ine raschere und genauere Bedienung: der Käuflichkeit suchte er energisch zu be- gegnen. Doch nur zu oft hat der Kanz- ler auch eigenmächtig eingegriffen - was der erste Angriffspunkt seiner Geg- ner war: Konzepte, die das Gremium beschlossen hatte, die er aber für ver- fehlt hielt, fertigte er nicht aus; egi- mentsbeschlüsse, die seiner Auffassung widersprachen, betrachtete er als für sich nicht bindend; sein aufbrausendes Wesen mußten die unter ihm stehenden, seinen Sarkasmus die ihm nebengeord- neten Organe oft empfinden. Diese Feindschaften und Klagen allein vermochten dem Kanzler nichts an- zuhaben. Die Gründe für seine spätere Absetzung waren in den Steuerkonflik- ten zwischen dem tirolischen Landes- fürstentum einerseits, den Stiftern und dem Klerus andererseits zu suchen. Un- ter dem allgemeinen Druck von Adel und Klerus erfolgte dann am 23. Jänner Unterinnteler Bezirksschießen in Kitzbue*hel Ehrenschutz Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentlnaglia „Der Kanzler von Tirol" Freilichtaufführung des Schauspiels am Samstag 27. August 1966
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